Jetzt frage ich mich schon, ob diese Veränderung der Beziehungsformen je Lebensabschnitt eine Sache von Entwicklung, vielleicht auch Reife (?) ist - oder ob eventuell einfach nur DER oder DIE EINE erscheinen muss?
Wenn ich auf mich und mein Leben schaue, dann glaube ich eher nicht, dass das von den Personen abhängt, die mir begegnen, sondern mehr von meiner Haltung zum Thema "Sexualität und Beziehung".
Das Thema finde ich wirklich spannend, mein Kompliment dafür.
Nach langen Jahren monogamer Beziehung, anschließend offener Beziehung und einigen Versuchen gelebter Polyamorie, habe ich
für mich festgestellt, dass ich mich in einer paarzentrierteren Beziehungsform wohler fühle. Dabei ist es mir aber wichtig, dass diese Beziehung sowohl sexuell als auch emotional offen ist. Ich fühle da so wie Trigon es beschreibt und zähle mich zu den Personen:
****on:
Die den Austausch mit mehreren Menschen für ihr seelisches Wohlbefinden tatsächlich benötigen.
****on:
Die sich gern auf neue Situationen einstellen, und deren Nervensystem solche Reize braucht.
Mit der Idee der Beziehungsanarchie fühle ich mich wohler als mit der Idee der Polyamorie, da ich diese Gleichstellung der Gefühlsebene nicht empfinden kann. Ich empfinde in all meinen Beziehungen das gleiche Liebesgefühl - das geht für mich nicht. Ich habe immer *rein beschreibend Personen, die mir näher stehen als andere. Und rein *wunschmäßig: Ich mag es auch eine Person zu haben, die besonders nah dran ist und mein Ankermensch im Leben ist. Ich habe mal irgendwo das Wort multiemotional gelesen, das passt für mich besser als polyamor.
In der Beziehungsgestaltung bin ich mit einer Person, mit der ich Verbindlichkeiten und Zukunftsplanung angehe, vollkommen am Limit. Partnerschaftlich offen und damit offen für gelebte Polyamorie bin ich nach meinen ersten Versuchen vor einigen Jahren heute definitiv nicht mehr. Für intensive Freundschaften und/oder für eine heiße Affäre bin ich aber immer zu haben, wenn der passende Mensch da ist.