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Wie geht ihr mit Grenzüberschreitungen um?

******216 Frau
2 Beiträge
Themenersteller 
Wie geht ihr mit Grenzüberschreitungen um?
Gibt es hier jemanden, der Erfahrungen damit gemacht hat, dass bei einer D/s / S/M Beziehung oder Session jemand weiter gegangen ist, als es noch angenehm war oder sich im Nachhinein dann doch nicht gut anfühlte und "Spuren", schlechte Gedanken, Angst oder Panik hinterließ?

Wie kann man soetwas vermeiden?
Ein bisschen mehr, ein bisschen fester kann sich doch gleich zehnmal unangenehmer anfühlen und die Stimmung dann plötzlich kippen und auch Vertrauen zerstören.
Es kann doch passieren, dass eine Grenzüberschreitung erst bemerkt wird (ob jetzt nun die eigene oder die des gegenüber, ob es nun die Grenze des unwissenden oder des nicht mehr aushalten Könnens und anhaltende Angst bereitenden ist), wenn sie überschritten ist.

Was meint ihr dazu?
Ist man einfach nicht dafür (BDSM in jeglicher Form) gemacht, wenn man Bedenken hat, wenn man sich bei Grenzen nicht sicher ist oder wenn diese schon einmal überschritten worden sind?

Würde mich über eure Antworten freuen.
*********rever Frau
2.591 Beiträge
Man sollte immer bedenken, daß alle Beteiligten an einer Session Menschen sind, die auch Fehler machen können und sich in unterschiedlichen Stimmungslagen befinden können...
Es gibt keine Garantie dafür, daß immer alles total toll und super und nach Plan verläuft....
Aber man sollte im Vorfeld halt überlegen, welche Möglichkeiten man hat, die Risiken einer Enttäuschung so weit es geht, einzuschränken. Sprich safeword, Ampel etc.
Und danach immer wieder zusammen reflektieren und schauen, was war klasse😉 Gab es Dinge, die sich halt vielleicht erst Tage später als Katastrophe herausstellen....
Solange das gegenüber ja nicht absichtlich versucht, dich zu verletzen, sollte es eigentlich immer nen Weg geben, miteinander zu reden und auch Situationen, in denen Vertrauen verloren gegangen ist, aufzuarbeiten und vielleicht auch wiederherzustellen😊
******014 Frau
368 Beiträge
Grenzen sind erstmal dazu gemacht, das man sie einhält. Die einvernehmliche Überschreitung von Grenzen muss mit viel Feingefühl und Einfühlungsvermögen vorgenommen werden.

Ist eine Grenze überschritten, so kann das Erlebte auch sehr schnell zu einem Tabu werden.

Eine Tabu- Liste kann nicht in Stein gemeißelt sein, eine Beziehung entwickelt sich, die Erfahrung wächst.

War jetzt meine Antwort am Thema vorbei?
Ein Top wird niemals Grenzen überschreiten, denn dies ist auch immer ein kriegerischer Akt. Es gilt Grenzen zu erweitern. Um dies zu können ist es zunächst immer notwendig die Grenze zu erkennen und zu akzeptieren. Ein aufheben einer Grenze liegt darin begründet dem anderen verständlich zu machen das es eben nicht seine odern oft eine von außen gesetzte Grenze ist, die der Hingabe häufig im Weg steht.
*******e_S Frau
28.911 Beiträge
*achtung* Ich *achtung* denke, Grenzen sind mit das schwierigste Thema beim BDSM. Sie sind nie absolut wie ein Tabu und verschieben sich ständig.

Die Kunst bei Grenzen ist zu erkennen, wann sie in diesem Moment erreicht sind.
@ Karoline_s

warum sollte das ein schwieriges Thema sein, das erschließt sich mir nicht ganz.

ich gebe dir allerdings recht damit das es eine Kunst ist Grenzen überhaupt wahrzunehmen. Es sind häufig diese nicht offen kommunizierten, weil selbst nicht bekannten, Grenzen die sich zu Kathastrofen auswachsen können. Dies sollte allerdings von einem auch Top erkannt werden. Tragisch wird es dann wenn beide nicht erkennen das eine Grenze überschritten wurde.
*****n_N Mann
9.347 Beiträge
******216:
Was meint ihr dazu?
Ist man einfach nicht dafür (BDSM in jeglicher Form) gemacht, wenn man Bedenken hat, wenn man sich bei Grenzen nicht sicher ist oder wenn diese schon einmal überschritten worden sind?
Ich glaube jeder hat Bedenken was seine Grenzen Betrifft. Was ja auch verständlich ist, wenn man sie selbst (noch) nicht kennt.
Natürlich schwingt dadurch auch immer etwas Angst mit. Nicht umsonst bedarf es einiges an Vertrauen in sein Gegenüber um diese Ängste bei Seite zu schieben um sich fallen lassen zu können.

Im BDSM finden sich die unterschiedlichsten Menschen, Meinungen und Empfindungen. Die einen lieben die "Comfort Zone", die anderen das "an Grenzen gehen" und wieder andere das "über Grenzen gehen". Es kann also kein "nicht dafür gemacht" geben, sondern höchstens ein Gegenüber das nicht zum eigenen BDSM passt.



******216:
Wie kann man soetwas vermeiden?
Ein bisschen mehr, ein bisschen fester kann sich doch gleich zehnmal unangenehmer anfühlen und die Stimmung dann plötzlich kippen und auch Vertrauen zerstören.
Dafür hat Sub ja ihr Stoppwort und sollte es genau dann benutzen! Man kann von niemanden immer zu 100% erwarten das er immer genau den richtigen Moment erwischt eine Session zu beenden. Dafür gibt es viel zu viele Einflüsse was die Geistige und Körperliche Verfassung betrifft.
Es ist immer leicht den Buhmann beim Gegenüber zu suchen aber hier steht jeder selbst in der Verantwortung es zu beenden, wenn er an seine Grenzen stößt die er jetzt und hier nicht überschreiten mag.
Hellseher gibt es nicht und somit zerstört nicht das Gegenüber das Vertrauen (außer er ignoriert das Stoppwort) , sondern man selbst.

Es kann doch passieren, dass eine Grenzüberschreitung erst bemerkt wird (ob jetzt nun die eigene oder die des gegenüber, ob es nun die Grenze des unwissenden oder des nicht mehr aushalten Könnens und anhaltende Angst bereitenden ist), wenn sie überschritten ist.
Ja, das kann passieren. Aber wenn das Kind in den Teich gefallen ist, dann bekommt es keiner mehr trocken wieder raus. Hier muss man dann halt damit leben und einen Weg finden damit zu leben. Die Welt geht deswegen ja nicht unter, man lernt ja aus seinen Fehlern (in der Regel).
Während der Session bietet sich ein Safewort an. Oder ein Ampelsystem, sprich grün, gelb, rot. Kann der Dom abfragen oder der devote Partner von Zeit zu Zeit als Statusmeldung von sich geben.

Und wenn sich die Überschreitung erst im Nachhinein rausstellt sollte man (vor der nächsten Session) drüber reden.
********chaf Mann
7.457 Beiträge
JOY-Angels 
Wie kann man soetwas vermeiden?

Du kannst es nicht vermeiden.

Du kannst das Risiko minimieren, dass das von Dir Beschriebene geschieht, aber jedem sollte bewusst sein, dass BDSM nicht zu 100% beherrschbar ist. Dazu geht es zu tief und berührt es auch viel zu schnell die Seelen beider Menschen.

Ich widerspreche da auch vehement Tatkraft, dass Dom alles im Griff haben sollte und es jederzeit können wird, wenn er erfahren genug ist. Selbst die erfahrensten Doms können nichts machen, wenn z.B. ein Trigger getroffen wird, von dem nicht einmal Sub etwas weiß.

Ein Beispiel: Beide möchten etwas Neues ausprobieren, den Rohrstock. In der Fantasie finden es Dom wie Sub total geil. Also das Ding gekauft, genau angesehen, sich informiert worauf man zu achten hat, Dom hat schon mal vorher am Kissen und ggf. an sich geübt, alles so wie immer. Nun legt er los, ganz sanft auf den Hintern damit. Und Sub stürzt ab. Plötzlich, nach dem 2. Schlag bereits. Völlig unvorbereitet. Weil eine vergessene Erinnerung aus der Kindheit hochkommt aus dem Unterbewusstsein und Sub auf einmal, von 0 auf 100, in Vollpanik ist.
Klar, Dom fängt dann Sub auf, tut alles um sie aus diesem Film rauszuholen, dennoch wurde hier eine Grenze überschritten! Und nichts, rein gar nichts, hätte die zwei darauf vorbereiten können. Sie konnten es schlicht nicht verhindern.

Das ist nun einmal das Risiko, wenn man sich etwas Neuem nähert. Gilt für alle Lebensbereiche, insbesondere aber eben auch für BDSM.

Die gute Nachricht ist aber, dass solche Extremfälle eher selten sind, solange beide sich an ein paar ganz einfache Regeln halten:

1. Langsam anfangen! Egal mit was.
2. Genau auf nonverbale Signale achten (vor allem für den Dom wichtig)
3. Lieber zu früh als zu spät abbrechen, weiter kann es ein andermal immer noch gehen
4. Bei Anfängern die Ampel am Anfang als Justierung nutzen
5. Niemals denken "was gestern ging, geht auch heute"

Zu 1.: Erklärt sich von selbst.

Zu 2.: Sub kann sich noch wohl fühlen, ihr Körper aber vielleicht schon merken, dass etwas nicht stimmt, ohne dass es Sub bewusst wahr nimmt. Eine sich verkrampfende Hand, eine kurze Anspannung der Muskeln, etc. - solche kleinen Signale sind Warnsignale, die es sich lohnt, ernst zu nehmen.

Zu 3.: Im Rausch der Gefühle will Sub gerne mal mehr, als ihm/ihr gut tut. Und beschwert sich dann bei Dom, warum es denn jetzt schon zu Ende wäre *lol* - um später dann aber zu bemerken, dass es vielleicht sogar höchste Eisenbahn war. Selbst harmlos Wirkendes geht tief. Bei BDSM ist nichts harmlos.

Zu 4.: Grün = "Meeehr", Gelb = "Puh, du bist hart an der Grenze", Rot = "Bitte aufhören damit, Grenze erreicht". Gelb sollte ausreichen, um die Intensität nicht weiter zu steigern. Siehe 3.

Zu 5.: Es gibt Tagesformen auch beim BDSM. Darum ist volle Aufmerksamkeit jederzeit notwendig, selbst wenn man dasselbe schon hundert Mal gemacht hat und es immer problemlos ging. Beim hundertersten Mal kann es vielleicht dann doch mal zu viel sein.

Klingt jetzt nach voll viel, so dolle viel ist es aber eigentlich gar nicht. Wenn Dom und Sub sehr aufmerksam sind, auch nach den Sessions darüber reden und daraus lernen, dann lässt sich das Ganze schon recht gut beherrschen.

Man sollte aber eben nicht dem Trugschluss erliegen, dass es einen nicht doch mal "erwischen" kann.
Was aber kein Drama ist. Auch Abstürze lassen sich wuppen, wenn beide danach so erwachsen sind und nicht jeweils dem anderen die Schuld geben, dass es geschehen ist, sondern einfach wissen, dass es nun einmal selbst bei noch so viel Absicherung passieren kann.
****Cat Frau
2.872 Beiträge
@schwarzschaf
Ich muss sage sehr gut geschrieben!!

*danke*
Grenzüberschreitungen
..., sofern sie aus momentaner Unvorsicht geschehen, müssen kein Drama sein. Man redet darüber, verständigt sich, verzeiht und beherzigt.
Mir ist das mal passiert: Ich wurde an ein Andreaskreuz gefesselt, Femdom nahm mir die Brille ab und entfernte sich mit Maledom, um noch ein bisschen "Spielzeug" zu holen. Ich stand also allein, fixiert, konnte kaum was sehen - es fühlte sich ewig an - und bekam Panik. Es war nicht zwingend vorhersehbar gewesen; daher hatten wir uns auch nicht vorab dazu verständigt, dass da womöglich eine Grenze ist.
Als die beiden zurückkehrten, schlug mir die Panikattacke auf den Kreislauf. Sofort lösten sie mich vom Andreaskreuz, Maledom versorgte mich mit Cola, Femdom nahm mich in den Arm und beruhigte mich.
Klar, der Spaß am Spiel war verlorengegangen; wir setzten es nicht fort. Aber ernsthaft zu Schaden gekommen war ich nicht, und da sich beide sehr lieb um mich gekümmert haben, werten wir das einfach mal als "kleinen Betriebsunfall". Sollte es noch mal zu so einem Spiel kommen, dann wissen wir eben Bescheid - und dem Spaß steht nichts mehr im Wege.
Grenzüberschreitungen
... können durchaus auch ins Auge gehen.
"Komm bitte nicht auf die Idee, irgendwie aufzutauchen heute, dann stirbst Du", war der Wortlaut einer SMS, die ich eines Nachts von Dom erhielt.
Da er mich vorab oft genug mit unbedachten Äußerungen sehr verängstigt hatte, war in diesem Moment das Maß für mich voll und die Grenze ganz klar überschritten.
Sicher hatte er nicht wirklich ernsthaft vor, mir was anzutun. Doch wer jemand anderen dominieren (= beherrschen) möchte, der sollte auch seine eigene Wortwahl im Griff haben - gerade auch bei schriftlichen Nachrichten und erst recht, wenn man beim Empfänger einer solchen Nachricht auch noch finanziell in der Kreide steht.
Ich las den Paragraphen 241 Abs. 1 und 2 StGB, kämpfte minutenlang mit mir - Zuneigung vs. Selbstachtung -, entschied mich für Selbstachtung und erstattete noch in derselben Nacht Strafanzeige ...
Ein kleiner Ausflug in Tatkrafts Begrifflichkeiten…
Dominant leitet sich aus dem lateinischen dominare ab und bedeutet übersetzt herrschen.
Umgangssprachlich wurde hier ein Alleinstellungsmerkmal in der Form eines“ dass man andere zwingt, sich unterzuordnen“ angehängt das es im Ursprung so aber nicht gibt.
Zwar gehört der Zwang auch zu den Mitteln mit denen man herrschen kann und hier ist der Zusammenhang zum SM bedeutend da es für diverse Spielarten von durchaus elementarer Bedeutung ist Zwang auszuüben, aber es ist eben nur ein Mittel zu herrschen. Hier beginnt für mich die Unterscheidung zwischen Doms und Tops. Ein Dom hat in meinen Augen als einziges Mittel den Zwang. Ein Top herrscht auch mit anderen Mitteln.
Wahre Dominanz, als die Kunst zu herrschen, geht bei weitem darüber hinaus nur einen Weg zu kennen und ergibt für mich erst wahre Tiefe und Verbundenheit. Hier kommt die von mir sehr geschätzte Freiwilligkeit ins Spiel.
Grenzüberschreitungen
*offtopic* Interessant: dieses Thema im Zusammenhang mit dem heutigen Datum ... *zwinker* ... *zumthema*
*******ias Frau
4.126 Beiträge
entgegengesetzte Richtungen
Danke Schwarzschaf, sehr schön beschrieben. *top*

Ergänzend möchte ich bei Punkt 3 einhaken.
********chaf:
3. Lieber zu früh als zu spät abbrechen, weiter kann es ein andermal immer noch gehen

********chaf:
Zu 3.: Im Rausch der Gefühle will Sub gerne mal mehr, als ihm/ihr gut tut. Und beschwert sich dann bei Dom, warum es denn jetzt schon zu Ende wäre *lol* - um später dann aber zu bemerken, dass es vielleicht sogar höchste Eisenbahn war. Selbst harmlos Wirkendes geht tief. Bei BDSM ist nichts harmlos.


Das geht in die Richtung: Als Dom der Sub Grenzen setzen und ihr ermöglichen, ihre eigenen Grenzen besser wahrzunehmen!

Die Mehrheit der Doms ist gerne in der anderen Richtung - der Grenzerweiterung - unterwegs. Für einen Menschen wie mich wäre dies jedoch Gift. Denn ich überschreite von Natur aus meine Grenzen und tendiere dazu auf Reserve zu laufen ohne es zu merken. So ganz allgemein. In allen möglichen Lebensbereichen musste ich mir mühseelig angewöhnen, mehr auf meine Ressourcen zu achten und bin damit noch lange nicht durch.

Beispiel Sport: Wenn mich mein früherer Trainer nicht vom Feld nahm, habe ich trotz Verletzungen oder völliger Erschöpfung einfach weitergespielt - bis zum Umkippen. Weil ich war ja so gefesselt vom Wettkampf. Konsequenz: Längere Genesungs- und Regenerationsphasen. Kontraproduktiv für weiteres Training und Leistungssteigerung. OK. Durch die Unterstützung meines damaligen Trainers habe ich gelernt, meine Grenzen besser wahrzunehmen und zu berücksichtigen. Doch als nächstes traf ich dann auf einen Trainer, der uns unbedingt über unsere Grenzen treiben wollte. Im festen Glauben daran, dass dies bei allen zur Leistungssteigerung führe. Wenn ich dann aufhören wollte, stolz darauf, meine Grenze erkannt zu haben, hat dieser Trainer alles andere als positiv reagiert. Da kämpfte ich an zwei Fronten. Sowohl gegen mein Naturell als auch gegen den Trainer. Ende vom Lied war, dass ich mich mit 18 Jahren kaputt trainiert hatte und mir der Arzt für eine Weile jeglichen Sport untersagte.
Daraus habe ich viel gelernt.

Und dies nun in Bezug zu Julias Frage gesetzt:
******216:
Ist man einfach nicht dafür (BDSM in jeglicher Form) gemacht, wenn man Bedenken hat, wenn man sich bei Grenzen nicht sicher ist oder wenn diese schon einmal überschritten worden sind?

Die Frage ist nicht, ob BDSM etwas für Dich ist oder nicht. Sondern vielmehr, was für ein Typus Du bist und welcher Typus Dir gut tut.

Tue ich mich mit einem Dom zusammen, der primär Interesse an Grenzerweiterungen hat, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es einen destruktiven Verlauf nimmt. Oder aber es bleibt für beide irgendwie schaal.

Die Vorlieben müssen halt passen. Und ich brauche eben den Typus mit der Vorliebe "Grenzen bewusster spürbar machen/ Grenzen setzen." So eine Art "Grenzwächter". Dann kann es für beide ein voller Genuß werden.

Dies schränkt bloß meine Auswahl drastisch ein, macht BDSM aber nicht unmöglich.


Liebe Grüße!
Galinthias
@ Tatkraft
Wundervoll wie Du die laufende Diskussion mit deinen Begrifflichkeitsdefinitionen bereicherst....

Mir war die Unterscheidung zwischen Dom und Top bis dato völlig entgangen.

Zu deiner These das Top keine Grenzen überschreitet halte ich dir deine eigene Aussage in deinem nächsten Beitrag entgegen, in dem Du sehr richtig erkennst das nämliche Grenze eben nicht immer sofort erkannt wird, und ja, ich stimme Karoline_S zu, es IST ein diffiziles Thema.

Zur TE:

Es kann vorkommen das etwas ein weniges weiter geht als angenommen, aber das muss nicht zwingend bedeuten das dem IMMER so ist. Um selbiges zu vermeiden wurden bereits Hinweise gegeben die ich nun nicht wiederholen muss.
Gibt es hier jemanden, der Erfahrungen damit gemacht hat, dass bei einer D/s / S/M Beziehung oder Session jemand weiter gegangen ist, als es noch angenehm war oder sich im Nachhinein dann doch nicht gut anfühlte und "Spuren", schlechte Gedanken, Angst oder Panik hinterließ?

Ja, durchaus. Ist in unserer Beziehung durchaus gewollt und teilweise nötig.

Wenn du mehr dazu wissen willst per PN.
Ansonsten gebe ich dir den guten Ratschlag, du bist noch jung und (wahrscheinlich) unerfahren, lass es langsam angehen.
Grenzüberschreitungen sind eben genau das, Grenzen überschreitend. Das kann vieles auslösen, gerade in der Psyche. Du brauchst einen erfahrenen, gefestigten Dom dazu der weiß was er tut um keinen Schaden zu nehmen.
Grenzüberschreitungen
@TE: "Ist man einfach nicht für BDSM gemacht ...?" - diese Frage habe auch ich mir schon ganz oft gestellt. Doch wenn Du Dich hier im JC mal so durch einige Diskussionen schmökerst, dann wird Dir immer mal wieder der Satz entgegenspringen, dass BDSM sehr vielseitig ist und dass im Grunde eigentlich jeder seinen eigenen BDSM ausübt, von einzelnen Praktiken bis zu 24/7 mit TPE.
Deshalb erlaube ich mir einfach mal 'ne kühne These: Vielleicht bist Du nicht für BDSM mit jemand Bestimmtem "gemacht", weil sein BDSM nicht Deiner ist und umgekehrt. Vielleicht bist Du auch nicht für die eine oder andere Praktik in dieser oder jener Intensität "gemacht".
Aber grundsätzlich für BDSM "gemacht" bist Du ganz bestimmt, denn anderenfalls hättest Du Deine Frage(n) in dieser Runde nicht gestellt.
*******e_S Frau
28.911 Beiträge
*****e69:
Während der Session bietet sich ein Safewort an. Oder ein Ampelsystem, sprich grün, gelb, rot. Kann der Dom abfragen oder der devote Partner von Zeit zu Zeit als Statusmeldung von sich geben.

Ampelfarben und Safewörter haben durchaus ihre Berechtigung, sind sinnvoll und bieten einen gewissen Schutz. JedeR mag für sich selbst entscheiden, ob er/sie sie verwenden möchte oder nicht.

ABER:

Sie stellen niemals eine Entschuldigung dar, wenn Grenzen überschritten werden. Auch die dominant/sadistische Fraktion kann sich nicht dahinter verstecken! Genauso wenig sollten die devot/masochistischen Menschen dies leichtfertig bzw. grundlos verwenden.

Es gibt einen Moment, in dem jegliche Realität ausgeschaltet ist. Da werden Hören oder Reden völlig ausgeblendet, mal vom Sinnesentzug abgesehen. Nur die eigenen Reaktionen des Körpers werden wahrgenommen. In solchen Momenten würde *achtung* mich *achtung* jegliches Geplapper stören, wenn ich es denn wahrnehmen würde und den Inhalt kann mein Gehirn nicht mehr verarbeiten. Ich wage zu bezweifeln, dass in solchen Momenten die Bedeutung von rot, gelb, grün bzw. Safewörter eine Bedeutung haben. *achtung* Ich *achtung* kann ab diesem besonderen Moment nicht einmal mehr zählen...
zu den Ampelfarben...

selbstverständlich muß ein top in der lafe sein bei abfrage des safewortes zu seiner sub auch durchzudringen. dazu gibt es eine reihe von techniken, angefangen beim augenkontakt, der gleichschaltung der atmung und diversen anderen möglichkeiten. zweck ist hierbei nur für einen augenblick sub in das hier und jetzt zurückzuführen um ihr zu ermöglichen dies auch auszudrücken... deswegen grün, gelb und rot... ein guter top hört spätestens bei gelb auf und führt sub langsam zurück.
Kinners, Kinners...
das ist mir alles viel zu steril!

Ein bisschen Schwund ist immer - also...

Kopf über ins Leben bitte!

Und wenn man/frau mal ein Pflaster drüber kleben muss - was solls?

Ich bin mehr als einmal im KKH gelandet - alles echte Unfälle - und?

Shit happens - aber es war geil.
*****saz Mann
1.200 Beiträge
Landlady_bb,
weshalb hast du Strafanzeige gegen deinen "Dom"nach einer SMS erstattet? Gibt es dazu irgendeine plausible Geschichte oder wolltest du das einfach mal so zum Thema "Grenzüberschreitungen" in mehrerer Hinsicht raushauen?
*******e_S Frau
28.911 Beiträge
In den zahllosen Threads zum Thema BDSM wundere ich mich immer wieder, wie naiv, leichtgläubig und manchmal auch verantwortungslos manche handeln. Damit beschränke ich mich nicht nur auf den dominant/sadistischen Part.

Wenn ich lese:

*******y_bb:
Mir ist das mal passiert: Ich wurde an ein Andreaskreuz gefesselt, Femdom nahm mir die Brille ab und entfernte sich mit Maledom, um noch ein bisschen "Spielzeug" zu holen. Ich stand also allein, fixiert, konnte kaum was sehen - es fühlte sich ewig an - und bekam Panik. Es war nicht zwingend vorhersehbar gewesen; daher hatten wir uns auch nicht vorab dazu verständigt, dass da womöglich eine Grenze ist.

fällt mir nur noch wenig ein. Jegliches Fixieren und viele andere Praktiken wollen gelernt und geübt sein. Sicherlich ist das nicht spektakulär, doch hätte es in diesem Moment die Panik verhindert. Üben und Lernen ist auch zu Hause möglich, dafür braucht es keine Party oder Clubbesuch. Gleichzeitig sollte jeder wissen, dass langes Stehen mit erhobenen Armen früher oder später immer zu Kreislaufproblemen führen kann. Es reicht eben längst nicht, nur im www zu lesen. Anscheindend wird es zur hohen Kunst, über Gelesenes nachzudenken. Über die Eigenwahrnehmung und aufrichtige Kommunikation mag ich nicht einmal nachdenken....
***va Frau
3.485 Beiträge
Das Gegenüber muss einfach auch passen. Ich mag Spiele an den Grenzen und da ist die Gefahr einfach höher, dass mal eine Grenze überschritten wird. Ich plädiere nicht für ungezwungene Grenzüberschreitungen aber man sollte sich bewusst sein, dass es passieren KANN. Und dann bin ich dafür, das Ganze nicht zu dramatisieren, darüber sprechen, schauen wo das Problem liegt und dann heulen, kuscheln und wieder zu sich finden.
Sorry - aber...
einige von Euch scheinen doch nach dem Motto:

"Wasch mich - aber bitte mach mich ja nichts nass!"

unterwegs zu sein.

No risk - no fun.

Dom ist niemals ein Hellseher - und wenn er wirklich auf alle Eventualitäten Rücksicht nehmen würde - menno, dann wäre er ein stinklangweiliges Date!
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