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Birma und seine Machthaber

******aga Frau
4.726 Beiträge
Themenersteller 
Birma und seine Machthaber
Hallo, liebe Leutz


Ich werde richtig sauer, wenn ich lese, wie die machtinne habenden Menschen der Regierung in Birma eine derartige Naturkatastrophe wie den Zyklon nutzen um sich außenpolitisch aufzupolieren.

Da liegen tote Tierkadaver und Menschen in irgendwelchen Flüssen rum und die machthabenden haben nichts besseres zutun, als die vielen Helfer an den Grenzen zu Birma oder an Botschaften abzuweisen oder ihnen ein Visum zu verweigern?

Ich habe so etwas vergleichbares bisher noch nie in den Medien gelesen.

Für mich klingen die Berichte authentisch und es ist mir völlig unverständlich, wie es völkerrechtlich gehen kann, dass eine Handvoll Menschen das Leben Millionen von Bewohnern so in Gefahr bringen kann.

Ich weiß, dass wir Bürger nichts gegen solche miesen Machenschaften tun können, jedoch möchte ich trotzdem die Frage stellen, wie oder was Ihr befürworten würdet, damit endlich die internationale Hilfe auch bei den bedürftigen in Birma ankommen kann?

Der UN Sicherheitsrat wurde schon angerufen......ich weiß nicht, was sie im Rahmen ihrer Kompetenzen tun können.

Muss man vielleicht erst die Machthaber entmachten, um dem Volk dort zu helfen?

Muss das wirklich so laufen?

Wie seht Ihr das?

erschütterte Grüße von baba *blume*
Helfen?
Geholfen wäre längst schon, nicht nur jetzt wo die Leute aufgeweckt werden wegen Naturkatastrophe, wenn dort Oel oder sonstige wertvolle "ausbeutbare" Güter zu holen wären.... Es sind jedoch nur, seit Jahrzehnten unterdrückte Menschen dort ..... in einem Land wo's nichts zu holen gibt.
Trotzdem, der Moment wäre wahrscheinlich ideal um die Machthaber auszuheben, da China, der grosse Unterstützer dieser Mörder, wahscheinlich wegen der Olympiade nicht eingreifen würde.
******rds Paar
637 Beiträge
birma....
eine sehr heikle frage die du da in den raum stellst.. baba

bisher galt die souveränität eines staates als absolut = unantastbar.

nur in wenigen fällen wurde diese "legal", also mit UN mandat verletzt. z.b. in kuwait resp. irak.

die frage ist nun ob dies vermehrt geschehen soll, und
WER und WANN (nach welchen kriterien) eine intervention erlauben kann.
die UN wäre denkbar, aber die hat nun mal keine armee und die amis gehen nur wenn's oel gibt oder sie ein neues waffen system zum testen haben
und käme die UN mit diesem machtzuwachs klar?
wie würde sie sich verändern?

und nochmals konkret zu birma.
die brauchen jetzt alles andere, nur keinen krieg.



tztz, da will man sich erotisch amusieren und landet unverhofft in einer welt rettenden diskussion
*******eal Frau
244 Beiträge
Ein klein wenig zum Verständnis....
weshalb es im heutigen Myanmar zu einer Situation wie nach dem Zyklon kommen konnte und weshalb es jetzt und auch in der Vergangenheit dieses Landes nicht möglich war, Druck auf die Machthaber dieses totalitären und zutiefst menschenverachtenden Systems auszuüben:


BURMA - ursprünglich Britische Kronkolonie, von den Japanern in den 40er Jahren befreit und seit den 60er Jahren von den Militärs regiert. Trotz ständiger Bürgerkriege infolge der nach Unabhängigkeit strebenden Völker (es gibt in Burma mehr als 100 ethnische Minderheiten) ist es den Burmesen - bislang nicht gelungen, an der Machtstellung der Generäle zu rütteln. Dies auch nicht, obschon in 1990 die Oppositionspartei um Aung San Suu Kyi die Wahlen gewonnen hatte. Das Wahlergebnis wurde vielmehr ignoriert und der Erpressungs- und Bespitzelungsapparat der Militärjunta weiter ausgebaut. Menschenrechtsverletzungen, ethnische Säuberungen, Gulags im Lande, politische Verfolgung und Verstrickung der Generäle in die Drogenproduktion des Landes (Burma ist der weltweit größte Drogenproduzent…) zwecks Devisenbeschaffung, ebenso wie eine marode Bildungs- und Gesundheitspolitik (sofern man überhaupt von einer solchen sprechen könnte) und zeitweise totale Isolation vom Rest der Welt prägen das Bild dieses Landes,das durch eine reiche Kultur und zutiefst religiöse Menschen besticht.

Burma ist zudem auch ein an natürlichen Ressourcen reiches Land, welches bedeutende Vorkommen an Edelsteinen, Erdgas und Teakholz aufzuweisen hat. In den 60er Jahren war Burma gar die Reiskammer SO-Asiens. Dennoch ist das Land aufgrund sozialistischer und diktatorischer Politik und auch Verwüstungen durch Bürgerkrieg zu einem der 5 ärmsten Länder der Welt verkommen.

Eine nicht ganz unwesentliche Rolle spielt Burma in wirtschaftlicher und politischer Sicht für das Nachbarland China.
Zum einen aufgrund der Erdgasvorkommen und der wirtschaftlich strategischen Lage Burmas am Indischen Ozean, zum anderen aber auch, weil Burma mit China ein ähnlich totalitäres Regime verbindet. DER Konflikt schlechthin für ein Land wie China, mit ständigem Sitz im UN Sicherheitsrat, dem selbst Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden, und welches als UN-Mitglied gleichzeitig einen Verbündeten wegen eben derselben Vergehen ermahnen soll. Dies erklärt auch, weshalb Peking eine Verurteilung Burmas im UN-Sicherheitsrat bislang verhindert hat.
Dass China sich gegenüber Burma derzeit auch zurückhaltend verhält, lässt sich alleine schon im Hinblick auf die im Vorfeld der Olympischen Spiele aufgekommenen Kritik hinsichtlich deren Tibetpolitik aber auch wegen deren Menschenrechtsverletzungen erklären.

Mögliche Sanktionen könnten so aussehen, dass der Handel mit Edelhölzern, -metallen und -steinen - wichtige Einnahmequellen des Regimes – ausgesetzt wird oder aber dass Vermögenswerte der Regierungsvertreter im Ausland eingefroren werden (was die US-Regierung auch gemacht hatte), keine Investitionen ausländischer Firmen, die direkt bzw. indirekt von der in Burma verbreiteten Zwangsarbeit profitieren.
Sicherlich ist auch die Frage des Tourismus zu diskutieren. Ist es sinnvoll auf Reisen nach Burma zu verzichten, oder führt gerade dieser Verzicht zu noch mehr Isolation bei den Burmesen? Durch den Tourismus erhoffen sich doch viele Burmesen Aufmerksamkeit auf ihre Probleme, andererseits stellt der Tourismus eine profitable Einnahmequelle für die Machthaber dar, die sich zynischerweise SPDC = „Staatsrat für Frieden und Entwicklung“ nennt.

Da ich nun selbst 1993, also unmittelbar nach den demokratischen Wahlen 1990 und im Zuge dessen verordneten Isolation gegenüber dem Ausland, dieses Land bereist habe, weiß ich nur zu gut, wie es um die staatliche Restriktionen, Propaganda, Kontrolle etc.mitsamt seinem ganzen Regelwerk wie Zwangsumtausch (200 USD bei Einreise gegen sog. Monopolygeld), Reisen auf vorgelegten Routen und mit vorgeschriebenen Verkehrsmitteln, aussieht. Alles Devisen, die nicht in die Kassen der Bevölkerung, sondern zum überwiegenden Teil in die Taschen der Generäle fließen. Auch vermeintliche Lockerungen (Visit Burma 1996) mit der Absicht zahlungskräftige Touristen in’s Land zu holen, haben sich als bloße Schachzüge entpuppt, das internationale Image aufzupolieren, Devisen zu beschaffen und Investoren anzulocken.

Erstaunlich finde ich nur immer wieder, wie wenig Aufmerksamkeit dieses Land von der Weltöffentlichkeit erfährt. Offensichtlich vermögen Diskussionen über die Ökosteuer auf Malle, weit mehr Aufmerksamkeit auszulösen, wie die menschenverachtenden Politik einer Militärjunta, die seit Jahrezehnten ihr Land mit Schrecken regiert.
Ignorant und beschämend zugleich!
Da die Wahrheit außerhalb der oberflächlichen und tendenziellen Darstellung in unseren Medien liegt, sollte sich hier in dieser Community keiner sein kleines Köpfchen darüber zerbrechen, was in diesen fernen Ländern passiert, denn es ist ganz anders und noch viel schlimmer, denn wir sind mehr, als man sich das hier vorstellen kann, persönlich betroffen.
*******eal Frau
244 Beiträge
Aha.....
eine interessante Sichtweise.

Wenn ich dich richtig interpretiere @***or, dann sollte ein jeder hier Vogel-Strauß-Politik betreiben und unangenehme Dinge ganz einfach nicht zur Kenntnis nehmen?

Sorry, aber ich zerbreche mir gerne mein hübsches Köpfchen, weil ich nicht nur an dem interessiert bin, was unmittelbar vor meiner Haustüre passiert, sondern auch in der Weltgeschichte.
Und gerade wenn ich das Gefühl einer einseitigen, oberflächlichen bzw. tendenziellen Darstellung seitens der Medien habe, muss es doch umso mehr mein Anliegen sein jene Informationen zu filtern und mich selbst aus anderen Quellen zu informieren.

Interessieren würde mich allerdings, weshalb sich hier keiner aus der Community darüber Gedanken machen soll, was in einem Land wie Burma passiert.
Gerade dass sich hier so einige aus der JC-Community Gedanken über ein Wie, Ob und Überhaupt machen, zeigt doch ganz wesentlich deren Betroffenheit, die nicht nur so lange andauert, wie diese schrecklichen Bilder über die Mattscheibe flimmern.
Birma unterhält im Vergleich zu den 90er jahren inzwischen einen riesigen Militärapparat,auch dieser stammt vorwiegend aus chinesischer Produktion
die chinesischen Ölbohrer haben inzwischen ihren Energiehunger nach Afrika / Südamerika und natürlich auch nach Birma ausgeweitet,da kommt ihnen natürlich so ein Regime gerade recht das überhaupt nicht scharf auf Geld ist sondern wo man einfach mit Panzern und Kanonen bezahlen kann. Solange China Gas,Öl,und andere Resourcen benötigt wird es sich in der UN niemals an irgendeinen Beschluß gegen Birma beteiligen
Nachtrag
alles was von außerhalb kommt wird den Birmesen nicht helfen

so einfach es klingt,aber sie müssen schon selber diese Regierung rauswerfen
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