Geben und Nehmen sind quasi das Herzstück einer Beziehung und sollten in der Regel auch nicht gegenseitig aufgewogen werden. Denn wenn jeder dem anderen gerne gibt, sollten beide zufrieden sein können. Wenn jedoch das Gefühl aufkommt, dass dieses Geben eher einseitig ist, erwachsen daraus Unzufriedenheit und schlimmstenfalls Neid und Mißtrauen.
Was du schreibst, klingt sehr traurig. Ich frage mich, was DIR diese Beziehung überhaupt noch bringt, denn anscheinend stimmt der Sex nicht, die Kommunikation nicht und das Gefühl auch nicht. Eine Beziehung gehe ich doch mit einer Vertrauensperson ein - wenn ich mich dieser Person nicht anvertrauen kann, sie mich nicht tröstet oder in den Arm nimmt - wo ist dann eine tiefere Beziehung geschweige denn Vertrautheit zwischen uns?
Leider berichtest du nicht, wie sie sich genau verhält, wie ihre Sicht ist (sie wird doch mehr dazu sagen können als "ich weiss nicht"), so dass ich wenig dazu sagen kann. Was tut sie denn, wenn du signalisierst, dass du jemanden zum Zuhören brauchst? Ignoriert sie das? Läuft sie weg? Das einzige, was ich mir aufgrund der wenigen Informationen vorstellen könnte, ist, dass sie keinen Spaß mehr am Sex hat oder bei dem Thema in irgendeiner Form gehemmt ist und deshalb jegliche Zärtlichkeit (die zu Sex führen könnte) oder jegliches Gespräch, das in Richtung Sex laufen könnte, zu umschiffen. Ich weiss ja nicht, wie fordernd/beharrlich du bei dem Thema bist.
Was es genau ist, kannst du nur mit ihrer Hilfe herausfinden - und für mich wäre der Sex dabei das kleinste Problem. Erstmal solltet ihr miteinander reden können und euren Gefühlen durch Zärtlichkeiten (ohne Hintergedanken) Ausdruck verleihen können. Du musst ihr klarmachen, was es für dich bedeutet, ihr nicht anvertrauen zu können, was dich bewegt - allerdings ohne Forderung ("du musst mir zuhören") oder Vorwürfe ("du tust nie etwas für mich"), sondern beschreibe, wie es sich für dich anfühlt. Vielleicht nimmt sie es anders wahr als du.
Vielleicht hilft es euch, einen festen Gesprächstermin einzurichten, an dem jeder einmal die Möglichkeit hat, sich alles von der Seele zu reden, während der andere sich die Zeit nimmt, zuzuhören. Oder wenn es so nicht geht, schreibt euch gegeseitig Briefe. Wenn ihr euch die Briefe dann irgendwann vorlesen könnt, ist das der nächste Schritt zum gegenseitigen Gespräch.
Vielleicht magst du ja noch konkretisieren, worin das Problem genau liegt und wie eure Beziehung ansonsten ausschaut. Denn so, wie ich es verstanden habe, klingt es nicht so als hättet ihr viele Gemeinsamkeiten (und ich hoffe, ich habe es falsch verstanden). Denn jemanden, den ich liebe, den will ich doch auch anfassen, streicheln, in den Arm nehmen, mit ihm kuscheln, und ich interessiere mich für das, was er sagt... selbstwenn der Sex nicht so laufen sollte...
LG
Pussy