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Ist Polyamorie/Monogamie angeboren oder erlernbar?

Oh, Danke für die Belehrung,
Scheint so als gäbe es zwei Meinungen, Deine und die Falsche. *haumichwech*
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Denn
erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Wo Gefühle im Spiel sind, kann man die nicht einfach abschalten, gerade auch dann, wenn man sich eigentlich monogam wähnt.
..
*******icht Mann
3.453 Beiträge
Wo Gefühle im Spiel sind, kann man die nicht einfach abschalten, gerade auch dann, wenn man sich eigentlich monogam wähnt.

Gefühle richten sich nicht nach dem Beziehungsmodell. Jegliches Beziehungsmodell wäre ohne Gefühle bedeutungslos. Viel wichtiger ist es mMn mit seinen eigenen Gefühlen umgehen zu können bzw. umgehen zu lernen als sich mit dem Gedanken zu befassen Gefühle abzuschalten. Könnte ich meine Gefühle abschalten, würde ich damit sofort meinem Leben die gesamte Bedeutung entziehen.

Das jemand mit seinen Gefühlen nicht umgehen kann, dafür kann die Beziehung nichts. Deshalb macht es mMn keinen Sinn, an der Beziehung arbeiten zu wollen. Vielleicht ist es für viele Menschen einfacher, die Beziehungsform samt dem Partner an ihre Gefühle anzupassen als umgekehrt.
******376 Frau
1.394 Beiträge
Ich könnte jetzt ganz laut brüllen – wir!

Mein Mann und ich waren die konservative Typ überhaupt. Haben ständig gesagt, dass man der Kinder zu lieber sich niemals Trennt, Gefälligst auszuhalten hat. Haben Patchwork Familien verteufelt. Waren wirklich super traditionell. Habe schnell geheiratet. Habe nie verstanden, warum zum Beispiel mein bester Freund eine offene Ehe führt.
Eifersüchtig waren wir beide allerdings nie!

Heute bin ich das pure Gegenteil. Ich habe mich in einen anderen Mann verliebt. Wir haben ein halbes Jahr zwei Beziehungen geführt. Wir sind alle beide beziehungsweise alle drei daran gewachsen. Leidtragende war offensichtlich ausschließlich die betrogene Ehefrau auf der anderen Seite.
Ich bin der festen Überzeugung dass der Mensch von Natur aus mehrere Menschen lieben kann. Zum Beispiel liebe ich ja auch drei Kinder, und zwar nicht unterschiedlich stark, sondern einfach unterschiedlich. Genau so liebe ich bis heute zwei Männer. Nicht unterschiedlich stark, sondern einfach unterschiedlich.
Ich gehe sogar soweit, dass ich denke, dass kein menschliches Wesen von Natur aus monogam ist. Mindestens Serien monogam sind wir. Aber auch die Menschen, die tatsächlich in ihrem Leben nur einen Menschen lieben brauchen eine gewisse Anstrengung, um Gefühle für andere Menschen aus dem Weg zu gehen. Wachstumstendenzen zu untergraben.

Also ja, man kann seine Einstellung von Grund auf ändern
********icht Mann
741 Beiträge
Mono vs. Poly...
Meiner Erfahrung nach ist eine Beziehungsform definitiv "erlernbar", mehr noch, sie wird grundsätzlich erlernt. Warum? Weil es im Laufe der Geschichte je nach Kulturkreis so viele unterschiedliche Beziehungsformen gab und gibt! Die Fähigkeit, das Sprechen zu lernen, ist uns allen angeboren, aber welche Sprache es wird, kommt darauf an, womit wir in Kontakt kommen!

Aber ob man das jetzt erlernen kann oder nicht, die Frage ist doch viel eher: Willst Du diese "andere Liebessprache" überhaupt lernen? Kannst Du Dir, wenn Du es Dir vorstellst, ausmalen, dass da auch für Dich was dabei rumkommt? Sich "für jemanden zu ändern" ist immer ein ziemlich schlechtes Geschäft, denn wenn Du selber davon nicht überzeugt bist, wirst Du nie mit dem Herzen dabei sein. Egal, ob "Offene Beziehung" mit ab und zu nem kleinen Abenteuer nebenbei, oder "richtig" Polyamorie mit mehreren festen Partnern... Na ja, aber halt auch nicht mit Monogamie... *zwinker*

Mit 21 musst Du noch nicht alle Antworten für Dein Leben schlussendgültig beantwortet haben! Das hab ich mit 40 noch nicht... Grad in Deinem Alter ist es auch keine Schande, mal etwas zu experimentieren. Du bist kein Teeny mehr, die Grundlagen hast Du jetzt gelegt, und bist grad erwachsen geworden, hast also die Freiheit gewonnen, an diesen Grundlagen auch mal was zu verstellen. Wenn Du etwas ausprobieren möchtest, mach das ruhig. Selbst wenn es schief geht, hast Du auf jeden Fall Erfahrung und Wissen gewonnen! Oder lass es, wenn Du es nicht tun willst, und warte, ob Du an einen Punkt ankommst, wo Du es doch möchtest.
Monogamie ist kein Muß
Wenn wir jung sind möchten wir etwas für uns haben und dann ist auch die Eifersucht sehr groß.
Werden wir älter und erfahrener, sehen wir das es kein Weltuntergang ist zu teilen und das geht auch in der Beziehung.

Eine Dreier Beziehung kommt erst zum Scheitern wenn einer anfängt Besitzansprüche zu stellen.
Es zerstört die Harmonie

Eifersucht ist eine selbsterfüllende Prophezeihung und jeder der eifersüchtig ist wird seine Partnerin oder seinen Partner mit diesem Getue automatisch von sich entfernen.
Irgendwann kann der Partner oder die Partnerin diesen Druck nicht mehr aushalten und es kommt tatsächlich zum Ausbruch aus der Bezhiehung.
Ist Polyamorie/Monogamie angeboren oder erlernbar?
Erlernbar. Wählbar, wem das besser gefällt.

Die immer wieder bemühte Herleitung mit der Biologie ist mMn völlig unsinnig, da wir Menschen keine triebgesteuerten Wesen sind, sondern einen Willen haben. Kein Mensch fällt zufällig auf oder in das Geschlechtsteil eines anderen Menschen.

Viele Dinge, die dem Menschen eigentlich von Natur aus mitgegeben werden, sind längst durch Denk- und Lebensmodelle ausgehebelt, ja teilweise sogar völlig verfremdet und verzerrt - es gibt sogar Menschen, die Gefühle der Eifersucht in Lust umwandeln. Und immer steckt das Gehirn, der Wille des Menschen dahinter.

Ob man promisk oder monogam lebt kann jeder Mensch für sich selbst entscheiden.
*******ings Paar
6 Beiträge
@****ee: Von mir erhältst Du volle Zustimmung zu deiner Aussage, außer zu dem Satz
Die immer wieder bemühte Herleitung mit der Biologie ist mMn völlig unsinnig, da wir Menschen keine triebgesteuerten Wesen sind
Der Mensch ist stark triebgesteuert, nur die Fähigkeit und der Wille, diese Triebe zu beherschen bzw. zu unterdrücken unterscheiden sich individuell. Und die Richtung, in der diese Fähigkeit ausgeübt wird, die wird eben durch gesellschaftliche/soziale Normen bestimmt.
Monogamie ist eine solche soziale Norm in unserer Gesellschaft, und man etscheidet sich (meist) bewusst dagegen, sich an diese Norm zu halten und eben doch den vorhandenen Trieben zu folgen. (Das Wort impliziert ja schon den Antrieb, dem man nachgibt).

Aber das ufert jetzt langsam in eine philosophische Diskussion aus, und wir sind uns ja über die bewusste Steuerbarkeit einig. *zwinker*

Was mir in den Diskussionen hier fehlt ist die Unterscheidung zwischen Liebe und Verliebtheit. Das Letztere ist eben ein (meist) 3-6 Monate anhaltendes hormonelles Gewitter im Körper. Und dieses tolle Gefühl haben zu wollen und trotzdem einen anderen Menschen innig zu lieben und mit ihm über eine solche zweite Verliebtheit zusammenzubleiben, das ist definitiv möglich.
Das muss dann aber meiner Meinung nach im ECHTEM vollen Einverständnis und Offenheit mit dem festen Partner und dem Dritten ablaufen, sonst gibt`s Probleme.
******n31 Mann
2 Beiträge
Zu polyamory “gezwungen“
Hallo zusammen.
Ich komme gerade aus der Hölle wieder und bin froh überlebt zu haben.
Kurz zu mir. Ich bin 31, verheiratet mit der Frau meines Lebens, habe drei Kinder mit ihr und bin das vergangene Jahr sehr glücklich mit ihr gewesen.

Und nun: wir haben immer wieder über offene Beziehung gesprochen. Und haben es eigentlich nie probiert. Zuerst war sie dagegen, dann ich wieder...
In letzter Zeit ich. Sie wollte,dass ich zu anderen Frauen Kontakt aufnehme und offener werde. Ich hatte aber nicht das Bedürfnis dazu. Und habe sie vor allem gebeten, selbst auch damit zu warten bis ich dazu bereit bin.
Sie hatte Verständnis und mir heilig versprochen zu warten. Immer wieder wenn ich sie gefragt habe.
Letzte Woche habe ich einen Chat entdeckt zwischen ihr und einem Freund von ihr. Wenn ich daran denke dreht sich mein Magen schon wieder um...
Sie liebt ihn, schläft seit einigen Monaten mit ihm.sehnt sich nach ihm, wenn wir zusammen waren, hatte täglich std lange Konversation.

Ich bin zusammen gebrochen. War fertig mit allem. Wollte sterben. Größere schmerzen habe ich noch nie erleiden müssen und mein Leben war wirklich alles andere als rosig.

Nach einigen Tagen habe ich mich ein wenig beruhigt und nun reden wir seither sehr viel.

Sie liebt mich. Will mit mir zusammen sein bis ans Ende ihrer Tage.
Sie hat mich belogen,um mich nicht zu Verletzen. Und wollte doch auch sich nicht verläugnen mit ihrem Bedürfnis nach anderen Männern.

Ich verstehe das. Ich hatte früher auch den ein und anderen ons. Ich habe darin keinerlei Gefahr gesehen für die Beziehung.auch wenn sie damals sicher Schluss gemacht hätte, wenn sie darum gewusst hätte.

Ich habe ihr das nun auch alles erzählt. Sie war fertig, findet es aber ok.Und ist froh,dass ich es ihr erst jetzt gesagt habe,wo sie damit umgehen kann.

Ich habe auch vielleicht auf Dauer kein Problem mit einer poly Beziehung. Aber Grad bin ich einfach nur so verletzt, dass ich das Thema erstmal vom Tisch haben will.

Andererseits will ich sie auch nicht in etwas hineinzwängen, was sie nicht will.
Sie hat gesagt, dass ihre Liebe zu mir so stark ist, dass ihr fast nichts einfallen würde,was ihr schaden könnte.
Ich will mich also auf Dauer mit dem Thema beschäftigen, will es mögen lernen.

Und will vor allem auch meine Frau nicht verlieren.
Und das aber ohne mich selbst zu ruinieren.

Meine Frau hat den Kontakt zu dem anderen vorerst abgebrochen. Ich will ihr das glauben.

Wir haben seither auch viele schöne Zeit gehabt.

Was ich nun brauche: Gedanken von Leuten die vielleicht ähnliches erleben mussten. Erfahrungen von polys. Tipps zum Umgang mit dem Thema.wieso ist das so schlimm für mich?

Tausend dank für jeden Gedanken!
****si Mann
10 Beiträge
woran glaubst du
es istschön wie du schreibst und das du dich zeigst. was dir weh tut kannst nur du wissen. es klnnten aber glaubenssätze sein in dir. vielleicht glaubst du das wenn du deine frau nicht (alleine) glücklich machen kannst das du dann nicht gut bist.

dann könntest du mal sehen ob dieses modell wirklich für dich die wahrheit ist.

sieh an was du hast. wenn du magst.

frank
********chaf Mann
7.414 Beiträge
JOY-Angels 
Ich denke, dass es schon eine gewisse genetische Vorprägung gibt. Sozusagen eine Veranlagung Richtung Poly oder Mono.

Ich selbst fühle monogam. Durch und durch. Sobald ein Flirt mit einer Frau ernster wird, kann ich mir eine "Zweitbeziehung" nicht mal mehr im Ansatz vorstellen. Sie oder keine.

Allerdings fühle ich auch polyamor. Denn mehrere Frauen gleichzeitig lieben, habe ich festgestellt, ist möglich bei mir. Dennoch ist mir unmöglich zu fühlen, mit zweien gleichzeitig zusammen sein zu können. Ein Schalter in mir entscheidet sich da ganz automatisch. Das war schon immer so. Solange ich denken kann. Weswegen ich mir nicht vorstellen kann, dass da keine genetische Vorprägung diesbezüglich stattgefunden hat.

Ich kann mir allerdings vorstellen, dass sich Menschen monogam oder monoamor wähnen, um dann festzustellen im "Ernstfall", dass es nur Einbildung war. Wer sich beispielsweise in eine zweite Person gleichzeitig verliebt, der weiß spätestens dann, dass das mit der Monoamorie wohl nicht so ganz hinkommen kann. *zwinker*
Ist bei jenen, die Bi sind, ja genauso. Wenn man sich auf einmal ins eigene Geschlecht oder das andere verliebt, ist das doch auch erst einmal etwas, das es zu verdauen gilt. Man wähnte sich vorher hetero oder schwul, und dann ist man plötzlich bi? Hm. Komisches Ding, diese Gefühle. *g*

Bezogen auf die Frage des TE finde ich es wichtig, dass es immer nur einen selbst betrifft.
Also: ICH fühle monogam. Ich kann aber doch nicht automatisch davon ausgehen, dass dies meine Partnerin auch tut.
Der Rest betrifft dann nur noch die Beziehungsmodelle. Denn theoretisch spricht nichts dagegen, dass der eine Partner polygam lebt (sofern Transparenz und natürlich auch sexuelle Sicherheit bestehen) und der andere nicht. Praktisch muss man dann eben sehen, ob sich Eifersucht den Weg nach oben bahnt ins Bewusstsein und wie stark diese ist.
Wenn diese sehr / zu stark wird, dann weiß der monogame Partner, spätestens dann, dass er mit einem polygamen Partner nicht klar kommt.
Zwar lässt sich Eifersucht ein gutes Stück weit abtrainieren, sie ist in erster Linie ja "nur" eine Verlustangst, aber ganz kriegt man sie nun einmal nicht weg.

Da liegt es an jedem selbst zu entscheiden, ob er/sie damit leben kann oder nicht.
Ist Polyamorie/Monogamie angeboren oder erlernbar?

Die These von der genetischen Prägung halte ich für Unsinn.

Aber zwischen angeboren und (durch einen Erwachsenen) erlernbar liegt ein weites Feld der Sozialisation in Kindheit und Jugend.

Ich denke mal, dass Monogamie eher eine Frage der Sozialisation und frühkindlichen Prägung ist.

Gibt es hier jemanden, für den es früher ein Alptraum war sich vorzustellen in einer polyamoren Beziehung zu leben und heute tut er es aber?

Für mich wäre Polyamorie als Jugendlicher schwer vorstellbar gewesen, das hat sich aber mit den Jahren geändert.
Es hat sich allerdings bisher keine Möglichkeit ergeben, das auch wirklich zu leben.
Gehören schließlich immer mindestens Drei dazu.

Nachtrag:
Bei mir konkret ist es der Fall, dass ich monogam leben möchte und mein Partner (zumindest eine Zeit lang) polyamor leben möchte.

Das ist wohl die Konstellation mit dem größten Diskussionsbedarf.

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass jeder die Entscheidung zwischen Monogamie und Polyamorie/Polygamie nur für sich selbst treffen sollte. Wenn man das akzeptiert, dann ist deine Konstellation weder ein Problem, noch ein Widerspruch, denn du kannst problemlos monogam (also nur mit deinem Partner) leben, während er auch noch andere Frauen lieben kann. Das schließt sich nicht aus.

Schwierig wird es eben nur, wenn Einer der Meinung ist, er käme zu kurz, weil der Andere eben auch noch Andere liebt.
Das ist die typische Monogamen-Denke, aber ein Irrtum!

Liebe wird nicht weniger, wenn man sie teilt.
Polyamore Menschen werden in der Regel liebevoller, ausgeglichener und auch in ihrer "Hauptbeziehung" toleranter, wenn sie nicht ständig gezwungen werden, sich die Liebe zu anderen Menschen immer wieder aus dem Herzen zu reißen.
******376 Frau
1.394 Beiträge
mein Mann hat mir gestern vorgeworfen/vorgeschlagen ich soll mich doch bitte noch mal außerehelich verlieben, in dem halben Jahr mit 2 Männern war ich einfach ausgeglichener und toleranter und ich hab ihm viel mehr Zuwendung, Aufmerksamkeit aber auch (und das aktuell für ihn wichtig) Freiheiten gegeben ....

unterstütze damit das vorhergegangene Post.
********er75 Mann
6.701 Beiträge
Momentan läuft auch parallel der Thread Versuch der Polyamorie gescheitert - wie damit umgehen? .
Im Thread wird auch sehr gut auf das Thema diesen Threads eingegangen.
Zwei meiner Beiträge zu diesem Thread passen 1:1 zu diesem Thread:
********er75:
Polyamorie ist nicht Promiskuität oder Nymphomanie.
Wie die TE sehr schön beschreibt, können polyamore Menschen starke Gefühle fur mehrere Menschen gleichzeitig entwickeln. Sie können mehrere Menschen gleichzeitig lieben. Das ist der Kern von Polyamorie, wie ja auch der Name schon sagt. Sexualität zwischen den einzelnen Beteiligten ist nicht fordergründig, ein Beziehung kann sich dahin entwickeln, muss es aber nicht.
Polyamorie ist auch keine Krankheit, die man heilen kann, oder die einfach wieder verschwindet.
Man ist deshalb auch nicht beziehungsunfähig! Natürlich ist es einfacher, wenn beide Partner von Anfang an gleiche Vorstellungen von Art und Form der Beziehung haben. Nichts desto trotz können sich Partner und Partnerschaften durch gegenseitiges verstehen und gemeinsames Arbeiten Lösungen entwickeln.
Genau in solchen Krisen zeigt sich wie stark die Bereitschaft beider ist an sich, der Beziehung und auch am Verständnis für die Bedürfnisse des Anderen zu arbeiten. Daran kann eine Beziehung natürlich auch scheitern, daran kann sie aber auch wachsen, können die Partner wachsen.
So schwierig die Situation auch ist, so groß sind aber auch die Chancen die daraus erwachsen.
********er75:
Polygam vs. Polyamor
Bitte Polygamie = Vielehe und Polyamorie klar unterscheiden.
Polygamie bzw. Bigamie, als Vielehe, ist in Deutschland gesetzlich verboten!
Polyamorie, also mehrere, gleichzeitige Liebesbeziehungen, hingegen ist nicht durch Gesetzte reglementiert.
Zu der Frage:
Sex ohne Liebe,Liebe ohne Sex,was davon gehört zu polyamor?
Klare Antwort: zwangsläufig keins von beiden, aber beides kann auch ein polyamorer Mensch ausleben, da Polyamorie sich über die Gefühls- und nicht über die sexuelle Ebene definiert.
Oder bildlich: Auch ein polyamorer Mensch kann einen anonymen ONS haben, bzw. kann platonische Beziehungen haben.

Wie in den beiden Posts aus dem anderen Thread schon anklingt, glaube ich nicht an eine erlernte/erzogene Polyamorie, vielmehr glaube ich dass ein polyamorer Mensch grundsätzlich die Veranlagung in sich trägt, intensive Gefühle/Liebe für mehr als einen Menschen zu entwickeln. Im Unterschied zu Promiskuität und Nymphomanie steht aber nicht die Sexualität der Beziehung im Vordergrund, sondern die Gefühlsebene der Beziehung. Der Wunsch nach sexueller Nähe zu einem geliebten Menschen kann sich entwickeln, muss es aber auch nicht zwangsläufig tun. Dies tut aber der Liebe zu dem Menschen keinen Abbruch.
Und auch anders als zum Beispiel bei pathologischer Nymphomanie ist Polyamorie auch kein krankhaft zwanghaftes Verhalten, vielmehr eröffnet die polyamore Veranlagung die Möglichkeit, dass sich mehrere Liebesbeziehungen entwickeln, wenn passende Partner vorhanden sind, aber auch nur dann.

Mein Fazit:
Man kann vielleicht lernen eine offene Beziehung zu führen und zu mögen, aber ich glaube nicht, dass man Polyamorie erlernen kann, da hier der zentrale Punkt die Fähigkeit ist, gleichzeitig Liebesbeziehungen mit mehreren Partnern zu führen, basierend auf ähnliche/gleichen Gefühlen.
******ore Frau
4.493 Beiträge
Ich bin exakt seit dem 15.2.2011 polyamor.

An diesem Tag hatte ich eine bewusstseinserweiternde Erfahrung und da wir unsere Ehe damals sexuell geöffnet hatten, habe ich auch erstmal den Fokus auf Sexualität mit anderen Menschen gelegt (ohne Gefühl allerdings kann ich nicht mal jemanden küssen, das war schon immer so und hat sich auch nicht geändert.....)
Mittlerweile habe ich schon diverse Beziehungskonstellationen erlebt und würde doch sagen, dass Liebe und Beziehung viel weniger miteinander zu tun haben, als ich je dachte.
Mit Liebe bin ich mittlerweile sehr sehr zurückhaltend und mit Sexualität mittlerweile auch.

Früher war ich übrigens so stockmono..... ich hatte wohl Lust auf einen Dreier, war aber ein eifersüchtiger und ängstlicher und unsicherer Mensch.

Heute bin ich deutlich reflektierter, gelassener unabhängiger und freilassender unterwegs.

Ich habe schon öfter monogame Partner gehabt, die sich getrennt haben und mich in Versuchung gebracht haben, wieder - ihnen zuliebe- mono zu leben, aber das ist soooo fern geworden! Ich bin gerade nahezu exklusiv in Beziehung zu einem Mann (er ist übrigens nicht exklusiv, was nicht einen Funken Unsicherheit in mir macht -solange nicht er oder eine seiner Partnerinnen Auswirkungen auf unser Miteinander haben, wird sich das kaum ändern.), aber trotzdem bin ich aus tiefstem Herzen poly.
Allein die jederzeitige Möglichkeit, meine Gefühle mit anderen frei auszuleben würde ich mir nie wieder nehmen lassen wollen.
********2015:
Bei mir konkret ist es der Fall, dass ich monogam leben möchte und mein Partner (zumindest eine Zeit lang) polyamor leben möchte.

Das ist die typische Standardkonstellation. Mann will, Frau nicht. Der Antibumsreflex der kosmischen weiblichen Energie (ABR) spielt hierbei natürlich auch wieder eine Rolle.

********2015:
Ist Polyamorie/Monogamie angeboren oder erlernbar?

90 % angeboren, 10 % erlernbar. Das ist exakt wie beim Klavierspiel bzw. der Komponiergabe.
Ist Mozart zu sein angeboren oder kann es erlernt werden?
Zu einem gewissen Grad kann das Klavierspiel natürlich erlernt werden. Doch ohne angeborenes Mozarttum machst du keinen veritablen Stich.

********2015:
Mich beschäftigt schon lange der Gedanke, ob es richtig oder falsch ist, sich für den Partner zu verändern.

Auf keinen Fall ändern, niemals. Sei rot und sei die Rose.
Ich habe vor kurzem einen Artikel gelesen, den ich leider nicht mehr wieder finde. Demnach soll es Forschern gelungen sein, bei Mäusen ein Gen zu identifizieren, das dafür sorgt, dass sie monogam werden. Ich bin mir ziemlich sicher, das ich dieses Gen nicht besitze, weil auch meine beiden Eltern alles andere als mono waren.

Aber auch bei homo und hetero ist ja umstritten, ob die Ursachen genetisch bedingt sind oder moralisch. Fakt ist jedenfalls, dass sich die Moral in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder einmal geändert hat. Was heute noch gesellschaftliche Norm ist, kann morgen schon strafrechtlich verfolgt werden (Paragraph 175) – und was früher als Verbrechen galt, kann morgen schon völlig normal sein.
****y53 Frau
20 Beiträge
Aus meiner Erfahrung...
Von meiner Erziehung her bin ich eigentlich eher Konservativ, genau wie mein inzwischen verstorbener Mann... also eher Monogam. Beide wurden wir auch sehr christlich erzogen. Mein Mann und ich haben damals sehr jung geheiratet. Wir waren beide sehr experimentierfreudig und haben so einiges im Laufe unserer Ehe ausprobiert. Unter anderem, haben wir einige Jahre mit einer 2. Frau zusammen gelebt. Sie war voll in die Familie integriert.
Dabei ging es nicht rein "nur" um das sexuelle erleben, sondern auch um persönliche menschliche Aspekte. Für mich selbst war es nie ein Problem, meinen Mann mit ihr zu "teilen". Woran es letztendlich gescheitert ist, war wohl das diese Frau damals noch zu jung für so eine Verbindung war. Wir waren zu der Zeit so um die 40 und sie in den 20 gern. Zu so einer Verbindung gehört immer auch eine ausgeprägte geistig/seelische Reife und zwar von allen Beteiligten...... das war unser Fehler.... Es war aber dennoch eine herausragende Erfahrung. Ich würde es auch jederzeit wiederholen, wenn es dafür die passenden Partner gibt. *zwinker*
****nas Mann
528 Beiträge
Weder angeboren noch erlernbar, sondern geprägt.

Wer mit dem Begriff aus der Biologie nichts anfangen kann: Vögelkücken werden auf ihre Mutter geprägt, sobald sie aus dem Ei schlüpfen. Sie haben also kein angeborenes Bild von "das ist meine Mutter", sondern nehmen sozusagend das Naheliegendste nach der Geburt. Deshalb kann das auch ein Mensch sein, der dann vollwertig als Mutter angesehen wird.

Anders als erlernte Dinge sind Prägungen kaum veränderbar. Prägungen sind unsere Grundnormen und Werte, mit denen wir nicht geboren werden, aber die wir in den ersten Lebensjahren als unveränderliche Realität mitbekommen. Ob Gewalt ok ist oder nicht. Ob Tiere aus Spass quälen ok ist oder nicht. Und eben ob Liebe monogam ist oder nicht. Eltern und Umfeld geben uns das mit. Wenn man da stark geprägt ist, kommt man davon auch schwer los, egal ob der Kopf will oder nicht.


Wenn Du monogam für normal hälst und polyamor für irgendwie komisch aber akzeptabel, kannst Du dich damit befassen, Deine Ängste und Hoffnungen anschauen und Dich entscheiden, ob Du es mal probieren willst. Dir darüber klar werden, was schiefgehen kann und ob Du das aushältst.
Wenn Du polyamor für abartig, pervers und moralisch unverantwortlich hälst, wirst Du dich nicht für einen anderen Menschen verbiegen können, ohne ständig drunter zu leiden. Manche unserer Wünsche sind flexibel und wir können auch drauf verzichten, aber manche sind eben Prägungen und es geht nicht, nicht jetzt und nicht in der Zukunft.

Ich kann z.B. nicht mit Mißtrauen und Eifersucht um. Werde es nie akzeptieren oder irgendwie süss finden. Für mich ist Eifersucht krankhaft, schädlich und glücklicherweise heilbar. Das weiss ich für mich. Du musst für Dich wissen, ob Du mit Polyamorie umgehen kannst oder nicht. Das kann Dir keiner beantworten, wir können Dir nur Hilfe zur Selbsthilfe geben, Dir helfen die Antwort für Dich selbst zu finden.
***en Mann
4.081 Beiträge
Unterschied zwischen Lieben und Leben.
Ich Glaube mittlerweile sehr stark daran,das sehr viele Männer und Frauen schon mal Polygeliebt haben.
Sei es als Single oder in einer Bezeichnung, sich aber dann doch für die Monogame Beziehungsform entschieden.
Aus welchen Gründen auch immer.
*********porty Mann
5 Beiträge
Treue ist auch keine Lösung
... heißt das Buch, das ich empfehlen kann und welches für mich eine riesige Erleichterung gebracht hat *g*

Das Bild von der romatischen ewigen glücklichen Monogamie ist ein relativ junges Bild in unserer Kultur. Einfach nur, um das mal vor Augen zu haben.

Letztlich muss doch jeder für sich schauen, was jetzt für ihn das Richtige ist. Und das was jetzt richtig ist, muss es nicht die nächsten 10 oder 20 Jahre sein.

Ein anderer Punkt sind natürlich einfach unsere emotionalen Themen und unsere Konditionierung. Sehne ich mich vielleicht nach mehr, aber gestehe es meiner Partnerin nicht zu? Habe ich Verlustängste? Lebe ich die Beziehung nach meinen Vorstellungen oder denen der Gesellschaft? Welche Werte sind mir in einer Beziehung wichtig unabhängig davon, was die Gesellschaft für richtig hält?

Ich denke, je klarer wir unser eigenes Leben, unsere Werte vor Augen haben, desto klarer ist auch, welche Beziehung wir uns wünschen, was wir erleben und ausprobieren möchten. Und diese Klärung darf dann zu bestimmten Zeiten immer wieder neu erfolgen *zwinker*
***en Mann
4.081 Beiträge
Worum geht es hier?, um die Theorie oder um die Praxis.
Ich kann mich nicht für oder gegen Gefühle Entscheiden, gegenüber dritte die sind da oder nicht.
Vielleicht sogar ein Leben lang,sicher kann die Welt in 10 oder 20 Jahren anders aus sehen.
Aber wenn die Neigung bleibt, wird es schwer so oder so.
Der
natürliche Feind der Polyamorie ist die Eifersucht (meiner Anicht nach).

Wer also in irgendweise merkt es macht etwas mit mir wenn der andere Part des Paares z.B. sich mit jemanden angeregt unterhält und herzhaft lacht (nur z. B.) ... es vielleicht hinterher durch zu an den Haaren herbeigezogenen Diskussionsgründen zu eher unangehmen Auseinandersetzung führt, ist, für mein Dafürhalten die Monogamie angezeigt.
Könnte mir vorstellen es ist angeboren.
Kann mir vorstellen ein polyamoröser Mensch kann für einen sehr besonderen Menschen seine Polyamorie aufgeben, was umgekehrt nicht möglich ist.
Vermutlich wird die Monogamie auch aus diesem Grund in einem eher schlechten Licht gesehen.
Wobei ich sage die Monogamie als solche ist viel mehr gewünscht als es HIER den Anschein hat.

Schönes Pfingstwochenende
Hans *vielglueck*
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