Ego zurückstellen durch Kraft der Liebe, ist das möglich?

Ich gehe davon aus, dass dies in vielen Fällen zutrifft. Sackgasse, sozusagen.

Das ist wahrscheinlich Alltag in vielen Beziehungen (wenn auch nicht nur in monogamen), viele "Problemthreads" hier im JC sprechen Bände. Das Problem ist die Vorstellung und die damit zusammen hängende Erwartung, solange nicht offen und ehrlich darüber gesprochen wird. Sobald eine lebendige, offene Kommunikation herrscht, muss ich mir keine Vorstellung mehr machen, sondern ich sehe im Hier und Jetzt die Realität anstelle einer Illusion oder der Projektion einer Erwartung.

Wir hatten unsere Beziehung in der Vergangenheit für ein Experiment geöffnet und sie danach wieder geschlossen, von ganzem Herzen. Mal schauen, was in den nächsten Jahren so auf uns zu kommt...

Genau das ist es!
Meine Interpretation dieses Satzes ist die, dass ihr für eine bestimmte Zeit Dritte in euer Sexleben mit einbezogen habt. So verstehe ich die Aussage "Beziehung geöffnet".
Warum sollte man das tun?
Doch nur, weil eben mindestens einer von euch genau diese "Träume" hatte. Und dann waren eben die von mir definierten hormonellen Gefühle dafür verantwortlich, das sogenannte Kopfkino. Denn keinem verlangt es nach solchen sexuellen Erlebnissen, weil er den anderen nicht mehr liebt.
Jetzt kommt der Knackpunkt: wieder geschlossen.
Warum das? Die einzige Erklärung, die ich dafür habe, ist die, dass mindestens einer von euch das Ganze "nicht verkraftet" hat, eben diese zwei Gefühlswelten nicht trennen kann. Vielleicht sogar beide. Ergo Nicht-Swinger (tauglich)
Und jetzt kommt der Nebensatz "aus vollem Herzen".
Hier sehe ich die von mir beschriebene Unehrlichkeit. Zerreiß mich nicht gleich, denn in eurem Fall, also nach meinen Schlussfolgerungen, kann ich durchaus auch etwas für euch Positives daraus ziehen. Denn das klingt nach einer Entscheidung, einer Entscheidung gegen das Ausleben gewisser Träume (denn sie sind ja nicht gleich weg und erledigt, nur weil man das mal gemacht hat), aber eben auch nach einer Entscheidung für den Partner, für die Liebe. Das ist "Ego zurückstellen durch Kraft der Liebe", und zwar konsequent. Wenn das für beide Partner der nennen wir es mal Kompromiss ist, um gemeinsam glücklich zu werden, dann kann ich das in keiner Weise angreifen oder verurteilen. Es ist eine Entscheidung, von einem selbst und gemeinsam, zu der man steht und die den Weg zum gemeinsamen Glück ebnet.
Aber ist das ehrlich? Denn es ist und bleibt trotzdem es ein Kompromiss. Ein Kompromiss beinhaltet immer ein Stückchen Unehrlichkeit, denn bei einem Kompromiss verzichten beide Seiten, natürlich freiwillig, auf Teile der gestellten Forderungen, wenn man die korrekte Definition benutzen möchte.
Genau dieses "Problem" haben echte Swinger nicht. Wir wollen einen solchen Kompromiss nicht eingehen. Punkt aus. Der Alltag eines Jeden ist sowieso voll von Kompromissen, von Verzicht, nicht zuletzt für Menschen, die wir lieben, Familie, Kinder, jeder kennt das. Das sind positive Kompromisse, gerne erbrachte Opfer und Verzichte.
Aber in unserer Sexualität, wenigstens da, wenigstens in diesem von anderen Menschen für uns nicht beeinflussbaren Welt, da wollen wir die uneingeschränkte Freiheit haben, uns von keinem anderen Menschen und auch nicht von der Gesellschaft vorschreiben lassen, was wir zu mögen haben, auf was wir stehen dürfen, welche Neigungen legitim sind und vor allem, wer an dem Spiel beteiligt sein darf. Das will und kann jeder Swinger selbst entscheiden, ganz alleine, ohne Rücksicht, ganz egoistisch. Und das ist ok, denn das hat nichts mit Liebe zu tun!

Es ist allerdings auch möglich, dass man einen Traum hat, der sich dann bei der Verwirklichung als doch nicht so toll herausstellt. Worauf man das dann nicht weiter verfolgt.

Mir ging das sogar mit verschiedenen Träumen oder Vorstellungen so.
Aber ich hatte / hab ja nicht nur einen Traum

kann, wenn man es zu früh versucht, weil man es endlich probiert haben will, aus den verschiedensten Gründen zum Albtraum werden, meist, weil eine-r oder beide durch die Wirklichkeit mit jemandem Falschen auf den Boden der Tatsachen geholt werden- oder Eifersucht so schlimm aufkeimt, dass sie das Geschehen vergiftet.

Garantiert ist nicht jeder geschaffen, von der Monogamie zu lassen. Manche können das nach einer Reifungszeit neu angehen. Andere wechseln problemlos zur Öffnung.

Aber zur eigentlichen Frage: ich habe 30 Jahre mein Ego zurückgestellt. Eine zweite Frau und dann weitere gab es erst mit Mitte 50. Und es war, weil ich meinte, das der Liebe schuldig zu sein. Aber irgendwann glaubt man, nicht mehr zu können. Denn ich machte mir Vorwürfe, ihr nicht genug gegeben zu haben, also selbst gehörig "Schuld" am sexuellen Misslingen zu haben. Ich musste die Antwort suchen. Und die Antwort lautete "Du hast Dich jahrelang gemartert mit Deinen Gedanken und jetzt siehst Du, dass mit einer anderen Frau alles bestens ist. Es hat bei aller Liebe sexuell einfach nicht gepasst."

Ergo: Natürlich lässt sich das Ego zurückstellen, aber ist das auch klug?

Nein. Es war einfach nur grauenvoll schlecht.

Du siehst das aus deiner Perspektive.

Die Fantasie ist viel heisser als das, was der Versuch brachte. So einfach ist das. Ehrlicher geht nicht. Nicht jeder Mensch muss Sex mit mehrerern Partnern gut finden, ganz offensichtlich.

Jeder tickt doch anders und das ist doch auch gut so.

Die einen möchten gar nicht teilen, andere teilen nur bestimmte Dinge mit anderen und andere wiederum leben alles offen aus und teilen alles.

Man sollte doch keinen dafür verurteilen für welche Form er sich entschieden hat sein Sexleben zu gestalten. Wichtig ist dabei doch nur, dass das entsprechende Paar glücklich und zufrieden mit ihrer Art zu leben ist.

So ging es uns auch.
Wir hatten hier ein Paarprofil und wollten die Beziehung öffnen, sind aber wieder umgekehrt, da die Begegnungen sehr enttäuschend waren.

Wenn eine Sie jemanden mit einem größeren Stück will, soll sie sich dafür entscheiden. Wenn der auch in allen Bereichen besser ist umso besser. Wenn nicht, dann heißt es eben eine Entscheidung zu treffen. Aber BITTE nicht hinterher beschweren, im Leben zu kurz zu kommen zu sein.

Ich wurde (und werde) oft von Paaren angeschrieben, die eine 3. suchen. Es soll eine Frau sein. Männer suchen sie sich selber, steht im Profil.
Manchmal schreib ich auch mit denen, um dann festzustellen, dass die Erwartungen sehr hoch sind. Das ist ja verständlich, die Frau, die dazukommt, muss der Frau passen, sie muss dem Mann passen. Aber es kommt noch was dazu, sie muss auch zu beiden als Paar passen - also muss sie auf drei Ebenen passend sein.
Dann trifft man sich (habe ich zweimal gemacht), dann ist die Enttäuschung vorprogrammiert.
Einmal war es bei mir so, dass ich dem Mann gefallen habe, die Frau glaub ich, wollte mehr ihm einen Gefallen tun. Er rief mich nach dem Treffen oft an und wollte mich wieder trefffen. Blöd für mich und für ihn....sowas reizt mich nicht und würd ich auch fairnesshalber nicht machen.
Beim 2. Date gefiel mir der Mann absolut nicht, er war 15 cm kleiner und in meiner Wahrnehmung einfach banal. Als ich dann äusserte, dass es für mich nicht passt, wurde ich wüst beschimpft. Ich erfuhr erst jetzt, dass die Dame des Hauses mehrere Lover hatte und er nun endlich auch was bekommen sollte. Aber das geht eben nicht, wenn die Chemie und Attraktivität nicht stimmt.
Vielleich ist das OT, aber ich musste das grad loswerden!

Er kann die Beziehung beenden wenn ihm das nicht passt, dass die Frau Lover hat. Niemand würde ihm das übel nehmen und das ist wahrscheinlich auch die Sorge der Frau - das ist aber deren Problem. Wenn er selber will ...ist das zwar verständlich, aber beschimpfen geht eigentlich gar nicht. Zeigt nur wie verroht manche mittlerweile sind.

verroht ist der passende Ausdruck.

auch schon von Männern in einem solchen Zusammenhang gelesen habe ist: "Aber ich habe auch das Recht, wenn meine Partnerin das Recht hat. "
Ja, hat er schon...aber er hat nicht das Recht darauf, dass ICH mich mit ihm treffe!

wenn ich solche Sachen lese!

diese ganzen Paare, die mit ihrem exklusiven Zweier-Sexleben unzufrieden sind, sich Spielgefährt(inn)en suchen, dann aber voll von Eifersucht sind. Oder schlimmer noch, seit Jahren immer mal wieder in Clubs gehen und sich dort jedesmal doch wieder zoffen und uns die Stimmung trüben.

dem kann ich überhaupt nicht zustimmen! Wenn das Paar einen Mann sucht, für SIE, dann muss er IHR gefallen. Fertig. Wieso muss er auch IHM gefallen? Wenn SIE ihn gutfindet und sich mal ordentlich von ihm durchvöglen lassen will, dann sollte das so sein und dann hat ER da nicht mitzureden. SIE gehört IHM doch nicht!
Genauso umgekehrt. Wenn eine Frau dazu kommt, damit ER was zum Spielen hat, dann muss die ausschließlich IHM gefallen. Auch hier gehört ER IHR nicht! Oder haben die sich gegenseitig etwa das Recht gegeben, dem anderen vorschreiben zu dürfen, waser alles tun darf und zu lassen hat?
Erst wenn das Paar zb eine Frau sucht, die für beide da sein soll, muss sie beiden gefallen, ganz klar. Aber auch hier muss sie nur jedem Einzelnen des Paares gefallen, sie muss nicht zu beiden als Paar passen. Schließlich wollen die ja keine 3er Beziehung aufbauen, sondern nur 3er Sex haben.

Echt Leute, warum so kompliziert? Für IHN wird mal ne andere Frau hergeschafft und SIE will die nicht? Warum? Weil sie vielleicht auf andere Art hübsch ist? Weil sie tolle Brüste hat? Weil sie ne tolle Figur hat? Weils ganz einfach ne (andere) Frau ist?
Und? Ist doch klasse für IHN! Das macht IHM Spaß! War das nicht der Grund, warum überhaupt eine eingeladen wurde, nämlich damit ER Spaß hat?
Oder andersrum: weil der Typ vielleicht einen Größeren hat? Weil er ne tolle Haut hat, die sich gut anfühlt? Weil er Sex ausstrahlt und SIE das anmacht? Weil er mit seinen Fingern und mit seiner Zunge Dinge machen kann, die sie noch nie erlebt hat und die der Typ deswegen kann, weil er jahrelange Übung darin hat? Klar, deswegen will SIE das ja!
Diese Eifersucht, diese Ängste ... aber groß von Liebe tönen. Nun, das ist aber keine Liebe. Hier geht es einfach um optische Reize, die den Sexualtrieb anspornen. Instinktives Fortpflanzungsverhalten. Sex. Befriedigung.
"Lieben" aber tut ER doch SIE (schlechtes Deutsch, sry), und das hat weniger mit IHRER Optik zu tun, als vielmehr mit IHREM Charakter, IHREN Eigenschaften, IHREN Fehlern, schlichtweg mit allem, was SIE als Mensch und Frau ausmacht. Natürlich auch andersrum! Wieso also diese Eifersucht und Angst? Warum und wovor? Weil SIE / ER sich plötzlich umverlieben könnte? Für so oberflächlich hält SIE IHN / ER SIE?
Na dann darf man nicht von Liebe sprechen! Im Höchstfall von Liebe mit Einschränkungen. ER / SIE darf Spaß haben, aber nur zu MEINEN Bedingungen...

Spätestens jetzt erwarte ich natürlich ein Feuerwerk bitterböser Mails. Natürlich von all den vielen Liebespärchen, die genau diese "Probleme" haben. Sich aber mit Haut und Haaren dagegen wehren, dementierend argumentieren, derlei Denkschemata von sich weisen und die ihre Wut im Bauch rauslassen wollen, deren Ursprung aber die Erkenntnis ist, da könnte was Wahres dran sein.
Der Bote wird erschossen, das ist immer so, aber ich trage eine schusssichere Weste!

All die anderen, denen es selbst nicht so geht und auch alle Liebespärchen, die wirklich glücklich und zufrieden zu zweit sind, davon gibt es auch sehr sehr viele, fühlen sich hier eh nicht angesprochen!

DAS ALLES WAR NICHT AN DIE UNERFAHRENEN GERICHTET! sondern nur an all die, die die Szene kennen und ständig rumstressen, nicht nur sich selbst und sich gegenseitig, sondern auch alle anderen Dritten, die keine bösen Absichten haben, wenn sie "zum Spielen eingeladen" werden.

ABER!!!!
So hart diese Worte auch geklungen haben mögen, jetzt kommt die Überraschung: ich habe durchaus auch Verständnis. Hier zu den "Neuen":
Wenn Liebespaare bisher immer nur zu zweit waren und dann irgendwann die Entscheidung fällen, diesen Kreis rein sexuell zu erweitern, dann erwartet keiner, dass man das von heute auf morgen auch "kann". Es ist neu, Neues macht erstmal Angst, deswegen ist es ganz natürlich, dass diese Gefühle wie Eifersucht und dergleichen erstmal aufkommen. Das muss man ganz einfach, wenn man es denn will, nach und nach lernen. Und da hat auch jeder sein eigenes Tempo. Bei den einen braucht die Frau länger, bei den anderen der Mann. Es hilft, sich jedesmal wieder mehr darüber bewusst zu werden: hier geht es nur um Körperliches, um Sex, den Act, die Lust.... Nichts weiter. Keiner will sich hier in meine Beziehung drängen. Keiner will mir meine Frau / meinen Mann wegnehmen. Beide haben sich nicht für dieses Experiemnt entschieden, weil sie an der gegenseitigen Liebe füreinander zweifeln!
Vielleicht mal als Metapher: Wir haben nur unserer Spielzeugkiste ein paar neue, andere, farbige und anders geformte Bauklötze hinzugefügt, damit wir interessanterere und aufregenderere Elemente in unsere Bauwerke mit einbauen können. Die Grundmauern jedoch, unser stabiles Fundament, ist davon nicht betroffen!

Macht das nicht in den privaten vier Wänden. Da weiß man vorher nicht, wer da kommt, ob die-/derjenige auch geeignet ist, euch bei eurem Lernprozess zu helfen. Wie bitte soll man zb aus solch einem Forum eine einzige Person auswählen, die dazu kommen soll? Man liest sich durch, von Profil zu Profil, schaut Bildchen an, bei weder den Texten, noch den Bildern aber kann man wirklich sicher sein, dass da auch genau diese Person dahintersteckt, man kauft die Katze im Sack.
Deswegen auch so viele negative Erfahrungen, sowohl für die ausprobierenden Pärchen, als auch für die Dritten, die wie oben schonmal erwähnt, keine bösen Absichten haben, sondern einfach nur Spaß haben wollen und sich im übrigen null für eure Beziehung interessieren!
Geht doch mal in einen Swingerclub und schaut euch um, kommt ins Gespräch, ganz entspannt, Hand in Hand, haltet euch aneinander fest und geht dem Neuen gemeinsam und neugierig und aufgeregt entgegen. Genießt dort euer Liebesspiel zu zweit, beobachtet dabei vielleicht mal andere und nach und nach kommt ihr vielleicht anderen mal näher und irgendwann, ganz langsam, bezieht ihr diese in euer Spiel mit ein. Nicht alles davon gleich am ersten Abend, ich wage zu behaupten, die meisten brauchen viele Abende, um sich da ranzutasten. Übrigens machen das erfahrenen Swinger, besonders Swingerpärchen, auch nicht anders. Nur dass sie mit der Zeit hemmungsloser und sichererer geworden sind.

Nun aber genug. Bin halt ne überzeugte Swingerin, das ist ein nicht unerheblicher Teil von mir, deswegen ist das mir auch so wichtig. Und wenn ich auch nur EINEM Pärchen helfen konnte, war es mir das wert!

ist das lang

Na ja, ich steh auf lange!!!