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Projektionen in der Partnerschaft?

Was ich für mich gemerkt habe ist. Wenn einem zbsp bestimmte Sätze von anderen Personen nicht aus dem Kopf gehen wollen, ist der Satz für mich, ganz persönlich.
Ein Verwandter erzählte letztens wie ein Freund von ihm mit seiner Frau umgeht. über einen bestimmten Satz musste ich immer wieder nachdenken. Wie kann der das nur machen.... Dann fiel mir auf das ich das auch getan habe, nur "anders '
Ich habe mir nun angewöhnt über solche Sätze nach zudenken. Es dauert manchmal Tage bis ich dahinter komme. Doch es lohnt sich
.
*******icht Mann
3.453 Beiträge
Ich würde Projektionen als jenes Gefühl ansehen, dass sich einstellt wenn bei meiner Mutter/ meinem Partner/ oder sonstiger mir sehr nahe stehender Person eine Eigenschaft in mir eine starke negative Wertung hervorruft.

Projektion ist für mich ein Verfahren. Bei der Projektion ist eine Person oder die Welt eine weisse Leinwand, auf die ich mein Bild oder Film projiziere. Beim Projizieren hat mein Bild oder Film mit der Person oder der Welt in der Regel nicht viel zu tun. Aus meiner Projektion kann ein Gefühl, eine Haltung oder ein Verhalten entstehen.

Das Verliebtsein ist für mich eine Projektion. Nicht jeder Mensch eignet sich für mich als Projektionsfläche. Bei einer passenden Person (Projektionsfläche) könnte ich einen Film in Hollywood-Qualität, Cinamascope und Technicolor projizieren. Daraus entstehen in mir Gefühle des Verliebtseins. Bis nach einer Weile die ersten Bildstörungen auftreten, auftreten müssen, weil mein Bild oder Film mit der Person in Wirklichkeit nicht viel zu tun hat. Ist halt mein Film, meine Vorstellung und Erwartung, wer der andere sein soll, obwohl er das nicht ist. Es kann auch zum Filmriss kommen. Meist im späteren Verlauf, nach dem eine psychische und emotionale Bindung an diese Person entstanden ist.

Reflexion ist für mich ein erweitertes Verfahren der Projektion. Dabei ist eine Person oder die Welt eine Art Spiegel. Ein Siegel meiner Selbst. Mein Bild oder Film werfe ich auf eine Person, die mir etwas spiegelt, um die Spiegelung bei mir noch mal auszuwerten oder zu beurteilen. Ich reflektiere eine Person oder die Welt.

Liebe ist für mich eine Reflexion. Über die zusätzliche Auswertung/Beurteilung meiner Projektion, glaube ich einen Menschen in seinem Wesen zu erkennen. Die Liebe ist dabei die Selbstliebe. Ich erkenne mich selbst in dieser Person, weil sie mich spiegelt. Diese Person kann ich nicht mehr lieben als mich selbst. Es sind die Selbstanteile. Nicht mehr und nicht weniger.

Projektion geht in der Regel unbewusst ab und Reflexion bewusst. In beiden Fällen sind wir nicht der Lage, den Ist-Zustand zu erfassen. Insofern ist die Frage eher philosophisch, welches Verfahren besser oder schlechter ist, wenn man es bewerten wollte.

Wie kommt man dahin? Möchte man bspw. polyamor leben, ist diese Einstellung eigentlich Grundvoraussetzung oder?

Meiner Ansicht nach, kommt man über persönliche innere Entscheidungen und fest definierte Lebensziele dorthin. Mein Lebensziel ist innere Freiheit, innerer Frieden, Selbstbestimmung und Unabhängigkeit.

Weder ist dabei eine Partnerschaft noch eine bestimmte Beziehungsform mein Ziel. Eher ein ausgeglichenes Wohlbefinden und persönliche Lebensqualität. Heute kann ich eine nicht-exklusive monogame oder polyamore Beziehung leben. Ich habe die Freiheit und die Wahl.
OT
Ich finde das einen wunderschönen Thread hier.. da kommt richtig Ruhe, Energie und Gefühl rüber, und ich freue mich über jeden neune Eintrag... wollte ich mal nur so anmerken *g*
Ein Tipp für alle Ungeübten:

Wer mit all dem (noch) nicht wirklich was anfangen kann, es aber irgendwie interessant findet und auch gern für sich neue Verhaltensweisen üben möchte, dem hilft in problematischen Situationen ein wenig zeitlicher Abstand.

Ich selbst bin eigentlich sehr schlagfertig und nicht auf den Mund gefallen. Trotzdem passiert es mir immer wieder, dass mir in Konfliktsituationen das passende Argument fehlt. Weil ich die Herkunft und Ursache meines gefühlten Widerspruchs oder des Ärgers noch nicht richtig erkennen kann. Meist habe ich erst einen Tag später eine nachvollziehbare Erkenntnis über die Zusammenhänge. Dann kann ich auch logische und überzeugende Argumente formulieren.

Wer sagt eigentlich, dass man solche Argumente nicht nachreichen darf? Egal wo und bei wem. Man kann sehr wohl auch einen Tag später seinen Standpunkt nochmal deutlich machen. Und dann sogar in einer sachlichen und nachvollziehbaren Art und Weise. Ich tue das mittlerweile regelmäßig. Manchmal sage ich in einer akuten Konfliktsituation auch "mich überfordert dieser Schlagabtausch gerade, ich werde Ihnen später nochmal meine sortierten Gedanken mitteilen".

Und noch viel öfter halte ich direkt meine Klappe, wenn ich merke, dass sich in mir ein Widerstand auftut, den ich noch nicht lokalisieren kann. Wenn mein Chef mir irgendwelche Vorträge hält, bei denen ich sofort in Verteidigungshaltung gehe, aber eigentlich noch nicht genau weiß, was mich da gerade so reagieren lässt, dann sage ich einfach nichts dazu, nur "ok". Einen Tag später kann ich - wenn nötig - nochmal hingehen und ihm sagen "übrigens, ich habe da nochmal drüber nachgedacht, ich sehe das etwas anders, als Sie ....".

Das gleiche geht natürlich auch in Partnerschaften und in der Familie. Und es spart eine Menge Kindergartendiskussionen.
Manchmal sage ich in einer akuten Konfliktsituation auch "mich überfordert dieser Schlagabtausch gerade, ich werde Ihnen später nochmal meine sortierten Gedanken mitteilen".
So sollte es sein, nur mir hilft auch das logische angehen der Sache in dem Moment nicht weiter. Vielleicht lerne ich es ja noch


Das gleiche geht natürlich auch in Partnerschaften und in der Familie. Und es spart eine Menge Kindergartendiskussionen

Selbst Tage später bekomme ich da keine Antworten. Ich persönlich finde die Antworten immer nur in mir selbst.

Meine letzte Beziehung ist schon länger her, mir fällt immer noch schwer mich an irgendwas schönes aus der Zeit zu erinnern, etwas Gutes darin zu finden oder die Gründe dafür zu finden warum es so gelaufen ist und für was es gut gewesen ist

Meine Freundin überlegt gerade ob sie mit ihrem Ex wieder zusammen gehen soll. Er hat sich ja so geändert, er ist ja so toll, auch gut im Bett, das hab ich ganz anders in Erinnerung. Nur da mich das beschäftigt zeigt mir das das alte Thema von damals eben nicht gegessen ist
Schade das hier was gelöscht wurde
Es hat gepasst und mir wieder einen Baustein in die Hand gegeben
Danke dafür
****ia:
nur mir hilft auch das logische angehen der Sache in dem Moment nicht weiter. ...

Selbst Tage später bekomme ich da keine Antworten. Ich persönlich finde die Antworten immer nur in mir selbst.

Das meinte ich auch. Eine Diskussion, einen Streit abzubrechen, wenn man merkt, man hat keine verständlichen Argumente, weil in einem selbst alles unklar ist, bringt die anderen nicht dazu, so zu handeln, dass ich zufrieden bin. Es hilft nur den unnötigen Ärger erstmal zu vermeiden, sich nicht zu vertstricken und zu verrennen.

Das Thema bleibt ja bei einem selbst präsent. Nun kann man aber gucken und forschen, was es eigentlich genau ist, was einen so piekst. Ist es wirklich das, was der andere will oder gesagt oder getan hat, was mich so ärgert? Warum ärgert oder verletzt es mich? Was will ich selbst? So zu handeln, verändert den anderen und seine Ansichten nicht. Das einzige, was es kann, ist den eigenen Blickwinkel zu verändern.

Wenn man weiß, was gerade in einem wirklich keine Beachtung findet, übersehen wird, gerkänkt ist ... dann kann man dieses verletzte Stelle oft selbst "heilen". Allein schon dadurch, dass man sie sieht. Dann braucht man kein bestimmtes Verhalten eines anderen, von dem wir bislang abhängig gemacht haben, dass diese eine Stelle in uns ruhig ist.

Und gleichzeitig kann man sein Anliegen eben sachlicher und klarer formulieren. So dass der andere es logisch nachvollziehen kann.

Was viele in Konfliktsiutationen überhaupt nicht auf dem Zettel haben ist, dass es dem Gegenüber doch genauso geht, wie einem selbst. Wenn ein Streit da ist, leidet der andere genauso an irgendeinem innerlichen Durcheinander. Er fühlt sich ebenso missverstanden und ungerecht behandelt. Selbst, wenn er aus einem schlechten Gewissen heraus streitet, dann hat das oft mit gekränktem Stolz, mit Scham und mit Verlustangst zu tun.
********nate Frau
213 Beiträge
• Habt ihr Erfahrungen damit gemacht?

• Wenn ja, wie ist es euch gelungen, aus den Projektionen auszubrechen und Verantwortung für eure Gefühle zu übernehmen?

Meine letzte Erfahrung (Beziehung) hat mir erst klar gemacht, dass ich etwas in mir ändern muss, um auch im Aussen etwas zu ändern.
Für diese Erfahrung bin ich - auch wenn es sehr schmerzhaft war und ist - sehr dankbar.
Tatsächlich habe ich viele Bücher gelesen - um nicht zu sagen verschlungen - und dadurch einige Erkenntnisse gewonnen.

Gelungen "auszubrechen" ist es mir noch (!) nicht denke ich. Aber es ändert sich etwas und ich bin bereit die Verantwortung zu übernehmen für das was geschehen ist und noch geschehen wird.

Geholfen hat mir auch, dass ich mal einige Freundinnen und dann auch drei Männer mit denen ich zusammen war zu dem Thema von dem ich meinte es betrifft mich, befragt habe.
Alle 3 haben sich auch die Zeit genommen mit mir zu telefonieren oder zu schreiben. Was ich sehr lieb fand. Und es kam letztendlich gar nicht das raus was ich hören wollte, aber andererseits schon das Thema, das ich vermutet hatte. Es war spannend! Und ich bin auch fest entschlossen die "Knoten" in mir weiter zu lösen.

Ausserdem hilft es mir dabei dass ich keinem mehr Vorwürfe mache wegen dem was zwischen uns passiert ist. Das fällt vor allem bei der letzten Beziehung die frisch beendet ist sehr schwer. Aber es wird. Und jeder Vorwurf den ich mache, zwingt mich wieder zur Suche in mir selbst.

Das klingt sehr verzwickt .... ist es irgendwie auch *zwinker* Aber ich bin überzeugt es lohnt sich.
Denn eines weiß ich sicher, dass ich mir eine Partnerschaft wünsche auf die ich mich einlassen kann und dass ich noch viel Schönes erleben möchte - egal ob beim Sex oder im Alltag - und zwar gemeinsam *g*
Ausserdem hilft es mir dabei dass ich keinem mehr Vorwürfe mache wegen dem was zwischen uns passiert ist. Das fällt vor allem bei der letzten Beziehung die frisch beendet ist sehr schwer. Aber es wird. Und jeder Vorwurf den ich mache, zwingt mich wieder zur Suche in mir selbst

Das fällt wirklich oft schwer.
Mir fehlt immer die Meinung das Anderen, nur bei Gesprächen lauf ich eh gegen eine Mauer, es kommt nur bla bla und irgendwelche kindlichen Ausbrüche und ich, ich, ich und keinerlei Empathie oder Verständnis für mich, was man jedoch für sich selbst einfordert.
Wenn ich das auf mich projeziere dann frag ich mich wie verkorkst ich wohl sein muss. Kein schöner Gedanke.
Nun ist es wie es ist, Kontakt ist gelöscht und ich bin vorerst mit meinem Latein am Ende
**2 Mann
6.141 Beiträge
Ich denke an dieser Theorie ist mit Hand und Fuß alles richtig.
Bedeutet nicht, dass es immer und in jeder Beziehung so ist.

Wenn ich mir in Erinnerung rufe, was in meiner letzten längeren Beziehung abgegangen ist dahingehend - Misstrauen, Vorwürfe, Ängste, Kontrollsucht und weiteres *ko* - und wie es endete und der Mensch nun lebt, dann definitv ja - es spiegelte absolut das wider, was in der Person selbst stets wohnte und wie offensichtlich ist, nie anders gewesen ist.
********nate Frau
213 Beiträge
@****ia

und keinerlei Empathie oder Verständnis für mich, was man jedoch für sich selbst einfordert.

Also wenn man an diese Frage mit der Theorie des Spiegelgesetzes ran geht, wäre die Frage die Du Dir stellen könntest evtl. "Wie viel Verständnis habe ich für mich selber."
Ich weiß nicht ob das immer so einfach zu analysieren ist. Aber für eine Aussenstehende und in esoterischen Fragen Halbgebildete wie mich, liest es sich so *zwinker*

Ich hab mir z.B. einige Sachen die mir bei IHM sehr aufgefallen sind aufgeschrieben und versucht sie "umzudrehen" und nachzusehen wo ich selber so zu mir bin bzw. nicht bin. Und ich glaub schon dass da was dran ist.
Mir ist schon klar, das man oft Dinge stark überzeichnet gezeigt bekommt, doch mich lässt es trotzdem stark an mir zweifeln.
Bin ich such so uneinsichtig, so beharrlich was meine Meinung angeht, bin ich auch so verschlossen, so unehrlich, so wenig bereit sofort alles zu sagen.
Was Meinung angeht, da erkennen ich mich schon etwas, verschlossen, tja, es hat in früheren Beziehungen, Begegnungen oder wie man das in der ex und hopp Gesellschaft nun so nennt, nie eine Rolle gespielt was ich für Hobbys hatte, was ich glaubte oder dachte. Mein Ex war da sehr tolerant, ihm konnte ich auch alles sagen, er war niemals gekränkt, ich musste nie Sorge haben, das er sich wegen irgendeiner Kleinigkeiten überwirft, doch er war wohl eine einmalige Ausnahme. Alles was danach kam, war nur noch Kampf
Das kann es nicht sein
Nur eines war ich mmer zu meinen Partner
Ehrlich
*gruebel*
Ich kenne Projektionen im anderen Zusammenhang.
Dass man in dem Partner nicht unbedingt die eigenen Fehler findet, als Spiegel.

Sondern dass man jemandem /weil gerade frisch verliebt) Eigenschaften zuschreibt, die Beziehung mit bestimmten Erwartungen "anfüllt", die der realen Person vielleicht gar nicht entsprechen.
********nate Frau
213 Beiträge
@*****ite,
ich denke in die Falle der Erwartungshaltung kann man recht leicht tappen *zwinker*

@****da,
Wenn Du sagst "Ich war immer ehrlich zu meinem Partner", meinst Du wahrscheinlich dass ER unehrlich zu Dir war. Die Frage im Spiegelgesetz wäre dann "Wo bist Du unehrlich zu DIR selbst". Nicht zu ihm *zwinker*

Ich find das übrigends auch teilweise recht kompliziert und viel verstehe ich nicht *schiefguck* Und ich glaub auch, dass man da viel Selbstreflektion braucht um die Ursachen zu erforschen.
das ist zwar ein häufiges,
allerdings nicht immer probates Mittel:
Wenn wir zum Beispiel den Partner für unsere eigenen negativen Gefühle verantwortlich machen, treten wir im selben Moment von den eigenen Gestaltungsmöglichkeiten zurück und schieben ihr oder ihm die Schuld dafür in die Schuhe.

Es ist immer einfach, die Verantwortung bei jemand oder etwas anderem zu suchen (und auch zu finden). Es tut weh und nagt am Ego, die Verantwortung schlicht bei sich selbst, nicht nur zu suchen, sondern womöglich auch zu finden.
Trotz allem ist die kritische Selbstreflexion auch ein Zeichen von erwachsenem Handeln und Denken.
Da muss man sich auch fragen:
warum sucht man(Frau) sich eine(n) Partner, der einem das aufzeigt, oder aufzeigen muss und warum merkt man das nicht von selbst?
Und wenn man schon eine Partner hat, der es einem quasi vor Augen führt, warum sucht man dann die "Schuld" wo anders?
"Schuld" ist hier mal wieder in meinen Augen der falsche Begriff, es geht viel mehr um Verantwortung. Verantwortung für das eigene Leben und dessen Gestaltung. Nicht FÜR eine Partner sondern MIT ihm.
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