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Stadtleben

*****a_A Frau
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Stadtleben
Stadtleben


Ich stehe im Supermarkt in der Kassenschlange. Ich mag noch das eine oder andere besorgen, bevor ich die kleine Wohnung meiner Tante in Beschlag nehme. Hat sie mir zur Verfügung gestellt, da sie selbst für ein paar Tage beruflich verschwunden ist.

Ich beobachte die Menschen, die gelangweilt in der Schlange stehen. Eine Frau mittleren Alters schaut ständig auf ihre Uhr, sie scheint es eilig zu haben. Ich halte ein wenig Abstand zu einem älteren Mann, der vor mir steht. Er riecht stark nach Alkohol und hat sich wohl mit einer Tube Gel seine Haare an den Kopf geklatscht. Hinter mir fängt eine Frau wie von Sinnen an zu schimpfen. Sie beschwert sich, weshalb keine zweite Kasse aufgemacht wird. Okay, denke ich. Bin wohl angekommen in der Stadt. Bei uns auf dem Land haben die Leute die Ruhe weg.

Froh, aus dem Supermarkt draußen zu sein, laufe ich etwa 15 Minuten bis zu dem grauenvollen Wohnblock, indem meine Tante wohnt. Ich hab schon lange nicht mehr soviel grau in grau gesehen. Der Wohnungsschlüssel liegt tatsächlich unter der Fußmatte, so wie sie es gesagt hatte.
Ist schön eingerichtet. Hat sich nicht viel verändert, seit damals.
Ich reiße die Balkontür auf, um ein wenig Luft reinzulassen. Wow, denke ich. Sie hat sich wohl hier eine Oase geschaffen. Komme mir vor wie in einem kleinen Urwald. Sieht fast aus wie eine Fluchtmöglichkeit, dem ganzen „Grauen“ zu entfliehen.
Vom Balkon aus schaue ich nach unten in einen Garten, wo eine Familie gerade am grillen ist.
Achjee, denke ich. Ich sehe Aluschalen auf dem Grill und den Familienvater mit Grillschürze hantieren. Für mich nochmals eine Bestätigung, in der Stadt angekommen zu sein.

Am folgenden Tag wache ich sehr früh auf und fühle mich wie gerädert. Mir ist alles zu laut, konnte nicht wirklich schlafen. Nach der zweiten Tasse Kaffee zähle ich mich wieder zu den lebenden und freue mich nun auf die Fußgängerzone zu der ich zwei Stationen mit der Bahn fahren muss.
Ich mache mir einen schönen Tag, denke ich. Lasse die Eindrücke auf mich wirken. So lange fehlt mir die Stadt schon.

Ich steige in die Bahn, und als mein Blick auf die verkokelten Sitzplätze fällt, bleibe ich lieber stehen und halte mich an einem Griff fest. Ich beobachte einen Mann, ganz schick gekleidet, mit seinem Aktenkoffer in der Hand, der neben einer etwas ungepflegten Frau seinen Platz findet.
Genervt rückt sie ein kleines Stück und stellt ihre Aldi Tüte vor sich auf den Boden.
An der nächsten Station füllt sich das Abteil rasant. Ich komme mir vor wie eine Sardine. Die Menschen pressten sich aneinander und ich roch eine Mischung aus billigem Parfum und Schweiß.
Nächste Station, ich steige aus. Ich benutze die Rolltreppe, die mich zum Ausgang führt.

Froh, in der Einkaufsstraße angekommen zu sein, bewundere ich die vielen Hochhäuser, die fast bis zum Himmel ragen. Jedenfalls habe ich das Gefühl. Diesen Blick habe ich vermisst.
Vergnügt bleibe ich an Straßenmusikanten stehen, die mich mit ihren Panflöten verzaubern.
Danach betrete ich ein Kaufhaus. Gleich nach dem Eingang erschlägt mich der Anblick von Menschenmassen, die sich über Wühltische hermachen. Stickige Luft erfüllt den ganzen Raum und ich entschließe mich dem wieder zu entfliehen. Genervt suche ich mir ein Bistro und setze mich draußen in die Sonne. Meinen bestellten Kaffee bekomme ich ziemlich schnell und halte mein Gesicht in die Sonne.
Scheint mir alles bißchen Zuviel geworden zu sein, seitdem ich auf dem Land lebe, bemerke ich an mir. Die ganze Vielfalt an Menschen erschlägt mich förmlich. Dabei ist es genau das gewesen, was ich immer so geliebt habe.
Ich beobachte, wie Menschen mit ihren Einkaufstüten an mir vorbeigehen. Ihre Blicke sind müde und leer. Selten ziert ein lächeln ihr Gesicht. Menschen, die nur noch Blicke für ihr Handy haben, oder ständig gehetzt auf ihre Uhr sehen.

Gedankenverloren bezahle ich meinen Kaffee und trete den Heimweg zur Wohnung meiner Tante an. Das selbe Spiel wie auf der Hinfahrt.
Dort angekommen falle ich aufs Sofa und schließe meine Augen für einen Moment.
Mein Empfinden ist wohl anders geworden und ich überlege..was ich am Landleben so mag.
Ich werde drüber nachdenken....


Kajira_A
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