Hallo lieber TE!
Einerseits kann ich ihre Problematik als Frau, die zeitweilen selbst sensibel auf direkte klitorale Stimulation reagiert, gut nachvollziehen. Andererseits kenne ich das Dilemma auch aus deiner Perspektive. Es kann zuweilen sehr frustrierend sein, bis man den goldenen Mittelweg aus der Zwickmühle gefunden hat. Tatsächlich ist es Übungssache - für den ausführenden Part, wie auch für sie selbst. In manchen Fällen kann es hilfreich sein, sich neue Orgasmuswege "anzutrainieren" - vielleicht wissen ja ein paar Damen hier, was ich damit meine. Neue Arten der Stimulation sind zu Anfang fremd und ungewohnt, manchmal benötigt es ein oder zwei Anläufe, bis man das Gefühl annehmen kann oder es über die "Hürde" schafft und zum Höhepunkt gelangt. Manche Orgasmen muss man sich erst aneignen.
Bei meiner Exfreundin war es ein ähnliches Dilemma. Sie liebte es, oral verwöhnt zu werden - in 6 von 10 Fällen konnte sich das Ergebnis auch sehen lassen. Die restlichen 4 Male reagierte ihre Klitoris jedoch derart empfindsam auf direkte Stimulation, dass ein Orgasmus nur mit viel TamTam,.. oder überhaupt nicht erreicht werden konnte.
Tipps und Tricks, die sich in der Zeit bewährt hatten, waren folgende (es klappte recht gut für UNS, aber vielleicht hilft euch ja auch der eine oder andere Ratschlag):
• Seidenhöschen. Magische Dinger. Wirklich. Natürlich ist es zu Anfang ziemlich irritierend, über den Stoff hinweg zu verwöhnen - bei meiner Ex hatte es jedoch immer den gewünschten Effekt. Durch den Seidenstoff wurde sie ebenfalls stark erregt, aber eben doch nicht zu direkt, sodass eine Überstimulation ausblieb. Aus eigener Erfahrung kann ich noch hinzufügen: Bonuspunkte gibts hierbei beim Knabbern.
• So wie soulman68 schon passend beschrieben hat: breitgefächert verwöhnen. Wenn du dir die Anatomie der Klitoris ansiehst, kann man gut erkennen, dass sich die Erregung auch durch beispielsweise Druck und Massage der Schamlippen, ausgewogenen Druck auf die Harnröhre oder den vaginalen Eingang (beispielsweise mit dem Kinn) aufbauen kann. Probier eventuell, eine punktuelle Stimulation des "Knopfes" zu vermeiden. Hilfreich empfand ich es immer, zu Anfang großzügige, allgemeine Zungenbewegungen durchzuführen, eventuell synchron mit den Fingern Druck auf die äußeren Bereiche der Schamlippen auszüben, langsam und bedächtig zu massieren, und dann mit der Zeit immer konkreter zum Stimulationspunkt der Klitoris zu wandern. Großflächige Stimulation hilft jedoch fast immer. Ein Grund, warum viele Frauen auch beim so genannten "Humping" (Reiben an Pölstern, Gegenständen etc) oder in der Reiterstellung gut und schnell kommen - das gesamte, erregte Areal wird stimuliert und die verschiedenen Schwellkörper gleichzeitig bearbeitet.
(Tatsache: Die besten und intensivsten Orgasmen hab ich von Personen erfahren, die ihr gesamtes, verdammtes Gesicht eingesetzt und danach ausgesehen haben, als hätte man sie mit Glasur überzogen.
)
• Tempo. Ist irgendwie ein ausgelutschtes (haha) Thema. Aber trotzdem erwähnenswert. Klar, jede Frau ist unterschiedlich und benötigt eine andere Art der Stimulation. Trotzdem: Je langsamer du vorgehst, desto schneller kommt Frau an. In dem Moment, wo sie es schnell und heftig braucht, sagt sie es dir sowieso. Nur, es ist definitiv einfacher, das Tempo, samt Intensität zu steigern, als bei voller Geschwindigkeit sich dann wieder zurücknehmen zu müssen. Meistens geht dann die Erregung flöten, die Klitoris ist überstimultiert und die Frau komplett aus dem Takt gerissen. Meiner Meinung nach. Allerdings gilt natürlich (wie überall): Einfach kommunizieren, das hilft am besten.
• Viel Gleitgel. Oder Speichel. Es muss natürlich nicht fließen
Und manche Frauen möchten auch keinen See da unten haben. Aber: bei leichter Überstimulation der Klitoris hilft vor allem Gleitgel enorm. Speichel trocknet ab einer gewissen Zeit aus und reizt, Gleitgel schützt davor und man kann es sich als kleinen Schutzfilm über der Klitoris vorstellen. Damit hat man zwar natürlich trotzdem keinen Freibrief für direkte Stimulation, aber es kann zusätzlich helfen.
• Was meiner Ex vor allem in der Anfangszeit half den Orgasmus zu erreichen, war außerdem die Taktik, sie immer wieder mit anderen Reizen vom Intimbereich "abzulenken". Nach ein paar Minuten, die ich mit meinem Gesicht in ihrem Schoß vergraben hatte, wandt ich mich wieder ihren Oberschenkeln, der Hautpartie zwischen Venushügel und Bauchnabel zu, oder biss sie in den Hintern - irgendwie einen Reiz setzen, der sie vom klitoralen Fokus abbrachte. Dann konnten sich die kleinen Nervenenden kurzfristig erholen.
So. In dem Sinne wünsch ich euch beiden noch viel Spaß beim Ausprobieren und hoffe, dass vielleicht der eine oder andere Tipp auch euch weiterhilft.
Liebe Grüße