Erst einmal am Anfang steht die Frage: Wofür möcht ihr Bondage betreiben?
Die Fesselzeit-Filme zeigen ja schon recht schön, wie aufwändig es sein kann: Da geht es um das Fesseln an sich, das dann auch schon mal recht lange dauern. Eine Stunde ist da, gerade als Anfänger, nix. Lohnt sich am ehesten, wenn ihr genau diese sinnliche Erfahrung machen möchtet und auch ein großes Stück weit der Weg das Ziel ist.
Habt ihr Schmuckbondage im Auge, also dass der Körper mit Seilen schöner aussieht? Dann kommt ihr an den Knotty Boys kaum vorbei. Es gibt auf youtube Einstiegsfilme von ihnen, sie haben auch eine eigene Webseite, wo man ihr gesamtes Schaffen bequem herunterladen kann. Es gibt auch zwei Bondagebücher von ihnen, lassen sich ganz einfach bestellen.
Von Grimme gibt es zwei Bücher, "Bondage" und "Japanbondage". Letzteres geht wieder in die Fesselzeit-Schiene, das erste holt euch noch eher ganz am Anfang ab. Da sind dann auch mal einfachere Fesslungen drin, die euch "sofort loslegen" lassen, wenn hier der Ziel wichtiger ist als der Weg.
Überhaupt, wenn es nur um "schnell festmachen, dann mit SM weitermachen" geht, dann geht es eher um das, was gerne der "westliche Weg" genannt wird. Da genügen Stichworte wie "Spreadeagle", "Two-Column-Tie" oder, wenn es ums schnell hilflos verschnüren geht, auch "Hogtie" auf youtube, verbunden mit dem Begriff "Tutorial".
Der beste Tipp zum Schluss, und der wurde hier bereits gegeben: Nichts davon ersetzt einen Workshop.
Denn neben der reinen Technik gibt es auch gerade hier viel zu entdecken,
wie gefesselt wird. Ihr könnt noch so viele youtube-Videos nachfesseln: Die eigentliche Faszination daran seht ihr, wenn ihr die Profis "in Action" seht. Und diese euch in ebendiesen Workshops auch mal Kleinigkeiten verraten abseits der Seile, die auf youtube nur außerordentlich selten zur Sprache kommen.
So bekam ich auf einem solchen mal den Tipp, dass der Körper des Gefesselten viel früher Signale des Unwohlseins sendet, als es derjenige es möglicherweise selbst wahr nimmt: Finger, die sich auf einmal bewegen, eine zu spürende Unruhe, leichte Zappeligkeit ... Dinge, die du auf Fotos nie sehen wirst und auch auf Lernvideos nicht.
Genau diese Kleinigkeiten sind es aber, die das Miteinander beim Fesseln so großartig machen.
Ich sage deswegen immer: Es geht nicht nur ums Fesseln.
Es geht darum, den Menschen zu spüren.
Und das, wie dies geschieht, seht ihr am besten live und in Farbe auf einem Bondage-Tutorial.
Die Fesselzeit hat da aber auch oft genug ihre Momente. Wenn ihr genau hinseht, könnt ihr sie entdecken.
Es ist aber gerade am Anfang einfacher, es gesagt zu bekommen.
Und, last, but not least: Geht einfach mal auf einen der inzwischen ja doch recht zahlreichen Fesseltreffs.
Spätestens dort werdet ihr vermutlich eh davon infiziert werden.
Dort könnt ihr für gewöhnlich die dort Anwesenden auch um Rat fragen. Ich war auf einigen bislang, nirgends wurden Anfänger wie Fremde behandelt. Die Hilfsbereitschaft war immer sehr groß.