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Schreibwettbewerb: Das perfekte Halloween

Dieser Beitrag wurde als FSK18 eingestuft.
Zur Freischaltung

*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
Hallo, Ihr Lieben!

Es wurden hier ein paar Beiträge aus dem Thread genommen, weil es keine Geschichten waren. Nachfragen zum besseren Verständnis der Regeln in diesem Wettbewerb (und die entsprechenden Auskünfte) sind selbstverständlich erlaubt, doch Kommentare zu den Geschichten stören die Übersichtlichkeit des Threads (und können doch jederzeit auch per CM abgegeben werden).

Vor allem dann, wenn es an die Auswahl der Geschichte geht, die letztendlich als "Sieger" aus diesem Wettbewerb hervorgehen wird, ist hier eine gewisse Übersichtlichkeit einfach wichtig - und ich bin sicher, dass Ihr dafür Verständnis habt.

Vielen Dank und liebe Grüße! *roseschenk*
Der Antaghar
JOY-Team
******nyx Frau
1.322 Beiträge
Anderswelt ...
oder die Nacht, in der ich Sex mit dem Teufel hatte


Es war der Abend des 31. Oktober. Dunkelheit hatte sich bereits über die Stadt gesenkt. Die Fahrt verlief ruhig und schweigsam, ihr Blick schweifte immer wieder über die nächtliche Auenlandschaft, die in den Nebelschwaden einer der ersten empfindlich kühlen Nächte des Jahres nur schemenhaft zu erkennen war. Sie hielten sich geraume Zeit entlang des Flusslaufes, bis der Fahrer schließlich das Tempo verlangsamte und einer schmalen Straße folgte, die durch den Wald und einen Hügel hinaufführte.

Nachdem der Wagen einen Burggraben überquert hatte, passierten sie ein mächtiges Tor. Der Kies unter den Rädern knirschte und sie hielten vor dem dunklen Gemäuer einer hochmittelalterlichen Schlossanlage, die das Geschlecht der Staufer auf einer Kernburg aus dem 13. Jahrhundert errichtet hatte. Durch einige der schmalen Fenster drang nur wenig Licht nach draußen, die dicken Mauern wirkten abweisend und unzugänglich.

Als sie in die Nacht hinaustrat, vermisste sie das silbrige Licht des Mondes – die Finsternis ließ sich geradezu einatmen. Wie von Geisterhand öffnete sich ein weiteres Tor. Sie fröstelte und schlang ihren langen Mantel noch enger um sich.

Aus der Ferne vernahm sie gedämpftes Stimmengewirr, ganz so, als gäbe sich bereits eine Vielzahl von Menschen einer offenkundigen Vergnügung hin. Hier und da ein einzelnes Lachen, Gläserklirren, leise Musik ... Als sie nähertrat, schälten sich einige Bruchstücke heraus und sie erkannte den getragen melodischen Gesang sofort. Es war Anilah mit Medicine Chants. Wie sehr liebte sie diese mystischen Klänge! Schon seit Monaten hörte sie die Kompositionen der Kanadierin Dréa Drury und konnte sich für deren Vielschichtigkeit und Tiefe immer wieder aufs Neue begeistern. Für einen Moment vergaß sie ihre Unsicherheit und die fast quälende Anspannung, die sie seit Tagen begleitete.

Aus einer Nische trat ein Fremder in den Schein der Fackeln, die den Durchgang immerhin ein wenig beleuchteten, und sah sie mit einem entwaffnenden Lächeln an. Er berührte ihre Schulter und legte ihr mit ruhiger Hand eine schwarze Maske an. Dann drehte er sie zu sich um, betrachtete sein Werk, bedachte sie mit einem weiteren Lächeln und schien zufrieden. Er bot ihr galant seinen Arm und hauchte so leise, wie seine sonore Stimme es ihm erlaubte: „Diese Nacht gehört uns.“

Sie spürte die Wärme seines Atems an ihrem Hals, verharrte einen Augenblick und trat ein ...

Viele Stunden später und weit nach Mitternacht begegnete sie ihrem eigenen Blick in einem der großen Spiegel, der mannshoch und mit schwülstigem Goldrahmen fast die gesamte Stirnseite eines der kleineren Räume einnahm, die zur Orangerie zählten.

„Das darf nicht wahr sein!”, dachte Kayleigh. „Dieses fast nackte Geschöpf mit den fuchsroten Locken, die sich halb über das Seidenkissen eines tannengrünen Diwans und über ihren zart gebräunten Rücken kringeln, kann nicht ich sein!

Ich bin ein schüchternes Persönchen, das seine kluge Ernsthaftigkeit und schon fast übertriebene Zurückhaltung von ihrer zarten, deutschen Mutter und neben dem kräftig rötlich schimmernden, hellbraunen Schopf, die robuste Gesundheit sowie eine unbändige Neugierde von ihrem irischen Vater geerbt hat. Eine junge Frau, die sich mit Feuereifer ihren Forschungsarbeiten zu ‚Göttern und Mythen heidnischer Religionen’ widmet, und die ihrem jetzigen Doktorvater, einem ausgewiesenen Experten der keltischen Sprache und der Allgemeinen Religionswissenschaft, erst vor einem Jahr von der University of Aberdeen an die Eberhard Karls Universität ins Süddeutsche gefolgt ist, um ihre Arbeit in den kommenden Jahren fortzuführen und mit ihm an seiner Publikation ‚Die Religion der Kelten’ zu arbeiten.

Und nun? Was habe ich hier in diesem infernalischen Zwischenreich zu suchen? Und das auch noch halb nackt?

Bin ich von allen guten Geistern verlassen, mich mit Wildfremden derart einzulassen und trotz meines Vorsatzes, mich lediglich auf die Suche nach Inspiration und Erkenntnis zu begeben und dies zudem mit meinem professionellen Interesse quasi rechtfertigen zu können, in einen Rausch der Sinne zu verfallen wie noch niemals zuvor in meinem Leben? Muss ich es als die Entladung einer erotischen Überspannung deuten, die ein verhaltenes Temperament in der Gemengelage mit einer wahrlich blühenden Phantasie fast notwendig erzeugen muss?

Sind dies tatsächlich meine grünblauen Augen, die aus diesem Spiegel zurückfunkeln und von nichts anderem erzählen als von Lebenshunger und überschäumender Wollust, währenddessen eine großgewachsene, extrem schlanke Gestalt in Kostüm und Maske der Weißen Kuh, Brìghde, der keltischen Göttin der Jungfräulichkeit, mich anlächelt und mir über das Schienbein streichelt, während der Teufel mich verführt und der Fürst der Finsternis in seinem überlangen Cape unter der fledermausgesichtigen Maske mit seinen sensiblen und dabei so zielsicheren Fingern meine Brüste liebkost?

Der Teufel schiebt meine Halbmaske noch etwas weiter nach oben, streicht mir sanft und in einer Langsamkeit, dass ich schreien möchte vor Gier, von der Halsbeuge über den Nacken und entlang der Konturen meines Gesichts. Er verfolgt konzentriert und in aller Seelenruhe jede Linie, verharrt mit der Fingerspitze an meinem Mundwinkel, versenkt seinen Blick in meinen Augen, hält den meinen fest, fährt mit der Fingerkuppe über meine Zähne und neckt meine Zunge. Er beugt sich über mich und ich verschwimme in seinem männlichen Geruch mit der fast unmerklichen Note von etwas Ledrigem und frischem Zedernholz, während er zunächst ganz zart seinen Mund auf meine Lippen setzt. Ich öffne den Mund. Lächle. Gurre ihn an. Mische mein Stöhnen in das der zahlreichen Anderen und finde mich in diesem Kuss. Für einen Moment noch sehe ich das porzellanhafte, edle Profil der Weißen Kuh im Schein eines der Kristall-Lüster zu meiner Rechten, das sich in gebührendem Abstand über die Körpermitte des Großen Falken beugt, und tauche dann gänzlich in eine Welt, die nichts Wesentlicheres kennt als diesen teuflischen Mund.”

Was hatte ich gezittert, als ich am Arm meines großen Unbekannten durch einen langen, von zierlichen Fackeln in ganz gleichmäßigen Abständen spärlich beleuchteten Verbindungsgang zum Wehrturm geführt wurde, wir die Stufen der Wendel langsam emporstiegen, bis die kalte, modrige Feuchte nachließ und wir auf zwei nackte, mit Erde und Moos Beschmierte mit gekreuzten Speeren trafen, die uns, als eine Art metallisch heller Trompetenton ertönte, in den großen Rittersaal eintreten ließen.

Der symmetrische Saal mit seinem kunstvollen Mosaikboden erstrahlte im Licht tausender Kerzen, die jedes Gesims und die Fenster zierten und das gigantische Ausmaß des Saales mit lebendigen Lichtpunkten markierten. Zwei bizarre, wie Zwillinge anmutende Waldgeister oder Gnome, deren Körper mit Ranken, Wurzeln und Strünken bedeckt waren, standen rechts und links, schlugen große Trommeln in monotonem Rhythmus und einem dunklen Nachhall, der mich erbeben ließ. Plötzlich unterbrach der schon einmal gehörte hohe Ton das Gleichmaß. Und nun sah ich sie: ein Prachtexemplar einer Carnyx, einer Art Trompete mit der grünlichen Patina eines hohen Kupferanteils, ausgeformt wie ein geflügelter Drache mit gezähntem, aufgerissenen Maul.

Ein Raunen ging durch die Menge.

Eine über zwei Meter aufragende, schwarze Gestalt trat gemessenen Schrittes in die Mitte und schlug ihren Stock mit einer zum Knoten geschlungenen silbernen Triskele dreimal auf den Boden. Die zu beiden Seiten des Saales dicht Gedrängten verstummten.

Die schwarze Hohepriesterin trat ins Licht eines Kreises aus dreizehn gierig züngelnden Bodenfackeln. Ihr Kopf war doppelt überhöht, die dunklen Haare aufgetürmt und mit Federn in gleichmäßigen Lagen geschmückt. Die Maske der Schwarzen Krähe verdeckte zur Hälfte ihr Gesicht. Morrígan! Die Göttin, die das Paradoxon von Leben und Tod in sich vereint. Der man nachsagt, dass derjenige, dem sie im Kampfe als Krähe erscheint, ihr noch am selben Tage in die Anderswelt folgt.

Ihr Umhang mit einer langen Schleppe aus blauschwarzen Federn lag zum Rund ausgebreitet auf dem steingrauen Boden. Rechts und links knieten die Gnome und wandten ihr die Gesichter zu. Sie erhob ihre langen, silbernen Krallen gen Himmel und sang mit einer volltönenden Altstimme eine Lautfolge ohne erkennbaren Sinn, aber von eindrucksvoller Kraft. Im Licht der Flammen ragten ihre steil aufgerichteten Brüste mit versilberten und extremen Spitzen weit hervor. Unbeschreiblich. Ein Anblick, der seine eigene Magie entfaltete. Man verspürte den fast zwanghaften Wunsch, sich ihr zu nähern, um wenigstens ein Mal diese Brüste zu berühren. Niemals zuvor hatte ich eine derart entrückt schöne Erscheinung gesehen und mir wurde schlagartig klar, dass ich mich dem, was hier nun stattfinden sollte, nicht würde entziehen können.

Ich zitterte und stand doch da und fühlte mich erhaben. So besonders. Wie ein Teil von etwas Höherem. Hin- und hergerissen im Widerstreit der Gefühle – eingeschüchtert und fasziniert zugleich.

Das Wagnis dieser Nacht einzugehen, hatte mich vom ersten Moment an auf eine fast unheimliche Art in seinen Bann gezogen, schon als ich hinter vorgehaltener Hand davon erfuhr und mich ein Schaudern überfiel, das sich gleichermaßen aus diffuser Angst und der Sehnsucht nach Erfüllung eines vagen, aber präsenten Traumes speiste.

Tage später war ein Fremder an mich herangetreten, als ich auf dem Nachhauseweg einen Park durchquerte, und hatte mir auf das Codewort an oíche eile, eine andere Nacht, mit an domhan eile, eine andere Welt, geantwortet und mir einen Kassiber zugesteckt. Kaum zuhause angekommen, hatte ich die Türe so schwungvoll zugeworfen, dass sie in den Angeln krachte, mich dann von innen dagegen gelehnt und versucht, meine zitternden Finger soweit in den Griff zu bekommen, dass ich überhaupt in der Lage war, das mattgrüne Siegel zu brechen und das mehrfach gefaltete Büttenpapier nicht zu zerreißen, sondern tatsächlich zu lesen. Mein Herz hatte so laut geklopft, dass ich meinte, man müsse es durch die Kassettentür bis ins Treppenhaus gehört haben. Schon als ich nur den Titel las: Oíche Shamhna. Eros in Anderswelt – In Verneigung vor den Göttern des Lebens und des Todes an Samhain, hatte ich eine Gänsehaut bekommen und gewusst, dass ich allen Mut zusammennehmen und meine Schüchternheit dieses eine Mal würde überwinden müssen.

So war es einige Wochen gegangen und ich hatte jeden fünften Tag um sieben am Abend eine weitere Nachricht zugesteckt bekommen. Einige hatten klare Anweisungen und Regeln enthalten, andere Informationen ganz unterschiedlicher Art, deren Entschlüsselung mir wie eine Prüfung vorgekommen war: Wenn die Nacht sich zeigt am Schwarzen Mond und seinen Platz er fand in conjunctio zwischen unserer Welt und jener der Sonne, sei bereit. Nimm’ inn’re Einkehr schon bei Altlicht des nächtens zuvor.

Die zweite der doppelten Neumondnächte im selben Monat, der sogenannte Schwarze Mond ... natürlich, dies war gemeint. Hatte ich mir nicht immer gewünscht, einmal etwas völlig Verrücktes zu tun? Mich ganz und gar der Ekstase und der Lust hinzugeben?

Aber ich war zweifelsohne auch zwiegespalten und ziemlich durcheinander. Die Befürchtung, in einer inszenierten Apokalypse zu landen, die für mich sogar lebensgefährlich werden könnte, war so unberechtigt nicht. Man weiß ja, wozu wir Menschen in der Lage sind, besonders, wenn wir maskiert und unkenntlich, im Schutz der Anonymität losgelassen werden. Wenn wir uns in einer Extremsituation befinden, nicht die Kraft haben, dem Gruppendruck standzuhalten oder schlicht in der amorphen Masse untergehen und der Verwässerung der Verantwortung nichts entgegensetzen können oder wollen.

Mit all diesen über Wochen gewendeten Gedanken, stand Kayleigh nun inmitten dieser süddeutschen, stauferzeitlichen Burg, die zuletzt einige üppige Umbauten und Erweiterungen in barockem Stil erfahren hatte, was die luxuriöse Ausstattung und die phantasievollen Ensembles erklärte, die durch den Kontrast zu den brachialen mittelalterlichen Teilen noch beeindruckender wirkten.

Es war die Nacht vor dem katholischen Hochfest Allerheiligen und Allerseelen, das der Abt Odilo von Cluny im Jahre 998 für den ersten und zweiten November festgelegt hatte und das dem Totengedenken gewidmet ist. Die Vermischung desselben mit einem heidnischen Ritus ganz anderen Ursprunges, dem „Samhain” der Kelten – einem Neujahresfest, das bei Neumond nach der Ernte und zu Beginn des Winters zelebriert wurde und das den Kontakt mit den Göttern suchte, die die Zyklen des Lebens wohlgesonnen begleiten sollten – stellte eine Art „feindlich-religiöser Übernahme” durch die Christen dar, die sich den heidnischen Brauch in ihr System von Himmel und Hölle, von Vergebung und Verdammnis einverleibten.

Was Kayleigh nun erlebte, war weit mehr als ein Grusel-Kostümfest mit süßem oder saurem Gabenheischen, zu dem der Abend vor Allerheiligen, All Hallows’ Eve, ein Brauch, der ursprünglich aus dem katholischen Irland an die Ostküste Nordamerikas exportiert und über eineinhalb Jahrhunderte zur allgegenwärtigen Variante des sogenannten Halloween verflacht wurde. Diese amerikanische Version eines Abends vor Allerheiligen erfuhr erst vor gerade einmal einer Dekade eine transatlantische Rückwanderung und darf uns Europäern nun auch ihre ganze konsumterroristische Oberflächlichkeit und neuerdings auch das Clownsgesicht zeigen.

Was hier stattfand, war etwas vollkommen anderes. Wollte man es sich einfach machen, konnte man es für ein bloßes Spektakel expressiver Erotik halten. De facto war es weit mehr. Es war eine Erinnerung, dass Leben und Tod zusammengehören, dass das Leben ein Zyklus ist, der sich aus Hellem und Dunklem gleichermaßen speist.

Was hier stattfand, war eine Hommage an das Leben.

Kayleigh stand auf der linken Seite des Rittersaals, ihre ganze Aufmerksamkeit gehörte der Hohepriesterin Morrígan in der Mitte. Deren Augen glühten wie Kohlestücke. Eher leise, was die machtvolle Wirkung ihrer Worte noch verstärkte, begann sie mit ihrer wohlklingenden Kopfstimme, die den Saal bis zum hintersten Winkel erfüllte, zu sprechen:

„In dieser Nacht des neuen Mondes, wenn die sterbende Natur den Beginn des Winters anzeigt – zum Ende der lichten und zu Beginn der dunklen Hälfte des Jahres, das durch den Lauf des Mondes und den der Sonne geprägt ist – zelebrieren wir das Ritual der Rituale. Es ist die Nacht der Heiligen, der Unheiligen und der Menschen, die wie das Land dem ewig währenden natürlichen Kreislauf von Sommer und Winter, Licht und Dunkel, Leben und Tod unterliegen. Es ist die Nacht vor Samhain.”

„Heute Nacht!” Sie schlug ihren Stock auf den Boden. „Heute Nacht sind die Pforten der Anderswelt geöffnet, durch welche Geistwesen und die Seelen der Verstorbenen, Götter und Dämonen, Teufel und Engel, Hexen und Heilige in die Menschenwelt treten, um sich mit uns zu mischen, unsere Seelen im Feuer zu reinigen und unsere Körper mit der Glut beider Welten zu befruchten.”

Sie senkte den Blick und die Gnome legten sich ihr zu Füßen. Dann hob sie den Kopf, richtete ihren Krähenschnabel erst nach links – Kayleigh hatte den Eindruck, sie schaute ihr geradewegs in die Augen – und ebenso lange verharrend nach rechts in die Menge, spreizte langsam Arme und Beine, rief laut und mit ausgebreiteten Schwingen: „Entfachet die Feuer!”

Drei letzte Töne der Carnyx beendeten Morrígans eindringliche Rede. Die Gnome öffneten den Kreis der dreizehn Bodenfackeln, durch den nun alle paarweise schritten. Musik ertönte und verlockte dazu, in die angrenzenden Säle zu wechseln und das Flanieren zu beginnen.

Der Teufel reichte Kayleigh die Hand.

Sie mochte ihn. Seine Stimme, sie hörte ihm gerne zu und genoss seine Nähe. Sie hatten viel zu lachen und die Vertrautheit zwischen ihnen wuchs. Seine Hände auf sich zu spüren, fühlte sich einfach an und richtig. Er beugte sich ein wenig zu ihr herunter und schaute sie verschmitzt an, ganz so, als wisse er bereits, wie sehr sein Lächeln und der Ausdruck seiner Augen sie bezirzte. Er küsste sie auf den Mund. „Weißt du eigentlich, wie rasend schön du bist? Dass ich dich kaum ansehen darf, weil ich befürchten muss, über dich herzufallen und jeden Zentimeter deines Körpers mit meinen Küssen entdecken und mit meinen Händen erwandern zu wollen?”

Kayleigh wurde feuerrot, was ihr gerade heute ausgesprochen gut stand. Sie war nicht groß, eine eher zierliche Erscheinung, die aufgrund einer eigentümlichen inneren Kraft und einer schwer fassbaren Intensität eine Ausstrahlung besaß, die Aufmerksamkeit erregte. Und in dieser Nacht kamen zu alldem noch einige Äußerlichkeiten hinzu, denn Kayleigh Enya NicKeynes, wie sie mit vollem Namen hieß, hatte sich entschieden:

Sie war hier.

Und sie hatte mit Bedacht einen Auftritt für sich gewählt, der ihr für ihren Traum und die Herausforderung einer Nacht wie dieser gleichermaßen angemessen und würdig erschien. Sie hatte beschlossen, ihre Erscheinung den Bedeutungen ihrer irisch-gälischen Namen anzupassen und ein Kleid anzufertigen, das dies zum Ausdruck brachte. Ihre Eltern hatten ihr in vorauseilender Weisheit, sodenn es diese geben sollte, den Namen Kayleigh, „Kind des Mondes”, gegeben und Enya, was soviel wie „Feuer des Lebens” bedeutete, und ihre widersprüchlichen Eigenschaften damit zutreffend vorhergesagt.

So trug sie nun ein durchsichtiges, langes Kleid, das im Ton dem ihrer Haut entsprach und wie ein Schleier ihren Körper umhüllte, ohne ihn tatsächlich zu verhüllen. Es diente lediglich als Träger für die Applikation glänzender Farbsplitter. Im Ergebnis begann ihre Gestalt in Silbergrau, wurde zur Hüfte hin zunehmend leuchtender und zu reinem Brillantsilber, ging fließend über zu Gold und schließlich zu Rotgold, das um das Dekolleté bereits wie Feuer brannte und mit ihren fuchsfarbenen Haaren korrespondierte. Sie sah aus, als habe sie sich nackt in Farbpartikeln gewälzt, die ihren Körper gerade so bedeckten, dass man nicht den Eindruck hatte, sie sei völlig nackt. Um Venushügel, Hintern und Brust waren sie dichter und ließen dazwischen ihre Haut – weniger oder doch etwas mehr? – durchscheinen.

Als sie es fertiggestellt hatte und sich das erste Mal darin betrachtete, fiel sie selbst fast hintenüber, so aufregend fand sie es und sie gestand sich ein, dass es die Spannbreite ihrer Gefühle sehr gut widerspiegelte. Sie bezweifelte jedoch, dass sie jemals den Mut aufbrächte, es auch zu tragen und sich unter die Augen anderer damit zu trauen.

Drei Tage nach jener unvergesslichen Nacht lag Kayleigh in der Badewanne mit einem Glas Kessler Jägergrün Brut Impérial, einem Tröpfchen aus der Gegend, schnippte den Naturkork voller Übermut ins Wasser, streckte ihre noch sommerbraunen Füße mit den silberglänzenden Nägeln aus den Schaumbergen und wackelte mit den Zehen. Sie hing ihren Tagträumen nach und dachte daran, wie schnell und wie in einem Rausch die Stunden nach Morrígans Rede verflogen waren.

Einblicke, Gespräche, Szenen und Handlungen hatten sich geradezu überschlagen. Auch jetzt, in ihrer noch frischen Erinnerung, überlagerten sich die Bilder. Sie sah sich noch dort und schmunzelte ...

Die fast ängstliche Beklommenheit und die zurückhaltende Beobachtung, die ich mir vorgenommen hatte, war mit jedem Lächeln, mit jeder Berührung der Vielgestaltigen zerbröckelt. Besonders dank des Teufels an meiner Seite, der mich so kunstvoll und mit Engelszungen umgarnte. Nachdem wir im Rittersaal durchs Feuer gegangen waren, hatten wir getanzt, sehr ausgelassen getanzt und uns dann aufgemacht, zusammen mit einigen weiteren Gästen, das Schloss zu erkunden.

Man bestaunte das herrschaftliche Ambiente und einander in vollem Ornat. Man nickte sich zu, kokettierte und flirtete. Entgegen meiner Art, fiel es selbst mir diesmal leicht, es kam wie von selbst. Ich war hingerissen von Zauberwesen, Fabeltieren, einem Faun und der Göttin des Frühlings, Ostara, in der Gestalt des Hasen. Sie trug eine mit sandfarbenem Fell überzogene Korsage und im Nest ihrer blonden Haare ein goldenes Ei. Sobald sie in ihrer aufrechten Haltung den Raum durchschritt, wippte ihr Püschel-Schwänzchen hinterher, so als wollte es keinesfalls den Anschluss verlieren.

Ich flüsterte dem Teufel zu: „Das neben uns ist Cromm Cruach, der Gott der Unterweltsonne und des ewigen Todes. Sieht er nicht furchterregend aus?” Dieser schien es gehört zu haben, denn er drehte sich zu uns um und feixte: „Da kennt sich ja jemand bestens aus.” Er nahm sein Glas hoch und beugte sich herüber, sodass ich torfigen Malt Whisky riechen konnte. „Und wissen Sie auch, Sie schöne Feurige, was man mir nachsagt?” Er prostete uns zu und ich versuchte, nicht auf die Würmer und Schlangen zu blicken, die durch seine Locken krochen.

„Sie sind der Wurm, der die Seelen derjenigen frisst, die ihr Leben durch Feigheit verschwenden”, hatte ich nachdenklich und ernst geantwortet.

Er reichte mir sein Glas: „Trinken Sie, der Lagavulin ist zu dieser Erkenntnis der passende Begleiter. Zum Teufel mit solchen Gedanken!” Er schlug dem Genannten auf die Schulter und stieß ein kehliges Lachen aus. Der Teufel lachte mit, ich küsste beide und wir tranken zu dritt. Das endete jäh, als dem Wurmigen ein Engel vor die Füße fiel und sich den Flügel brach. Mein trockener Kommentar, man solle gefallene Engel immer retten, löste hektische Heiterkeit und eine Rettungsaktion aus, die eher einer Lustbarkeit glich und einem sechshändigen Spiel auf einer Harfe.

Die Freundlichkeit aller, der liebevolle Umgangston, die allgegenwärtig spürbare Offenheit machten es leicht, aufeinander zuzugehen. Was mich jedoch am meisten beeindruckte, was mir sprichwörtlich unter die Haut ging, war die enorme erotische Spannung, die von Anbeginn in der Luft lag und sich auch auf mich übertrug.

Man konnte die Lust wie Luft inhalieren.

In einem der kleineren Salons trafen wir auf den Gott Oghma in der Gestalt der Eule, ein lässig an einem intarsienüberladenen Vertiko lehnender Hüne, den ich wunderschön fand. Schnabel und Gefieder in allen Schattierungen des Gesteins ... so fein herausgearbeitet! Eine mich maßlos beeindruckende Gestalt. Und nicht nur mich. Wenig später hatte er eine Waldnymphe mit Blüten und Farnen im Haar kurzerhand auf das Vertiko gehoben. Sie kniete darauf und stützte sich am Wandspiegel ab. Ihr beerenrotes Feenkleid lag halb unter ihr und halb hing es bis zum Boden. Ihr göttlicher Hintern ragte – so hell, fast bläulichweiß – über die Kante, ebenso wie ihre nackten Füße.

Der Hüne beugte sich über sie, zog seine Eulenkrallen der Rechten ganz vorsichtig über der Nymphe Rücken und Fußsohlen, die Linke hatte den Krallenhandschuh schon eingebüßt und ihren Weg zu den himbeerfarbenen Spitzen gefunden. Bald darauf half eine weitere gute Fee ein wenig mit und hielt Vertiko wie Nymphe in der Balance, wobei man sich lediglich um das Mobiliar berechtigt sorgen musste. Oghma war nackt bis auf sein mächtiges Eulenhaupt und vergrub seine Schnäbel im Nymphenhaar. Wenn es nicht ein so ästhetischer und kraftvoller Anblick gewesen wäre, der mich ehrfürchtig zusehen und voll anteilnehmender Inbrunst dem Gezirpe wie den tierischen Gesängen lauschen ließ, hätte ich sicher gedacht: ‚Ich glaub’, ich bin im Wald.’ Im Laufe der Nacht küsste ich jedenfalls den Beerenmund und blickte ins Auge der Eule.

Dies alles sah ich, spürte ich, erlebte ich. Dennoch ging es für mich in jener Nacht vor allem mit dem Teufel zu.

Kayleighs Blick schweifte ab und bekam einen schwärmerischen Glanz – fast hätte man denken können, sie weinte gleich. Sie schaute auf ein Einweckglas, das im Flur am Boden stand und in dem ein Strauß feuerroter Zwergrosen steckte. Sie lächelte und gab sich weiter dem Nachträumen hin.

Ich bin so süchtig nach seinen Händen!

Dies hatte sich schon früh gezeigt und bereits beim Bankett, als er fast dreihändig wirkte und eine Hand die ganze Zeit in meinem Rücken lag oder sonst eine Beschäftigung unter dem Tisch erfand. Köstlich! Es schmeckte vorzüglich, wenngleich ich mich sehr oft verschluckte und bei uns beiden das eine oder andere Glas ... sich als nicht hinreichend standfest erwies. Damit waren wir allerdings nicht alleine. Die Turbulenzen bei Tisch nahmen allgemein sichtlich zu.

Nach dem Dinner flanierten wir kreuz und quer durch Räume und Fluchten, nutzen jede Nische, die zahlreichen, zauberhaften Erker und dunklen Ecken hinter bordeauxfarbenem Samt ... Kayleigh nahm einen Schluck und sagte wie zu sich selbst:

Seitdem weiß ich nun ganz genau und für den Rest meiner Tage, was ‚Lustwandeln’ wirklich ist!

Wie zufällig waren wir in eines der Goldspiegelzimmer der Orangerie geraten und fanden uns auf besagtem tannengrünen Diwan wieder. Musik und das Lachen der Anderen drangen nur noch ganz aus der Ferne zu uns durch. Unsere vertraulichen Gespräche hatten ein immer schnelleres und zunehmend jäheres Ende gefunden, weil wir uns ablenkten durch süße Handgreiflichkeiten und ich irgendwann nicht mehr aufhören wollte, meine silbrigen Finger über seine Schenkel gleiten zu lassen und seine diabolische Quaste zu liebkosen. Er drehte mich um und zog langsam mit seiner warmfeuchten Zunge über meinen bebenden Nacken und entlang meines Haaransatzes, während er mir das Kleid über die Schultern streifte. Und er rächte sich! Rächte sich für meine schlimmen Silberfinger, indem er abwechselnd und auf eine besonders aufreizende und hingebungsvolle Art meine feurigen Köpfe küsste. So verging ich mitsamt einer Reihe von Stunden.

Seine Haut! Ich habe nicht genug Fläche, ihn zu berühren. Mich in seinen Atem zu versenken, ihn zu küssen und ihn und seine Hitze zu verschlingen!

Irgendwann hatte ich tränenüberströmt vor Glück in seinen Armen gelegen, die Sterne in dieser finsteren Nacht hatten geradezu übertrieben hell geleuchtet und sich in seinen Augen gespiegelt. Meine Schreie waren kaum verebbt und ich gluckste Unverständliches. Er hatte mir übers Haar gestrichen und mir war der schönste Satz in den Sinn gekommen, den ich überhaupt nur denken konnte:

Ich habe den Teufel im Leib.



11.2016©nyx


Dies ist ein eigenständiger und persönlicher Beitrag, für den das Urheberrecht – auch in Auszügen und in besonders eigenwilligen Formulierungen und Wortkonstrukten – ausschließlich bei mir liegt. Dies bitte ich höflichst zu respektieren. (Schon, weil ich sonst zur Wildsau werden könnte ... 16 zu 9 Breitwandgrinsen)

*******y42 Mann
1.027 Beiträge
Ein wundervoller Bericht
Es war der Abend des 31. Oktobers - die Dunkelheit war bereits über die Stadt herein gebrochen. Ein Taxi brachte sie zu einem dunklen Gemäuer. Von außen konnte man durch die Scheiben gedämpftes Licht sehen. Stimmengewirr und leise Musik drangen nach draußen. Ein Fremder legte ihr eine schwarze Maske an und hauchte ihr ins Ohr: "Diese Nacht gehört uns." Und sie trat ein ...
So in etwa begann Kayleigh, gemütlich auf ein schweres Ledersofa gekuschelt ihren Bericht über eine mehr als denkwürdige Nacht.
Ich legte noch einen Scheit aufs Kaminfeuer und mit jedem Satz, jeder Ausschmückung dieser wahrhaft übersinnlichen Begebenheiten verstärkte sich mein Kribbeln im Nacken und die Gänsehaut nahm kein Ende.
Als sie schliesslich mit den Worten endete, " ich hatte den Teufel im Leib"
sank ich völlig ermattet in meine Polster zurück.
Ein derartiges "Helloween" hatte ich noch nicht erlebt, geschweige denn überhaupt je einen Blick in die Anderswelt gewagt.
Es läutete und ich öffnete die Tür.
Davor standen ein oaar Knirpse und riefen mir zahnlückig "süßes oder saures" zu.
Ich war selten so hart gelandet.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
Leider gab es schon wieder Kommentare, die aus dem Thema genommen werden mussten. Ich bitte noch mal höflich um Beachtung, dass hier ausnahmsweise Kommentare zu den Geschichten nicht erwünscht sind. Vielen Dank fürs Beachten!

*g*

Was den "Wettbewerb" angeht, so wird die Redaktion des JOYclubs als Jury die beste Geschichte auswählen. Es entscheiden weder die Dankeklicks noch die Kommentare.

Liebe Grüße!
Der Antaghar
JOY-Team
Es war der Abend des 31. Oktobers - die Dunkelheit war bereits über die Stadt herein gebrochen. Ein Taxi brachte sie zu einem dunklen Gemäuer. Von außen konnte man durch die Scheiben gedämpftes Licht sehen. Stimmengewirr und leise Musik drangen nach draußen. Ein Fremder legte ihr eine schwarze Maske an und hauchte ihr ins Ohr: "Diese Nacht gehört uns." Und sie trat ein ...

Von innen war das Gebäude das was es versprochen hatte, stilvoll, beeindruckend und perfekt fürn ein
Halloween der anderen Art. Sie kannte das Schloss von anderen Veranstaltungen und war bisher nie enttäuscht worden und somit war sie wieder hier um sich mit ihrem Herr zu treffen.
Normalerweise gingen sie natürlich zusammen, aber heute Abend sollten alle Dämonen getrennt von ihren gefallenen Engeln den Abend beginnen. Ihr Dämon war also schon irgendwo hier.
Ihr hatte die Idee zu diesem Abend sofort gefallen, "Halloween auf Roissy".
Das war mal etwas ganz neues!
Sie schien eine der letzten der geladenen Gäste zu sein, denn schon begann der Gastgeber mit einer kleinen Rede und dem Hinweis das sie sie Subs nun den Herren oder auch Dämonen vorgeführt werden.
Sie spürte die Aufregung die zu kribbeln begann, erst im Bauch, dann in der Brust und ihre Sinne spannten sich an, sie liebte dieses Gefühl es machte sie an und sie bemerkte die Hitze und Röte in ihrem Gesucht.
Sie wurden in eine Reihe aufgestellt und nach und nach durch eine Flügeltür in das angrenzende Zimmer zu ihren Herren gebracht, nun war sie an der Reihe. Die Tür öffnete sich und sie betrat den anderen Saal, in einem Halbkreis schauten sie die Herren an, die meisten in Anzügen, mit dunklen Masken, manche mit pechschwarzen oder feuerroten Augen. Und da stachen sie auch sofort hinaus, die Augen ihres Meisters - Vampiraugen, hungrig, lüstern und unsagbar stolz auf seine Sub.
Sie straffte die Schultern und ließ das Cape das sie bisher getragen hatte über ihre Schultern zu Boden gleiten, eine Sklavin sammelte es sofort ein und strich es glatt.
Darunter trug sie eine schneeweiße Corsage die ihre Brüste frei ließ und wohl formte dazu als Symbol für ihre "Gefallenheit" einen schwarzen Rock der vorn und hinten zugang gewährte.
Sie lief einmal auf und ab blieb dann mit gesenktem Kopf in der Mitte neben dem Zeremonienmeister stehen, der ihrem Herrn ein Zeichen gab sie abholen zu können.
Er stellt sein Glas Whisky ab, erhob sich langsam und kam auf sie zu. Sanft strich er über ihre Brüste während er sich hinter sie stellte, sie zog scharf die Luft ein und wurde sofort feucht.
Sie konnte nichts dagegen tun, hatte er ihr doch die letzten 2 Wochen Orgasmusverbot erteilt nachdem sie nicht folgsam gewesen war.
Mit einem schnellen Prüfendem Griff von hinte zwischen ihre Schamlippen hatte er es auch bemerkt und lachte leise auf. "Hab ich mir gedacht", war sein kurzer Kommentar während er ihr die Hände sanft in ihre Handschellen beförderte und sie so von dem Podest schob.
An seinem Platz hob er ihr Kinn an, schaute ihr tief in die Augen und legte ihr ihr Halsband um, rückte es gerade und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

Während der Vorstellung der anderen Subs blieb sie auf dem Kissen neben seinem Stuhl sitzen. Der Raum war dekoriert, eine Mischung zwischen Gruselatmospähre und der Geschichte.
Ein Buffet war aufgebaut von dem offensichtlich schon gegessen worden war, klar er war bereits eine Stunde vor ihr hier gewesen. Ein Applaus riss sie aus ihren Gedanken, soeben war die letzte Dame ihrem Herrn zugeführt worden, der Abend konnte beginnen.
An ihrer Kette die er an ihrem Halsband befestigt hatte führte er sie in eine Niesche des Raumes, auf den ersten Blick ging es dort nicht weiter jedoch war bei genauem hinsehen ein kleiner Durchgang erkennbar hinter dem ein somit halboffener Raum lag.
Neben einem wunderschönen Bett stand auch ein Andreaskreuz an der Wand an dem bereits eine Frau mit dem Rücken zu ihnen stand, ihr herr daneben. Sie musste grinsen wusste sie doch das die beiden - ein befreundetes Paar - ebenfalls hier waren. Sie hatten Lara und Alex hier kennengelernt.

Es blieb ihr jedoch keine Zeit zu prüfen oder herauszufinden was der Plan ihres Meister war, schnell schob er sie zum Bett, fixierte sie auf dem Rücken liegend und begann sie sanft zu küssen , zu streicheln....sie ahnte schon das er es ihr nicht so einfach machen würde.
Im selben Augenblick spürte sie auch schon wie er sich zurückzog und kurz darauf das scharfe quälende brennen von Wachs auf ihrer Haut, das sich in Lust verwandelte. Sie schrie und stöhnte gleichermaßen...als sie wieder eine Stimme hörte und ihr nun klar war weshalb sie ihr so bekannt vorgekommen war, "Ich sagte ja der Abend gehört uns..." hörte sie Alex süffiant grinsen und kurz darauf ein pfeifendes Geräusch des Rohrstocks der Lara traf.
"Eins", sie zählte laut mit....
Die Welt schien still zu stehen und ich ließ das abdriften meines Bewusstseins zu, hinein in diese Welt des "fliegens" wo es nur uns gab.
Ja, der Abend gehört uns!!
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****fan
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Es war der Abend des 31. Oktobers - die Dunkelheit war bereits über die Stadt herein gebrochen. Ein Taxi brachte sie zu einem dunklen Gemäuer. Von außen konnte man durch die Scheiben gedämpftes Licht sehen. Stimmengewirr und leise Musik drangen nach draußen. Ein Fremder legte ihr eine schwarze Maske an und hauchte ihr ins Ohr: "Diese Nacht gehört uns." Und sie trat ein. Der rote Teppich vor ihr rollte sich wie von Geisterhand aus und führte sie zu einem herzförmigen Bett, das in der Mitte eines in rötliches Licht getauchten Raumes stand. Hier lag der Fremde, Anfang 40, muskulös und ein Bild von einem Mann. Seine Haut schimmerte seiden und verführerisch.
Ein Diener nahm ihr den Mantel ab. Sie atmete tief durch und fühlte sich bereit. Das Hauch von Nichts umhüllte ihren schlanken Körper wie ein feines Spinnennetz. Langsam ging sie auf das Bett zu, knetete dabei ihre Finger durch. Sie legte die Fingerspitzen auf den Rücken und fuhr langsam nach unten, hauchzart und genussvoll. Der Mann blieb stumm und zeigte keine Reaktion.
Ihre Finger umkreisten den Po des Mannes, fuhren langsam durch die Spalte und die Innenseiten seiner Schenkel entlang. Ein leises Stöhnen drang an ihre Ohren. Ihre Hand bahnte sich unendlich langsam den Weg zwischen seine Schenkel und strich zärtlich über seinen Zauberstab.
Immer noch lag der Mann auf dem Bauch, atmete ruhig und entspannt und --- genoss er die Berührungen der attraktiven Frau überhaupt? Se war sich nicht sicher und setze ihr Spiel unbeirrt weiter fort.

Leise Musik erklang, ein undefinierbarer Duft durchzog den Raum, ein Duft, der die Frau berührte, etwas in ihr auslöste. Sie fühlte sich frei, alle Konventionen und Verbote lösten sich in nichts auf.

Sie ließ ihre zarten Hände auf dem Rücken des Mannes kreisen und spürte seine Hand an ihrer Yoni. Wellen emotionalen Wohlbefindens durchströmten ihren Körper. Sie legte sich auf den Mann, presste sich an ihn, als wolle sie mit ihm verschmelzen.

Die Musik füllte nun den ganzen Raum aus, ging eine Symbiose mit dem Duft ein und die Frau schwebte auf einer Wolke der inneren Harmonie.

Der Mann lag immer noch ruhig und entspannt auf dem Bett, als gehörte er nicht dazu und wäre nur ein stiller Beobachter.

Die Frau ließ sich abrutschen und lag jetzt neben ihm. Ihre Hand suchte seinen Lingam und begann ihn sanft zu streichen.

Wortlos drehte der Mann sich auf den Rücken. Seine behaarte Brust steigerte ihre Lust beträchtlich. Der 3 Tage Bart gab ihm ein verwegenes Aussehen. Seine Hand nahm sich der Yoni der Frau an, während sie seinen Lingam zärtlich verwöhnte. Dabei verschmolzen ihre Seelen miteinander, sie wurden eins mit der Musik, dem Duft, dem Bett und einfach allem in diesem Raum, in dem sie sich fanden. Ihre Gefühle füreinander begannen zu explodieren.

Kurz vor dem Höhepunkt fanden ihre Hände ineinander, ihre Augen zueinander und ihre Lippen sich zu einem, dem ersten, Kuss.

"Ein perfektes Halloween", sagten beide zeitgleich und steckten sich die Eheringe wieder an.
Lebst du noch oder träumst du schon?
Ein etwas unkonventionelles Gedicht

Es war der Abend des 31. Oktobers - die Dunkelheit war bereits über die Stadt herein gebrochen. Ein Taxi brachte sie zu einem dunklen Gemäuer. Von außen konnte man durch die Scheiben gedämpftes Licht sehen. Stimmengewirr und leise Musik drangen nach draußen. Ein Fremder legte ihr eine schwarze Maske an und hauchte ihr ins Ohr: "Diese Nacht gehört uns." Und sie trat ein ...:

ein kurzer Windhauch legte sich um meine Wangen
und ob der verbundenen Augen sprangen
die Sinne im Verborgenen lichterloh
die Stimmen, die nach außen drangen
verloren sich im Nebellicht das
über dem Gras hing
wie Zaungäste auf einem Fest
das seine Zeit längst überschritten hatte
ich hätte die Sterne sehen können
und den Himmel atmen
der Regen tropfte auf das Kleid
jemand legte seinen warmen
Schal um mein Gesicht aber
ich hörte es nur, ich sah es nicht
die Tür, die immer noch geöffnet stand
war mehr als nur ein Gegenstand,
der sich in einer Wand befand

ich hätte gewiss wieder durch sie hindurchtreten können
aber der Geruch des Meeres ließ mich
ganz langsam und vorsichtig
einen Fuß vor den anderen setzen
und je näher ich kam,
desto lauter erschien mir das Getöse der Wellen
ich stellte mir vor, wie die Gischt emporschlug,
tausende kleine Bläschen verwirbelnd und zischend
und dabei musste ich aufpassen, nicht den Halt unter den Füßen zu verlieren
der Sand war warm und weich.
Treibsand.
Jetzt nicht die Fassung verlieren.
Treibsand heißt Treibsand, weil er treibt.
Blüten zum Beispiel.

Unter der Erde reden die Eichhörnchen,
streiten die Maulwürfe,
beißen kleine Tierchen, deren Namen ich nicht kenne
sind Gänge ohne Ende und der Duft von Erde
wie wenn man den Garten frisch bepflanzt
weil der Frühling naht und der Herbst längst vergessen.
Das musst du runder machen, runder
ruft das Eichhörnchen zum Maulwurf
der in einem Magmastrom wirbelt
und kleine und große Kugeln daraus formt
sie in die Luft und ganz nach oben katapultiert
gäbe es einen Preis für den fleißigsten Arbeiter der Welt
er hätte ihn gewiss verdient
die Kugeln funkeln und glühen um die Wette
das Eichhörnchen reicht mir eine Kette
umschlägt eine weitere heiße Kugel
die zwischen den Pfoten des Maulwurfes rollt und tanzt wie ein Luftballon
und dann
fliege ich mit diesem davon

ich fahre auf wie von den Toten
und spüre fremde Maulwurfspfoten
an meinem Kopf und auf dem Bauch
es fächelt jemand frische Luft
in mein langsam werdendes Gesicht
dringt dein Duft und Kerzenlicht
das muss die Magmakugel sein
du hältst meine Hand und verstehst es nicht
doch hat dein Unverständnis hier kein Gewicht
Orte in Träumen bereist man stets allein

Ob ich ein Glas Wasser möchte?
Nein, nein, ich nehme ein Glas Wein
den besten, den Sie haben
und geben Sie auch den Raben
einen guten Schluck dazu
und bitte vergessen Sie nicht
ruckediguck ruckediguck
das Blut am Schuh.
Dieser Beitrag wurde als FSK18 eingestuft.
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*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
So, Ihr Lieben, die Frist zum Einstellen von Geschichten ist abgelaufen. Ich schließe dann erst mal hier ab - und nun ist die Redaktion am Zug, um den Wettbewerb um den Womanizer zu entscheiden.

Ich hoffe, es hat allen Freude bereitet, sich eine passende Geschichte auszudenken und zu schreiben.

Liebe Grüße!
Der Antaghar
JOY-Team
Herzlichen Glückwunsch den Gewinnern!
Hallo meine Lieben,

wow. Wir waren wirklich baff, als wir uns durch diese tollen Texte schmökern durften. Was ihr aus dem kleinen Textanfang gezaubert habt - einfach wunderschön.

Die JOY-Team-Jury bedankt sich bei einem jeden von euch für diesen herrlichen Lesegenuss ! *anbet*

Am Ende mussten wir uns entscheiden. Und das fiel uns wirklich nicht leicht. Es fiel uns sogar so schwer, dass wir uns zwischen zwei Geschichten, die sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten, einfach nicht entscheiden WOLLTEN.

Liebe Damaris23 ("Reine de la Nuit"), liebe anima_nyx ("Anderswelt ..."), wir beglückwünschen euch beide zum Gewinn je eines Womanizers Pro aus der Totenkopfedition! *blumenschenk*

Die anderen Autoren: Seid nicht geknickt. Jede einzelne Geschichte hat nicht nur uns als Jury toll unterhalten. Und: Es wird nicht der einzige Schreibwettbewerb gewesen sein, versprochen.

Habt lieben Dank
und zaubert weiterhin so kreative Texte!

Condwiramurs
JOY-Team
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