Erstens: Verwischen geht für den Anfang mit dem Finger am Besten. Von Papierwischern halte ich nicht viel - sieht man einmal davon ab, daß es beim Wischen mit dem Finger entweder bei zu festem Aufdrücken oder etwas feuchtem Finger zu Flecken kommen kann. Empfehlenswert ist es, einfach mal mit den entsprechenden Materialien ein paar Striche zu zeichnen und die Verwischbarkeit auszuprobieren
Zweitens: Unter die arbeitende Hand sollte immer - bis man sich angewöhnt hat, daß sie die Arbeitsfläche nicht mehr berührt - eine Unterlage aus einem eigenen Stück Papier
Drittens: wenn man die ersten Schattierungsergebnisse erreicht hat (u.a. durch Verwischen), insbesondere bei Kohle-, Rötel oder Pastellkreiden auch zwischendurch ab und an fixieren (Haarspray reicht grundsätzlich völlig aus, aber Vorsicht: bei unvorsichtiger Anwendung kann es zu Flecken auf dem Bild kommen, deswegen auch hier an ganz normalem Papier üben
Viertens: Nimm von Anfang an das richtige Papier (wenn Du es nicht ohnehin schon tust); entscheide Dich, ob Du wirklich mit glattem Papier arbeiten möchtest, oder ob (gerade bei den "gröberen" Materialien) eine gewisse Struktur im Papier den Effekt der Zeichnung nicht erhöht
Fünftens: Wie bei so vielem ist weniger mehr: Lieber mehrere Durchgänge beim Schattieren und anschließendem Fixieren, um so subtilere Abstufungen zu erhalten, als zu versuchen, in einem Mal alles hinzuklotzen.
Sechstens: Man kann Kohle schlecht radieren, das ist richtig. Mir hat es daher auch geholfen, tatsächlich erst mit Graphit zu üben (verschiedene Härtegrade von HB bis 9B). Aber zum Experimentieren und kennenlernen der Eigenschaften kann es nix schaden auch jetzt schon zur Kohle zu greifen.