Verbiegen oder "ich selbst bleiben"...
... wie stehts damit in neuen Partnerschaften?
Um dazu etwas zu schreiben, muss ich mal kurz zurück blicken:
Verbiegen ... verbiegen musste ich mich noch nie, aber ich tat es jahrelang (auf sexueller Ebene). Hauptgrund war der, dass ich hoffte, ich bekäme die schöne, intensive und geile Zeit aus den Anfängen unserer Beziehung zurück, in der ich mich noch nicht verbiegen musste und in der ich trotzdem und gerade deshalb sein Ein und Alles war.
Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass man jemanden halten kann, indem man sich verbiegt. Manchmal hält man aber über lange Zeit an dieser Idee fest, ehe man irgendwann dann doch begreift, dass man doch eigentlich um seiner selbst willen gemocht, gebraucht oder geliebt werden möchte. Ich wurde mehr und mehr wieder die Frau, die ich einst war und der ich im Spiegel wieder gern in die Augen schaute. Diese Frau gefiel ihm aber immer weniger und mir wurde mit jeder Nörgelei bewusster, dass auch er nicht mehr er selbst bzw. der Mann war, den ich einst kennen- und lieben gelernt hatte, sondern dass er zu einem Mann geworden war, den ich so nicht mehr wollte. Ich glaube, man hätte sich zwei harte und zum größten Teil unglückliche Jahre ersparen können, wenn man eben nicht versucht hätte, sich für den anderen zu verbiegen und etwas zu sein, was man schon lange nicht mehr war und was man auch nicht mehr fühlte.
Als es vorbei war, dachte ich lange Zeit, ich könnte mich nie wieder auf einen Mann einlassen, doch ich konnte und ich tat es. Denn genau für das, was dem einen nicht mehr gefiel, liebte mich der andere.
Ergo: Ich verbiege mich nie nich mehr. Weil, das geht grundsätzlich in die Hose.
Wie weit passt ihr Euch an neue Partner an?
Meist merkte ich schon beim Kennenlernen, ob es passt, und dann musste ich mich gar nicht groß anpassen bzw. wenn ich so darüber nachdenke, dann tat ich das wohl eher unbewusst und deshalb, weil sich Veränderungen auch manchmal verdammt gut anfühlten.
Wie sehr beeinflusst Euch der Stil Euerer jüngsten Eroberung?
Stil ist für mich absolut kleidungsunabhängig und ich habe schon mehr als einen Menschen kennengelernt, bei dem der Spruch "Außen hui und innen pfui" sehr angebracht war. Der Stil eines Mannes (hier ist offensichtlich der Kleidungsstil bzw. das äußere Erscheinungsbild gemeint) beeinflusst mich absolut gar nicht, aber es ist auch noch nie vorgekommen, dass eine meiner "Eroberungen" aus einer so ganz anderen Welt stammte, an die man sich anpassen musste, wenn man dabei sein wollte.
Sexuelle Vorlieben - wer ist der Trendsetter bei Euch? Du oder er/sie? (in frischen Beziehungen?)
Das Schönste an meiner jetzigen Beziehung ist, dass wir beide absolut auf gleicher Wellenlänge schwimmen und wir sogar von den guten alten Klassikern nicht genug kriegen können.
Nö, keiner von uns beiden ist Trendsetter.
Ich meine sowieso: Wenn es zwischen zwei Menschen passt, bereichert und begeistert sich der eine an der Phantasie des anderen und macht sie so zu seiner eigenen.