Klischees, soviel wurde ja schon gesagt, gibt es überall - ob in der Musik (Metal, HipHop), genauso wie hier. Wie auch in anderem ist es schade, wenn ein Klischee die Regel sein soll, so verstehe ich das Thema. D.h., Verhalten, Kleidung, etc. müssen einem Klischee entsprechen, damit man "in der Szene" oder auch im Umgang mit anderen Leuten aus dem gleichen Gebiet richtig wahrgenommen wird.
Das ist durchaus ein Problem, denn teilweise befürchte ich, sind solche Klischees auch manchmal eben eine Art "Vorbild", d.h. haben eine "so muss das sein"-Funktion. Dadurch schaffen sie zwar Regeln (wie man sich kleidet oder gibt), beschränken einen im schlimmsten Fall aber auch das zu finden, was man eigentlich sucht.
Mein eigener Kontakt zur "Szene" ist deswegen auch nicht vorhanden. Zu oft gibt es Leute, auch allein schon in Chats o.ä., die auf ein "richtiges" BDSM Wert legen. Also eine spezielle Art, wie man etwas machen muss. Und genau das bildet dann eben die angesprochenen Klischees. Das wird zudem sehr oft vehement vertreten und allein diese Undifferenziertheit ist für mich schon sehr schwierig, vor allem in so einer kleinen Szene, die zudem untereinander so viel mit Vertrauen arbeiten muss. Meist sind diese ja aber nur Selbstbilder, die in Rückbezug entstehen (so muss ein Dom/eine Sub sein) und eben auch dann dazu führen, dass das eigene Verhalten u.U. nicht mehr glaubhaft ist bzw. man solchen Klischees anhängt.
Insofern können zwar Klischees eine Hilfestellung geben, wie etwas sein kann, sollten aber nicht zur Doktrin werden. Ich lebe hingegen lieber mein BDSM und das mit einer Partnerin, die das genauso sieht, also für die sich Vorlieben, Art und Ausführung mit ihren Vorstellungen decken. Die weichen sicher von den Klischees ab, da ich denke, dass alles, was man vor allem hier tut individuell ist und immer in jeder einzelnen Beziehung definiert werden muss und man vor allem nur so das finden kann, was man wirklich braucht.