******ove:
fehlende Zwischenmenschlichkeit
Verletzung des Egos
Enttäuschung
Sehnsucht
Liebeskummer
Einsamkeit
Das sind doch letztlich alles Bewertungen, die einzig aus dir selbst kommen. Empfindungen und Erwartungen, die mit dem Anderen gar nichts zu tun haben. Sie sind abhängig nur von deiner eigenen Sichtweise und den eigenen Wünschen.
Es liegt in dir, diese Bewertungen nicht negativ zu empfinden, denn die Situation als solches ist völlig neutral.
Und diese negativen Bewertungen, die im Grunde genährt werden aus dem eigenen inneren Zensor, der moralischen Instanz in uns, die letztlich nicht anderes als Glaubenssätze sind, entstanden aus dem, was uns vermittelt wird, können auch nur von uns selbst verändert werden.
Das versucht Gesche, weil sie offenbar in sich spürt, dass die Dinge, die sie glaubt nicht mit den Dingen, die sie spürt, übereinstimmen.
******ove:
und es soll möglich sein, auf all das wohlwollend zu blicken?
Dann muss man schon wirklich sehr sehr selbstlos
sein...
Warum muss man selbstlos sein?
Für mich war das kein Akt der Selbstlosigkeit, sondern die einfache Erkenntnis, dass ich ein und die selbe Situation unterschiedlich bewerten kann und das am besten auf die Weise, die
mir am wohlsten tut. Warum soll ich.mir Erlebnisse , die mich bewegt haben, mir gut tun und die ich selbst als besonders wahrnehme, entwerten und als schlecht an sehen, nur weil mir für mich falsche Glaubenssätze im nachhinein vorgaukeln, das war eigentlich doch ganz anders und meine Erinnerung daran durch schlechte/negative Gedanken selbst kaputt machen?
Das was ich da habe, ist doch da und da juckt es mich doch letztlich nicht mal, ob der betreffende Mann das selbst in der von mir empfundenen Qualität so ebenfalls empfunden haben könnte.
Was also ist daran selbstlos, oder auch Schönreden, wenn ich ohne negative Erwartungen eine Situation als das bewerte, was sie tatsächlich war, und mir so die Möglichkeit erhalte, sie auch genauso in Erinnerung zu behalten?
Und da Gesche fragt, wie sie das lernen kann, kann ich nur sagen, wie ich das gelernt habe, meinen Zensor, den Gesche als ihre inneren bösen Stimmen bezeichnet, die Macht über mein Fühlen zu nehmen.
Mir war wichtig, mein Gefühl ernst zu nehmen.
Die Erkenntnis, das eine Situation nicht gut oder böse ist, sondern meine eigene Sichtweise maßgeblich zur Bewertung beiträgt.
Mein Wunsch, das ich gut zu mir bin und mich selbst nicht durch Annahmen und dem Verharren in alten Erfahrungen blockiere oder gar schädige.
Und, auch wenns sich blöd anhört, die Erkenntnis, nur ich hab es in der Hand in das Gefühl Liebe zu gehen und liebevoll an das zu denken, was mir gut tut.
Und ich hab meinen inneren Zensor auch ernst genommen und mal in Gedanken sehr herzlich in den Arm genommen. Er ist ja nen Teil von mir und ich hab auch ihn lieb.
Ich denke es ist wichtig, die inneren Stimmen nicht zu bekämpfen, sondern anzuerkennen, das auch diese moralische Instanz zu einem gehört. Die Entscheidung, welche Wertigkeit du ihnen zugestehst, liegt allein bei dir selbst.
Erstaunlicherweise hat mein Zensor (im Gewande meiner zänkischen Urgroßmutter, so hat wohl jeder ein anderes Bild von seiner moralischen Instanz
) seine Macht verloren und ist recht handzahm geworden.