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Hat TPE auch Grenzen?

*****a_A Frau
10.860 Beiträge
Themenersteller 
"Dein Herr bin ich und doch nur Sklave deiner Lust.
Du nennst mich deinen Meister, und doch warst du es, die mich zu dem gemacht hat.
Du kniest zu meinen Füßen, und doch bin ich es der sich ehrfürchtig verneigt."
Heinrich Heine

Ich finde, das diese Worte von Heinrich Heine wundervoll hier reinpassen.
Gibt es für dieses Gedicht eine Quellenangabe

In meinem Gedichtband, vom ollen Heine existieren diese Zeilen nicht


Ist das ein Reim Fragment ?

Wäre super wenn du schreibst aus welcher Quelle du diese Zeilen hast
*****a_A Frau
10.860 Beiträge
Themenersteller 
Ich weiss nur, das es von Heinrich Heine ist.
Ein Pinnwandspruch einer Bekannten von mir *g*
Ich glaube nicht das es von Heine ist

Schau doch mal nach ob du einen Quellennachweis bekommst
********chaf Mann
7.452 Beiträge
JOY-Angels 
Scheint eine urbane Legende zu sein. Ich habe auch mal meine Zitatquellen im Internet drauf angesetzt, da taucht dieses Zitat gar nicht erst auf.

Wo es laut Google auftaucht, sind zahlreiche Blogs und Foren, wo dieses Zitat fleißig gepostet wird, mal mit, mal ohne Quellenangabe.

Könnte also sein, dass sich diese Zeilen irgendwer mal ausgedacht hat, sie Heine zugeschrieben, dann mal im Netz ausgesetzt und geguckt, was passiert. *cool*
Kann ja sein das es passiert
Wäre aber interessant gewesen in welcher Zeit Heine die Zeilen geschrieben hat
In welchem Zusammenhang usw

Würde mich echt interessieren


Ich finde auf offiziellen Heine Seiten auch kein Wörtchen aus diesem Zitat
Zunächst sollte man sich über die Bedeutung des Begriffs Wille im Klaren sein. Mit dem Begriff des WILLENS wird in aller Regel ein Gefühl oder vages Bewusstsein, der Eindruck oder die mehr oder weniger feste Überzeugung verbunden, in seinem Wollen frei zu sein. Was genau unter dieser sogenannten Willensfreiheit zu verstehen ist und ob sie tatsächlich gegeben ist, ist umstritten.
Letzten Endes ist der Wille das Umsetzen von persönlichen Entscheidungen in die TAT(Tatkraft). Auch ein geschehen lassen ist eine Tat.
Doch zu deinen Fragen.
1. Welcher Wille zählt?
Der gemeinsame… Trieb, Begehren, ein starkes Sehnen sollte durch Top erkannt und gefördert werden gerade auch in einer TPE Beziehung. Ziel hierbei sollte es sein den Willen von Sub dem eigen anzugleichen. Dies kann auf verschiedene Art und Weisen erfolgen. Was zu deiner zweiten Frage führt,
2. Kann ein Wille gebrochen werden?
Selbstverständlich kann er das! Tut dies Top aber, so hinterlässt er kaputte Seelen für die er in aller Regel keine Verantwortung übernimmt, getreu dem Motto den Dreck dürfen andere wegräumen…Für mich sind das aber keine Tops und ist für mich ein absolut inakzeptables Verhalten.
******ero Mann
18 Beiträge
TPE Grenzen
Liebes mädchen,

meine Meinung nach hat TPE auch Grenzen. Wenn ich als Herr dir die Anweisung gebe dich in deine Ecke zu knien und zu warten bis ich wieder komme und es brennt in der Zeit, was tust du?
Ich denke es ist selbstverständlich, dass du nun eine Entscheidung treffen darfst. Nämlich aufzustehen - trotz anders lautendem Befehl und sogar mit der Feuerwehr zu kommunizieren *zwinker*
Bei mir würdest du dafür auch später keine Bestrafung bekommen.

Anders sehe ich es bei deinem Beispiel am Anfang - du stehst an der Klippe und dein Herr sagt spring.
Dein Überlebensinstinkt lässt dich den Befehl verweigern.
Ein guter Herr lässt seine Sklavin nichts tun, was ihr schadet. Als Herr gebe ich Anweisungen nicht willkürlich. Jede hat einen Grund, den ich vorher gut bedacht habe und diese Überlegungen sind dir nicht bekannt.
Du siehst nur den Abgrund und die Informationen die du hast sagen dir - das ist nicht gut für mich.
Dein Herr hat evtl. den Tiger hinter dir gesehen und will dir mit seinem Befehl das Leben retten *zwinker*
Als Herr wäre meine Aufgabe und mein Ziel dein Vertrauen in mich soweit zu festigen, dass du weist, dass du mir und meinen Anweisungen blind vertrauen kannst.
Dieses Level an Vertrauen braucht natürlich Zeit, muss aber das Ziel sein.

Menschen, die das nicht könne, für die ist TPE meiner Meinung nach einfach nichts. Aber muss ja auch nicht.

Liebe Grüße
Severo
****akh Frau
2 Beiträge
Hallo A,

Meine Frage wäre aber nun, wie es mit Sklavinnen ist, die wirklich unschönes erleben. Funktioniert dort der "Überlebensdrang" nicht? .... auch ich war mal in einer völligen Hörigkeit gefangen. Wenn ich nun meinen neuen gedanken folge...dann wird mir klar, das es Gefühle im Hintergrund waren, die ich so sehr gebraucht habe. Ich lediglich in den falschen Händen gelegen habe. Trotzdem hat dort mein Überlebensdrang nicht gegriffen.... Woran mag das liegen?


Solange deine Bedürfnisse ausreichend erfüllt werden bindet dich das auch in einer Beziehung die dir nicht gut tut. Hättest du zum selben Zeitpunkt Alternativen oder passendere potentielle Dominante in deinem Umfeld gehabt wäre das vielleicht anders gewesen.

So hat dein Urinstinkt das aufgesaugt was du bekamst und das hat für dich eine gewisse Zeit lang ausgereicht. Submissive Frauen haben in sich drin stecken gehorchen zu wollen. Daher wirst du vermutlich immer zur Hörigkeit tendieren. Für dich ist vordergründig wichtig was dir etwas gibt, wie du schon weiter oben geschrieben hast - auch wenn du mal etwas erlebst was nicht so toll ist kann das am Ergebnis "die Summe tut dir gut" nichts ändern.

Hält sich das einigermaßen die Waage, gepaart mit der Sehnsucht nach Bedürfniserfüllung hälst du fest an dem was du hast, denn es ist besser als die nicht zur Verfügung stehende Alternative.

ciao shitakh
Ich sehe das ganz einfach
Das Beispiel mit dem Abgrund trifft es sehr gut und ein Herr sollte wissen was er aufzufangen in der Lage ist. Genau diese auffangen können bestimmt die Höhe aus der ein Herr eine schutzbefohlene springen lassen kann, alles ander führt zum unkalkulierten Absturz.

Ich bin "unbeleckt" wie mit es jemand gesagt hat, die sich inzwischen hab belecken lassen,
meine ganz einfachen Regeln halte ich aber für vernünftig, sie sind plausibel und haben mich dahin gebracht wo ich sicher stehe.
Kann ein Wille gebrochen werden?

Diesen Punkt möchte ich explizit rausgreifen.

Der Wille vieler Menschen ist schon nicht stark genug um sich im Supermarkt gegen Impulsivkäufe zu wehren, ihr Körpergewicht unter Kontrolle zu bekommen oder sich immer wiederholenden, negativen Erlebnissen im Leben (mieser Job, etc,) entgegenzustellen.

Kommt dann noch eine ausgeprägte devote Veranlagung hinzu und das dominante Gegenüber kennt die psychologischen Hebel kann man den Willen eines Menschen wie einen Grashalm knicken, auch soweit das dieser Mensch bei "Spring!" ungeachtet der Folgen tatsächlich springt.
**********urple Paar
7.607 Beiträge
Zwischen diesen ...
Beispielen oder "psychologischen Hebeln" und den"Willen brechen" sehe ich aber einen ganz deutlichen Unterschied!

FireGhost:
Der Wille vieler Menschen ist schon nicht stark genug um sich im Supermarkt gegen Impulsivkäufe zu wehren, ihr Körpergewicht unter Kontrolle zu bekommen oder sich immer wiederholenden, negativen Erlebnissen im Leben (mieser Job, etc,) entgegenzustellen.


Ob sich jemand bewusst oder unbewusst durch Werbung, eigene Bequemlichkeiten oder auch durch einen anderen Menschen in seinem eigenen Willen beeinflussen lässt, oder ob dieser explizit missachtet wird, das ist für mich ein deutlicher Unterschied.
Im ersten Fall trifft dieser Mensch trotz allen äußeren Einflüssen letztlich jede Entscheidung selbst! Im zweiten Fall hat dieser Mensch gar keine Entscheidungsgewalt mehr.

Es ist auch ein deutlicher Unterschied für mich, ob solche "psychologischen Hebel" mit negativem Vorsatz angesetzt werden, oder ob sie mit durchaus empathischem Hintergrund im "Metakonsens" angewendet werden.

Menschlicher Wille kann m.E. gebrochen werden, das ist für mich letztlich immer negativ. Er kann auch nur "ausgehebelt" werden, dann kommt es tatsächlich auf die Intention an.


LG BoP (m)
Im ersten Fall trifft dieser Mensch trotz allen äußeren Einflüssen letztlich jede Entscheidung selbst!

Das ist nur ein Beispiel wie sehr es um den Willen vieler Menschen bestellt ist. *zwinker*
Beispiel rauchen und freier Wille...
Ggf durch die Sucht gebrochen oder nicht....entscheidet der Raucher tatsächlich .?

Ich entscheide mich bewusst wieder anzufangen, weil ich nicht weiss ob ich das nochmal so von heute auf morgen wieder aufhören könnte...Nach 2 Glas Wein möchte ich gern rauchen..lass es aber.
*****o76 Mann
501 Beiträge
Die Grenzen von TPE
Es gibt nach meinem Wissensstand zwei Grenzen, die gegenüber noch "härteren" Beziehungsarten einzuhalten sind:

1. Die rechtlichen Grenzen: Ein Dom kann seine Sklavin nicht zu Straftaten anleiten, beispielsweise zur Unterschlagung, zum Diebstahl, zur Körperverletzung. Wenn Dein Dom sagt: Du bist doch Miitarbeiterin in der Buchhaltung, sorge doch dafür, daß Du Geld auf das Konto X transferiert, dann hat hat er seine Kompetenzen überschritten! Wenn der Dom in Dinge hineinregiert, die Auswirkungen auf andere hat und er nicht Vorgesetzter ist, dann hat er dazu kein Recht. Ich rede hier von Tätigkeiten wie Staatsanwalt oder Schöffe, die die Sklavin ausübt.

Wenn die Sklavin also Staatsanwältin ist und ich der Dom bin, dann entscheide ich nicht, ob angeklagt wird oder ob ich den Tatvorwurf fallen lassen werde, es sei denn, ich bin der Vorgesetzte. Das gilt bei Schöffen oder Richtern genauso! Ich darf entscheiden, wo sie ihre Arbeit macht (wenn dies nicht durch den Dienstherren vorgegeben ist) und vielleicht sogar, wie schnell sie arbeitet. Ich möchte vielleicht nicht, daß sie bis 22 Uhr über den Fällen brütet. Wenn sich einer amüsiert: Solche Fälle gibt es tatsächlich! Nebenbei ist hier auch noch die Frage zu stellen, ob ich mit meinem Dom zusammen arbeite und wie generell eine Beziehung innerhalb der gleichen Organisation von der Gesellschaft und dem Dienstherren/Arbeitgeber gesehen wird. Aber dies ist eine andere Sache!

2. Die "menschlichen" Komponenten: Jeder gesunde Mensch hat einen freien Willen! Wenn ich mit einem willenlosen oder einem Menschen mit schwachem Willen "spiele", dann begebe ich mich auf sehr dünnes Eis. Ich persönlich würde nie mit verstörten Menschen spielen.

Jede Sklavin muß das Recht haben, sich bei der Entscheidung:"Mach das, was ich will oder gehe!" zu entscheiden, zu bleiben (und es zu tun) oder zu gehen. Das unterscheidet meiner Meinung nach TPE von CIS. Es gibt Doms, die verkünden, daß sie ihre Sklavin zurückholen würde. Ich habe von einem Fall auf einem Stammtisch gehört, wo erst ein weiterer Herr, an den sich weitergeleitet wurde, der Sklavin die Freiheit geschenkt hat. Ich finde, daß sowas nicht zum BDSM gehört. Eine "Sklavin" muß immer die Möglichkeit haben, ihren Herrn zu verlassen, denn nach unseren Gesetzen gibt es kein Eigentum an Menschen. Sie beendet damit natürlich die Beziehung, aber das muß sie einkalkulieren.

Ich nehme jetzt Fälle, die real sind, aber nach meiner Meinung zum TPE gehören. Darüber dürfen wir gerne lebhaft diskutieren:

1. Die Sklavin hat kleine Brüste und soll Körbchengröße D bekommen. Der Herr entscheidet, daß sie zum Arzt geht und übernimmt auch die Kosten. Wir wollen ja die arme Sklavin nicht auch finanziell belasten.;-) Warum ist das nach meiner Meinung in Ordnung? Ein Arzt entscheidet letztlich, ob es durchführbar ist. Es ist eine Operation und verursacht Schmerzen, aber die Durchführung liegt in der Hand eines Dritten. Die Sklavin mag zunächst nicht zufrieden sein (die meisten sind es aber doch, weil sie ihrem Herren und anderen Männern gefallen will), aber es ist eine Entscheidung, die sie ihm übertragen hat.

2. Bestimmte Sexualpraktiken und Verleihung: Der Dom möchte, daß seine Sklavin ihn auch oral befriedigt, daß sie ihm den Po ableckt oder das sie ihren Urin trinkt. Warum ist das nach meiner Meinung in Ordnung? Das ist zwar eklig, aber nicht grundsätzlich gefährlicher als andere Praktiken. Viele Paare praktizieren ungeschützten Geschlechtsverkehr und welche Frau kann sich sicher sein, daß ihr Partner sich nicht irgendwo eine Geschlechtskrankheit zugezogen hat?

Ich weiß, daß das Thema "Verleihung" sehr kontrovers ist. Das sollte man zu Beginn einer Beziehung besprechen. Wenn die Sklavin von einer monogamen Beziehung ausgeht und dann verliehen wird, ist das ein Schock! Ich würde das Thema am Anfang der Beziehung durchsprechen.

Darf der Herr auch andere Sklavinnen haben? Er ist der Herr und die Sklavin hat kein Recht, ihn in seiner Entwicklung einzuschränken. Er trägt dann aber die Verantwortung für die beiden Sklavinnen. Hier zeigt sich das Machtungleichgewicht: Er entscheidet selber, seine Sklavin hat sich anderen Männern zu fügen. In der Praxis sind solche Frauen aber durchaus für die anderen Männer und den Herren attraktiver, weil sie gerade besonders stark auf die Männer eingehen. Das ist jedenfalls meine Erfahrung!

3. Intensives Spanking und Versohlen: Als aktiver Spanker mag ich es, Frauen den Po zu versohlen. Ich praktiziere aber kein TPE und wenige Frauen würden mich als "Überdom" bezeichnen. Dennoch hatte so manche Frau einen dunkelblauen Po nach der Session. Wenn der Herr seine Sklavin versohlt, dann gehört das dazu. Er muß auch keinen Grund haben, denn dieses Recht hat er in dieser Beziehung. Anders als beim reinen Spanking hat die Frau auch kein Recht darauf, zu entscheiden, wieviel sie bekommt oder ob es reicht. Lediglich die sichere Handhabung hat der Herr zu gewährleisten. Der Herr kann auch die Ausführung anderen überlassen, wenn er nicht willens ist oder es nicht kann. Ich kann also auch meine Sklavin auspeitschen lassen, wenn ich es selber nicht kann. Ich darf nur nicht selber auspeitschen, wenn ich es noch nicht oder nicht kann!

Ich kann meiner Sklavin auch ein blaues Augen schlagen, aber sicherlich nicht Amputationen durchführen! Ob sie mich nach dem blauen Auge verläßt, das weiß ich oft erst später. Es gibt Sklavinnen, die sich sogar freuen, wenn sie mal deutlich im Gesicht gekennzeichnet werden und sich sogar dafür bedanken. Ich würde mich aber darauf nicht als Herr verlassen.;-)

Ich muß dazu sagen, daß ich mich nie versklaven würde oder andere Menschen versklaven will. Wenn aber eine Sklavin dies macht, dann respektiere ich ihre Entscheidung und habe sogar manchmal meine Vorteile daraus gezogen.

BDSM ist für mich sowieso eine Sache absoluten Vertrauens. Ob das Vertrauen gerechtfertigt war, das weiß man aber leider erst später.;-)

Mit freundlichen Grüßen

Christoph
*******ker Paar
196 Beiträge
er schreibt
Lieber Chrido76;

dein Menschen und Frauenbild stammt nicht zufällig aus der Zeit eines kleinen, hässlichen Herrn mit seltsamen Schnurrbart?

Ihr sagen: Ab nächster Woche hast du Körbchengröße D, wenn ich einen Arzt finde, der mitmacht?

Ja ne, is klar ...

er von codemarker
********chaf Mann
7.452 Beiträge
JOY-Angels 
Puh, Christoph, da ist in der Tat einiges Brennbares dabei ... so tief drin bin ich in der Materie da jetzt nicht, zu den drei Punkten in der zweiten Hälfte aber mag ich ein paar Kleinigkeiten anmerken:

1. Die Sklavin hat kleine Brüste und soll Körbchengröße D bekommen. (...)

Das ist m.E. schon ein sehr starker Eingriff. Nicht nur den Körper betreffend (Stichwort Rücken), auch die psychische Komponente. Die Mehrheit der Männer steht auf große Brüste, sie ist damit häufiger Blicken "ausgesetzt" als sie es zuvor gewesen ist. Darüber aber entscheidet kein Arzt, er hat in erster Linie medizinische Folgen zu bewerten. Die psychischen können da schnell zu kurz kommen.
Ebenso die Reaktionen im Familien- und Freundeskreis.
Ich sehe dort nur eine Chance, wenn es auch selbst schon ihr eigener Wunsch, vor der TPE-Beziehung, war, sich die Brüste vergrößern zu lassen. Ansonsten klingt das für mich nach dem Rauslassen des Teufels aus der Flasche, den man dann, wenn es geschehen ist, dort nicht mehr hinein bekommt.

2. Bestimmte Sexualpraktiken und Verleihung: Der Dom möchte, daß seine Sklavin ihn auch oral befriedigt, daß sie ihm den Po ableckt oder das sie ihren Urin trinkt. Warum ist das nach meiner Meinung in Ordnung? Das ist zwar eklig, aber nicht grundsätzlich gefährlicher als andere Praktiken. Viele Paare praktizieren ungeschützten Geschlechtsverkehr und welche Frau kann sich sicher sein, daß ihr Partner sich nicht irgendwo eine Geschlechtskrankheit zugezogen hat?

Erstens einmal ist die rhetorische Technik "Andere Sachen sind viel schlimmer" grundsätzlich kein Argument. Damit kannst du alles begründen! Das andere ist schließlich ebenso verkehrt. Nur, weil die Folgen des anderen schlimmer sind, ist das eigene Handeln deswegen nicht automatisch richtig.

Zum Zweiten rollen sich mir die Fußnägel auf, wenn ich da lese "sie ihm den Po ableckt". Wenn du wirklich meinst, wie ich es verstanden habe, dass es hier um die Poritze inklusive Exkrementen geht, dann habe ich das dringende Bedürfnis, noch einmal einen Hygienekurs zu empfehlen.
Natürlich kann und darf jeder tun was er will, auch sich selbst gefährden (wäre es nicht so, wäre Rauchen und Alkohol trinken schon längst verboten), aber das sollte dann wirklich ausschließlich aus eigenem Antrieb geschehen. Sprich: Sie steht da selbst drauf. Und tut es nicht, "nur" weil es befohlen wird.
Sich selbst schädigen sollte neben dem Befehl auch dem eigenen Wunsch entsprechen.

3. (...) Ich kann meiner Sklavin auch ein blaues Augen schlagen, aber sicherlich nicht Amputationen durchführen! Ob sie mich nach dem blauen Auge verläßt, das weiß ich oft erst später. Es gibt Sklavinnen, die sich sogar freuen, wenn sie mal deutlich im Gesicht gekennzeichnet werden und sich sogar dafür bedanken. Ich würde mich aber darauf nicht als Herr verlassen.;-)

Genau. Solche Dinge weiß man erst danach. Und siehe 1.), die psychische Wirkung ist auch hier ganz schön brisant. Schnell steht die Frage nach Misshandlung in der Partnerschaft im Raum und gerät Sub gehörig gesellschaftlich unter Druck. Da muss es dann schon ein sehr starker Charakter sein, der das aushält und entweder perfekt lügen kann, oder so stark ist, um sogar die Wahrheit zu sagen und sie gegen jeden Widerstand zu verteidigen. Auch jenen der allerbesten Freunde.

Deinen Punkten in der ersten Hälfte deines Beitrages kann ich wiederum zustimmen. Entscheidend ist, finde ich auch, der freie Wille. TPE bedeutet für mich auch nicht "gebrochen werden", sondern vielmehr "gemeinsam wachsen". Sub wird stark durch den Zwang, durch die Führung, die Fürsorge von Dom, lernt abzugeben, loszulassen und somit frei zu werden.
So verstehe ich das "Ziel" von TPE.
Aber, wie gesagt, tief drin bin ich da jetzt nicht drin in der Materie. Es ist insofern als vorläufige Ansicht zu verstehen, die ich bislang davon habe, bzw. Bild, das ich davon habe.
Darum beobachte ich dies hier ja auch. Um dazu zu lernen. *g*
********noxx Frau
3.641 Beiträge
Zum Zweiten rollen sich mir die Fußnägel auf, wenn ich da lese "sie ihm den Po ableckt". Wenn du wirklich meinst, wie ich es verstanden habe, dass es hier um die Poritze inklusive Exkrementen geht, dann habe ich das dringende Bedürfnis, noch einmal einen Hygienekurs zu empfehle

1. Was genau ist am Polecken resp. Rimming als sexueller Praktik jetzt so unglaublich ungewöhnlich
und
2. besitzt Du weder Wasser noch Seife noch Waschlappen?

Also in meiner Poritze tummeln sich keine Exkremente...

River Song

.
*****o76 Mann
501 Beiträge
Die extremen Grenzen
Generell: Wir gehen jetzt an die Grenzen, was noch TPE ist und was schon außerhalb des BDSM ist!

@*******ker
Ich habe kein Menschen- und Frauenbild aus der NS-Zeit. Es geht mir auch nicht darum, was ich machen würde, sondern was ich tolerieren würde bzw. muß.

Ich würde nicht eine Frau dazu zwingen, Ihre Brüste zu vergrößern. Es gibt aber Aussagen von Sklavinnen, die genauso das für Ihren Herren gemacht haben! Ob eine Sklavin einen starken Willen haben muß oder einen schwachen, darüber entscheide ich nicht. Es aber sogar Herren, die einer Sklavin absprechen, sich von ihm zu trennen, also z.B. beim CIS.

@********chaf
Natürlich ist das Vergrößern von Brüsten ein sehr schwerer persönlicher Eingriff, der gut durchdacht werden muß. Es ist in der Tat so, daß die psychologische Seite leider(!) von Ärzten und Teilen der Gesellschaft noch immer nicht ausreichend gewürdigt wird. Mir geht es nur darum, was ich noch als Teil des BDSM empfinde. Nach meiner Auffassung kann die Sklavin ihrem Herren diese Entscheidung übertragen. Es gibt auch Sklavinnen, die sich für Ihren Herren ein Zeichen tätowieren lassen. Das kann man genauso kritisieren.

Ich darf Dich beruhigen: Ich meinte die Pobacken, nicht die Ritze. Mir geht es um den eventuellen Ekelfaktor.

Ich muß Dir aber sagen, daß es durchaus Herren gibt, die sagen, daß eine Sklavin (wir reden nicht von einer Sub!) das machen muß, was ihr befohlen wird.

Noch einmal: Ich praktiziere kein TPE, sondern setze mich kritisch mit TPE auseinander, wobei es auch Sklavinnen gibt, die NS und Scat praktizieren, obwohl sie vor der Beziehung dieses als Tabu gesehen haben.

Mit freundlichen Grüßen

Christoph
********chaf Mann
7.452 Beiträge
JOY-Angels 
@*****o76:

(...) Mir geht es nur darum, was ich noch als Teil des BDSM empfinde. Nach meiner Auffassung kann die Sklavin ihrem Herren diese Entscheidung übertragen. Es gibt auch Sklavinnen, die sich für Ihren Herren ein Zeichen tätowieren lassen. Das kann man genauso kritisieren.

Nicht, wenn es auch ihr eigener Wunsch ist.

Ich bin ohnehin der Meinung, dass Dominanz vor allem dann funktioniert, wenn sie erkennt, was in Sub steckt und dies fördert. Da ist es völlig egal, ob du da den Stempel "24/7", "D/s", "TPE" oder sonstwas drauf klebst. Wenn es Sub selbstbewusster macht, wenn beide (!) dadurch wachsen, dann kannst du alles "befehlen". Tattoos, Brandings, egal ... wenn Top daran gelegen ist, Sub stärker zu machen und guten Grund hat, davon auszugehen, dass genau dies dazu führt, dann werde ich den Teufel tun, es zu verurteilen.
Es muss aber halt in Sub schon vorher drin stecken. Vielleicht verborgen, das mag sein, aber drin sein muss es schon vorher.
Meine Meinung.

Ich darf Dich beruhigen: Ich meinte die Pobacken, nicht die Ritze. Mir geht es um den eventuellen Ekelfaktor.

Ok, dann ist alles gut *ja* *top*

Ich weiß, dass KV manche echt anmacht, aber ich habe nun einmal eine Ausbildung hinter mir, die die hässlichen Folgen dessen seehr plastisch klar machten, wenn Exkremente mit Schleimhäuten in Kontakt kommen, die nicht für diese zuständig sind, deswegen reagiere ich da etwas empfindlich.
Du meinst vermutlich die Überwindung, um die es geht. Dazu kann ich nur sagen: Sie ist ein großes Geschenk, wenn es sie gibt, aber das funktioniert, wie du ja mit den Pobacken jetzt auch klar machtest, völlig ohne irgend eine Gesundheitsgefährdung. Dazu von mir ein *top*

*g*

Ich muß Dir aber sagen, daß es durchaus Herren gibt, die sagen, daß eine Sklavin (wir reden nicht von einer Sub!) das machen muß, was ihr befohlen wird.

Ja, sicher, weiß ich. *ja*

Ich bin aber auch da der Meinung (die wohlüberlegt ist), dass es nur dann funktioniert, wenn das, was Top von Sub verlangt auch in Sub drin steckt.
Wenn Top Dinge verlangt, die der Sklavin nicht gut tun oder gegen das Naturell der Sklavin arbeiten, dann wird es entweder Warnsignale von ihr (in Form von unerwarteter Aufmüpfigkeit) geben, oder es zerreißt sie. Vielleicht nicht sofort, aber mittelfristig dann schon.

Du kannst nicht gegen die Natur eines Menschen arbeiten.
Arbeitgeber probieren es trotzdem immer wieder. Die logische Folge davon ist dann das Burnout dieser Mitarbeiter. Das so sicher ist wie das Amen in der Kirche.
Dasselbe gilt für Doms, die glauben, dass sie irgend einen Willen "brechen" können oder ihre Sklavin ausschließlich nach ihren Vorstellungen formen.
Kurzfristig mag es funktionieren.
Mittelfristig aber fliegt es ihnen zu 100% um die Ohren.

Denn die Seele, die Natur dieses Menschen lässt sich nicht ändern. Selbst mit noch so viel Druck.
Das erkennen hoffentlich viele Doms, die eine Sklavin ihr eigen nennen, schnell.
Auch Sklavinnen/ Sklaven haben eine Seele. Die, wenn sie Schaden nimmt, aus Selbstschutz sofort aussteigt.
Eine (Schutz-)funktion, die ich sehr schätze. *g*
*******ker Paar
196 Beiträge
@chrido76
1. Die Sklavin hat kleine Brüste und soll Körbchengröße D bekommen. Der Herr entscheidet, daß sie zum Arzt geht und übernimmt auch die Kosten. Wir wollen ja die arme Sklavin nicht auch finanziell belasten.;-) Warum ist das nach meiner Meinung in Ordnung? Ein Arzt entscheidet letztlich, ob es durchführbar ist. Es ist eine Operation und verursacht Schmerzen, aber die Durchführung liegt in der Hand eines Dritten. Die Sklavin mag zunächst nicht zufrieden sein (die meisten sind es aber doch, weil sie ihrem Herren und anderen Männern gefallen will), aber es ist eine Entscheidung, die sie ihm übertragen hat.

Ernsthaft? Per TPE wird die Entscheidung einer OP übertragen?
Und das ist "in Ordnung"?
Und wenn Sub sich danach scheiße fühlt, ist der Arzt schuld, der "entschieden" hat?
Dann ändert Dom'chen seine Meinung und danach ist wieder "B" angesagt,
die überzählige Haut wird einfach weggeschnitten?
Voll in Ordnung weil TPE?

Kann gut sein, das du dich da unglücklich ausdrückst
oder ein schräges Beispiel zur Verdeutlichung geben wolltest.

Aber imho sollte man Leuten mit solcher Meinung nicht mal ein Haustier anvertrauen,
von einem anderen Menschen ganz zu schweigen.

er von codemarker
*****a_A Frau
10.860 Beiträge
Themenersteller 
Verzeihung, das ich unterbreche...aber irgendwie läuft das alles am eigentlichen Thema vorbei.
Denkt euch einfach die Überschrift weg. Mir ging es um den eigenen Willen.

Hat eine Sklavin, welche TPE lebt...einen eigenen Willen oder nicht?
Ich habe das zu Anfang beschrieben *g*
TPE ist eben total

Wie oft lese ich auf Profilen "Suche Herrn der mich in seinem Sinn erzieht und formt "

Die Theorie heisst TPE

Die Realität ist dann auf einmal hörig , abhängig , krank

ganz so einfach ist es dann doch nicht


TPE erreicht dann seine Grenze sobald einer von beiden aussteigt
eigentlich ganz einfach

Und natürlich hat eine "Sklavin" ihren eigenen Willen

Darum sucht sie sich ja ihren Herrn ganz bewusst aus *zwinker*


LG
*****o76 Mann
501 Beiträge
Natürlich hat sie einen eigenen Willen
@*****a_A

Erstmal entschuldige ich mich bei Dir, daß die Diskussion so in die falsche Richtung gelaufen ist! Ich wollte bewußt TPE zu Debris und CIS abgrenzen, wo tatsächlich die Sklavin in der Beziehung für rechtlos erklärt wird.

Natürlich hat eine Sklavin einen eigenen Willen! Sie hat sich freiwillig "versklaven" lassen (obwohl mir der Ausdruck "Sklave" nicht gefällt) und überläßt die Entscheidungskompetenz ihrem Herrn.

Ich habe persönlich einige Lehrerinnen, eine Biologin und eine Staatsanwältin kennengelernt, die auch TPE leben. Das sind alles relativ junge berufstätige Frauen und ihre Herren arbeiten auch in Vollzeit in relativ guten Jobs. Glaubst Du, daß solche Frauen wirklich im Berufsleben Entscheidungen fällen können, ohne daß sie einen eigenen Willen haben?!

Natürlich denkt sich eine "Sklavin" auch ihren Teil über die Entscheidungen ihres Herrn und natürlich ist es nicht immer leicht, daß zu machen, was er sagt. Eine "Sklavin" möchte auch mal mehr mit Freundinnen ausgehen, vielleicht auch mal alkoholisiert nach Hause gehen und einfach keine Konsequenzen ertragen müssen, wenn sie etwas macht, was ihrem Partner nicht gefällt.

In der Realität leben in den mir bekannten Fällen aber nach außen relativ friedlich zusammen und die Herren sind verantwortungsvolle Menschen, die sich eine Sklavin aussuchen, die auch ihrem Lebensstil entspricht. Wer seine Frau mit anderen teilen will, sucht sich eben eine Frau, die diesem Wunsch auch gerne nachkommt.

Du mußt es als Sklavin auch mal so sehen: Dein Herr sorgt sich um Dich und in den meisten Fällen bringt TPE, anders als manch andere Konzepte, auch keinen wirtschaftlichen Vorteil für den Top. Die finanzielle Abhängigkeit ist bei den mir bekannten Frauen nicht gegeben. Es kann sein, daß sie nicht mehr nächtelang durch die Kneipen ziehen und sich in der Woche mehrmals besuchen. TPE bedeutet in der Regel, daß der Partner im Vordergrund steht und daß Du Dich ihm unterordnen mußt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger!

Mit freundlichen Grüßen

Christoph

Mit freundlichen Grüßen

Christoph
*******ker Paar
196 Beiträge
Eigener Wille
Sorry, wenn es ein wenig off topic wurde.

Ja, die Sklavin, die TPE lebt, sollte einen eigenen Wille haben.
Spätestens dann, wenn die Entwicklung in eine ungute Richtung driftet.

Und ja, ein Wille kann gebrochen, umgangen ... werden.

Lebendigkeit, Leben, Liebe nur noch auf einen Willen fixiert?
Dann ist imho alles wofür ein anderer Mensch im Spiel, im Leben steht, weg.
Wenn nur ein Wille zählt, bzw. nur noch ein Wille erkennbar ist,
kann man imho auch mit sich selbst spielen.
Und dafür braucht es eigentlich keinen zweiten Menschen,
egal von welcher Form der Partnerschaft man spricht.

Aber das ist keine reine Frage von TPE, oder?
Ich denke, jeder kennt das ein oder andere Beispiel eines Vanilla-Paares,
bei dem man sich fragt: "Warum lässt er/sie sich das bieten?"

er von codemarker
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