********s_63:
Auch das ehrlich und unbefangene darüber reden…in der Partnerschaft…setzt ein gegenseitiges Verständnis und "wohl wollen" voraus…
Ganz genau das gilt tatsächlich dann auch für
beide Seiten - wohlwollendes Anerkennen der Standpunkte des anderen.
********s_63:
bin ich, als sexuell nicht mehr interessierter aber der Meinung…meinem Partner seine Sexualität zu leben, auszuleben, zu erleben ab…muss ich mich auch über mangelnde offene und ehrliche Kommunikation nicht beschweren…
Das klingt nach Rosinenpickerei. Fast schon im Sinne von Orwell, "alle Tiere sind gleich, einige sind etwas gleicher". Jeder hat seine eigene Meinung, keine sollte mehr Gewicht haben als jene des anderen.
In einer solchen Konstellation wieder eine gemeinsame Basis zu finden, ist für viele Menschen ein ganz gewaltiger Kraftakt. Oft wird der Weg des geringsten Widerstands gesucht, auch mit Begründungen, die so toll formuliert sind wie die oben zitierten. So einfach ist es aber mMn nicht.
Ganz am Anfang sollte in meinen Augen die Beziehung als Ganzes auf gesunden Beinen stehen. Dann wird sich auch in Extremfällen niemand über einen Mangel an Kommunikationsbereitschaft beklagen. Es geschieht in der Regel nicht von heute auf morgen, dass sich ein Mensch so ganz plötzlich nicht mehr für Sexualität interessiert. Und wie so oft verwechseln viel zu viele Menschen Ursache und Wirkung.
Anstelle zu hinterfragen, wie es so weit kommen konnte, wird an den Wirkungen herumgedoktert. Einseitig zu beschliessen, seine sexuellen Lüste ausserhalb der Beziehung zu befriedigen, ist kein wohlwollender Schritt, wenn man weiss, dass der andere das nicht gutheisst. Es beweist viel mehr, dass kein Interesse daran besteht, die Probleme innerhalb der Beziehung zu lösen.
********s_63:
Ein Ehepartner, der zwar kein eigenes Interesse oder Verlangen an gemeinsamer körperlicher Nähe hat…dem Partner aber gleichzeitig zu verstehen gibt…das ihm allumfassende Treue, auch die Körperliche...enorm wichtig ist...etwas anderes nie akzeptieren würde….signalisiert nun nicht gerade „Gesprächsbereitschaft"...über genau das Thema…oder gar Toleranz und Verständnis…
Dieser Ehepartner signalisiert in erster Linie seinen Standpunkt. Diesen sollte man wohlwohllend und mit viel Verständnis anerkennen, nicht wahr? Toleranz und Verständnis sollten von allen gelebt werden, und nicht erst dann, wenn es einem in den eigenen Kram passt...