Klappt offene Beziehung, wenn nur ein Partner das lebt?

bei einigen Paarkonstellationen
in einer gewissen Zeit.
Aber ob das bei euch klappt,
müßt ihr selber testen.

Wenn das auf Augenhöhe gehen soll,
dann müßt ihr
a) sehr viel Vertrauen haben und euch
b) an alle Absprachen halten.

je dichter man sich kommt, um so mehr Freiheiten muß man sich geben.
das gilt auch andersrum:
um euch diese Freiheiten zu geben, müßt ihr schon sehr dicht beieinander sein.

Leicht wird es nicht.

wir haben das ein halbes Jahr gelebt. allerdings nicht als offene Beziehung, sondern polyamor, bei uns waren das 2 Beziehungen paralell.
in unserer primären Beziehung wusste jeden zu jedem Zeitpunkt was wer wann wo und wie gemacht hat. also quasi von jedem Kuss und Gespräch. in der anderen Ehe wurde sie belogen und als sie es rausbekommen hat musste mein Exgeliebter sich eben entscheiden. und hat sich nicht für mich entschieden. wir sind heute sehr gute Freunde.
wir hatten keine Leere in der Beziehung und keinerlei Grund die Beziehung zu öffenen. war alles gut. habe mich damals in einen weiteren mann verliebt und mein Mann hat mir quasi erlaubt das zu leben. er ist in der zeit gewachsen und sieht die zeit ausschließlich positiv und fände es gut, wenn ich mich erneut in einen anderen verlieben würde und das leben könnte. er hat kein Interesse an einer Außenbeziehung, bzw er hat keinen nerv so etwas zu suchen. wenn es ihn finden würde vielleicht. abwarten. auf jeden Fall geht und ging es dabie nie um nur Sex, sondern im Beziehung, Liebe ...

wenn es gehen soll, dann nur wenn alle mit komplett offenen Katen spielen (behaupte ich)

Es funktioniert auch, wenn nur einer Lust auf fremde Haut hat.

Ich habe mir die Freiheit erbeten und sie bekommen. Wichtig ist, will der Partner überhaupt wissen, ob er /sie tatsächlich ein Date hat? Mein Partner möchte es nicht wissen.

Allerdings ist es keine offene Beziehung, wenn nur ein Partner sich einfach die Freiheit nimmt. Also ohne es zu kommunizieren.

Ich habe mir inzwischen einen eigenen / zweiten Freundeskreis aufgebaut. Da liegt die Erklärung nah.

Ich vermute, dass auch bei eifersuchtsfrei-tolerant eingestellten Menschen ein Problem dann auftauscht, wenn zu Sexualität auch menschliche Bindung/Liebe zu einem dritten Menschen hinzukommt.


Die beiden Situationen sind nicht vergleichbar.

In einer Beziehung mit lebendigem Sex möchte jeder auch der bevorzugte Sexualpartner sein.
In einer Beziehung mit sexuellem Desinteresse möchte dennoch der sexdesinteerssierte Partner die "geliebte" Nummer eins sein.

Jede Handlung, die die Nummer eins-Position potentiell gefährdet ist Gift für die Beziehung...
Lg
Gernot

Na klar kann das funktionieren. Wenn so viele andere Beziehungsmodelle funktionieren, warum dann nicht auch dieses?

Wie Du selbst schon für Dich erkannt hast, ist Kommunikation das A und O in einer Beziehung.
Stimmt hierbei etwas nicht, so gehe ich persönlich eh davon aus, dass die Beziehung früher oder später scheitern wird.


An dieser Stelle bereits würde für mich etwas nicht stimmen! Wenn doch alles durchgesprochen wurde und Part 1 der Überzeugung ist dieses Beziehungsmodell leben zu wollen und zu können, dann hätte Part 2 aus meiner Sicht überhaupt keinen Grund Ausreden erfinden zu müssen.
Ausreden sind Notlügen. Und Lügen gleich welcher Art haben meiner Meinung nach nichts in einer Beziehung zu suchen!
Duldet Part 1 das Ganze lediglich, so kann ich mir nicht vorstellen, dass dieses Modell der Beziehung auf lange Sicht gut tut.


Ich selbst kann mit Erfahrungen zu einem solchem Modell nur geringfügig dienen.
Oder besser gesagt: Mein "Ex-Herr" hätte seine Freiheiten sicherlich offen leben können so wie es ursprünglich angedacht war, wäre er nur offen und ehrlich mir gegenüber gewesen.
Das, was weh tat, waren nicht seine Aktivitäten mit anderen Frauen gleich welcher Art. Das, was weh tat, waren seine Heimlichkeiten, seine fehlende Offenheit mir gegenüber, sein Mich-für-dumm-verkaufen-Wollen, seine Falschheit, seine Lügen!
Ich muss allerdings dazu sagen, dass ursprünglich generell für beide etwas Offenes abgesprochen war. Ich selbst aber konnte gar nichts mit einem anderen Mann anfangen, weil ich einfach nun mal Scheuklappen trug. Dennoch: Ich wollte ihn nicht einschränken, es war von Anfang an so abgesprochen. Als aber nach und nach immer mehr seiner Lügen aufflogen, war ich natürlich nicht mehr bereit ihm das zu lassen. Ich konnte es einfach nicht. Ich probierte es zwar kurzzeitig, aber es war schon zu viel kaputt und er log mich ja immer noch weiterhin an.

Nach dieser Geschichte wollte ich von offenen Beziehungen, egal ob einseitig oder beidseitig, erst mal überhaupt nichts mehr wissen. Ich wollte etwas Festes und Geschlossenes. Zumindest Exklusivität, wenn schon Freundschaft Plus! Ich war der Meinung, dass ich Offenes generell nicht könnte. Und so engte ich leider den nächsten Mann, der aber auch sehr verschlossen war, arg ein, was ich eigentlich überhaupt nicht wollte, und was dann natürlich auch wieder nach hinten los ging.

Heute denke ich wiederum etwas anders darüber. Denn in dem letzten Jahr habe ich sehr viel für mich reflektiert und mich dadurch weiter entwickelt.
Fakt ist: Ich selbst werde in einer zukünftigen Beziehung wahrscheinlich eher weniger das Verlangen nach fremder Haut haben!
Aber: Ich möchte niemandem mehr seine Freiheit nehmen. Ich möchte den Menschen einfach so sein lassen und lieben können, wie er ist. Und wenn er ab und zu fremde Haut braucht, dann soll er sich diese Freiheit herausnehmen dürfen. Er sollte einfach nur offen und ehrlich mir gegenüber sein und dies bereits ab einem ersten Kennenlernen. Dann und NUR DANN kann ich mir durchaus vorstellen, dass ich auch tatsächlich in der Lage sein könnte ihm gewisse Freiheiten vom Herzen her zu gönnen, was allerdings keinen Freifahrtschein bedeuten soll. Eine parallele Freundschaft Plus seinerseits oder jedes Wochenende ne andere meine ich damit nämlich nicht.

Wie so etwas dann ganz genau aussehen darf (z.B. Details eines Dates mitteilen, ja oder nein) um noch einmal auf die Frage der TE einzugehen, kann ich heute noch nicht genau für mich sagen. Ich denke das ist alles auch eine Frage der Entwicklung innerhalb einer Beziehung.

Ich habe Pärchen kennengelernt, bei denen das ging. Es waren Fälle, bei denen der Mann weniger sexuelles Interesse, bzw Impotenz entwickelte und es akzeptierte, dass seine Frau ihre Lust mit anderen Männern stillte.

Manche kommen damit klar, wollen aber nicht wissen, wann, wo und mit wem. Andere wollen aussuchen und andere treiben das Spiel weiter bis zur eigenen seelischen und körperlichen Demütigung. So das Spektrum, was ich bisher kennengelernt habe.

Was aber dabei niemals ergründbar ist, ist wie sich beide wirklich dabei fühlen. Es beschleicht das Gefühl, dass einer von beiden die Sache mehr will und sich mehr oder minder fügt. Das kann solche Blüten tragen, dass der Fügende die Sache zu seiner macht und sie als seine will. Das ist derjenige der am glücklichsten damit werden kann. Insbesondere, wenn er über eine unterdurchschnittliche Libido verfügt.

Schlimmer wird es, wenn der, nennen wir ihn passiven Part, aus Angst verlassen zu werden oder aus Liebe sich damit abfindet. Meistens diejenigen, die zwar wissen wollen aber nicht zu genau.

Es ist aber stets für einen Außenstehenden zu unterscheiden, wer in einem Paar was will und warum, wer fügt und wer sich fügt, weil es ein langwieriges Wechselspiel ist, in dem sich die Protagonisten selbst nicht im Klaren sind, wenn sie nicht reflektieren.

Und es gilt, wie so oft sonst auch, kennst du ein Paar, kennst du genau [/einb] Paar.
Ich

Ich habe versucht diese Art der "offenen Beziehung" zu leben.
Mit meinem Ex.
Da wir eine Fernbeziehung hatten und er nicht auf Sex verzichten wollte (konnte) habe ich die Beziehung für ihn "geöffnet".
Bedingungen waren zB: nur ONS, keine Affären oder Freundschaften plus und ich wollte nichts davon mitbekommen.
Er hat sich an keine der Abmachungen gehalten, ich hab es nicht mehr ausgehalten und ja, das war's.

Diese "einseitige Öffnung" habe ich ihm zuliebe gemacht, ich kann und will keinen Sex ohne Gefühle.
Hätte ich auch wirklich nichts davon mitbekommen wäre das okay für mich gewesen aber er musste es mir ja unter die Nase reiben.

Offene Beziehung (egal ob jeder "darf" oder nur einer) sind definitiv nichts für mich.

Ja, warum auch nicht?
Es soll ja Paare geben, bei denen jeder ein autonom lebensfähiger Mensch ist, welcher auch mal einen Abend allein gestalten kann, ohne dass gleich die Welt zusammen bricht oder ein seelischer Kollaps zu erwarten ist.


Das sieht dann so aus, dass der Eine den Anderen am nächsten Tag nur fragt, ob es schön war, ohne sich für weitere Details zu interessieren.

Meine Partnerin interessiert nicht, was ich außer Haus erlebe, sondern nur, wie ich zu ihr stehe.
Wenn ich heim komme und mich im Bett an sie an kuschele, dann ist alles gut.
Da bedarf es nicht einmal klärender Worte, da genügt ein Blick, eine Berührung!

Ich finde diesen Punkt " ich bin dann mal weg " gar nicht so einfach...
Weil er ja noch on top zu den vielen anderen..." ich bin dann mal weg " kommt und die gemeinsame Zeit als Paar dadurch ja an Zeit verliert.

Aber es gibt auch Paare, die z.B. in einer Fernbeziehung sowieso nicht ständig zusammen sind. Oder wo einer oft auf Geschäftsreise muss. Es muss ja auch nicht JEDE freie Minute "außerhalb" verbracht werden, das ist z.B. etwas, was das Paar aushandeln muss.

Wenn sie sich mit ihrem Freund trifft und er gleichzeitig eine Motorrad-Wochenend-Tour mit den Kumpels macht, was sie nicht interessiert, dann würde es doch z.B. passen, oder ?

Ja, ich denke schon. Auch wenn es bei uns nicht so ist, dass mich Einzelheiten nicht interessieren, so lebt sie mit offener Absprache einen recht großen Teil ihrer Sexualität mit anderen Männern aus.

Bei uns ist es ja auch ein gewollter Aspekt, aber ich hätte genau die gleichen Möglichkeiten mich mit anderen Frauen auszuleben. Mir fehlt dafür aber das Interesse. Ich möchte, trotz des ein oder anderen Angebots, keinen Sex mit anderen Frauen haben. Meist passt es von meiner Seite einfach nicht, aber selbst wenn ich mich von der Frau angesprochen fühle zeigen die Erfahrungen bisher, dass es einfach nicht so wirklich etwas für mich ist.
So hat sie, oft mit mir als Zuschauer und "Unterstützer", aber durchaus auch alleine Sex mit anderen Männern und genießt den Kick des neuen und aufregenden.


Wir sprechen offen darüber. Wenn sie zB. ausgeht und dabei einen Mann kennenlernt, der sie im sexuellen Bereich reizt, dann hält sie mit mir Rücksprache. Meine Zustimmung ist ihr selber wichtig, da für uns beide unsere Beziehung an erster Stelle steht und auch ich mich gerade dafür bereit fühlen muss. Sie möchte sich gerne vergnügen, aber macht es nur dann, wenn ich mich auch gut dabei fühle. Erst dann kann sie auch wirklich genießen sich mit anderen auszuleben.
Sage ich mal "nein", was selten der Fall ist, verschiebt sie das Date/lässt sich die Nummer geben und hält es im Hinterkopf.


Also ja, es kann durchaus funktionieren. Entweder indem die eine Seite davon ganz bewusst nichts wissen will, aber dem wirklich zustimmt, oder eben, wenn der nicht aktive Teil sogar noch Lust aus dem Treiben des anderen zieht. Nur abgeklärt sollte alles sein, damit jeder weiß was Sache ist. Offene Kommunikation eben. So zumindest meine Gedanken dazu.

LG "Er" von NeueReize

Fernbeziehungen sind - sind wir mal ehrlich Schei**e!
Leider aber nicht immer zu vermeiden.
Wenn einer oder beide dann auch noch "untriebig" sind ist eine Öffnung fast unvermeidlich.

wie das ganze aussieht ist so individuell wie die menschen die sich dazu entschließen - darum kann man hier kaum DIE Antwort geben.

Es kann funktionieren. Wie? Das liegt aber an den Beteiligten selbst.

Wenn keine Kinder oder andere Verpflichtungen da sind...ja

klappt es seit vielen Jahren. Ausgangspunkt war Sexverweigerung von ihrer Seite, auch völliges Desinteresse in Bezug auf Sex mit Anderen. Und auf der Basis, dass man gemeinsam gute Grundlagen für eine platonisch bleibende Beziehung hat, hatte ich den Freibrief für Affären außerhalb, auch parallele Affären, weil eine ohne, eine mit BDSM war/ist. Man kann überall Dramen schaffen- oder aber mit Vernunft das Notwendige klären, das Dramen verhindert.

Nicht wissen wollen heißt in dem Fall, es tatsächlich nicht wissen zu wollen und sich darum auch keine Gedanken zu machen. Das Problem was du siehst resultiert wohl eher daraus, dass du dir das nicht vorstellen kannst und eher von gespielter Gleichgültigkeit und innerlicher Zerrissenheit ausgehst.

So isses.

Es gibt überhaupt viele Dinge, die ich mir nicht vorstellen kann.

Sogar, dass ich mal mit https://www.joyclub.de/my/3755366.dermitdemseil.html einer Meinung bin !

Es ist eben keine gespielte Gleichgültigkeit, sondern das Vertrauen,
• dass der Andere alt und erwachsen genug ist, selbst zu wissen was er tut,
• dass die gegenseitige, in Jahren aufgebaute Verbindung zueinander in einer Nacht wegen einer guten Nummer mit einer Anderen nicht plötzlich wertlos wird,
• dass man ein gutes Gespür füreinander hat, um eventuelle Missstimmungen gemeinsam wieder glatt zu bügel,
• dass man den Anderen ohnehin nicht halten könnte, wenn er wirklich gehen wöllte,
• dass diese Großzügigkeit viel mehr Liebe symbolisiert, als kleinkarierte Verbote!

Ich glaube das Erfolgsrezept jeder Art von Beziehung ist eine wesentliche, gemeinsame Basis. Wenn die Grundrichtung nicht stimmt, driften die Wege irgendwann unweigerlich auseinander. So sehe ich das auch bei sog. offenen Beziehungen.

Ich kenne es jetzt nur aus unserem Bekanntenkreis aus der Swingerei. Er ist Swinger und seine Frau eben nur monogam veranlagt. Als wir ihn kennen lernten , habe ich so im stillen gedacht :"na, wie lange eine Beziehung das wohl aushält?"
Aber mittlerweile sind die beiden nun schon 12 Jahre zusammen und das Vertrauen und die Liebe zu einander sind nach wie vor da. Beide haben sich jetzt ein Haus gekauft,haben gemeinsame Hobbys und sind glücklich ( soweit man das als Außenstehender gesagt bekommt) - wichtig war beiden nur immer :

Sie wollte von den Treffen ihres Mannes keine Details hören und er hat sich immer an die Vereinbarungen,die sie gemeinsam gemacht haben gehalten....

...also bei den beiden scheint es zu funktionieren....


(Frank, wenn du das liest....nick mal kurz )