Hallo Sonne22,
ein super Eingangsposting!
Es bringt genau die Verwirrung zu Tage welchen wohl jeden Mann, der sich um die Frauenwelt bemüht, beschäftigen.
Auf die Frage wie der Mann sein soll, bzw. was Männlichkeit ist, gibt es eigentlich nur konkrete Antworten von Männern. Hierunter fällt zum Beispiel "Rambo" und die Charaktere die der "Schauspieler" Vin Diesel in seinen Filmen spielt. Diese sind der absolute Mann wie es Männer Fantasien entspricht, ein Einzelkämpfer, unangepasst rauh und ruppig, aber dennoch nicht ohne Charme. Ein Außenseiter, aber dennoch von allen (heimlich) geachtet. Eine Vorstellung also die absolut nicht den Erfordernissen unserer Zeit entsprechen und mit denen man im Prinzip in der Realität nicht viel anfangen kann.
Von den Frauen kommt leider noch viel weniger und die Antworten hier zeigen es auch deutlich. Ein ziemlich verwirrender Mix aus einzelnen Situationen wo ein richtiger Mann mal so und in anderen Situationen mal so sein soll. Mit anderen Worten, es wird zu einem Ratespiel wenn man versucht dem Männerbild der Frauen zu entsprechen.
Das Problem mag sein das es kein Gegenstück zur Emanzipation gegeben hat. Während Frauen intensive Diskussionen über ihre reale Rolle in der Gesellschaft geführt haben, ist für die Männer aus dieser Diskussion nicht wirklich was brauchbares entstanden. So gibt es für Frauen jede Menge positiv empfundener Frauenbilder, sei es nun die führsorgliche Mutter, oder die Frau welche Karriere macht und aufgrund ihrer "weiblichen" Talente die Männerwelt ziemlich archaisch aussehen lässt. Dazu kommen noch jede Menge positiv besetzter Frauenbilder von Männern, die sich vor allem um den Aspekt sexyness drehen. Eine Frau kann sich also frei bedienen welchem Bild sie entsprechen möchte.
Im Gegensatz dazu gibt es für Männer kaum eine gute Wahl. Das Männerbild, welche die Emanzipation als Nebenprodukt den Männern mitgeben wollte, ist das eines Waschlappens, den eigentlich nicht mal die emanzipierten Frauen selber haben wollen. Und die Männer selber haben sich lieber,wie beschrieben, in eine Fantasiewelt geflüchtet und wissen selbst nicht, was den ein realtiätsnahes Idealbild von einem Mann für eine Frau wäre. (Untereinander tun sich die Männer da weitaus unkomplizierter)
Wenn Mann mich um Rat fragen würde, wie Mann denn jetzt mit Hinblick auf die Frauenwelt sein soll, dann würde ich raten lieber mehr Macho also Weichei zu sein, ohne es dabei zu übertreiben. Es ist bei weitem besser die Erwartungen zu enttäuschen , wenn eine Frau den Weicheityp braucht und dabei den Macho zu geben, als umgekehrt das Weichei zu geben, wenn der Machotyp verlangt wird. Der zweite Fall ist ein NoGo, wird man einmal als Weichei gesehen ist es praktisch unmöglich diesen Eindruck zu korrigieren und keine Frau will ein Weichei. Im ersten Fall dagegen machen sich die Frauen Gedanken wie sie diesen Macho weichkochen könnten, dass ist weitaus interessanter und anziehender für die Frauenwelt.