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Wenn Liebe fremdgeht - Vom richtigen Umgang mit Affären

********er62 Mann
2.373 Beiträge
Themenersteller 
Wenn Liebe fremdgeht - Vom richtigen Umgang mit Affären
so heißt ein Buch von Ulrich Clement,
...einer der prominentesten Familien-, Paar- und Sexualtherapeuten. Er eröffnet immer wieder neue Perspektiven.
- so die Frankfurter Rundschau.

Inspiriert zum Kauf wurde ich angesichts einer Leserrezension, in der es heißt:
Die Position und damit auch die Perspektive des Buches ist sehr einseitig. Der Autor vertritt die These, dass die Partner in einer Beziehung nicht alle Bedürfnisse des anderen erfüllen können - und es deshalb normal (und mehr oder weniger offen so vertreten) auch legitim ist, sich dies außerhalb der Beziehung zu holen - auch heimlich.

Angesichts der Einschätzung des Lesers, das Buch sei "Eher mittelmäßig und einseitig" bin ich zur Einschätzung gekommen, der Autor geht in seinen Schlussfolgerungen gar nicht weit genug.
Offensichtlich vertritt der Leser die Position der - wie es im Buch "Das Geheimnis der Treue" von Wolfgang Krüger heißt -
mehr als 90 Prozent aller Menschen in einer Beziehung, [die sich Treue wünschen], doch mehr als die Hälfte hat schon einmal einen Seitensprung begangen
. Angesichts solcher Zahlen sollte es doch eigentlich längst eine naive Illusion sein, darauf vertrauen zu können, dass ich selbst oder der andere nicht auch über kurz oder lang "fremdgehe". Erst recht: wie kann ich darauf vertrauen, dies würde sich nicht wiederholen, nachdem es bereits einmal passiert ist?

Sollte nicht spätestens dann der Zeitpunkt gekommen sein, sich die Frage zu stellen, ob der Mensch überhaupt monogam ist und ob es nicht Möglichkeiten gibt, KONSTRUKTIV mit der Tatsache umzugehen, dass ich nicht nur meinen eigenen Partner sexuell attraktiv und begehrenswert halte, sondern auch andere Menschen?

Immerhin schaffte es Ulrich Clement in einem Abschnitt den Begriff "sexuelle Treue" durch den viel passenderen Begriff "sexuelle Exklusivität" zu ersetzen.

Wer kennt das Buch, hat es schon gelesen, würde hier gern über den Inhalt mitdiskutieren?
Fremdgehen ist mMn nach wie vor ein übler Vertrauensbruch, der bei Verheimlichung einen ganz gewaltigen Bruch in die Hauptbeziehung bringt. Kein Buch dieser Welt wird mich jemals davon überzeugen können, dass dies etwas Erstrebenswertes sein soll, weil ja angeblich die Natur des Menschen promiskuitiv ist. All das ist in meinen Augen nichts anderes als Wasser auf die Ausredenmühle der Fremdgänger.

Nicht nur als Betrogener, sondern auch als Rache-Betrüger, sehe ich das vollständig anders. Dazu ein ganz anderer Buchvorschlag: "Die Vermessung der Liebe: Vertrauen und Betrug in Paarbeziehungen". Dazu ein Kurztext:
Die neuesten Forschungsergebnisse des Paartherapeuten John Gottman aus seinem legendären »Love Lab« zeigen: Vertrauen ist das A und O jeder Paarbeziehung, es ist die Grundvoraussetzung dafür, dass Paare dauerhaft zusammenbleiben und eine tiefe Intimität aufbauen.
Wer dieses Buch liest, denkt womöglich bald etwas anders über Heimlichkeiten. Völlig losgelöst von Seitensprüngen oder Ähnlichem, viel mehr gleich auf das ganze Leben bezogen.

********er62:
Angesichts solcher Zahlen sollte es doch eigentlich längst eine naive Illusion sein, darauf vertrauen zu können, dass ich selbst oder der andere nicht auch über kurz oder lang "fremdgehe". Erst recht: wie kann ich darauf vertrauen, dies würde sich nicht wiederholen, nachdem es bereits einmal passiert ist?
Ganz genau, weil mir beides exakt jeweils 1 Mal passiert ist, kann ich heute mit aller Gewissheit sagen: Das werde ich persönlich nie wieder tun. Seit ich vor einigen Jahren meine "Mrs. Right" gefunden habe, weiss ich, wie bereichernd Monogamie sein kann. Wie zutiefst befriedigend und erfüllend eine liebevolle, auf vollstem Vertrauen und authentischer Liebe basierende Beziehung ist. Wie berauschend die Sexualität innerhalb dieser innigen, intimsten Beziehung ist und damit jede "neue Haut" und sonstige kurzfristig wirkenden Reize von aussen so weit in den Schatten stellt, dass es einem lustvoll den Atem verschlägt... *zwinker*
*******a88 Frau
396 Beiträge
ich schliesse mich an...
Sex mit fremder Haut mag aufregend sein und gut für die Selbstbestätigung... vorübergehend.
Aber an das tiefe Gefühl einer liebevollen, innigen Beziehung kommt es - für mich- nicht heran... nicht im entferntesten.
******mon Mann
1.980 Beiträge
Fremdgehen ist mMn nach wie vor ein übler Vertrauensbruch, der bei Verheimlichung einen ganz gewaltigen Bruch in die Hauptbeziehung bringt. Kein Buch dieser Welt wird mich jemals davon überzeugen können, dass dies etwas Erstrebenswertes sein soll, weil ja angeblich die Natur des Menschen promiskuitiv ist. All das ist in meinen Augen nichts anderes als Wasser auf die Ausredenmühle der Fremdgänger.

Natürlich ist das ein Vertrauensbruch. Aber es ist auch so, dass trotz aller Loyalität, trotz aller Moral und trotz aller ehrenswerter Einstellungen tatsächlich ein sexueller Akt außerhalb der Beziehung, diese retten kann. Nein, das soll keine Entschuldigung für Fremdgeher sein und auch kein Waser auf die Ausredenmühle.

In der Sexualtherapie kommen (auch bei mir) sogar oftmals Fälle von psychosomatischen und gar psychogenen Störungen zu Tage, welche mit einer unbefriedigenden Sexualität und Problemen sexueller Art in der Beziehung einhergehen. Und auch in der Psychotherapie wird mit dem Patienten abgewogen, wie der Lösungsprozess aussehen könnte. Während einem die Therapie helfen kann, mit sich ins Reine zu kommen, kann es sogar in manchen Fällen angeraten sein, Teile der Sexualität außerhalb der Beziehung zu leben, um die Beziehung an sich aufrechtzuerhalten. Manches lässt sich leider nicht mit dem Partner im Gespräch lösen und manche Beziehungen sind es neben der (unerfüllten) Sexualität wert, gehalten und gerettet zu werden. Fälle gibt es einige, von Libidoverlust bis hin zur Impotenz, ungelebte Fetische und SM-Bedürfnisse. Natürlich kommt eine Dienstleistung eher in Betracht, da hier das Risiko- und Konfliktpotential weitaus geringer ausfällt. Denn einen neuen Krisenherd darf man in dieser Situation nicht zusätzlich hervorrufen.
*******a88 Frau
396 Beiträge
Sorry...
... sollte nicht mitdiskutieren, da ich das Buch nicht gelesen habe.
Was mich nur interessieren würde ist, ob diese Aussage:

...mehr als 90 Prozent aller Menschen in einer Beziehung, [die sich Treue wünschen], doch mehr als die Hälfte hat schon einmal einen Seitensprung begangen...

auf Annahmen oder Recherchen mit Quellenangaben beruht. Gibt es dazu nähere Angaben im Buch?
******mon Mann
1.980 Beiträge
Hier eine Auswertung einer Partnervermittlung, welche eine anonyme Umfrage durchgeführt hat. Den Namen des Institutes nenne ich hier natürlich nicht.

Der Fremdgeher in Zahlen

Laut einer Befragung des Partnerschaftsinstituts (....) geben 79 Prozent der Männer an, ihre Frauen betrogen zu haben, obwohl sie diese liebten.

24 Prozent der Männer beichteten sie selbst.
21 Prozent finden, es mache einen Unterschied, ob ein Mann fremdgeht oder eine Frau.
11 Prozent glauben, ein Seitensprung könne einer eingerosteten Beziehung frischen Wind geben.
10 Prozent würden, wenn sich die Gelegenheit böte, wieder fremdgehen.
9 Prozent haben sich nach einem Seitensprung getrennt.
5 Prozent haben ihn sehr bereut.

Frauen scheinen auch nicht monogamer:

57 Prozent waren nach eigener Aussage schon einmal untreu.
75 Prozent haben zumindest schon mit dem Gedanken gespielt.
32 Prozent verschwiegen ihrem Mann einen One-Night-Stand.
21 Prozent wollen fremdgehen, wenn es sich ergibt.
17 Prozent haben regelmäßig Sex außerhalb ihrer festen Beziehung.

Forscher der Göttinger Georg-August-Universität befragten zudem 2000 betrogene Männer und beantworten auch die Frage, wie lange ein Seitensprung dauert: Bei 23 Prozent der Befragten ging die
Partnerin länger als ein Jahr fremd, bei 46 Prozent waren es ein bis zwölf Monate, bei 13 Prozent ein bis vier Wochen und bei 9 Prozent ein One-Night-Stand.
****o_E Mann
50 Beiträge
Fremde Haut ist das Salz in der Suppe meines Ehealltages, es macht mir Spaß und bereichert mein Leben, ich werde nicht darauf verzichten. Wer gerne monogam lebt, soll es tun, ich möchte niemanden davon abbringen.
Herr Clement wendet sich gegen einfache "Wahrheiten" jeglicher Couleur:

"Affären sind moralisch verwerflich und dürfen gar nicht vorkommen."
"Affären sind immer ein Symptom einer gestörten Beziehung (und dadurch eben auch entschuldbar)."
"Affären sind harmlos und können eine Beziehung sogar beleben."

Dagegen setzt er:
Affären sind in der Welt, und werden aller Voraussicht nach in der Welt bleiben. Sie passieren nicht zufällig, sondern haben Gründe. Die müssen aber nicht unbedingt in einer unglücklichen Beziehung liegen (oft ist das Beziehungsunglück mehr die Folge als die Ursache). Alle Beteiligten haben Gefühle, und alle Gefühle sind berechtigt

****zer:
Während einem die Therapie helfen kann, mit sich ins Reine zu kommen, kann es sogar in manchen Fällen angeraten sein, Teile der Sexualität außerhalb der Beziehung zu leben, um die Beziehung an sich aufrechtzuerhalten. Manches lässt sich leider nicht mit dem Partner im Gespräch lösen und manche Beziehungen sind es neben der (unerfüllten) Sexualität wert, gehalten und gerettet zu werden.
Ob es sich lohnt, eine tief geschädigte Beziehung zu retten, sollten beide Partner zuerst für sich alleine, dann gemeinsam entscheiden - eine einseitige Entscheidung, sich "Fehlendes" von aussen zu holen, sollte mMn kein Therapeut, der seinen Job ernst nimmt, wirklich empfehlen.

Das trifft selbstverständlich auch auf die nahe liegenden Problemstellungen zu:
****zer:
Fälle gibt es einige, von Libidoverlust bis hin zur Impotenz, ungelebte Fetische und SM-Bedürfnisse.
Libodoverlust und Impotenz sind ernst zu nehmende Herausforderungen, die wohl jedes Paar vor grösste Proben stellt. Ungelebte Fetische oder SM-Bedürnisse jedoch deuten eine ganz andere Problematik an: Mit grosser Wahrscheinlichkeit wurden die Karten nicht offen auf den Tisch gelegt, bevor sich beide Partner zu einer exklusiven Beziehung entschieden haben.

Durch das Verschweigen von solch wichtigen Dingen nimmt man dem anderen die Möglichkeit, von Anfang an dazu Stellung zu nehmen und ggf. die Beziehung schon gar nicht einzugehen. Auch hier: Kein Buch dieser Welt kann mMn solches Verhalten schön reden. Und sollten sich solche Fetische erst im Verlauf einer Beziehung entwickeln, sollte man sich ernsthaft fragen, wieso man den/die eigene/n Partner/in nicht offen und ehrlich von Anfang an in die womöglich für beide spannende Entwicklung mit einbezogen hat.

Jede noch so modern und zeitgenössisch hedonistisch ausgerichtete Begründung für Seitensprünge und Affären kann in meinen Augen nicht über die Tatsache hinweg täuschen, dass wir mittlerweile in einer sehr oberflächlichen Welt leben, in der Werte wie Liebe, Respekt, Vertrauen und Verantwortung kaum noch wichtig zu sein scheinen, viel wichtiger sind kurzfristig wirkende Reize und Unverbindlichkeit, der hedonistisch geprägte Genuss von flüchtigem Vergnügen. Schaut man etwas tiefer, erkennt man die Abgründe, weil der entstehende Mangel an Konstanz und Stabilität kaum wirklich befriedigend sein kann.

Würden die Menschen wirklich offen und ehrlich mit sich selbst und ihren Mitmenschen umgehen, müsste man keine Affären und Seitensprünge begehen, sondern jeder Mensch würde zu dem stehen, was gewünscht ist, und das gewählte Lebens- und/oder Beziehungsmodell offen und authentisch leben. Die westliche Gesellschaft ermöglicht all dies nun schon länger, aber tief in den Herzen und Seelen der Menschen scheint dieser Umstand noch nicht angekommen zu sein. Viel lieber frönt man der Rosinenpickerei, lügt und betrügt, dass sich die Balken biegen - und bemerkt dabei noch nicht einmal, dass man sich damit selbst ebenso einen grossen Schaden zufügt.

Das uralte Prinzip von Ursache und Wirkung lässt sich nicht aushebeln. Auch nicht durch noch so schön und oberflächlich neutral formulierte Klugheiten in scheinbar klugen Büchern.
******mon Mann
1.980 Beiträge
Ob es sich lohnt, eine tief geschädigte Beziehung zu retten, sollten beide Partner zuerst für sich alleine, dann gemeinsam entscheiden - eine einseitige Entscheidung, sich "Fehlendes" von aussen zu holen, sollte mMn kein Therapeut, der seinen Job ernst nimmt, wirklich empfehlen.

Ich denke, dass die meisten Therapeuten Ihren Job sehr ernst nehmen.

Die Welt, auch die Gefühlswelt, ist selten schwarz-weiss. Tief geschädigt, diese Erkenntnis liegt nicht vor. Woher auch? Es geht darum, dass es Bedürfnisse gibt, die aus ganz vielen verschiedenen Gründen nicht befriedigt werden könne. Und dennoch kann die Beziehung eine lohnende Verbindung sein. Oftmals gibt es konträre Ansichten. Von daher kann man es sich leider nicht so leicht machen. Auch wenn es schön wäre, wenn es so ginge.

Libodoverlust und Impotenz sind ernst zu nehmende Herausforderungen, die wohl jedes Paar vor grösste Proben stellt. Ungelebte Fetische oder SM-Bedürnisse jedoch deuten eine ganz andere Problematik an: Mit grosser Wahrscheinlichkeit wurden die Karten nicht offen auf den Tisch gelegt, bevor sich beide Partner zu einer exklusiven Beziehung entschieden haben.

Manche Dinge treten plötzlich ans Licht. Andere treten aber langsam an die Oberfläche hervor. Die Psyche des Menschen ist oftmals ein großes Fragezeichen und die Aussage, dass manche Bedürfnisse einfach zu Beginn der Beziehung auf den Tisch gelegt wurden, liegt leider völlig daneben. Mitnichten legen die neuen Partner zu Beginn der Beziehung alle Karten auf den Tisch und kehren alles aus den Ecken der Seele zusammen. Nein, der biochemische Prozess sorgt dafür, dass man sich meist noch viel besser darstellt, den Partner umschmeichelt und bewirbt. Und sich nicht darüber bewusst ist, dass es ja Dinge gibt, die im Laufe der Beziehung zum Problem werden können.

Die Ausführungen klingen so bunt und leicht. So stellt es sich aber leider nicht dar. Jedenfalls nicht in der Welt, so wie ich sie erlebe und kenne.
****o_E Mann
50 Beiträge
wenn ich lese
Jede noch so modern und zeitgenössisch hedonistisch ausgerichtete Begründung für Seitensprünge und Affären kann in meinen Augen nicht über die Tatsache hinweg täuschen, dass wir mittlerweile in einer sehr oberflächlichen Welt leben, in der Werte wie Liebe, Respekt, Vertrauen und Verantwortung kaum noch wichtig zu sein scheinen, viel wichtiger sind kurzfristig wirkende Reize und Unverbindlichkeit, der hedonistisch geprägte Genuss von flüchtigem Vergnügen. Schaut man etwas tiefer, erkennt man die Abgründe, weil der entstehende Mangel an Konstanz und Stabilität kaum wirklich befriedigend sein kann.

dann fällt mir folgende Spruch ein:

"Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal unsere heutige Jugend die Männer von morgen stellt. Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen."

Aristoteles
(384 - 322 v. Chr.), griechischer Philosoph
****o_E:
"Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal unsere heutige Jugend die Männer von morgen stellt. Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen."

Aristoteles
(384 - 322 v. Chr.), griechischer Philosoph
Tja, ich bemühe an dieser Stelle keine alte Philosophie. Ein Blick auf die heutige Welt reicht, um festzustellen, wo wir jetzt und hier gerade stehen. Keine einfache Herausforderung für unsere Jugend, würde ich meinen. Wir wissen mehr, als jemals zuvor, und gleichzeitig haben wir mehr Fragen als jemals zuvor. Eine Tatsache jedoch macht nachdenklich: Die Menschen lernen unfassbar langsam aus den eigenen Fehlern.
******mon Mann
1.980 Beiträge
Und dennoch bin ich froh darüber, dass wir uns ständig weiterentwickeln. Dass wir uns nicht mehr dort befinden, wo wir vor Jahrzehnten oder Jahrhunderten waren. Schön, dass sich nicht nur unser Weltbild sondern auch unser Sozialverhalten weiter entwickelt haben.

Gerade wenn immer über die heutige Welt lamentiert wird, frage ich mich: Wer wünscht sich denn bitte die Welt von gestern zurück?
****ot2 Mann
10.182 Beiträge
@TallTaurus
Die neuesten Forschungsergebnisse des Paartherapeuten John Gottman aus seinem legendären »Love Lab« zeigen: Vertrauen ist das A und O jeder Paarbeziehung, es ist die Grundvoraussetzung dafür, dass Paare dauerhaft zusammenbleiben und eine tiefe Intimität aufbauen.

Für mich ist ebenfalls Vertrauen das A und O einer Paarbeziehung.
Aber weniger das Vertrauen darauf, dass die Partnerin keinen Seitensprung begeht, sondern eher darauf, dass sie die Beziehung nicht beendet.
Verlassenwerden ist für mich eine weitaus größere Ego-Kränkung als es ein Seitensprung (der Parntnerin) überhaupt sein kann.
Lg
Gernot
******mon Mann
1.980 Beiträge
Warum haben wir überhaupt Affären?

Dazu gibt es viele Standpunkte. Einer, den ich sehr wichtig finde: Wir sind biologische Wesen. Der Hauptzweck der Evolution ist nun mal die Arterhaltung, und das spielt bei der Sexualität sehr stark mit rein. Früher ging es hauptsächlich um Fortpflanzung, so etwas wie Liebe war in den vergangenen Jahrhunderten längst nicht so wichtig. Auch heute gibt es ja noch Völker, bei denen drei oder vier Partner zusammen leben. Das ist dort ein funktionierendes Modell, doch im Westen herrscht eben die Idee der Monogamie. Aber die ist nun mal eindeutig gegen unser kulturelles Erbe.Ein anderer Punkt ist, dass Liebe und Sexualität nicht unbedingt etwas miteinander zu tun haben. Es ist schön, wenn in einer Beziehung beides zusammenkommt, aber auch wenn man jemanden liebt, richtet sich das sexuelle Interesse nicht automatisch nur auf diesen einen.

Das ist ein Zitat vom Dipl.-Psychologen Roland Kopp-Wichmann, der viele Jahre in der Paartherapie und Sexualtherapie sein Spezialgebiet gefunden hat.
********s_63 Frau
2.985 Beiträge
Vertrauen...
darauf...das mein Partner sich offen und ehrlich mir anvertrauen kann...wenn ihm etwas auf der Seele brennt, ihm etwas fehlt, ein Bedürfniss nicht gestillt ist..egal was es ist...das heißt für mich Vertrauen in der Paarbeziehungen..und unser Vertrauen darauf eine Lösung zu finden...die darauf gerichtet ist..unsere Bedürfnisse zu stillen...nicht sie zu unterdrücken..jeder soll das tun was ihm gut tut..somit bleibt sich auch jeder selbst treu und der gemeinsamen Partnerschaft...denn dann gibt es keine Gründe... für heimlich ausgelebte Bedürfnisse...und Vertrauensbruch.. *zwinker*
*******nep Frau
15.234 Beiträge
Fremd gehen können und machen viele. Ist für mich jedoch ein nö Go und absolut tabu. Ende der Beziehung und der Ehe. Einmal Vertrauen missbraucht und kaputt, Immer kaputt.

Verzeihen ist leicht. Vertrauen aufbauen um so schwieriger.
********er62 Mann
2.373 Beiträge
Themenersteller 
logische Konsequenz:
nie wieder eine Beziehung aufbauen, nie wieder heiraten.
*******nep Frau
15.234 Beiträge
Ich habe in den letzten Jahren gelernt:

Es gibt für N I C H T S eine Garantie.

Es wird Menschen geben die immer ohne Partner leben können, es gibt menschen, die haben einen Partner oder wünschen sich einen.

Ich habe nie aufgegeben auf den richtigen zu hoffen. Nun ist er vielleicht da. Vielleicht hat aber er auch eine andere Aufgabe Kb meinem Leben und wird irgendwann wieder weg sein.

Also wieso "verzichten"?

Man sollte nur versuchen, jedem neuen Partner eine neue Chance zu geben.

Neue Liebe, neues Leben, neues Glück.
*******_73 Paar
35 Beiträge
Wir sind immer
noch ein Bestandteil der Natur. Wie Buzzzer richtig zitiert hat:
Wir sind biologische Wesen. Der Hauptzweck der Evolution ist nun mal die Arterhaltung, und das spielt bei der Sexualität sehr stark mit rein.

Sex ist keinesfalls Fundament einer Beziehung, lediglich ein wichtiger Bestandteil. Wer seine Beziehung auf der sexuellen Eben aufbaut, ist meiner Sicht nach dem Scheitern verurteilt...

Liebe jedoch, die Gefühle und Vertrauen sind etwas anderes. Wenn der Partner emotional die Beziehung verlassen hat, dann gibt es kein Fundament mehr, das die Wände einer Beziehung tragen könnte.
*****cat Mann
2.498 Beiträge
Ich habe das Buch gelesen und bin davon begeistert gewesen. Einfach weil es nicht den Anspruch auf eine allein glücklich machende Weisheit hat, sondern weil es einen zum Nachdenken anregt und Lösungsmöglichkeiten aufzeigt und es dem Leser ermöglicht, die für ihn gangbare Lösung zu wählen. Allerdings teile ich auch nicht alles was Herr Clement in dem Buch schreibt. Ich denke nämlich durchaus, dass eine Affäre funktioniert ohne dass es gegenüber der Hauptbeziehung Geheimnisse gibt. Aber auch da wird jeder seine eigene Sicht dazu haben.

Was das Thema "Vertrauen" angeht: Aus meiner Sicht ist Vertrauen das Fundament, auf das eine wie auch immer geartete Beziehung gebaut ist. Sei es Partnerschaft, Freundschaft oder Familiäre Verbindungen. Wenn das weg ist kann die Beziehung nicht funktionieren, wie Cats_77_73 auch schon schrieben. Was genau dieses Vertrauen erschüttert dürfte auch wieder von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein. Für die einen ist es schon ein Seitensprung, bei anderen gibt es eben andere Grenzen.
*******nep Frau
15.234 Beiträge
Wieso muss man fremd gehen?
Wenn es nicht passt und man versucht hat gemeinsam den sexuellen Horizont zu erweitern. Wieso trennt man sich dann nicht anstatt den anderen so zu verletzten?
Sowas kommt immer raus!

Bei mir in der Partnerschaft muss keiner fremd gehen da wir unsere Sexualität gemeinsam ausleben. Privat so wie in Clubs mit anderen Paaren. Wir reden offen und ehrlich über alles. Für uns ist es so perfekt das wir nichts ohne den anderen machen können Hbf wollen.
******mon Mann
1.980 Beiträge
Wieso muss man fremd gehen?
Wenn es nicht passt und man versucht hat gemeinsam den sexuellen Horizont zu erweitern. Wieso trennt man sich dann nicht anstatt den anderen so zu verletzten?
Sowas kommt immer raus!

Bei mir in der Partnerschaft muss keiner fremd gehen da wir unsere Sexualität gemeinsam ausleben. Privat so wie in Clubs mit anderen Paaren. Wir reden offen und ehrlich über alles. Für uns ist es so perfekt das wir nichts ohne den anderen machen können Hbf wollen.

Es ist durchaus berechtigt, dass Du Dir diese Frage stellst. Und es ist doch ganz wunderbar, wenn Ihr in Eurer Beziehung die Erfüllung gefunden habt.

Aber es gibt durchaus andere Ansichten, die es zu akzeptieren gilt.
Nicht jede Beziehung ist es wert, wegen der Lust auf fremde Haut beendet zu werden. Und nicht jede Beziehung taugt zu einer offenen Beziehung.

Am Tage, an dem sich der Partner emotional für eine andere Frau entscheidet und die Beziehung beendet, weiß man dann was wahre Untreue bedeutet. Tolles Sexleben hin oder her.
*****cat Mann
2.498 Beiträge
Wenn es nicht passt und man versucht hat gemeinsam den sexuellen Horizont zu erweitern. Wieso trennt man sich dann nicht anstatt den anderen so zu verletzten?
Am ehesten fällt mir noch ein: weil man den anderen nicht verlieren will obwohl man sexuell nicht (oder nicht vollständig) kompatibel ist?

Wobei für mich ja noch die spannende Frage wäre: Was heißt für dich fremdgehen? Erfahrungsgemäß ist der Begriff nicht bei allen Menschen gleich besetzt . Heißt es für dich "Sex mit jemand anderem haben" oder "Sex mit jemand anderem haben ohne dass der Partner davon weiß"? Letzteres finde ich durchaus probelmatisch, weil es genau das oben angesprochene Vertrauen erschüttert oder zerstört falls es rauskommt. Die erste Bedeutung sehe ich wiederum völlig unkritisch - wenn sich beide Partner auf ein Modell einigen können was Sex und/oder Beziehungen mit dritten einschließt, warum nicht.
********er62 Mann
2.373 Beiträge
Themenersteller 
nach meinem Verständnis
meint Fremdgehen immer noch: "Sex mit jemand anderem haben ohne dass der Partner davon weiß"
Weiß der Partner davon, ist es kein Fremdgehen mehr.... und die Frage ist dann nur, wie die Beteiligten damit umgehen.
Man muss sich dann nicht zwingend trennen, sondern ich bin überzeugt, dass es konstruktive Lösungen dafür gibt, was aber voraussetzt, dass man den Partner nicht als sein Eigentum reklamiert.
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