Erotik in langjährigen Beziehungen
Hallo an alle,ich habe den Eindruck gewonnen hier auf seriöse und mitfühlende Kommentare hoffen zu dürfen. Es ist so dass meine Frau und ich seit 11 Jahren verheiratet sind. Kennengelernt und zusammen gekommen sind wir, als wir beide 16 waren. Wir sind gleich alt, Anfang 40. Wir haben 2 Kinder im Alter von 16 und 17. Die beiden haben sich klasse entwickelt und sind trotz des eigentlich schwierigen Alters sehr unkompliziert. Mit anderen Worten: der Alltag ist sehr entspannt und relativ unkompliziert. Soweit so gut. Dadurch das die Kinder uns mittlerweile relativ wenig beanspruchen hätten wir eigentlich mehr Zeit für uns als Paar. Damit meine ich natürlich auch Sex und Erotik. Leider ist es so dass meine Frau im Gegensatz zu mir immer weniger Lust hat. Ich dagegen werde immer ziemlich kribbelig und atemlos wenn ich nur an meine Frau denke. Ich male mir die aufregendsten Fantasien aus die ich mit meiner Frau erleben möchte. Ich bin richtig gehend verrückt nach ihr. Sie dagegen sagte mir kürzlich das sie eigentlich gar keine sexuellen Fantasien habe. Sie masturbiert nicht und wenn wir miteinander schlafen denke sie an gar nichts. Das hat mich sehr verletzt. Sie sagt jedoch dass der Sex mit mir ihr gefalle. Mir reicht es aber so nicht. Alle 6-8 Wochen IMMER abends, IMMER im Bett, IMMER im Dunkeln, IMMER die gleiche Variante. Ich habe schon alles versucht. Ich habe VERSUCHT mit ihr zu reden (es fällt uns beiden SEHR SCHWER, über unser Sexleben zu reden), ich habe ihr einen Brief mit meinen geheimsten Fantasien geschrieben. Ich habe von ihr keine Reaktion auf den Brief bekommen. Erst auf Nachfragen sagte sie mir das sie ihn gelesen habe. Wir haben jedoch nicht eine dieser Fantasien ausprobiert. Ich bin sehr verzweifelt denn ich liebe sie sehr und möchte mehr mit ihr erleben. Ich brauche diese knisternede Erotik, die Spannung in der Luft, die Aufregung und das Herzklopfen.
Wir waren auch mal bei einer Ehe-, bzw. Sexualberatung. Es war ein starkes Stück Arbeit, meine Frau dazu zu bewegen. Wir haben einige Sitzungen hinter uns, die recht aufschlussreich waren. Vor allem waren wir gezwungen WIRLICH mal über ALLES zu sprechen. Es war teilweise sehr aufwühlend aber auch sehr entlastend. Leider verändert sich im Alltag trotzden nichts. Ich weiss nicht mehr weiter. Ich habe Angst, dass alles zerbricht. Ich spüre auch mehr und mehr, dass meine Traurigkeit über diese Situation übergeht in Verletzung, Frustration und Agression. Auch mein Selbstvertrauen als Mann leidet doch ziemlich darunter. Auch habe ich Angst, dass, wenn, aus welchem Grund auch immer, plötzlich eine Besserung eintreten würde, also dass meine Frau wieder offener, unbefangener und sexuell interessierter auf mich zu kommen würde, ich das gar nicht mehr annehmen könnte weil ich schon so lange verletzt wurde.
Hat jemand Rat für mich? Oder kennt eine solche Situation selbst?
Danke
Jan