Ich bin ein Omikind (!) das heißt, ich bin bei meinen Großeltern aufgewachsen und habe bei der Erziehung mehr die "alte Schule", was die Umgangsformen betrifft, mit auf den Weg bekommen. Es war in meinen Kintertagen und in den Teenagerzeiten oft nicht leicht, mich mit meinen Altersgruppen zu unterhalten, weil ich einen anderen Sprachslang hatte und oft belächelt wurde (ich habe dazugelernt ).
Ich selber halte mich für schüchtern! Ich kann aber wenn ich Vertrauen aufgebaut habe meine Komfortzone verlassen und mich in völliges Neuland wagen.
Besagter Mann, der eine längere Zeit eine Rolle in meinem Leben spielte, sagte mir zum ersten Mal, dass ich verklemmt sei, als wir bei seinen Eltern nächtigten und es mir unangenehm war, mit ihm Sex zu haben, während seine Eltern im Zimmer nebenan schliefen und das Bett bei jeder Bewegung quietschte... ich konnte dem gesamten Umstand nichts erotisches oder prickelndes abgewinnen.
In einer anderen Situation sagte er mal ganz spontan und unerwartet zu mir: "Er will in ihr rein!". Mag sein, dass ich auf dem Schlauch stand, denn diese Situation ließ absolut nicht erkennen was er von mir wollte und ich fragte: "Wer will wo rein?" und hatte auch diesen "Hä" Gesichtsausdruck. Als nächstes bekam ich zu hören: "Nun stell dich doch nicht so blöde an, du weißt doch genau was ich meinte".
Mir wurde klar, dass es ihm nicht leicht viel über Sex zu reden oder seine Wünsche sprachlich mir mitzuteilen. Ich überraschte ihn mit eindeutigen Outfits, als er von der Arbeit kam, um mich mitzuteilen und ihm zu zeigen was ich möchte... es ging voll nach hinten los! Er war peinlich berührt und wollte sich erst "säubern"(was für ein Wort). Wenn ich aktiv zeigte was ich möchte und wie, dann war er regelrecht überfordert (ich rede nicht von "ungewöhnlichen" Dingen!). Spontanen Sex zu haben war nicht möglich, es bedurfte immer einer gewissen Vorbereitung. Hatte ich Lust, "altes" mal "neu" auszuprobieren - mal nicht im Bett – grenzte das schon an eine Bewerbung als Pornodarstellerin.
Immer wenn ich versuchte etwas Pep in diese Beziehung zu bringen – natürlich vorsichtig – dann bekam ich das Gefühl der Abartigkeit vermittelt.
In der Öffentlichkeit, stellte er sich gerne als der Hengst dar und ließ mich - sehr gerne - wie eine verklemmte Kuh dastehen, nur weil es mir dann wieder unangenehm war über Sex(praktiken) zu reden.
Ich finde in jedem einzelnem Posting eine passende Erklärung von Verklemmtheit für mich was ich unter "verklemmt" verstehe.
So ein kleines Wort und doch so breit gefächert in der Auslegung.
Ja genau! Nur weil ich es mit X ablehnte heißt das nicht, dass ich es mit Y ablehne.
Je länger diese Beziehung dauerte umso weniger mochte ich es von ihm oral verwöhnt zu werden, denn es hatte nichts mehr mit verwöhnen zu tun.
Und noch mal ja! Wenn über Dinge nicht gesprochen wird bzw. wenn so darüber gesprochen wird, dass dann in mir selber Beklemmungen ausgelöst werden.
Ich bin in keinster Weise daran interessiert gewesen, eine Pornodarstellerin zu werden.
Ich habe zustimmend genickt, als ich das las... genauso habe ich es auch immer empfunden.
Mit Hemmungen kenne ich mich aus und ich arbeite daran sie abzubauen, es gelingt mir manchmal mehr und manchmal weniger.
Ich zeigte ihm, wie ich geküsst werden wollte auf all meinen Lippen, das Ergebnis war "Entweder ich gebe mich so zufrieden wie er es macht oder er lässt es sein".
Wenn es sich nur um "diese" speziellen Vorlieben handelt, hätte ich gar kein Problem als "verklemmt" durchzugehen und kann darüber lächeln, obwohl mir dadurch der Vorwurf nicht sympathischer wird.
Ja, man will dadurch von seinem Egoismus ablenken und dem nichtvorhandenem Einfühlungsvermögen.
Ja da gibt es so viele Aussagen, bei denen ich nicht weiß was damit ausgesagt werden soll z.Bsp. "Du hast ja Komplexe!".
Welch guter Denkansatz!
Irgendwie komme ich immer mehr zu der Schlussfolgerung, dass solche negativ behafteten Vorwürfe wie verklemmt, prüde, frigide usw. usf. was mit der eigenen Versagensangst zu tun haben.
Wenn man mir einen negativen Vorwurf macht, bin ich bestrebt an dieser Unannehmbarkeit was zu ändern oder gar abzustellen, oder ich belasse es so und kann damit leben.
Vielen Dank für eure Postings...
Ich bin auch auf weitere Ansichten gespannt!
LG Delia
Ich selber halte mich für schüchtern! Ich kann aber wenn ich Vertrauen aufgebaut habe meine Komfortzone verlassen und mich in völliges Neuland wagen.
Besagter Mann, der eine längere Zeit eine Rolle in meinem Leben spielte, sagte mir zum ersten Mal, dass ich verklemmt sei, als wir bei seinen Eltern nächtigten und es mir unangenehm war, mit ihm Sex zu haben, während seine Eltern im Zimmer nebenan schliefen und das Bett bei jeder Bewegung quietschte... ich konnte dem gesamten Umstand nichts erotisches oder prickelndes abgewinnen.
In einer anderen Situation sagte er mal ganz spontan und unerwartet zu mir: "Er will in ihr rein!". Mag sein, dass ich auf dem Schlauch stand, denn diese Situation ließ absolut nicht erkennen was er von mir wollte und ich fragte: "Wer will wo rein?" und hatte auch diesen "Hä" Gesichtsausdruck. Als nächstes bekam ich zu hören: "Nun stell dich doch nicht so blöde an, du weißt doch genau was ich meinte".
Mir wurde klar, dass es ihm nicht leicht viel über Sex zu reden oder seine Wünsche sprachlich mir mitzuteilen. Ich überraschte ihn mit eindeutigen Outfits, als er von der Arbeit kam, um mich mitzuteilen und ihm zu zeigen was ich möchte... es ging voll nach hinten los! Er war peinlich berührt und wollte sich erst "säubern"(was für ein Wort). Wenn ich aktiv zeigte was ich möchte und wie, dann war er regelrecht überfordert (ich rede nicht von "ungewöhnlichen" Dingen!). Spontanen Sex zu haben war nicht möglich, es bedurfte immer einer gewissen Vorbereitung. Hatte ich Lust, "altes" mal "neu" auszuprobieren - mal nicht im Bett – grenzte das schon an eine Bewerbung als Pornodarstellerin.
Immer wenn ich versuchte etwas Pep in diese Beziehung zu bringen – natürlich vorsichtig – dann bekam ich das Gefühl der Abartigkeit vermittelt.
In der Öffentlichkeit, stellte er sich gerne als der Hengst dar und ließ mich - sehr gerne - wie eine verklemmte Kuh dastehen, nur weil es mir dann wieder unangenehm war über Sex(praktiken) zu reden.
Ich finde in jedem einzelnem Posting eine passende Erklärung von Verklemmtheit für mich was ich unter "verklemmt" verstehe.
So ein kleines Wort und doch so breit gefächert in der Auslegung.
In meinen Augen hat Verklemmtheit rein gar nichts mit der Ablehnung von bestimmten Praktiken zu tun.
Ja genau! Nur weil ich es mit X ablehnte heißt das nicht, dass ich es mit Y ablehne.
Je länger diese Beziehung dauerte umso weniger mochte ich es von ihm oral verwöhnt zu werden, denn es hatte nichts mehr mit verwöhnen zu tun.
Verklemmtheit bedeutet für mich, dass ich auf Grund meiner Erziehung, meines Umfeldes und dadurch bestehender Zweifel und Ängste, nicht in der Lage bin, Dinge zu tun oder über Dinge zu reden, die ich eigentlich gerne tun würde.
Und noch mal ja! Wenn über Dinge nicht gesprochen wird bzw. wenn so darüber gesprochen wird, dass dann in mir selber Beklemmungen ausgelöst werden.
Verklemmt ist für mich, bestimmte Dinge für sich und andere abzulehnen, ohne tatsächlich drüber nachgedacht zu haben.
Hierbei ist zu beachten, dass verklemmte Leute eben nicht nur für sich selbst urteilen, sondern auch diejenigen moralisch verurteilen, die für sich diese Dinge ganz ok finden.
Hierbei ist zu beachten, dass verklemmte Leute eben nicht nur für sich selbst urteilen, sondern auch diejenigen moralisch verurteilen, die für sich diese Dinge ganz ok finden.
Ich bin in keinster Weise daran interessiert gewesen, eine Pornodarstellerin zu werden.
In Deinem geschilderten Fall hört es sich für mich eher so an, alsob da jemand eben sein bisheriges Leben so verklemmt gelebt hat, aber jetzt auf Teufel komm raus, alles nachholen will und es in Wirklichkeit gar nicht um Genuß oder Gefallen geht, sondern einfach um anzugeben.
Sie würden nicht mal Stellung beziehen und äußern, daß auch was dabei sein kann, was ihnen gar nicht gefallen hat.
Sie würden nicht mal Stellung beziehen und äußern, daß auch was dabei sein kann, was ihnen gar nicht gefallen hat.
Ich habe zustimmend genickt, als ich das las... genauso habe ich es auch immer empfunden.
Hemmungen hat jemand vor bestimmten sexuellen Praktiken, aber auch vor anderen Menschen, vor bestimmten Situation u.s.w.!
Mit Hemmungen kenne ich mich aus und ich arbeite daran sie abzubauen, es gelingt mir manchmal mehr und manchmal weniger.
Verklemmt ist für mich derjenige, der auch körperlich (somit auch sexuell) blockiert ist, aber daran nichts ändern will, z. B. aus Angst oder Scham.
Ich zeigte ihm, wie ich geküsst werden wollte auf all meinen Lippen, das Ergebnis war "Entweder ich gebe mich so zufrieden wie er es macht oder er lässt es sein".
Hier tummeln sich natürlich eine Masse von Menschen, die sehr "spezielle" Vorlieben haben. Was auf die Bevölkerung insgesamt bezogen nur ein Bruchteil darstellt, wird hier Normalität. Eine leichte Verkehrung also.
Wenn es sich nur um "diese" speziellen Vorlieben handelt, hätte ich gar kein Problem als "verklemmt" durchzugehen und kann darüber lächeln, obwohl mir dadurch der Vorwurf nicht sympathischer wird.
ist der vorwurf des verklemmt sein's nicht eine erwartungshaltung
eine erwartungshaltung von dem fordernden, der etwas erleben möchte, dies aber nicht kann, weil sein gegenüber nicht dazu bereit ist. gründe für das nicht bereit sein, jetzt erstmal aussen vorgelassen.
wird dann nicht das wort verklemmt als wertung, als druckmittel verwendet, um selbst zum ziel zu kommen. den anderen zu überzeugen, zu überreden, zu überrumpeln.
eine erwartungshaltung von dem fordernden, der etwas erleben möchte, dies aber nicht kann, weil sein gegenüber nicht dazu bereit ist. gründe für das nicht bereit sein, jetzt erstmal aussen vorgelassen.
wird dann nicht das wort verklemmt als wertung, als druckmittel verwendet, um selbst zum ziel zu kommen. den anderen zu überzeugen, zu überreden, zu überrumpeln.
Ja, man will dadurch von seinem Egoismus ablenken und dem nichtvorhandenem Einfühlungsvermögen.
Es gibt einige solcher Wörter, die völlig sinnentleert immer sofort bei der Hand sind. Das ist eben "verklemmt", das ist aber auch z.b. "tolerant". Nur wenige Menschen machen sich noch Gedanken, was diese Worte tatsächlich bedeuten. Es ist einfach schön dem anderen etwas um die Ohren schmeißen zu können, etwas vorwerfen zu können um sich selber im besseren Licht darstellen zu können.
Denn mit dem Vorwurf an andere, sagt man ja gleichzeitig "ICH bin nicht verklemmt", oder "ICH bin nicht intolerant". Das bewirkt ein sich gut fühlen, ein sich über den anderen zu erheben.. und wenns nur scheinbar ist.
Denn mit dem Vorwurf an andere, sagt man ja gleichzeitig "ICH bin nicht verklemmt", oder "ICH bin nicht intolerant". Das bewirkt ein sich gut fühlen, ein sich über den anderen zu erheben.. und wenns nur scheinbar ist.
Ja da gibt es so viele Aussagen, bei denen ich nicht weiß was damit ausgesagt werden soll z.Bsp. "Du hast ja Komplexe!".
Verklemmtheit bedeutet, sich selbst, seinen Körper, seine Geschlechtsidentität, seine Sexualität und alle damit verbundenen Wünsche, Sehnsüchte und Phantasien nicht wirklich annehmen zu können. Das traurige daran ist, dass man sich dann nicht ausleben kann, weil immer etwas fehlt und die Person nicht vollständig ist. Und weil an sich selbst versagt, das, was einen im Innersten berührt, zu erfahren, schöne Momente zu erleben.
Darüber hinaus erschwert diese Haltung sicherlich auch so etwas wie eine partnerschafliche Sexualität. Denn, wenn man sich selbst vieles versagt, ist es wohl schwierig, dem Partner seine Wünsche zu erfüllen.
Darüber hinaus erschwert diese Haltung sicherlich auch so etwas wie eine partnerschafliche Sexualität. Denn, wenn man sich selbst vieles versagt, ist es wohl schwierig, dem Partner seine Wünsche zu erfüllen.
Welch guter Denkansatz!
ist "verklemmt sein" für mich ein abwertendes Wort, fast ein Schimpfwort. Ähnlich wie vielleicht "prüde sein"...
Irgendwie komme ich immer mehr zu der Schlussfolgerung, dass solche negativ behafteten Vorwürfe wie verklemmt, prüde, frigide usw. usf. was mit der eigenen Versagensangst zu tun haben.
wen interessiert es,
wenn man für prüde oder verklemmt gehalten wird...???
wenn man für prüde oder verklemmt gehalten wird...???
Wenn man mir einen negativen Vorwurf macht, bin ich bestrebt an dieser Unannehmbarkeit was zu ändern oder gar abzustellen, oder ich belasse es so und kann damit leben.
Vielen Dank für eure Postings...
Ich bin auch auf weitere Ansichten gespannt!
LG Delia