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Wandelnde Beziehungsformen abhängig vom Lebensabschnitt?

mal grob gesagt
Es war schon immer so:
Ein Mann der mit vielen Frauen schläft ,ist der Hengst schlechthin.
Eine Frau ,die mehrere Männer hatte, ist eine Schlampe.
Nicht alle denken so, aber doch sehr viele
Und was hat das mit dem Thema zu tun?
*******ar17 Paar
545 Beiträge
... in den
einzelnen Altersstufen des Lebens ändert sich wohl die Sicht auf die Dinge und ihrer Akzeptanz. Diese Weiterentwicklung oder auch Veränderung ist doch eine schöne Sache. Wenn man die Möglichkeiten der Veränderung gedanklich erst mal zu lässt, zeigt sich oft von selbst, welcher Weg, der Weg der größten Zufriedenheit ist oder sein könnte...
*******nep Frau
15.236 Beiträge
Beispiel:
Eine Frau hat einen Partner nach dem anderen. Aber es ist immer monogam und es geht friedlich auseinander. Sie erlebt das selbe immer und immer wieder. Sie kennt es nicht anders und für sie würde daher nie auf die Idee kommen mal aus allem auszubrechen. Eben weil ihr alles so gefällt. Weil sie es nicht anders kennt. Und wenn sie auf Menschen trifft die anders leben, wird sie nie verstehen warum.

Eine Frau, die in jeder Partnerschaft ausgenutzt wird, egal wie, egal ob mit körperlicher oder/und seelischer Gewalt, die immer belogen und betrogen wird, wird sich mit jedem anderen Partner, wenn sie stark genug ist, sich immer mehr und mehr Gedanken machen: was will ich und was will ich nicht mehr. Die wird dann die Frau, die nur monogam und glücklich ist, nicht verstehen und nicht glauben können das es sowas wirklich gibt. Und sie wird so, wie sie ihr Leben lebt für sich glücklich sein.

Ich hoffe ich hab es einigermaßen verständlich geschrieben.

An dem Beispiel sieht man immer mehr, wie sich die Zeit änder. Es ist nicht nur die Zeit der Elektronik. Es ist auch eine Frage der Glücks oder des Zufalls, wohin unser Weg geht. Und jeder hat sein Leben in seiner Hand und kann selbst entscheiden, in welche Richtung es gehen wird.
****on Mann
16.112 Beiträge
Reizwechsel
Und es gibt Menschen, die "immer das selbe" einfach öde finden. Die unter Reizmangel leiden, wenn sie ständig mit dem selben besten Freund umgehen, das selbe bei immer nur einem Partner. Die den Austausch mit mehreren Menschen für ihr seelisches Wohlbefinden tatsächlich benötigen.

Ich selbst gehöre auch zu denen, die aus eingefahrenen Wegen ausbrechen, die Rituale und Traditionen nur schwer ertragen, für die das unvorhergesehene Wechselhafte das Schöne im Leben ist. Die sich gern auf neue Situationen einstellen, und deren Nervensystem solche Reize braucht.
****984 Frau
383 Beiträge
Jetzt frage ich mich schon, ob diese Veränderung der Beziehungsformen je Lebensabschnitt eine Sache von Entwicklung, vielleicht auch Reife (?) ist - oder ob eventuell einfach nur DER oder DIE EINE erscheinen muss?

Wenn ich auf mich und mein Leben schaue, dann glaube ich eher nicht, dass das von den Personen abhängt, die mir begegnen, sondern mehr von meiner Haltung zum Thema "Sexualität und Beziehung".


Das Thema finde ich wirklich spannend, mein Kompliment dafür. *blume*

Nach langen Jahren monogamer Beziehung, anschließend offener Beziehung und einigen Versuchen gelebter Polyamorie, habe ich für mich festgestellt, dass ich mich in einer paarzentrierteren Beziehungsform wohler fühle. Dabei ist es mir aber wichtig, dass diese Beziehung sowohl sexuell als auch emotional offen ist. Ich fühle da so wie Trigon es beschreibt und zähle mich zu den Personen:
****on:
Die den Austausch mit mehreren Menschen für ihr seelisches Wohlbefinden tatsächlich benötigen.
****on:
Die sich gern auf neue Situationen einstellen, und deren Nervensystem solche Reize braucht.

Mit der Idee der Beziehungsanarchie fühle ich mich wohler als mit der Idee der Polyamorie, da ich diese Gleichstellung der Gefühlsebene nicht empfinden kann. Ich empfinde in all meinen Beziehungen das gleiche Liebesgefühl - das geht für mich nicht. Ich habe immer *rein beschreibend Personen, die mir näher stehen als andere. Und rein *wunschmäßig: Ich mag es auch eine Person zu haben, die besonders nah dran ist und mein Ankermensch im Leben ist. Ich habe mal irgendwo das Wort multiemotional gelesen, das passt für mich besser als polyamor.

In der Beziehungsgestaltung bin ich mit einer Person, mit der ich Verbindlichkeiten und Zukunftsplanung angehe, vollkommen am Limit. Partnerschaftlich offen und damit offen für gelebte Polyamorie bin ich nach meinen ersten Versuchen vor einigen Jahren heute definitiv nicht mehr. Für intensive Freundschaften und/oder für eine heiße Affäre bin ich aber immer zu haben, wenn der passende Mensch da ist. *g*
*******se76 Frau
10.883 Beiträge
Ich muss zugeben, dass ich mich nur auf die ersten beiden Threadseiten konzentriert habe und was ich da las, hat mich zum Schreiben animiert. Tolles Thema, gute Frage.

Ich müsste für mich anders antworten: im Laufe der Zeit habe ich immer mehr Erfahrungen gesammelt. Ich bin quasi "alt genug", um meine Probleme selbst lösen zu können, um immer wieder aufs Neue in eine unbeschwerte Beziehung gehen zu können.
Ich bemerke aber auch, dass "alt genug sein" ebenso heisst, dass die Themen, die man in eine neue Partnerschaft mitbringt, ungleich mehr und komplexer sind, als vor einigen Jahren. Meine Freunde und potentiellen Partner haben heute eine viel komplexere Pinki vor sich, mit der sie zwar mehr anfangen können, der sie aber auch mehr durchgehen lassen müssen.

Ich würde also als Antwort sagen: das Leben schmiedet Erfahrungen und hieraus entwickelt jeder für sich seine Vorstellungen an eine Partnerschaft. Je älter man wird, umso anspruchsvoller wird man ggf.
Und deshalb kommen ein paar Beziehungsformen, wie zB die, in der ich mich nicht voll entfalten kann, nicht mehr in Frage.

Für mich:
Das muss nicht gleichbedeutend mit Polyamorie sein. Kann es aber.
Es muss nicht gleichbedeutend heißen, dass nur "the One" kommen muss, und alles fühlt sich korrekt an. Kann es aber.

*zwinker*
VG Pinki

Beitrag editiert - GlasArt, JOY-Team
*******ssy Frau
7 Beiträge
"Zeit, in der wir Leben"
@**au Weiblich: Autsch, das saß! Ein Schloss, in das jeder Schlüssel passt, kann man nicht brauchen ... interessant, wie tief die alten Denkmuster selbst in einer Frau wie mir noch sitzen. Veränderung ist kein linearer Prozess ... alle Bestandteile eines Systems haben die Eigenschaft, sich unterschiedlich schnell zu ändern. Frauen, die ihre sexuelle Souveränität frei und lustvoll ausleben, werden durchaus noch sehr kritisch beobachtet. Aber von wem? Zum Glück sind wir nicht die einzigen, liebe Frau Weiblich, und es ist sehr unterstützend, sich über solche Dinge austauschen zu können.
****on Mann
16.112 Beiträge
Das Schlüssel-Schloss-Ding ist so irritierend, weil Penis in Vagina ja biomechanisch genau daran erinnert. Gleichzeitig sagt der Spruch, der sich hinterhältig in diese mechanische Analogie hineinschummelt, dass Frauen abgeschlossen sein SOLLEN. Sie sollen niemanden an sich ranlassen - reaktionäre Sexualmoral vom schrecklichsten.

Weil das Bild Schlüssel-Schloss so gut passt, wirkt der blöde Spruch so selbstverständlich glaubhaft. Böser Trick.
*******ssy Frau
7 Beiträge
Danke lieber Trigon
Das hat gut getan. Das ist KONSPIRATION, wie sie mich glücklich macht
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Übrigens
das Fernsehen hat mich aufgeklärt, dass Menschen in ihrer Sprache täglich bis zu 150 Metaphern verwenden, ohne sich dessen bewusst zu sein. Ich selbst wurde geschult, manche Dinge drastisch-plastisch direkt zu benennen, um überhaupt auf Verständnis rechnen zu können. Trotzdem liebe ich das Reden durch die Blume, immer mit dem Risiko von Missverständnissen, am schlimmsten in der Ironie.

meine Beziehungsformen habe ich mir nie gewählt. Sie kamen auf mich zu und ich fand sie dann gut und sagte JA. Wenn sie ins Wanken gerieten, war es allerdings schlimm bis katastrophal in der Innenwirkung.

Und immer war da Kierkegaard: "Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden".

Dann weiß man, dass etwas enden musste, weil es etwas Neuem Platz zu machen hatte.
*********lich Frau
2.266 Beiträge
Themenersteller 
Ja, das "verschlossen" bleiben, das "sich nicht hergeben/nicht wegwerfen/nicht verschenken" als Sinnbild dafür, dass mit der Eröffnung des Lebensbereiches "Eigene Sexualität" irgend etwas verloren wird, dass die Selbstbestimmung auf diesem Feld "irgendwie ungehörig" ist; für Frauen ein so selbstverständliches wie leidiges Thema.

Besonderer Irrsinn: Es gibt nicht wenige weibliche Wesen, die sich bei den Anklägern einreihen, wenn eine Geschlechtsgenossin daraus ausbricht. Ich beklage das nicht, ich betrachte es nur mit einer Art wissenschaftlichem Interesse. Merke: Zu verstehen, wie und warum etwas funktioniert, heißt nicht, Verständnis dafür zu haben.

Allerdings habe ich den Eindruck, dass ein Wandel im Vollzug begriffen ist - um so mehr, weil sich auch immer mehr Männer auf diesem Weg befinden, der zudem sehr förderlich ist für gegenseitige Toleranz.

Heißt: Wenn Beziehungen und Sexualität in der beschriebenen Weise gelebt werden, dann macht das offener und freier der Umwelt gegenüber als das Kirchturm(!)denken der monogamen Exklusivität.

Die ich damit im übrigen nicht diffamiert haben will - das wäre ja intolerant.
Ja. Ich denke, dass es da einen Zusammenhang gibt.
Ich habe das klassische Beziehungsmodell, aus dem ich mich grade Stück für Stück löse, jahrzehntelang gelebt und hätte mir auch gar nicht vorstellen können, dass ein anderes mögich ist. Wahrscheinlich habe ich auch deshalb so lange daran festgehalten.
In diesem Lösungsprozess, mit dem die Frage nach dem Wohin mit sich in der Zukunft auch verbunden ist, war ich eigentlich auf der gleichen Schiene.
Irgendwann neuer Mann und dann wird alles besser...

So läuft das natürlich nicht. Und anstatt darüber nun völlig zu verzweifeln und mich verbissen auf die Suche nach einem Menschen zu machen, den ich in dieses Bild einfügen kann...
Habe ich für mich mal Bilanz gezogen.
Was ist mir wichtig. Wo stehe ich im Leben. Was kann ich geben. Was wünsche ich mir. Was geht gar nicht.

Und für all diese mir wichtigen Dinge gibt es mehr als eine Möglichkeit, eine Beziehung zu führen.
Ich habe aufgehört zu denken, dass ich (wieder) eine klassische (Ehe)Beziehung leben möchte und den Mann dazu suche.
Ich habe den Partner und wir schauen, welche Beziehungsform zu uns passt.
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