stimmt schon albe,
aber meine Beispiele aus der Geschichte bezogen sich auf die Angst an sich, nicht gezielt auf die Angst vor der Obrigkeit. Diese Angst kann ja auch anderen Menschen, anderen Mächten, anderen Einflüssen gegenüber bestehen als nur der (momentanen) Regierung.
Nimm folgende Situation: Du lebst in einer Umgebung, Menschen um dich rum. Auch Menschen dabei, die dir nicht so "liegen". Mit denen willst wenig Kontakt haben. Du kümmerst dich nicht drum, was sie treiben, weil es dich auch nicht interessiert. Solange es dieses Desinteresse ist an einem anderen, hat man doch keinen Anlaß, neugierig zu werden und nachzudenken. Wenn es nicht Desinteresse, sondern Widerwillen, Anscheu oder sogar Haß ist, besteht schon wieder ein Interesse. Dann wird man sich für diesen Menschen interessieren, wird versucht sein, ihm "eines auszuschmieren", ihn beobachten, Beobachtungen auch an andere weiter geben - auch an die Obrigkeit.
In einer kleinen Stadt wirst du viel eher die Situation, wie du sie selbst erlebt hast, sehen als in einer großen Stadt. Man kennt einander, man fühlt sich (in gewissen Grenzen) einander verpflichtet, einander verantwortlich. Nicht zuletzt steht man ja selbst unter der Beobachtung der kleinen Stadt. Wer nicht hilft, ist ein Feigling. In einer großen Stadt treffen diese Argumente kaum zu, dort ists einfacher, wegzuschauen. Kommt natürlich auch drauf an, wer der Angreifer ist, klar. Wenn er selbst auch aus der kleinen Stadt stammt, dann kommts drauf an, wie sein Status in der Stat ist. Ein Rädelsführer, vor allem einer im positiven Sinne, würde von Passanten wohl kaum angegriffen werden, wenn er seinerseits einen Angriff gestartet hat.
Alles eine Sache der Beziehungen, des sozialen Status eines Menschen.
Wie ist so ein Mensch zu bestrafen? Diese Frage ist einerseits ganz einfach, andererseits sehr schwer zu beantworten. Einfach in dem Sinne, als jeder Staat sich einen gesetzesmäßigen Rahmen gegeben hat, eine "Preisliste" sozusagen für die verschiedenen Vergehen. In Mitteleuropa sind diese Preise in der Regel sehr gemäßigt. Vergleicht man sie mit den Preisen, wie sie zum Beispiel in der islamischen Welt mit der Sharia festgelegt sind, sind es bei uns sogar Spottpreise. Wenn man bei uns für einen Mundraub noch freigesprochen wird oder 2 Wochenenden sozial arbeiten muß, fordert die Sharia schon, daß ie rechte Hand abgehackt wird.
Anders siehts aus mit der subjektiv von jedem einzelnen geforderten Strafe. Eben weil sie subjektiv ist, gibts dafür keinen allgemeingültigen Rahmen. Da ist von Freispruch über lebenslänglich bis zum sofortigen Erhängen alles drin. Und genau darin besteht die Gefahr, eine solche subjektive Ansicht zu diskutieren - in den vielen extremen Ansichten dazu (positive wie negative Extreme). Und ich denke, es steht uns (zumal wir nur als "Zaungäste" betroffen sind) nicht zu, die Strafe festlegen zu wollen.
Peter