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Sexuelle Attraktivität von Menschen mit Asperger-Syndrom

*******na57 Frau
22.184 Beiträge
JOY-Angels 
Jedenfalls
*danke*, dass Du Dein Talent, so genau beschreiben zu können, hier in das Forum einbringst.
*knuddel*
*****011 Frau
2.467 Beiträge
Dem schließe ich mich an *danke* .
*********ar_HB Paar
2.137 Beiträge
Ich habe andere Gemeinsamkeiten bei Aspergern festgestellt: Allen gemein scheint der Hang, sich nicht kurz zu fassen, eigen. Jeder, der mit einer ASS-Person zusammen ist, wird bestimmt nicht nur einmal dieses Phänomen des "Redeschwalls" kennen. Was dann aber auch teils den Effekt hat, dass sich manche extrem kurz halten, weil ihnen diese Litaneien peinlich sind, und sie dann krampfhaft bemüht sind, nur das Nötigste zu sagen.

Das ist nicht die Tatsäche das es Peinlich ist viel Worte zu benutzen.
In der Selbsthilfegruppe z.B. passiert das " abschweifen " ehr den jüngeren.

NT's " hören , lesen " immer irgendwas zwischen den Zeilen, Wörtern was mir anscheinend verborgen bleibt. ( soll ja vielen so gehen) . Die Menge an Worten wird nicht als ganzes erfast. Das gesagte hat mit einmal andere Bedeutungen.
Und das geschied in beide richtungen NT <-> ASPI

Logische Konsequenz Wörter / Sätze reduzieren.
Gruß Herr Neugierpaar_HB
*********nTod Frau
241 Beiträge
Bei mir ist es so:
Bin ich in einer reinen Gruppe von Menschen aus den Autismus Spektrum kann ich mich sehr kurz fassen. Weil die eben genau das verstehen was ich sage.
Bin ich auf Arbeit oder unter Nt's dann muss ich halt zugucken das sie verstehen was ich meine also nehme ich ihnen einfach ihren Spekulationsspielraum weg das verbraucht dann aber viele Wörter mehr. Hört sich böse an aber ohne das ständige "könnte" und andere Mutmaßungen lebt es sich halt entspannter.
********chaf Mann
7.452 Beiträge
JOY-Angels 
Bin ich in einer reinen Gruppe von Menschen aus den Autismus Spektrum kann ich mich sehr kurz fassen. Weil die eben genau das verstehen was ich sage.
Bin ich auf Arbeit oder unter Nt's dann muss ich halt zugucken das sie verstehen was ich meine also nehme ich ihnen einfach ihren Spekulationsspielraum weg das verbraucht dann aber viele Wörter mehr. Hört sich böse an aber ohne das ständige "könnte" und andere Mutmaßungen lebt es sich halt entspannter.

Ok, das Phänomen kenne ich auch, weswegen ich auch undiagnostiziert das Gefühl habe, unter ASS richtig zu sein: Bei der Selbsthilfegruppe brauche ich auch nicht viele Worte. Ich spüre einfach, dort rundum verstanden zu werden und dass ich keine Zusatzerklärungen benötige.
Hier im Forum bin ich ja immer ausführlich, da habe ich aber ja auch eine anonyme Masse als Adressaten. Also bemühe ich mich darum, es so zu schreiben, dass auch völlig "themenfremde" Menschen damit etwas anfangen können. Sind aber nur Menschen anwesend, die im Thema drin sind, benötige ich dann auch nicht so viele Worte.

Kurz gesagt: Mir dünkt, da ist auch für mich was 'dran. *g*
*********nTod Frau
241 Beiträge
Lieber schwarzschaf

Ich glaube fast je mehr Autisten man liest oder hört je höher ist wahrscheinlich das da eine 1 statt 0 beim Denken raus kommt. Wenn es dir sehr wichtig ist und du wissen willst welchen Autismus du haben könntest dann mach halt den Fragebogen (AAA, mit den teilen ASQ und EQ) die sind sehr sicher die bekommst du bei jedem Facharzt und in jeder Ambulanz für Autisten. Sind nur Ja/Nein Kreuze auf endlos vielen Seiten. Den Bogen schafft man ganz gut in 2-3 Tagen.

Ich habe jetzt weniger Angst nicht verstanden zu werden. Viel mehr ist es so das ich einfach sicherstellen will das der andere wirklich versteht was ich meine. Meine Nt's die ich kenne denken anders als ich. Sie denken Zeitgleich in mehr ebenen und das kann ich nicht also ist es wichtig das alle Beteiligten wissen was gemeint ist.

Ich habe seit mehreren Monaten dieses Kommunikationsproblem. Ich bin sehr verliebt in einen Mann. Ich mag ihn wirklich sehr gerne und kann es einfach nicht sagen oder zeigen. Irgendwas passt für mich immer nicht. Ich habe es einmal versucht und habe über die Einzigartigkeit von Schneekristallen gesprochen und das die Wahrscheinlichkeit das zwei Schneekristalle genau gleich sind fast null ist. Sie wären genau so verschiedenen wie Menschen und ihre wechselnden Beziehungen zueinander. Ich habe ihm das sogar vorgerechnet! Irgendwie hat er meine Liebeserklärung aber nicht so verstanden. Es soll halt nicht zu einfach sein wie mir scheint. Und ich will ihm ja auch nicht irgendwie bedrängen oder verärgern.
Ich finde diesen Thread sehr interessant - ich habe leider heute erst erfahren, dass jemand, der mir nah steht, unter dem Asperger-Syndrom leidet und deshalb unser Kontakt aufgrund dessen jetzt weg ist, eigentlich hätte ich da auch selber drauf kommen können, auch wenn meine Erinnerungen an meine Ausbildungszeit nur noch sehr schwach sind und ich mich nie wirklich mit dieser Diagnose beschäftigt habe.

Ich habe jetzt beide Threads durchgelesen und mir ein paar Bücher bestellt.

*danke*
@ Agaporniss
Ich verstehe gerade nicht, warum Euer Kontakt durch die Diagnose Asperger beendet wurde? Hat der/die Betroffene ihn beendet?
Wenn Dir etwas an ihr/ihm liegt musst Du geduldig sein und versuchen, den Kontakt aufrecht zu erhalten.
Ich durfte vor ein paar Monaten einen ganz besonderen Menschen kennenlernen, der mir viel bedeutet. Er ist diagnostizierter Asperger mit allem drum und dran, z. B. Depressionen. Ich halte den Kontakt aufrecht und versuche immer wieder ihn aus seinem Stimmungstief zu holen ... einmal ist es mir bisher gelungen. Aber es ist nicht leicht.
********chaf Mann
7.452 Beiträge
JOY-Angels 
Ich habe Agaporniss eher so verstanden, dass nun klar ist, warum der Kontakt weg ist, durch etwas, was sich nun auf Asperger zurückführen lässt. Was konkret steht da jetzt nicht, vielleicht dass er sich in seine "Höhle" zurückgezogen hat? Ist ja typisch für Asperger, genauso typisch aber auch, dass sie aus dieser auch immer wieder herauskrabbeln.

Eine Diagnose hilft häufig der Beziehung. In dem Buch "Geliebter Fremder" sind eine Menge Fallbeispiele aufgeführt, und es ist schon auffällig, dass jene Beziehungen besser laufen, in denen beide Seiten die Diagnose für sich angenommen haben. Es erleichtert schon den Umgang miteinander, wenn man für viele Verhaltensweisen auf einmal eine konkrete Ursache kennt. Dann lassen sich leichter Lösungen dafür und damit für das Miteinander finden.
@schwarzschaf
Vielleicht hast Du es besser verstanden .... und ich als halbe NT wieder etwas hineininterpretiert was so nicht gemeint war.
Danke für Deine Ausführung!
*******eben Mann
531 Beiträge
Vor allem an Betroffene: Habt Ihr besondere Schwierigkeiten bei der Anbahnung erotischer oder sexueller Kontakte? Welche Wege habt Ihr gefunden, damit umzugehen?
Nun ja, diese Frage ist nicht leicht zu beantworten.

Sicher kann man als Aspie diesbezüglich etwas gehandicapt sein. Im persönlichen Umgang gelte ich bei den meisten als relativ unkompliziert und freundlich. Ich habe ab einem bestimmten Alter nie besondere Probleme gehabt, mit Frauen in Kontakt zu kommen. Dennoch würde ich mich als schüchtern bezeichnen und diese Kontakte dann in eine erotisch-sexuelle Richtung zu kanalisieren gehört eben zu meinen Stärken nicht.
Schwieriger als das Aspie-Sein selber sind die indirekt durch das Aspie-Sein bedingten Hinderungen:

• Im JOYClub Kontakte zu knüpfen setzt meist einen Telefonkontakt voraus. Mit gutem Grund! Telefonieren ist aber etwas, was ich nun absolut nicht kann. Gut, bei Leuten, die mir nahe stehen - Familienangehörige, Freundin, langjährige Vertraute - geht das, ansonsten aber ist es nahezu unmöglich. Das hat weniger was mit Angst zu tun, sondern damit, dass dann bei mir sehr häufig alles zusammenbricht, ich stottere etc. Da wirke ich ganz bestimmt nicht sexy *rotwerd*

• Ein schwieriges Hindernis ist meine/unsere Immobilität im ländlichen Raum. Im Harz ist hier nicht allzuviel los, sowohl JOY-Club-mäßig als auch kulturell/wissenschaftlich. Viele Veranstaltungen sind eher in Braunschweig und/oder in den Abendstunden etc. Da ist mit ÖPNV kaum nach Hause zu kommen. Woanders übernachten ist auch nicht unbedingt Aspie-kompatibel, aber auch - Achtung: ebenfalls indirekte Aspie-Folge! - finanziell schwierig.

Ich würde aber auch vorsichtig sein, jedes Problem auf das Asperger-Syndrom zurückzuführen. Denn - ganz ehrlich: Es gab eine Zeit, da hat mich an Frauen vornehmlich etwas anderes als ihr Körper fasziniert. Gerade in jüngeren Jahren sind Frauen häufig den gleichaltrigen Männern überlegen, was Reife, Realitätssinn, Ästhetik, häufig auch Bildung und Interessen anbelangt. So habe ich schnell das Gespräch und den dauerhaften geistigen Austausch mit den Damen und die sublimierte Erotik des Gedankens genossen.
Und auch heute noch: Besser als jede Reizwäsche ist für mich, wenn eine Frau unkonventionell, geistvoll und innerlich lebendig ist. Das macht sexy.
• Ich bin in einem Milieu großgeworden, in dem Frauen als lichtvolle Elfenwesen präsentiert wurden, die bei bloßer Erwähnung grobstofflich-sexueller Themen schamhaft-errötend die Augen senkten.
Inzwischen weiß ich es natürlich besser, aber das hat mich sicher auch etwas gebremst ...


Oder ist vielleicht das Bedürfnis nach intimer Nähe bei Euch gar nicht sehr ausgeprägt?
Doch ist es. Auch das Bedürfnis nach fremder - oder besser: anderer - Haut ist mir nicht unbekannt. Jeder Körper fühlt sich ziemlich anders an. Das ist wunderbar! Mein Traum wäre eine Swinger-Szene, die sich nicht mit Party-Musik volldröhnt, sondern irgendwie eine gewisse Stille und Langsamkeit zelebriert, vielleicht in einer Inszenierung wie in einem Bordell des 19.Jahrhunderts, in dem Literaten ihre Werke vorlasen und Nietzsche seine musikalischen Phantasien auf dem Klavier zum besten gab.
Außerdem habe ich - was einige Aspies haben: Hautschmerzen. Durch körperliche Berührung wird das wirklich gelindert. Aber das ist nur ein angenehmer Nebeneffekt und nicht der eigentliche Ansporn.
*******eben Mann
531 Beiträge
Nachtrag
Und auch heute noch: Besser als jede Reizwäsche ist für mich, wenn eine Frau unkonventionell, geistvoll und innerlich lebendig ist. Das macht sexy.

Mit "geistvoll" meine ich nicht unbedingt, dass jemand eine hohe Bildung mit Abitur etc. haben muss. Ich meine damit die Bereitschaft und Fähigkeit, Distanz zu sich einnehmen zu können und neugierig darauf zu sein, wie man die Welt auch anders sehen könnte. Ich bemühe mich ebenfalls, diese Fähigkeit zur Selbstdistanz zu üben.
In Zeiten zunehmender Intoleranz ein gutes Gegenmittel.
Bevor das Jahr zu Ende geht ...
Also was ich noch, schon lange, anmerken wollte zum Thema HSP: Ich bin da noch über einen interessanten Begriff gestolpert: Ambivertiert. Siehe: http://mymonk.de/ambivertiert/

Ich beobachte das gerade so ein wenig an mir. Weil ich das vielleicht wirklich ein wichtiger Punkt für mich ist: Der Stresslevel. Wäre zumindest eine Erklärung für dieses „Mal gehts mir so und mal gehts mir wieder komplett anders“ in ähnlichen oder gleichen Situationen. Ich dachte mir, ich erwähns mal.

Ansonsten schaue ich gerade ne interessante Serie an: Die Brücke – Transit in den Tod. Das ist insofern interessant als das die Hauptakteurin, eine Kommissarin, die typischen Verhaltensweisen von Personen mit Asperger-Syndrom zeigt.

Aber was ich an mir selber immer wieder erlebe ist tatsächlich die Schwierigkeit mit „gelogene Komplimente“. Also nicht das ich keine Komplimente machen kann, aber ich krieg eben keine „verlogenen“ hin. Ich erzählte meinem Arzt also das ich eben einer Frau, die vom Frisör kommt und eine Frisur hat die mir nicht gefällt eben nicht sagen kann: „Oh, das siehst aber SUPER aus!“. Wenn es mir nicht gefällt, gefällt es mir eben nicht. Und dann macht es mir echt zu schaffen wenn ich wegen meiner Ehrlichkeit auch noch „abgewatscht“ werde. Also ich muss über so Angaben im Profil wie „Ich schätze ehrliche und aufrichtige Menschen“ echt lachen. Für mich ist es tatsächlich so: „Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd!“. Um schnell abhauen zu können weil sich der oder die andere auf den Schlips getreten fühlt.

Also ich teile auch die Meinung das es keine „harten Grenzen“ gibt. Es gibt eben nicht den oder die „typische(r) Irgendwas“. Symptome sind mal mehr, mal weniger vertreten.

Also die Wahrheitsliebe von Aspergern kann einerseits kann schön hart sein. Andererseits ist es aber eben eine wahre Meinung. Und man sollte nicht vergessen: Eben auch eine Subjektive Einzelmeinung.

Also ich denke es ist eine gute Idee immer das Positive an einem Menschen zu suchen und zu benennen. Ein Asperger mag jetzt nicht die Romantik in Person sein, aber dafür ist er (oder sie) ehrlich. Also wenn ich eine ehrliche Meinung haben wollen würde, würde ich einen Asperger erst mal bevorzugen.

Es geht um ein Autismus-Spektrum. Man redet schon lange nicht mehr von rein "Asperger", weil keine zwei gleich sind und jeder seine eigenen "Spleens" hat.

Sehe ich auch so.

Wenn man mir per Whatsapp schreibt "ich sitze hier an der Elbe, die Sonne scheint, es ist total schön hier (fiktives Beispiel), dann verstehe ich "ich sitze hier an der Elbe, die Sonne scheint, es ist total schön hier" und antworte möglicherweise "schön, genieße es, hier auf dem Balkon ist es auch total schön". Wenn dann aber damit gemeint war "komme her, ich möchte dich jetzt in diesem Moment gerne bei mir haben", geht das vollkommen an mir vorbei.

Und das ist ein Punkt den ich vor allem Frauen immer wieder erkläre. Auch bei NTs. Männer sind keine Gedankenleser. Die haben es auch nicht unbedingt so mit „emotionalen Signalen“ erkennen. Beispiel: Wenn der Senf nicht auf dem Tisch steht, sagt ER: „Der Senf fehlt“. Und dann sollte Frau eben kein: „Oh Gott jetzt motzt er schon wieder rum weil ich den Senf vergessen habe“ daraus machen. 4-Ohren-Modell eben. Auch Teil der GfK: Vergewissere dich dass das was du gesagt hast beim Anderen auch richtig ankam. Weil wir alle unterliegen dem Interpretieren von „Wie hat der Andere das gemeint?“ und sind schlimmstenfalls dann sauer wegen unserer eigenen Gedanken.

Also wenn „Ich sitz an der Elbe“ ein verstecktes „Komm her“ ist. Dann, liebe Frauen vor allem, sagt einfach „Komm her!“ Bitte! Bitte!

Aber wann immer ein gedachter Satz mit „Er muss doch merken das ich ...“ im Kopf anfängt: Geht davon aus: Nein, er merkt es NICHT! Und es ist vermutlich noch nicht mal böse Absicht.

Aber wenn Frau mich fragt: „Findest du mich dick?“ – dann sag ich eben „Ja“ wenn ich es finde. Frage – Antwort – Fertig. Da ist nichts Verstecktes dabei.

Ich habe andere Gemeinsamkeiten bei Aspergern festgestellt: Allen gemein scheint der Hang, sich nicht kurz zu fassen, eigen. Jeder, der mit einer ASS-Person zusammen ist, wird bestimmt nicht nur einmal dieses Phänomen des "Redeschwalls" kennen.

Deswegen hör ich jetzt auch auf mit Schreiben *zwinker* Aber ich wollte das unbedingt noch dieses Jahr loswerden. So. Dann kann ich das von meiner To Do Liste streichen. Alles weg, damit das neue Jahr frisch anfangen kann.

Apropos: Ein gutes, neues Jahr in die Runde *zwinker*
******der Mann
1 Beitrag
Ich bin ein Aspie!
Ich bin selber vom Asperger-Syndrom betroffen, aber in leichterer Form, sodass ich noch relativ Selbständig Leben kann, nur im sozialem Bereich habe ich Schwierigkeiten und das ist dann auch kompliziert mit jemanden eine Beziehung zu führen.
Zum Beispiel kann ich sexuelle Anspielungen nicht so richtig deuten und muss dann meistens immer erst den Partner Fragen, ob sie mit mir Sex haben möchte, also brauche ich meist erst eine Bestätigung, bevor ich mich auf Geschlechtsverkehr einstelle.
Außerdem bin ich meist immer sachlich und direkt, also nehme ich auch wörtlich was man zu mir meint.
Wie ich als Autist im Sex so bin, kann ich nicht genau sagen, da ich auch die Gefühle oder vor allem den Gesichtsausdruck von den jeweiligen Partner schwer deuten kann.
Deshalb weis ich nicht, wie die Partner mit denen ich Geschlechtsverkehr hatte, den Sex mit mir empfunden haben.
Allgemein kann ich aber sagen das es mir an Sex mangelt, nicht das ich kein Verlangen habe, es ist nur schwer als Erwachsener den jeweiligen Partner zu finden, überhaupt auf eine Frau dann zuzugehen und den jeweiligen Schritt einzuleiten.
Ich kann also reflektiert von mir selbst behaupten "Schüchtern" zu sein....
*********ar_HB Paar
2.137 Beiträge
Sie schreibt
Tja. Das mit der Ehrlichkeit ist so ein Ding.
Natürlich möchten die Menschen das man zu ihnen ehrlich ist,aber niemand möchte hören das man zu dick ist...da fühlt sich Mensch schon sehr verletzt.
Allerdings habe ich auch schon erlebt das Aspis durchaus in der Lage sind auch zu lügen...Nur heißt es dann es war keine Lüge sondern eine Schurzbehauptung.


Sexuelle Anspielungen zu deuten ist schwierig für viele Aspi,aber ich frage mich gerade wie kann man sich auf Geschlechtsverkehr einstellen 🤔
Kannst du mir das bitte genauer erklären?

Wir gehen ja auch abundzu mal in einen Swingerclub und haben neulich das erste Mal die Rückmeldung bekommen, dass man ihn überhaupt nicht einschätzen kann....überhaupt ist das gemeinsame Swingen sehr schwierig...
Ich bin ja auch Aspergerin, bin aber noch nicht auf die Idee gekommen, dass mein Autismus Auswirkungen auf mein Sexualleben haben könnte. Mein Sexpartner (Pädagoge) hat zwar gemerkt, dass ich anders bin, aber dass ich Asperger haben könnte vermutet er nicht, zumindest nicht, dass ich wüsste. Laut seinen Aussagen ist der Sex mit mir aber anders als mit anderen Frauen. Er meint, dass sich ihm bislang noch keine Frau so dermaßen hingeben konnte und noch kein so hohes Vertrauen in ihn hatte.

Ich selber habe/hatte große Schwierigkeiten sexuelle Kontakte aufzubauen. Das stört mich aber nicht, ich bin auch ohne Sex glücklich.
*******onor Frau
2.554 Beiträge
ich bin auch ohne Sex glücklich.

das finde ich gut, weil wir 2 aspies auch glücklich ohne sex sind *zwinker*
*********nTod Frau
241 Beiträge
Ja, was die Sache mit dem Sex angeht da Reihe ich mich mal mit ein. Ich brauche den auch nicht und bin auch ohne sehr glücklich, zufrieden und entspannt. Irgendwie ist mir Sex egal, es ist halt das "Übel" was man bei den meisten Beziehungen ungefragt dazu bekommt. Tja Sex gehört halt irgendwie dazu also macht man oder man findet einen sehr toleranten Partner und lagert diesen Teil einfach aus.
Mein
ist auch Asperger und bei ihm ist es eher so das er viel Sex braucht...ich habe irgendwie das Gefühl es bei ihm so eine Art Ritual....
Es gehört einfach vor dem einschlafen dazu *nixweiss*
*********nTod Frau
241 Beiträge
Aschenputtel_20
Du könntest mit deinem Gefühl das es für deinen Mann ein Ritual ist ganz richtig liegen. Menschen die dem ASS zugeordnet werden, so verschiedenen und einzigartig sie auch alle sind haben den Hang nach Regeln, festen Strukturen und ja ganz viele haben feste Rituale die gebraucht werden und nicht von außen Ausgehebelt werden sollten.
Ich kann mir schon gut vorstellen das Sex mit allen Empfindungen und Biochemischen Abläufen im Hirn zu einem Ritual werden kann.
Das eigentlich schwere ist zu verstehen warum ein Ritual gerade bei ASS so wichtig ist. Dazu müsste man Autismus allgemein erstmal in Worte verpacken die für eine breite Masse verständlich sind. Ohne den ganzen Genetik, Psychologie und Chemie Kram.

Ich kann das "warum" auch ganz schlecht irgendwie einfach verständlich erklären. Aber ich versuche es mal.
Ganz grob betrachtet haben Menschen mit ASS einfach nur ein Filterproblem. Die einen mehr die anderen fast garnicht. Man ist also im Hirn nicht so gut in der Lage ankommende Informationen in wichtig und unwichtig zu zerlegen (das hat was mit der Neuroebene und den Verknüpfungen zu tun)somit ist es echt fast unmöglich Dinge auszublenden.
Rituale oder ritualisierte Handlungen und Abläufe sind aber etwas das immer dem selben Schema folgt, der Ablauf (je nach dem worauf die Fixierung hierbei liegt) ist gleich. Wenn etwas gleich bleibt ist das Sicherheit und Sicherheit bringt eine gewisse Ordnung oder Fixpunkte im Tagesablauf. ich habe zB. sehr viele solcher Fixpunkte und komme damit ganz gut über den Tag weil sie mir zeigen wo ich gerade im Ablauf bin ohne diese würde ich einfach planlos im Chaos versinken.
Meine Frage ist, ob es durch die Rituale, die bekannten Abläufe auch zu einer Reizreduzierung kommt, weil schon bekannt?
********chaf Mann
7.452 Beiträge
JOY-Angels 
Nein, reduziert werden die Reize dadurch nicht. Sie können vom Gehirn aber schneller verarbeitet werden, weil bereits bekannt.

Ich mag da mal ein anderes Beispiel nennen: Auch in der NT-Welt ist es so, dass wenn jemand eine neue Arbeitsstelle antritt, die meisten Menschen die ersten Wochen erst einmal völlig erledigt nach Hause kommen. Um dann festzustellen, dass es danach einfacher wird und sie nicht mehr ganz so geschafft sind.
Da steckt dasselbe Phänomen dahinter: Alles ist neu. Die Menschen, die Arbeitsabläufe, der Tagesablauf, die Eindrücke: Geruch, die Atmosphäre, alles wird vom Gehirn wahr genommen.
Ist das dann irgendwann alles bekannt, dann muss das Gehirn nicht mehr viel leisten. Es wird nur noch verglichen "ist es so wie immer? Ja? Ok, kenne ich schon."

Bei ASS geschieht diese Leistung des Gehirns ebenfalls. Der Unterschied ist hier aber, dass es jedes Mal von vorne diese Leistung erbringen muss, da unwichtige von wichtigen Veränderungen nicht unterschieden werden (können). Sobald etwas anders ist, registriert das Gehirn dies. Steht die Topfpflanze woanders als den Abend vorher (weil das Reinigungspersonal sie geringfügig woanders hin gestellt hat), nimmt das ASS-Gehirn dies wahr und muss darauf reagieren.

Rituale helfen dagegen. Dann muss das Gehirn genau dies nicht auch noch mit leisten, und so kann es der Informationsflut Herr werden.
Man redet deswegen auch so gerne von "Overload", also "Reizüberflutung".
Genau genommen sind es nicht MEHR Reize in diesem Moment. Es sind genau dieselben Reize wie immer. Wenn der Autist Pech hat, nimmt er grundsätzlich immer alles wahr. Je mehr Bekanntes dabei ist, desto weniger muss verarbeitet werden, und so wird die Anzahl des zu Verarbeitenden bewältigbar.

Mir fällt da auch noch als Beispiel das Kreuzworträtsel ein *g*
Wenn jemand schon unzählige Male Kreuzworträtsel gelöst hat, ist das nächste für ihn keine große Herausforderung mehr. Die meisten Fragen kennt er schon, er muss aus seinem Gehirn nur noch die dort abgespeicherte Antwort abrufen, nicht mehr neu nachdenken, sondern nur in die Schublade mit der Antwort greifen und sie niederschreiben.
Ist dann doch mal eine Frage neu, kann er sich voll und ganz auf diese konzentrieren, darüber nachdenken, und so in kurzer Zeit das gesamte Rätsel lösen.
Wenn für jemanden die Fragen jedes Mal von vorne neu sind, der benötigt viel mehr Zeit, um es zu lösen. Um so in der vorgegebenen Zeit nicht alles rechtzeitig lösen zu können.

So ähnlich sehe ich es bei ASS: Pro Sekunde müssen soundsoviele Eindrücke verarbeitet werden.
Da mehr überprüft werden als "normalerweise", ist immer die Gefahr da, dass man es nicht rechtzeitig schafft, alle Eindrücke erledigt, also verarbeitet, zu haben.

Da helfen Rituale ungemein. Sie sorgen dafür, mehr Schubladen zu haben, in denen Bekanntes drin steckt, und so dann nicht mehr ganz so viel neu verarbeiten zu müssen.
Oh
Vielen Dank für die hilfreiche Erklärung.
Es gibt tatsächlich ganz viele Rituale bei ihm im Tagesablauf, es ist mir allerdings in all den Jahren vorher nie wirklich aufgefallen.
Ich war zwar häufiger über seine unflexibilität erstaunt und verärgert und es war mir nicht verständlich warum man sich bei Planänderungen so aufregen muss.
Recht merkwürdig finde ich allerdings, daß ich den Zeitpunkt seines besonders anders sein benennen kann....Wo ich also genau sagen kann, ab diesem Tag kam der Asperger besonders raus.
Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht das er Asperger ist.
Und ich kann nicht sagen warum es aufeinmal so deutlich sichtbar wurde. Sind wir doch schon seit 30 Jahren zusammen.
Sexuell
ist er sehr experimentierfreudig und Dominat und hat dabei wenig Gespür was mir gerade gut tut und gefällt...ich habe häufig den Eindruck er zieht so sein Ding durch.
*********nTod Frau
241 Beiträge
Hallo Aschenputtel_20
Eine gewisse Unflexibilität ist normal. Die habe ich auch. Ich habe feste Telefoniertage und Zeiten, ich gehe immer am gleichen Wochentag zur gleichen Zeit in die selben Läden immer die gleichen Sachen einkaufen. Also selbst wenn meine Zahnpasta im Laden nebenan billiger wäre würde ich die da nicht kaufen einfach weil das nicht in meiner Routine drin ist.
Unflexibel sein ist sowas wie Selbstschutz. Liegt daran das diese Welt einfach zu viel von allem für mein Empfinden ist. Ich habe ganz oft bei unvorhergesehenen Dingen dieses "falsch sein" Gefühl. So und das macht Stress weil man einfach extreme Kopf und Denkarbeit leisten muss weil man will ja nicht negativ auffallen. Diesen Stress erlebe ich aber bei Geplanten Sachen nicht, einfach weil ich Zeit hatte mich damit auseinanderzusetzen und immer sehr genau weiß was, wie, wo und wer.

Also Sex ist so ne Sache, puh die entzieht sich komplett meiner Logik. Für mich ist es ein viel zu großes Gefühl was ich nur sehr selten haben möchte weil es einfach nicht in mich rein passt. Es fühlt sich unordentlich und chaotisch an das mag ich nicht. Egoismus wird mir seltener vorgeworfen dafür kann ich ganze Wände mit so blöden Sprüchen wie "entspann dich, mach dich locker, lass dich fallen, schalt den Kopf einfach aus" Tapezieren. Die sind für mich nutzlos und einfach nur dumm weil das was gewollt wird damit nicht dem Vorgang von Sex auszuführen entspricht.
Meine allererster Gedanke bei deinem letzten Post war "klar das ist so Typisch" einfach weil ASSler Dinge wie Mimik, Gestik und co nicht gut deuten können. Gerade diese vielen kleinen Sachen wie zB. dieser mysteriöse Ausdruck in den Augen der angeblich existieren soll und so Zeug wird zwar irgendwie Registriert kann aber nicht oder nur mit extremen Aufwand aktiv erkannt werden.
Mag komisch sein aber mir hilft bei solchen Sachen Reden und ausreichend Zeit ganz viel. Weil dadurch kann ich analysieren und eine passendere Strategie entwickeln. Was man mir nicht extrem genau erklärt oder Sagt kann ich nicht anpassen.
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