Auch wenn das Thema schon älter ist, denke ich, hat es noch immer seine Gültigkeit, zumal das ja nicht alleiniges Problem des TE ist, sondern möglicherweise viele von uns hier irgendwann mal treffen kann.
Ich selbst bin da auch keine Ausnahme, auch wenn ich mir in jungen Jahren eher nicht hätte vorstellen können, z.B. mit einer Frau im Rollstuhl klar zu kommen. Heute, viele Jahre später sehe ich das schon anders, da es mich auch selbst betrifft. Ich war seit 1995 etwa 5 Jahre vollständig an den Rollstuhl gebunden und kenne daher auch die Reaktionen der Umwelt aus dem FF, weiß auch, welche Probleme wir als Rollifahrer haben, eben auch in sexueller Hinsicht trotz mancher Einschränkung ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu führen. Damals war jedoch zum Anfang nicht daran zu denken, Sexuell in irgend einer Form wieder Aktiv am Leben teilzunehmen, eben durch die Lähmung ab Gürtellinie. Heute ist es weit besser als noch vor Jahren, denn als Mann quasi Impotent sein zu müssen, war Anfangs eine Qual. Inzwischen kann ich aber sagen, dass es aus medizinischer Sicht viele Hilfsmittel gibt, die Potenz wieder herzustellen, trotz mancher Bewegungseinschränkungen. Bei Frau je nach Grad der Behinderung auch so eine Sache, die man durchaus mit Fachärzen z.B. Urologen und Frauenarzt in den Griff bekommen kann. Also ganz und gar Hilflos ist keiner, wenn man sich als Behinderter nicht scheut, entsprechende Hilfe wahrzunehmen.
Für mich ist das Thema kein Hinderungsgrund, mich nicht trotz eigener Einschränkungen auf einen Rollstuhlpartner einzulassen, denn im Verlauf der Zeit habe ich gelernt, eigene Bedürfnisse und Wünsche des auch nicht behinderten Partners effektiv umzusetzen. Gerade Nichtbehinderte haben gewisse Berührungsängste, die nicht nötig sind, wenn etwas mehr Aufklärung auch in unserer Gesellschaft stattfinden würde. Gerade in diesem Bereich sind Foren von Behinderten und Nichtbehinderten ein guter Ansatz um seinen eigenen Horizont zu erweitern.
Eine gute Möglichkeit einmal selbst zu testen, wie es sich anfühlt im Rollstuhl ist ein Projekt der Uni Heidelberg aus dem Jahr 1995! Das Projekt eine ganze Woche lang mit gebundenen Beinen den Alltag zu meistern, empfehle ich allen Interessierten, die sich nicht nur rein Informativ damit beschäftigen wollen, sondern auch mal die vielen Möglichkeiten sexueller Erfüllung von Rollstuhlfahrern erkunden möchten.
Zum Projekt der Uni Heidelberg:
Hierbei wurde Angehörigen und angehenden Pflegekräften vermittelt, WIE es sich anfühlt mit z.B. Querschnittslähmung im Rollstuhl den Alltag zu meistern oder im Besonderen auch mal zu testen, wie sich Sex mit gebundenen Gliedmaßen anfühlt! Das Ergebnis war ein weit gesteigertes Fachwissen nicht nur bei den Pflegekräften, sondern führte sogar zur Schaffung verschiendenster Hilfsmittel. Der Eingangs erwähnte Krankenlift fand sogar Eingang im allgemeinen Sexleben und ist inzwischen weltweit Bekannt als "Liebesschaukel".
Ein impotenter Mann kann durch zuhilfenahme von medizinischen Injektionen eine Frau inzwischen sogar mehrfach und weit länger befriedigen, sofern der Rest des Körpers wie Herz und Kreislauf gesund sind. Viagra war hierzu nur eine kleine Zwischenlösung.
Ich will damit sagen: Es tut sich was in Sachen Sex und Liebesleben auch und gerade für behinderte Menschen, man muss sich nur informieren! Haben erst mal auch Nichtbehinderte erkannt, welche emotional tiefen Verbindungen mit einem Rollifahrer oder anderweitig Behinderten möglich sind, denke ich, wird sich auch das Gesellschaftliche Umfeld eher mehr darauf einlassen.
Ein weiteres Thema war in einem anderen Thema auch die Zuhilfenahme von sexualassistenz. Auch hier besteht im Grunde noch viel Unwissenheit was dieses Thema angeht, zumindest was Fachwissen im Bereich Pflege etc. anbelangt, ein großes Manko, aber auch ein gewisser Personalmangel. Mir ist nur ein einziger Sexualassistenz in Deutschland bekannt, also kaum Konkurrenz am Sexmarkt, den üpbrigens in Holland sogar die Krankenkassen wegen der sehr hohen Kosten bezuschusst. In Deutschland derzeit noch Undenkbar, da die Einstufung der Prostitution zugeordnet wird, wie ich meine sogar Fälschlicherweise!
Man könnte hier noch vieles auflisten, doch würde es dem TE nicht weiter helfen. Es sollte aber auch ein Hinweis an jene sein, die sich bisher scheuten, auch in sexueller Hinsicht auf Rollifahrer zuzugehen.
Für nur mittelbar Beteiligte, ist dieser 
nur schwer nachvollziehbar! 
verabreichte. Das schien wohl für sie so besonders gut und bequem praktikabel zu sein.
" niederschmetternd und ja...ich glaube immer noch an das Gute und dass Menschen Menschen mögen und lieben können-bedingungslos und vorbehaltlos.
Und es kann jedem passieren, daß er selbst durch Krankheit oder Unfall im Rolli landet ...und man ja dann selbst zu der Gruppe gehört und sich freut, nicht an den Rand geschoben zu werden ...
