Herzlich Willkommen
in der schönen BDSM-Welt!
Aber so offen und hilfsbereit die BDSM-Gemeinde euch auf aufnehmen mag, so gut ich alle vorhergehenden Ratschläge auch finde - schauen wir doch mal genau:
Hier sind zwei junge Leute in einer Fernbeziehung, die Frau hat seit etwas vier Monaten BDSM-lastige Fantasien und findet den Gedanken an 24/7 attraktiv.
Vier Monate sind noch keine richtig lange Zeit.
Es ist m.E. nach sehr sinnvoll, einfach erst mal zu spielen, das Ganze nicht allzu ernst zu nehmen.
Eine Phantasie ist eine Vorstellung, eine Träumerei.
Manchmal stellt sich heraus, dass die in Praxis erlebten Gefühle anders sind, als im Voraus erwartet.
Daher ist es auf jeden Fall sinnvoll, sich wirklich über jede Kleinigkeit zu unterhalten und sich ohne Eile dem Thema zu widmen.
Und auch wieder umzukehren, wenn es doch nicht so viel Spaß macht.
Euer Vorhaben klingt für mich ein wenig so, als wolltet ihr in ein Land auswandern, von dem ihr gelesen habt. Da würde man doch auch erst mal einen Urlaub verbringen oder sich das Land sonst irgendwie anschauen, bevor man sagt: "Du, ich glaub, die Mongolei ist voll schön, da habe ich neulich einen Bericht drüber gesehen und auch schon ein Buch gelesen. Und ich hab mich auch mit Leuten unterhalten, die schon dort waren..." Und flugs werden die Sachen gepackt und es wird umgesiedelt.
Anders als in die Mongolei, wächst man in BDSM hinein, das ist meist kein Entschluss, von jetzt an seine gesamte Sexualität, bzw bei 24/7 das ganze Leben, umzukrempeln.
Zusätzlich würde ich euch beiden raten, zu reflektieren, ob die Gefühle wirklich sexueller Natur sind.
Wenn jdn sich nach einer 24/7 Unterwerfung sehnt, kann das auch andere Gründe haben. Vielleicht steht die Frau gerade in einer -wie auch immer gearteten- belastenden Lebenssituation. Unsicherheit, Zukunftsangst oder Ähnliches können auch den Wunsch nach einer starken, führenden Hand, nach Abgabe der Verantwortung, wecken.
Auch der TE kann seine Wünsche beleuchten.
...und Sie jetzt einfach mal die Schnauze halten soll und mir das hin und her nun reicht. Wollte jetzt mal Klarheit haben was Sache ist.
Kam das aus sexuell motivierter Dominanz, oder tat es einfach mal gut, seine Wünsche unverblümt und klar zu äußern und dabei auch gleich das unangenehme hin-und-her zu beenden? Das wäre doch auch völlig in Ordnung.
Klärt man diese Fragen nicht, wird die eigene Sexualität m.E. im Laufe der Jahre verdreht und unbefriedigend.