Beziehung in Spielpause

Hmm.. also die Frage ist natürlich, was sind die Ursachen für die einseitige? Spielunlust?
Du schreibst sie hat sich eingeschlichen, doch wieso?
Stress in der Arbeit, im Privatleben?

Ich kann nur von mir selbst sprechen, ich bin mit meinem Herrn jetzt fast 2 Jahre zusammen, eine Spielpause hatten wir noch nie, und kann ich mir auch gar nicht vorstellen. Warum? Weil unser BDSM total fix mit dem Alltag und dem Sex verknüpft ist. Das soll hießen, das wir jetzt tatsächlich ne "richtige" Session haben, so im Spielkeller oder Club, das kann schon mal sein, das es 2 Wochen oder auch mal 3 keine gibt. Wenn es eben die Lebensumstände gerade nicht zulassen, weil man sehr viel Arbeit hat etc. Aber unser BDSM ruht deshalb nicht, denn wir haben auch beim Sex immer SM Elemente mit dabei (Ohrfeigen, würgen, mal ein paar Schläge mit dem Gürtel der Griffbereit neben dem Bett liegt usw.) und Sex haben wir sehr oft wenn wir zusammen sind, täglich oder auch mehrmals täglich.
Und da unser SM auch mit dem Alltag verknüpft ist in Form von Regeln und Aufgaben ist er immer präsent. Und wird auch dann zeitnah bestraft wenn was nicht ausgeführt wurde. Ein paar Hiebe mit dem Rohrstock oder Kochlöffel gehen ja quasi fast "immer" , egal ob abends auf der Couch oder mal zwischendurch kurz im Badezimmer... das braucht ja keine große Vorbereitung.
Und dadurch, das aber eben all das immer so präsent ist bei uns, gerät unser BDSM auch nie in eine Pause, sondern bleibt immer aktiv und lebendig, so das eben gar keine wirklichen Spielpausen entstehen können.

Deshalb kann ich dir da leider keine wirklich guten Ratschläge geben.
Es wäre leichter dir evtl. ein paar für deine Situation sinnvolle Ansätze zu geben, wenn du es präziser schilderst was genau denn diese Pause verursacht hat. Und wie sich das auswirkt.

Werte Elly,

so etwas wie „Spielpausen“ kenn ich nicht… aber das willst Du sicher nicht hören…
Liegt aber vielleicht auch an dem Unterschied, ob der gemeinsamen Neigung eine tiefe und monogame Beziehung zu Grunde liegt, oder wie in meinem Falle, polyamore Spielbeziehungen (irgend etwas zwischen tiefen Freundschaften Plus oder einer Art von Liebe).
Im ersten Fall ist die Gefahr einfach da, dass der Alltag die Lust (egal ob generell oder mit Blick auf BDSM) überschattet. Weil das gemeinsame Leben im Mittelpunkt steht.
Im meinem Fall hingegen steht das gemeinsame Spiel im Fokus... entsprechend stellen sich in diesen Fällen erst gar keine "Spielpausen" ein bzw. würde eine solche Beziehungen dann keinen Sinn mehr machen.

Als "Blinder" sprach ich aber trotzdem mal über Farben:

• An Deiner Stelle würde ich ihn versuchen zu animieren. Reize, Willen und Wissen dazu hast Du ja mehr als genug dazu
  
• Sprecht darüber... lass ihn Dein Verlangen wissen. Denk an sowas wie ein regelmäßiges "Wir-Frühstück"
  
• Und nehmt Euch Auszeiten in Form für Zeit für Euch!
  
• Etwaig auch eine Option: spielt mit jemanden zusammen. Das geht nur mit fest vereinbarten Terminen... so dass man "gezwungen" ist, sich für diese Stunden Zeit zu nehmen.
  

Ich wünsche Euch alles Gute!!!
Das wird schon
Don

Nun, das Leben hat so einiges auf Lager was einen auch von den schönsten Dingen des Lebens ablenken kann.
Und bin auch der Meinung das es normal ist.
Der Kopf hat ab und an anderes zutun.

Kuscheln, Nähe, Zeitlichkeit mag ich immer, egal wo mir gerade der Kopf steht.
Hilft mir den Kopf wieder frei zu bekommen und man etwas runter zu fahren.
Denn wenn die Lust auf BDSM fehlt, dann geht das in der Regel meist auch mit Sex allgemein Hand in Hand.
Zumindest ist das bei mir der Fall.

Das kommt drauf an ob mein Kopf gerade abgelenkt ist oder der meines Gegenübers.
Wenn meinem Gegenüber was fehlt, würde ich mir wünschen das sie aktiv wird.
Sicher nicht das sie sich beschwert oder es anspricht, sondern das sie sich einen Kopf macht wie sie einen Ramen schaffen kann um mich von den Dingen abzulenken, die meinen Kopf beschäftigen, und mir zeigt das sie jederzeit gewillt ist, wenn ich wollen würde.

Umgekehrt würde ich es auch so machen...denn ich habe die Erfahrung gemacht das es nach ner gewissen Zeit echt schwierig sein kann wieder zurück zu finden.
Jemand der mir signalisiert "ich bin da wenn du willst" und der mir Gelegenheiten anbietet, der macht es einem deutlich leichter zurück zu finden.

Nach einem Jahr find ich ziemlich früh.
Mir fehlen da wichtige Infos. Hast du mit ihm drüber gesprochen? Wenn ja, was sagt er dazu?

lg
Xerxa

Auch mir fehlen da ein paar wichtige Informationen, um die Situation einschätzen zu können.

Wie lang geht diese Pause schon?
Wie häufig habt ihr vorher gespielt?
Habt ihr vorher, wie es http://www.joyclub.de/my/2621967.liley.html beschreibt, das Machtgefälle auch etwas in den Alltag integriert, oder beschränkte es sich auf die Sessions?
Falls ersteres der Fall ist, fehlen diese kleinen Gesten im Alltag jetzt auch?
Geht es nur um BDSM oder um Sex/sexuelle Aktivitäten allgemein, findet auch das nicht mehr (oder weniger) statt?
Fehlt die Zeit, hat einer von euch viel Stress, oder siehst du die Gründe eher in der Dynamik zwischen euch beiden?
Nachdem das Spielen vor allem dir zu fehlen scheint: Hast du Möglichkeiten, ihn dazu aufzufordern bzw. ihn darum zu bitten, oder fühlst du dich da völlig von ihm abhängig?

Ansonsten bin ich ganz bei meinen Vorschreibern – du solltest wohl in erster Linie mit ihm darüber reden, und was Gordon_N über die Verbindung von BDSM und Sex, das Kuscheln allgemein und das Zurückfinden sagt, halte ich ebenfalls für sehr richtig und wichtig.

Sub und ich hatten eine Spielpause von über drei Jahren, Grund Familie und Beruf. Das wurde einfach so akzeptiert und als Freundschaft gestaltet, in der sie beim von ihr gewollten Sie blieb. Ihr war klar, dass sie nicht mehr ohne ihren Mann spielen wollte, also keine Alleingänge mehr mit mir. Dem Mann zuliebe beendete ein FMF die Pause, in dem er erste Schritte zur Dominanz probierte. Die Beziehung war zur Menage à trois geworden. Die D/s -Basis ging nicht verloren.

Natürlich kann das ganz reale Leben einen sowas von auf den Kopf stellen, da geht nix mehr, ob Sex, Kuscheln, BDSM... glücklicherweise sind das die Ausnahmen in einer Beziehung.
Wenn Pausen eintreten - beim BDSM, beim Sex oder beim abendlichen Backgammon-Spiel, so ist das an sich nicht dramatisch. Schwierig wird es nur, wieder zurück zu kommen, auch wenn der Anlass der Pause wieder geregelt ist.

Kläre für dich, für Euch:
Liegt der Pause etwas zugrunde, was wieder vorbei geht (stressiger neuer Berufsstart, Krankheit, etc) oder etwas, was bleibt (Stress in der Beziehung)
Würdet ihr beide gern, findet nur den Anfang nicht? (Muss man fragen, Menschen sind meist mies im Gedankenlesen)?
Braucht ihr eine initiale Sache (Partybesuch zum Beispiel)?

Wie wäre es mit einer Mischung aus beidem?

Wäre zumindest wohl meine Strategie. Gelegenheiten schaffen, mit sexuellen Zweideutigkeiten, Gesten, Kleidung spielen bzw. Lust wecken, provozieren … und reden natürlich auch, aber erst in zweiter Linie. Also alles in allem wie beim "normalen" Flirten. Zumal Sub ja nicht zu fordernd auftreten möchte, nicht wahr?

Ich würde sogar noch einen Schritt weiter vorne ansetzen.
Ich habe es heute schon mal geschrieben:
Die wenigsten von uns können hellsehen...

Das heisst, vielleicht weiss dein Liebster gar nicht, dass dir dieses Sessiongefühlsdings fehlt. Und für ihn ist das, was du Alltagssex nennst total ausreichend. Daher würde ich das einfach mal in einer unaufgeregten Stimmung zur Sprache bringen.

Im Sinne von, das, was wir haben ist echt Sahne für die allermeiste Zeit. Manchmal brauche ich aber noch die Kirsche auf der Sahnetorte und das ist... Du hast mich damit angefixt und nun kann ich ohne das nur schlecht... Es macht mich ganz wuschig, wenn... Et cetera et cetera.
So irgendwie. Du weisst schon, in welche Richtung ich denke!

Viel Erfolg!