@***en
Nur wenn gekonnt diesem Stress widerstehen kannst und Du es richtig gut organisieren kannst plus zusätzlich das Lügennetz, dass Du aufbauen musst.
Ein Outing macht vieles einfacher, weil Du zu Dir stehst, weil Du nicht aufpassen musst, welche Maske Du jetzt an hast. Weil Du Dir nicht tausend Sachen merken musst. Und auch, weil Du damit ein Teil von Dir akzeptierst. Denn letztlich ist es ein Teil von Dir, es bestimmt Dich nicht, es identifiziert Dich nicht, es nicht alles in Deinem Leben. Aber es ist ein Teil.
Du sagst, dass ein Outing alles zerstören, was denn genau?
Freundschaften, die dann keine Freunde sein wollen? Ich bin der Auffassung, dass wahre Freunde einen so akzeptieren, wie er ist und nicht, wie man ihn selber vorstellt.
Partnerschaft? Ja gut, wenn Du es natürlich über Jahre geschafft hast Deiner Ehefrau nichts für Deinen heimlichen Gelüsten zu erzählen und Du immer vor dem Abendessen in die Gay Sauna gehst, bevor Du nach Hause kommst und sagst, dass Du wieder länger arbeiten musstest. Ja, dann wäre ich auch sauer.
Aber eine Partnerschaft basiert auf Vertrauen, Kommunikation, Anteilnahme und Arbeit.
Auch hier gilt: Ich habe mich in diesem Menschen verliebt, das gesamte Paket. Es wird keine Rosinenpickerei betrieben. Oder klassischer: In guten wie in schlechten Zeiten.
Wer ein*e Partner*in die Beziehung beendet und nicht mit sich reden lässt, dann stimmte da vorher schon was nicht.
@*******711
Unsere Gesellschaft kommt damit nicht zu Recht? Wirklich?
"Nach einer weiteren Forsa-Umfrage im Auftrag des stern befürwortet eine Mehrheit von 69 Prozent der Deutschen die am vergangenen Freitag im Bundestag beschlossene rechtliche Gleichstellung homosexueller Partnerschaften mit der traditionellen Ehe von Mann und Frau. "
Quelle: Forsa/stern online, 05.07.2017
Sprich, etwas weniger als drei Viertel sind für die volle Gleichsetzung von Homosexuellen, das heißt auch die Adoption.
Glaub mir, wenn ich sage, dass unsere Gesellschaft in den viel zu vielen Jahren richtige Schritte gemacht hat.
Ja, die Bisexualiät wird immer vergessen, auch unter der LGBTTAQ*-Community.
Richtig stark in der Community vertreten sind dabei die Homosexuelle und auch die Trans*.
Ein wenig auch die Asexuelle, aber die sind gleichauf wie die Bisexuellen.
Es gibt sogar unter Homosexuelle Biphobie.
Warum ist das so?
- Zum einen gibt es starke Vorurteile unter den Homosexuellen, leider. Eine Community, die Toleranz fordert, lässt keine Toleranz zu.
- Bisexuaität wird als Phase gesehen. Oder man meint, man hätte kein Mut zu der wirklichen Neigung (die da Homosexulität wäre) zu stehen. Vielen galbuen sogar, dass Bisexuelle es gar nicht gibt.
- Bisexualität ist nicht sichtbar, wenn Du als Mann mit einer Frau zusammen bist, gilst Du als heterosexuell. Wenn Du mit einem Mann zusammen bist, gilst Du als homosexuell.
[*} Bisexualität wird ständig als eine gemischte Form der Sexualität erdacht, also eine nicht-monogame Beziehung. Sprich, Du bist nur Bisexueller, wenn Du gleichzeitig mit einer Frau und einem Mann bist.
- Dann gibt es immer noch dieses Modell im Kopf, entweder Frau-Frau, Mann-Frau, oder Mann-Mann. Beides, also Bisexualität ist nicht möglich. Der Gedanke, dass man eine zeitlang eine Beziehung mit einer Frau hatte und dann plötzlich ein Mann ins Leben kommt, wird viel zu selten nachgedacht.
Aber was brauchen wir jetzt? Abwarten und Tee trinken, bis sich die Gesellschaft verändert?
Wisst ihr, wie es dazu kam, dass die Homosexuellen immer Rechte, bis auch jetzt mit der Eheöffnung bekamen? Es war ein Kampf von Homosexuellen, die in Gruppen zu den Standesämtern gingen und gefordert haben zu heiraten. Es war meiner Meinung nach ein zu langer Kampf für was? Für die gleichen Recht.
Eine Änderung der Gesellschaft kann nicht gesetzlich erwirkt werden.
Aber wie hat sich die Gesellschaft plötzlich für Homosexuelle interesiert bzw. sie akzeptiert?
Sie waren da, sie waren sichtbar und haben ihre Rechte gefordert.
Ich glaube, du hast Recht zu dem Punkt, das homosexuelle Menschen erfolgreich(er) sind.
Aber ich denke, dass hat was mit dem "dazu stehen" zu tun. Mit dem mit sich rein sein.
Elton John ist schwul und jeder weiß es. Das macht ihn selbstbewusst und daher erfolgreich.
@*******n110
Die richtigen Menschen, natürlich wird es immer wieder Idioten geben, die dagen sind.
Aber ich bin der Auffassung, dass viele auch aus Unwissen homo- bzw. queerfeindlich sind. Ich möchte bewusst nicht "phob" schreiben. Da eine Phobie es falsch ausdrückt.
Und ja, wir haben halt immer noch diesen Mist Heteronormativität, die eigentlich alle queeren Leute durchbrechen müssen. Es ist nicht normal, dass man heterosexuell ist. Man ist entweder heterosexuell oder homo- oder bisexuell. Oder Asexuel, Trans, Inter, queer.
Und alles ist ok.
Nur weil ein paar Leute homosexuell sind und die meisten heterosexuell, heißt es nicht, dass die Merhheit Normalität bestimmt.
Wenn wir mehr zu uns stehen würden, würden auch andere, die gerade ihre Orientierungen entdeckt haben Mut machen.
Und was ich auch glaube ist, dass man Aversionen gegen andere sexuelle Orientierungen oder Identitäten auch mit Bildung auflösen können.
Im Deutsch-Unterricht muss nicht immer Herr Gustav Maier und Frau Hannelore Maier als Beispiel stehen. Warum nicht mal Frau Hannelore Maier und Frau Claudia Maier oder Herr Gustav Maier und Herr Johannes Maier.
Mal ganz abgesehen von den verrückten Religionsfanatiker, die ganz stark gegen alles in dieser Richtung sind. Ich bin auch gläubig, aber ich akzeptiere die Verhaltensweise des individuellen Menschen. Gott hat Heterosexuelle, Homosexuelle und Bisexuelle Menschen gemacht, warum nicht.
Aber das ist nur am Rande ein anderes Thema.