Freundin in Lebensgefahr?
bestimmt zu bitter für diese plattform aber ich brauche mal einen neutralen boden und vielleicht bekomme ich hier auch den ein oder anderen ratschlag?vielleicht kurz etwas zu mir. ich bin ende januar diesen jahres nach bremen gezogen, ich nenne es mal beruflich erzwungen. bin damit 900km von meiner besten freundin entfernt und im moment zweifel ich stark an meinen entscheidungen - somit komme ich schon zum thema.
ich kenne sie jetzt über 12 jahre, würde uns als das betiteln was man im allgemeinen wohl freunde fürs leben nennt. in diesen tagen komme ich aber nicht weiter und fühle mich verdammt hilflos.
im vergangen jahr hat sie viele schicksalsschläge erleiden müssen. ich mag jetzt hier nicht endlos ausholen, nur kurz zum verständnis:
anfang 2007 wurde sie vergewaltigt, im mai hatte sie einen sehr schlimmen unfall.
im spätsommer ist ihre oma verstorben, familienchaos und ein nervenzusammenbruch sollten vorerst das ende sein.
das schlimmste dann kurz vor weihnachten. ihre schwester wurde tot in ihrer wohnung gefunden.
was sich nicht nur für mich, sondern wohl auch für viele die davon hören wie ein schlechter roman anhört, ist meiner meinung nach grund genug gewesen zu zerbrechen, zu zweifeln und alles in frage zu stellen.
doch nun folgt das fast schon ironische.
im vergangenem jahr hatte sie einen mann kennengelernt. auch das eine fast "augenrollende" geschichte für jeden der davon weiß.
eine chatbekannschaft aus der mehr wurde. aus freundschaft wurde lust und aus lust wohl liebe.
allerdings, dieser mann lebt in einer ehe.
als bester freund sitzt man natürlich hautnah daneben und auch wenn man schmunzelt und am liebsten etwas dazu sagen würde, wir haben sie machen lassen, schließlich tat er ihr gut, was das wichtigste überhaupt in dieser zeit gewesen ist.
gerade darum kann ich fast sicher behaupten das es keine standartgeschichte war, sondern etwas wirklich ernstes, für die beiden wohl jedenfalls.
durch jedes schicksal das sie gehen musste hat er sie begleitet. schicksal schweißt zusammen oder lasst es uns meinetwegen hormone nennen, ganz simpel, einen fels in der brandung.
der gemeinsame freundeskreis war davon überzeugt, hätte sie jenen mann nicht an ihrer seite gehabt, so hätten wir uns wirklich ernsthafte sorgen gemacht sie nicht wiederzusehen.
nun, geht man seite an seite mit jemanden durch so einen teil von welt, zieht es wohl auch an der eigenen. und wie schon erwähnt war dieser mann ja immerhin noch verheiratet.
hab wahrscheinlich schon zuviel geschrieben, aber letztendlich endete es damit das er nach fast 2 jahren von heute auf morgen verschwunden ist.
was ich weiß, ist nur, er hat wohl selber ziemliche familiäre probleme.
gemeldet hat er sich seit anfang märz nicht mehr, mit den letzten worten irgendwann würde er sie gerne wiedersehen.
jetzt stehe ich hier, habe meinen halben jahresurlaub schon genommen um bei ihr sein zu können.
trost kann man wohl nicht schenken. aber wenigstens nah wollte ich ihr sein. einfach da sein.
3 wochen habe ich sie nicht mehr gesehen und ich würde mir wünschen, sie am telefon weinen, schreien zu hören aber sie hat nicht mehr viele worte, eigentlich keine, außer für und um ihn.
melden tut sie sich nicht mehr. wenn ich etwas erfahre, dann nur von seiten ihrer mutter.
versteht mich nicht falsch, um mich geht es nicht, ich lasse ihr tage, wochen, monate und mehr, wenn es ihr hilft zu verarbeiten.
ich denke nur, wenn der anker verloren geht, treibt das schiff immer weiter aufs meer hinaus, auch wenn die hoffnung größer als das meer ist.
im normalfall würde ich ihr raten noch einmal mit ihm über alles zu sprechen, ohne druck, und dann muß sie die kraft haben ihn gehen zu lassen ohne sich dabei zu verlieren.
den mut haben weiterzugehen, ihren eigenen Weg finden - und der besteht sicher nicht darin aufzugeben, so schwer dies auch sein mag.
aber nach allem was geschehen ist, wie kann ich ihr so etwas sagen, zumuten?
so existiert berechtigt angst sie zu verlieren und mit verlieren meine ich, sie entscheidet sich zu gehen - weg vom hier und jetzt, weg von dieser welt.
schwer darauf etwas zu sagen, außer das zeit von nöten ist.
hilfe, wenn man es denn so nennen möchte, hat sie von allen freunden oder auch der "profesionellen" seite.
ich glaube nur nicht mehr daran das es reicht!
gibt es jemanden der etwas ähnliches erlebt oder mitgemacht hat? irgendwelche worte findet?
mfg flo