Casual
Samstagmorgen elf Uhr, ich fahre mit meiner Musik durch die leere Stadt, die Straßen dampfen und mein Schoß ist satt.Sex am Nachmittag, Sex am Abend, Sex beim Aufwachen, Sex nach dem Frühstück. Einfach mal wieder Sex. Einfach, weil er mir gefallen hat, weil ich auf seinen französischen Akzent stehe, weil er gut riecht und gut schmeckt, weil meine Finger seine dunklen Locken mögen und mein Mund die zarte Haut an gewissen Stellen seines Körpers. Weil er gerade nett genug zu mir ist. Weil ich die Ehrlichkeit schätze, die in solchen Begegnungen liegt.
Wenn man sich einig ist, dann kann man den direkten Weg von der Tür zum Bett nehmen, dann ist es egal, dass die Bücher in den Regalen verstauben und der Putz bröckelt, dass die Matratze auf Orangenkisten liegt und nur die Bettwäsche sauber ist. Wir streifen die Kleider ab und lassen die Körperteile zueinander finden, die zueinander finden wollen. Er küsst meine Lippen wund, beißt mich in den Nacken, spreizt meine Beine und füllt mich aus, füllt mich aus bis zum Anschlag und schießt mich ab, nochmal und nochmal.
Als ich weiß, dass ich über Nacht bleiben will, holt er den Wein aus dem Kühlschrank und wir essen mit den Fingern auf dem Bett. Sogar in seiner dunklen Kellerwohnung ist es warm genug, um die Klamotten auf dem Boden liegen zu lassen, denn es ist Sommer. Danach machen wir weiter, meine Stimme schallt von den nackten Wänden und sein Schwanz zergeht auf meiner Zunge.
Vielleicht ist er in ein paar Monaten wieder in der Stadt und vielleicht sehen wir uns dann. Vielleicht hat er dann Kaffee und Milch im Haus oder vielleicht hat er es bis dahin vergessen.
Wer weiß. Es ist gerade nicht wichtig.
Ich gleite durch die regennassen Straßen nach Hause und mein Schoß ist satt.