@kakaoundkaffee
Ich kann hier nur
Sir_Clamp beipflichten: Bitte versucht nicht etwas zu beurteilen oder zu werten, was ihr augenscheinlich nicht ansatzweise kennt. Gerade in sehr intensiven D/s Beziehungen sind die tiefe Verbundenheit und das absolute Vertrauen die Basis, die ein D/s, das weit über eine erotische Spielvariante hinausgeht, erst möglich macht. 24/7 und die große Bandbreite hin zum TPE erzeugen intensive Bindungen, bis hin zur Hörigkeit und Selbstaufgabe. Ich möchte das hier nicht werten, ich, für meinen Teil, lebe nach RACK (Risk-aware consensual kink) und sehe es auch als meine Aufgabe als Dom, meine Sub hier vor Gefahren und negativen Entwicklungen zu schützen. Die Diskussion
BDSM mit Herz: Warum Denken sehr viele... Das BDSM nur Hauen und Schmerz is befasst sich sehr schön mit den Vorurteilen Außenstehender zu diesem Themengebiet.
Wie sieht mein BDSM aus?
Jeder versteht etwas anderes unter BDSM. Für Außenstehende ist meist nur der Pysische Teil des BDSM sichtbar, also eher der SM Anteil bzw. beim D/s Gesten und Verhaltensweisen sowie Kenzeichen (Halsbänder, Ringe,...), der für mich wichtigste Teil bleibt aber Außenstehenden verborgen, da sich, für mich, BDSM primär im Kopf und auf der Gefühlsebene abspielt. Und somit ist jede BDSM Beziehung individuell und für sich einzigartig. Keine meiner BDSM Beziehungen glich der anderen.
Bei mir besteht Mein BDSM aus zwei Bereichen:
1. Mein Persönlicher Bereich
Dieser Bereich umfasst meine Neigungen, meinen Sadismus, meine Dominanz und mein Wünsche, meine Erfahrungen und meine Bedürfnisse die aus diesen Neigungen erwachsen, ferner umfasst er auch die Praktiken und Themengebiete, die ich für mich in all den Jahren BDSM erschlossen habe.
2. Der Partnerschafts Bereich
Dieser Bereich bildet die Schnittmenge aus den Persönlichen Bereichen meiner Gefährtin und von mir. Dieser Bereich bildet den Rahmen, und gibt Grenzen und Taboos für Unser BDSM vor.
Somit besteht BDSM für mich immer aus einem privaten, eigenen Bereich und einem gemeinsamen Bereich, der dann Grundlage der D/s Beziehung ist.
Somit lebe ich MEIN BDSM im Rahmen von UNSEREM BDSM aus.
Wo sind meine Grenzen, und wie definiere ich sie?
Ich hab hierzu heute schon etwas in dem Thread
BDSM: Grenzen? geschrieben:
Grenzen sind, für mich, etwas sehr individuelles, was immer von den Beziehungspartnern abhängt. Grenzen werden gemeinsam gesteckt und auch gemeinsam verschoben. Basis sollte immer SSC oder RACK sein.
Wir sind uns, so hoffe ich, alle einig, dass eine allgemein gültige Grenze die Grenze zur Straftat darstellt. Somit ein Nein ein Nein ist, Minderjährige taboo sind, der Partner weiß worauf er/sie sich einlässt, und der Methakonsens hergestellt ist.
Ich ziehe RACK dem SSC vor, da es für mich von fundamentaler Bedeutung ist, dass alle Beteiligten die möglichen Risiken von Praktiken kennen und, darauf basierend, entscheiden ob oder wie weit sie gehen wollen.... Je intensiver eine Partnerschaft wird, unabhängig ob BDSM oder Vanilla, desto härter trifft es die Beteiligten, wenn die Beziehung zerbricht. Abhängig von den jeweiligen Prädispositionen kann das auch Depressionen auslösen.
Eine D/s Beziehung ist nochmal stärker verbindend als eine normale Beziehung und gerade im Bereich 24/7 und TPE ist die Grenze zur Hörigkeit fließend und die Hörigkeit Zugteil auch gewollt. Es ist hier auch Aufgabe des Dom die gesunde Selbstreflexion und die Fremdreflexion des Sub Parts sicherzustellen und zu fördern. Je intensiver die Beziehung wird desto intensiver muss auch die Komunikation werden, um ungewollte und ungesunde Tendenzen schon im Ansatz zu erkennen. Gerade für TPE und 24/7 gilt für mich auch, dass gerade der Dom hier, bei einer Trennung, eine "Nachsorgeverpflichtung" hat, um dem Sub Part zurück in die Selbständigkeit und Eigenverantwortung zu helfen. Hierzu ist wichtig, dass schon in der Beziehung der Freundeskeis und familiäre Beziehungen gefördert und gepflegt werden. Arlamiert sollte Sub sein, wenn sie durch den DOM isoliert wird und voll vereinnahmt wird, also ein sektenähnliches Verhaltensmuster erkennbar wird. Hier ist auch eine ganz klare Grenze, die nicht überschritten werden sollte.
Auch im SM Bereich sind Grenzen sehr individuell abhängig von den Ausprägungen der jeweiligen Neigungen. Zum einen von der des Sadismus beim aktiven Part und zum anderen von der der Devotion und des Masochismus beim passiven Part.
Für mich sind hier klare Grenzen bei schweren, bleibenden Schäden und unabsehbaren Gefahren.
Für alle Bereiche des BDSM gilt, man sollte sich, wie in jeder Beziehung, kennen lernen und dann miteinander wachsen und die Grenzgebiete gemeinsam und mit genügend Vorsicht erforschen und das immer im Sinne von RACK: Risk-aware consensual kink