Ah, letzte Postings übersehen...
Macht aber nix. Ich arbeite mich rückwärts ran. Ist ein dialektischer Rhetorik-Tick von mir.
*******sima:
(...) Punkt.
Erste Frage: Willst Du nur Deinen Standpunkt darlegen, oder willst Du wirklich diskutieren?
*******sima:
Dies wäre in meinen Augen ein Fall von Selbstverstümmelung, die meiner religiösen Überzeugung und meiner persönlichen Ethik zuwider laufen würde.
Selbstverstümmelung bedeutet, dass ich in meiner Freiheit, meiner Funktion, meiner Tätigkeit beeinträchtigt bin. Das ist bei den meisten Menschen mit Body Modifications nicht der Fall. Weder mein Tattoo, noch meine Piercings, noch meine gespaltene Zunge behindern mich.
Bei religiösen Überzeugungen ist es so, das ich selbst dies als mentale Selbstverstümmelung ansehe. Als Wissenschaftler frage ich mich, wie in der heute aufgeklärten Welt es überhaupt noch Menschen geben kann, welche an absolutistische Götter-Könige glauben und fremdbestimmte Vorstellungen von Ethik und Moral übernehmen. Würden Religionen mit ihren heiligen Schriften als Statuten neu gegründet, so würden sie verboten (Gleichheit von Mann und Frau, Aufruf zu häuslicher Gewalt, Aufruf zu Krieg gegen Mitmenschen welche nicht im selben Verein sind, etc.).
Religionen wie das Judentum oder der Islam schwafeln vom Tempel Gottes, den man nicht verändern dürfe. Und was machen sie in der ersten Woche nach der Geburt? Sie schneiden den Jungen die Vorhaut ab, und manchmal auch den Mädchen. Wie war das schon wieder mit der Perfektion des Körpers?
*******sima:
Mir ist jegliche Art von "Body Modification" fremd. Ich bin der Auffassung, dass wir alle mit einem perfekten, makellosen Körper auf die Welt kommen, und es erscheint mir ganz persönlich als eine Art Sakrileg, diesen Körper ohne Not (damit meine ich einen medizinisch notwendigen chirurgischen Eingriff zur Lebensrettung, Heilung einer Erkrankung oder einer Verletzung) mutwillig zu verletzen.
Der Mensch verändert auf vielfältige Art seinen Körper. Ohrringe, geweitete Piercings, Tattoos, Ziernarben, geschliffene Zähne, verlängerte Hälse. Seit Hunderttausenden von Jahren. Christen hatten früher als Erkennungszeichen ein Tattoo auf dem Handgelenk, ebenso die frühen Muslime und Juden. Nur die Griechen und Römer fanden sich zu fein und nutzten Tattoos als Zeichen für Sklaven, Verbrecher und Söldner. Diese Moral haben die Römer in die Katholische Kirche gerettet.
Wenn Du also von Religion, Moral und Ethik redest, solltest Du Dir die Ursprünge dieser Begriffe und deren Auswirkungen - positive wie negative - überlegen. Ich gehe davon aus, dass Du eine Christin bist, und darum will ich Dir noch auf den Weg geben, dass es in der Bibel kein Zitat gibt, welches es den Menschen verbietet, sich selbst zu schmücken. Es ist nur Gefasel der Kirche, d.h. die Auslegung der Machtelite.