Sich selbst im Weg stehen...
Für mich hat Verklemmtheit eher etwas damit zu tun, sich selbst im Weg zu stehen. Ob das so ist, kann man aber nur für sich selbst entscheiden oder höchstens noch bei nahestenden Personen überhaupt beurteilen.
Verklemmtheit bedeutet für mich, dass ich auf Grund meiner Erziehung, meines Umfeldes und dadurch bestehender Zweifel und Ängste, nicht in der Lage bin, Dinge zu tun oder über Dinge zu reden, die ich eigentlich gerne tun würde.
So ähnlich sehe ich es auch. Verklemmtheit bedeutet, sich selbst, seinen Körper, seine Geschlechtsidentität, seine Sexualität und alle damit verbundenen Wünsche, Sehnsüchte und Phantasien nicht wirklich annehmen zu können. Das traurige daran ist, dass man sich dann nicht ausleben kann, weil immer etwas fehlt und die Person nicht vollständig ist. Und weil an sich selbst versagt, das, was einen im Innersten berührt, zu erfahren, schöne Momente zu erleben.
Darüber hinaus erschwert diese Haltung sicherlich auch so etwas wie eine partnerschafliche Sexualität. Denn, wenn man sich selbst vieles versagt, ist es wohl schwierig, dem Partner seine Wünsche zu erfüllen. Und wenn man nicht genießen kann, dann können wohl beide den gemeinsamen Sex auch nicht wirklich genießen. Von daher gehört zu einer "Diagnose" von Verklemmtheit zumindest so etwas wie ein Leidensdruck/Unzufriedenheit hinsichtlich der eigenen oder partnerschaftlichen Sexualität.
Das bedeutet aber nicht im geringsten, dass man alles machen muss, was es so gibt, sondern eher offen sein sollte für seine eigenen Vorlieben und sich selbst diese auch gönnen sollte. Denn wenn ich einen Teil von mir verkümmern lasse, dann bin ich als Mensch unvollständig. Und wie soll ich dann glücklich sein oder andere Menschen als vollständig erkennen oder wertschätzen? Aber, wie gesagt, dass kann nur ich oder jemand sehr, sehr Nahestehendes beurteilen...
Pussy