"Situationsbedingter Switcher" ist ja mal ein cooler Begriff für das, was da geschieht.
Ich mache mir gerade in der letzten Zeit ebenfalls so einige Gedanken dazu. Denn eigentlich (!) bin ich ganz klar "unten" von meiner Ausrichtung her. Dort wohnt meine Lust, besser gesagt in der Hilflosigkeit meinerseits, die die Wurzel dieser ist. Egal, ob es Einsperrfantasien sind, mich-nicht-wehren-können gegen was auch immer, speziell die Hilflosigkeit wenn ich gefesselt bin
, Machtlosigkeit und noch einiges mehr - all dies triggert mich auf höchst sinnlicher Ebene und ist Ursprung meiner Lust. Auch habe ich Selbiges schon erlebt, und es passte einfach, war gar noch besser als zuvor jemals gedacht, es entspringt also nicht nur purem Kopfkino, sondern ward auch real zu jenen Lustgipfeln, wie zuvor vermutet. Gepaart mit Liebe ging dies eher gen Mount Everest denn Feldberg, die Intensität suchte ihr Übriges.
Eigentlich ist das nicht zu toppen.
Und war es auch nicht, als es geschah.
Nun habe ich aber auch das aktive Fesseln "gelernt". Und stelle dabei fest, dass es nicht nur irgendeine Spielerei ist, sondern diese
aktive Seite in mir auch sehr wohl Substanz hat. Ebenso bei diversen Sadismen, so ein kleines reaktionsfetischistisches Teufelchen steckt sehr wohl in mir! Und das, obwohl ich mich selbst eigentlich (!) als null dominant einschätze, auch eine sehr zurückhaltende Körpersprache habe und Testosterongehabe mir vollkommen fremd bis zuwider ist.
Ich mag aber sehr wohl auch die Hilflosigkeit der Dame, wenn ich sie gefesselt habe. Vor allem dann, wenn sie diese auch selbst genießt oder ihr gar Lust beschert! Dann wacht der Lümmel zwischen meinen Beinen, unerwarteterweise, ebenfalls auf. Wie kann der nur.
Irgendwo diene ich ja auch hier noch, ich diene dann ja ihrer Lust. Aber gleichzeitig auch meiner, und die ist sehr wohl der eigentliche Motor dabei dann! Ich
will eine Reaktion sehen. Und genieße diese, wenn sie dann kommt. Ich
will, wenn ich weiß dass sie da mitgehen kann und/oder wird, ihr Schmerzen zufügen. Ich weide mich dann auch sehr wohl an ihrer Mischung aus Pein und Lust, wenn ich dies ihr gleichzeitig zufüge.
Was denn sonst soll das bitte sein, wenn nicht Dominanz?
Erst recht,wenn diejenige mich
in diesem Moment sehr wohl als dominant wahr nimmt?
Darum vielen Dank für diesen Begriff hier. Vielleicht nehme ich den ja sogar beizeiten in meinem Profil auf: "Situationsbedingt dominant" oder, weil ich mit diesen Begriffen eher klar komme, "situationsbedingt oben".
Es ist dann auch weniger ein, puah den will ich dominieren/beherschen/unterwerfen, sondern so ein, ach jetzt ist es so, gut zu wissen. Und dann ist es da. Die Rollenverteilung ergab sich ohne das einer von beiden es so geplant hätten.
Ja, genau so. Es ist dann einfach da.
Das funktioniert, denke ich, dann aber mehrheitlich auch nur dann, wenn es für diese Person auch nur "situationsbedingt" so ist. Sie also keinen naturdominanten Mann haben möchte (der ich nun einmal nicht bin), sondern dies nur
in dieser Situation benötigt und ansonsten nicht. Denn im Alltag kann ich ihr dies nicht geben.
Interessant auch, dass ich mitunter bei eigentlich (!) devoten Damen eine gewisse Fähigkeit zur Dominanz spüre. Ich aber nicht ihr devotes Naturell ihnen abspreche, sondern eher den Eindruck habe, dass es, genau so wie du es beschreibst, dechainee, situationsbedingt eine andere Seite in ihnen geben kann.
Das beziehe ich gar nicht mal nur (egoistischerweise) auf mich! Kann auch insgesamt sein, dass ich selbst ihre devote Seite wahr nehme (aber eben in meinem Fall dann ebenfalls nur situationsbedingt von meiner Seite aus), aber klar benennen kann, dass sie dazu fähig sind, andere zu dominieren. Wenn sie es denn selbst wollen. Was dann in diesem Fall ebenfalls nur situationsbedingt sein könnte.
Man sagt doch immer, dass Subs die gemeinsten Ideen haben. Was mich zu der Folgefrage führt: Sind Subs vielleicht nicht doch so ziemlich alle dazu fähig, "situationsbedingt" auch mal dominant sein zu können? Dann, wenn man sie lässt und sie "nur" dazu beitragen sollen, anderen Doms die Ideen zu liefern? Haben viele nicht genau dann sogar oft genug eine diebische Freude daran, wie andere Subs dann unter ihren Gemeinheiten, zugefügt von jemand anderem, zu leiden haben?
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Was das für mich gegenüber Switchern bedeutet, vermag ich grade noch nicht zu sagen / zu erfühlen. Wer würde denn dann passen? Eine Switcherin, die hauptsächlich dominant ist, aber nur situationsbedingt auch mal devot? Hm.
Ich kann mir komischerweise aber sehr viel besser vorstellen, dass eine devote Frau, die diese Testosterondoms satt hat, mit situationsbedingten Doms (die eigentlich submissiv sind) besser klar kommen könnten, weil diese Dominanz dann eine
andere ist als jene, die sie eher nicht zu schätzen gelernt haben. Um dann ebenfalls situationsbedingt dominant sein zu können, weil sie halt keinen Naturdevoten an der Backe haben, der alles mit sich machen lässt, egal was, sondern gut reflektieren kann, da er das Situationsbedingte selbst aus eigener Erfahrung kennt, und die "typischen Trigger" vielleicht gar nicht so mag, sondern selbst sehr wohl auf eine eher "leise Dominanz" steht, die dann ja wiederum mehr ihrem Naturell zu entsprechen scheint.
Meine "devote" Seite springt jedenfalls viel eher auf eine eher leise Dominanz an. Weswegen ich mich da gerade frage, ob gerade diese eher den "situationsbedingten" Tops liegen mag als den "naturdominanten". Denn meist erscheinen mir "naturdominante" Damen doch eher (unnötig) laut zu sein.
Ist halt alles nicht so einfach.
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Puh, da kam jetzt, als ich dies hier schrieb, auch noch der Beitrag von Tanja_Russ dazu. Wozu ich dann nur sagen kann: Mist, das passt!
Ich glaube nicht, dass das Dominanz ist, vielleicht eher der Wunsch nach seinem Vertrauen und seiner Hingabe - aber nicht nach seiner Unterwerfung..
Zumindest das Fesseln betreffend ist genau dies wohl auch bei mir der Fall. Das Vertrauen in mich ist ein riesiges Geschenk, das ich auch niemals leichtfertig aufs Spiel setzen würde. Ich fessle nicht nur "mal so eben", sondern sehr bewusst, und suche mir auch sehr genau aus,
wen ich in die Seile nehmen mag. Hingabe ist da keine Einbahnstraße, ich verspüre in diesem Moment diese auch, und so wird es im Idealfall etwas so Großartiges, dass beide noch Tage (gar Wochen ...) später davon zehren.
Mit deinen Zeilen triggerst du aber auch sowas von meine passive Seite, Tanja_Russ, das geht eigentlich gar nicht
Ich würde ihn nicht schlagen, quälen usw. (es sei denn, er verlangt es ausdrücklich). Nein, ich würde ihn streicheln, küssen, lecken, saugen... mich mit seinem ganzen Körper beschäftigen und das richtig lange und ausgiebig. Langsam, mit aller Ruhe und Zeit der Welt, weil er muss ja stillhalten.
Genau das, was du da beschreibst, meine ich mit "leiser Dominanz".
Genau das.