Lieber TE,
Drei wichtige Fragen erschließen sich mir nicht aus dem EP:
1. Du schreibst, dass Du ein gereifte Sexualität hast. In wie weit hast Du Erfahrungen mit einer, wie auch immer, geöffneten Partnerschaft?
2. Hat deine Frau, oder habt ihr Beide zusmmen, Erfahrungen mit mehreren Sexualpartnern gleichzeitig? Swingen? Partnertausch?....
3. In wie weit entspricht die Vorstellung, dass Deine Frau mit einer andere Frau sexuell verkehrt, Deinem eigenen Kopfkino?
Wie hier schon geschrieben wurde, bin auch ich der Meinung, dass Deine Frau selbst entscheiden muss wann und wie oder ob überhaupt sie ihre Bi-Neigung ausleben will.
Das einzige, was Du positiv tun kannst, hast Du bereits, zumindest nach Deinem EP zu schließen, schon getan, nämlich ihr signalisieren, dass Du dem Thema offen gegenüber stehst. Wie und ob Du das positiv für sie "verpackt" hast, kann ich natürlich nicht beurteilen.
Jetzt muss sie den nächsten Schritt tun.
Die von Dir erwähnte, schwere Kindheit und auch die schon gemachte, lesbische Erfahrung können Sie auch in dieser Hinsicht belasten und hemmen, das ist aber mit diesen Infos hier reine Spekulation. Hier würde dann nur professionelle Therapie helfen, was bei einer wirklich schweren Kindheit, die auch heute noch "hochkommt" und Probleme macht, grundsätzlich zu empfehlen wäre, ganz unabhängig vom Thema des Threads hier.
Wichtig ist noch, dass Du Dir darüber klar wirst, was Deine Intention ist, ihr genau bei dieser Phantasie so sehr helfen zu wollen. Ist es zum Teil auch die eigene Phantasie?
Ihr müsst Euch auch beide klar sein, VOR so einem Schritt, dass es sich IMMER um eine Art von Öffnung der Beziehung handelt.
Ich kann nur aus eigener, langjähriger Erfahrung als Polyamorer sagen, das jegliche Öffnung einer monoamoren Beziehung immer ein schwieriger Schritt ist. Öffnung sollte nie nur Problemlösung, Mittel zum Zweck, sein, sonder eine Freie Entscheidung beider Partner, die beide bereichert und die beide wollen.
Unterschätze diesen Aspekt nicht. Für Dein Frau hieße es mit zwei Sexualpartern, ihrem Mann und einer Frau, zu verkehren. Gerade bei BDSM Phantasienen musst Du davon ausgehen, dass Du diese nicht bei einem einzigen anonymen Treffen umsetzen kannst. Das setzt Vertrauen und Kennenlernen voraus.
Meiner Erfahrung nach sind die bis dahin unbekannten gleichzeitigen Gefühle für und mit zwei Menschen eine der größten Herausforderungen für alle Beteiligten, egal welche Art von Öffnung ihr wählt!
Könntest Du auch akzeptieren, dass Dein Partnerin ihre Phantasie alleine, ohne Dich, ausleben will? Könntest Du auch eine dauerhafte, rein lesbische Freundschaft Plus neben eurer Beziehung akzeptieren?
Und bei alle dem bleibt noch der wichtigste Punkt:
Immer erst denken, dann reden, dann gemeinsam entscheiden, und dann erst handeln - Denn Taten, gerade in diesem Bereich, sind nicht mehr ungeschehen zu machen!
Vielleicht sind es auch diese, möglichen, Konsequenzen, die Deine Frau abschrecken, ihre Phantasien auszuleben?
