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Wenn die Kommunikation so garnicht stimmen will?

Wenn die Kommunikation so garnicht stimmen will?
Ich hab gerade mal eine Frage an alle die sich angesprochen fühlen.

Momentan bin ich einfach nur noch phantasielos, weiß nicht mehr weiter. Mein Freund und ich sind seit 6 Monaten ein Paar, wohnen zusammen und haben nun ein Haus gekauft, welches noch fertig gestellt werden muss innerhalb kürzester Zeit aus internen Gründen von uns. Soviel zum momentanen Stand der Dinge.

Wir kennen uns, denke ich jedenfalls, noch nicht sehr gut und das war bisher kein Problem. Ich hatte das Gefühl ich käme mit all seinen Fehlern und Schwächen zurecht. Dachte sogar eine Weile ich würde ihn recht gut kennen.
Doch nun zeigt er eine Art mit der ich absolut nicht klar komme. Er reagiert aus mir unerfindlichen Gründen auf einfache Fragen, Anregungen oder Kritiken cholerisch, stempelt mich ab das ich seine gute Laune die er bis dato hatte, aufs Spiel setze, das ich ihn unter Druck setze. Meine Reaktion darauf war am Anfang das Gespräch suchen, ihm zu spiegeln wie er auf mich wirkt, nachzufragen was er denn jetzt falsch verstanden hat, in letzter Zeit schweige ich zunehmend, verstehe diese Äusserungen einfach nur noch als Angriff auf mich und meinen Charakter. Gespräche darüber, das ich so nicht weiterleben kann und will, führten bisher leider zu nichts. Es kommt immer wieder zu solchen Aktionen, einmal am Tag inzwischen, man stelle sich also unser Zusammenleben vor.
Ich bin verzweifelt! Ich kann mir doch nicht ein Buch über Kommunikation kaufen, Psychologie studieren oder einen Rhetorikkurs absolvieren um diesem Mann nicht Anlass zu geben in die Luft zu gehen? Oder ist dies wirklich der einzige Weg? Ich finde unsere Kommunikation stimmt überhaupt nicht und hat sich im Laufe dieser Bauphase noch um einiges verschlimmert. Ich weiß nicht mehr weiter außer mich mit der Möglichkeit der Trennung auseinander zu setzen.
Seht ihr da noch eine Möglichkeit? Gibts noch einen Weg für uns? Ich brauche eure Meinung....und bitte keine Vorhaltungen, ich stehe sowieso schon mit einem Bein in der Depression....

die Plain
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
Manchmal können Märchen helfen ...
Ein Beitrag von mir aus einem anderen Thread ("Heikles Thema: Wenn Frauen reden!", den ich Dir hiermit ans Herz legen möchte. Lies diesen Beitrag bitte aufmerksam, es könnte sich lohnen. Danke!

Evelyne Reberg, eine französische Autorin, erzählt in einem ihrer Kinderbücher von einem Drachen, der in ein Dorf einzieht und schon bald die Dorfbewohner mit seinem nicht enden wollenden Gesang so sehr stört, dass sie nachts nicht mehr schlafen können. Verzweifelt versuchen die Dorfbewohner zunächst, den Drachen zum Schweigen zu bringen, in dem sie ihm eine gewaltige Menge Kartoffelbrei kochen, in der Hoffnung, er möge daran ersticken. Als dies nicht gelingt, versuchen sie ihn unter einer Glocke einzuschließen. Nachdem auch das missglückt, bieten sie ihm ausreichend Wein an - natürlich nicht aus Gastfreundschaft, sondern mit dem Hintergedanken, ihn auf diese Weise einschläfern zu können. Aber auch dieser Versuch, ihn zum Schweigen zu bringen, ist vergeblich. Erst als ein kleines Mädchen die einfache Idee hat, den Drachen zu bitten, mit dem Singen aufzuhören, weil sonst niemand im Dorf schlafen kann, hat es mit dem Gesang ein Ende - und die erstaunten Dorfbewohner finden wieder ihre Ruhe.

Diese Geschichte ist für mich ein schönes Beispiel für das, was Marshall B. Rosenberg „Gewaltfreie Kommunikation“ genannt hat. Sie soll dazu dienen, das gegenseitige Einfühlungsvermögen in Konfliktsituationen zu erhöhen, um so eine Lösung zu finden, die den Bedürfnissen aller Konfliktparteien gerecht wird, bevor die Lösung mit dem „Knüppel“ gewählt wird. Die vier Prinzipien der gewaltfreien Kommunikation sind folgende:

1.) Teile dem anderen mit, was du beobachtet hast: Wenn Du durch das Verhalten eines anderen irritiert bist, dann beschreibe zunächst das Verhalten, das dich irritiert und die konkrete Situation, in der es aufgetreten ist. „Hallo Drache, die letzten zwei Nächte hast du so laut gesungen, dass es im ganzen Dorf zu hören war und wir alle nicht schlafen konnten.“

2.) Teile dem anderen mit, was du empfunden hast: Beschreibe als Nächstes, wie es Dir persönlich damit geht bzw. was das Verhalten und die Konsequenzen davon in Dir an Gefühlen auslöst. „Wenn ich nachts wegen Deinem Gesang nicht schlafen kann, werde ich gereizt und fühle mich am nächsten Tag erschöpft und übermüdet. Ich merke, dass ich richtig ärgerlich auf dich werde.“

3.) Teile dem anderen mit, was dein Bedürfnis ist: Informiere dann den anderen darüber, was durch sein Verhalten nicht genügend berücksichtigt wird bzw. unerfüllt bleibt. „Ich muss Nachts ausreichend lange schlafen können, damit ich mich am nächsten Tag frisch und ausgeruht fühle und guter Laune bin.“

4.) Teile dem anderen mit, was du dir wünschst: Lass ihn wissen, was Du dir aufgrund Deiner Bedürfnisse vom anderen wünschst. „Ich wünsche mir, dass du nachts nicht mehr singst, damit ich mal wieder schlafen kann“.

In einer Konfliktsituation wird natürlich selten so sortiert gesprochen. Stattdessen wird all diese Information zu einem einzigen allgemeinen Vorwurf verdichtet. („Immer musst du singen!“). Die konkrete Situation wird durch Verallgemeinerungen vernebelt („immer, nie“). Das eigene Empfinden drückt sich eher indirekt in einem vorwurfsvollen Unterton, dem bösen Blick, der gereizten Stimmlage und der abwertenden Wortwahl aus („Ich kann deinen Gesang nicht mehr ertragen! Dieses Gekrächze jede Nacht. Das hält ja kein Mensch aus!“). Die Enttäuschung, die Verletzung, das Bedürfnis darunter wird jedoch häufig verschwiegen („ich fühle mich wie gerädert, kraftlos, erschöpft, ...“).

Anstatt eines klar geäußerten Wunsches („Singe doch bitte nicht mehr nachts, damit wir wieder zu unserem Schlaf kommen“) wird geschimpft, gedroht, gejammert, mit Dritten über den Drachen gelästert, ohne ihn selbst zu informieren, und diagnostiziert: „Der hat nie gelernt, auf andere Rücksicht zu nehmen. Was für ein Egoist!“ oder „Der macht das bestimmt, um uns zu ärgern!“

Vielleicht hapert es ja daran???

(Der Antaghar)
Also davon ab, dass ich es beim besten Willen nicht verstehen kann, wie man mit 43 Jahren noch so blauäugig sein kann, um nach 6 Monaten !!! Beziehung bereits ein gemeinsames Haus zu kaufen, wo noch nicht mal ansatzweise die rosa-rote-Brille-Phase vorbei ist, fürchte ich, dass er genau durch diesen Haus(aus)bau, der - wie Du ja selbst schreibst - in ziemlich straffen Zeitrahmen abgeschlossen sein muss, so stark unter Druck steht, dass seine Nerven blank liegen und er daher alles viel intensiver, viel extremer wahr nimmt als es ist und zeitgleich auch entsprechend "wuchtiger", "aggressiver" reagiert als sonst.

Ich würde also versuchen hier anzusetzen und versuchen ihm einfach den Rücken frei zu halten, ihn beruhigen, ihm etwas Entspannung verschaffen, etc pp.

CavaCava wirkt übrigens beruhigend und nervenstärkend...
Ähnlich
muss ich denken: Kava/Cava kann für ihn beruhigend wirken.

Und ganz ehrlich - nach 6 Monaten kann man nicht alle Facetten des Partners kennen, schon gar nicht, wie jemand unter Streß/Druck reagiert.

Ich würde zuerst einmal versuchen, es nicht auf dich zu beziehen. Zweitens auch gar nicht über seine Befindlichkeiten reden. Bist ja nicht seine Mutter. Du darfst jedoch gerne ihm klar sagen, dass du seine Not siehst und ihm sagen, dass er nicht alleine dasteht, da du ihm ja eine wirkliche Stütze bist.

Letzteres hoffe ich wirklich, obwohl ich befürchte, dass du durch dein Klärungsbedürfnis ihn ungewollt bedrängst. Du siehst deine eigene Befindlichkeit gestört. Er soll sein Granteln abstellen, damit du dich sicher fühlst.

Probier es lieber damit: er meint nicht dich. Du bist sicher. Geh sonst einfach aus der Situation heraus. Denn er liebt dich, alles Meckern, Schimpfen hat nichts mit dir als Mensch zu tun. Entspann dich, damit du ihm eine Hilfe sein kannst.
Mein Freund und ich sind seit 6 Monaten ein Paar, wohnen zusammen und haben nun ein Haus gekauft, welches noch fertig gestellt werden muss innerhalb kürzester Zeit aus internen GEründen von uns. Soviel zum momentanen Stand der Dinge.
Mutiger Schritt den ihr gewagt habt nach dieser "kurzen" Zeit... Das die Umbauarbeiten aber auch einiges abverlangen, man nicht immer gut drauf ist und es stressig wird, dürfte euch ja von Anfang an klar gewesen sein oder!?

Ihr könnt das Problem nur beheben, wenn ihr MITEINANDER REDET... Nur wenn ihr gemeinsam an einem Strang zieht, könnt ihr eine Lösung für euer Problem finden und wieder normal miteinander reden...

Den Partner kann man nach 6 Monaten noch nicht kenne, auch wenn man manchmal glaubt dies zu tun... Es braucht einiges an Zeit bis man weiß wie der andere Tickt und was er (vielleicht) gerade denkt... Das geht nicht von heute auf Morgen...

lg
fellinlove
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