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Sexuelle Öffnung nach langjähriger Monogamie: wer kennt das?

Sexuelle Öffnung nach langjähriger Monogamie: wer kennt das?
Hallo,

ich habe lange meine Wünsche nach Sexualität mit fremder Haut, mit einer zweiten Frau und den Wunsch nach Bi-Erfahrungen und verschiedenen Spielarten verschwiegen. Ich habe lediglich kleine Andeutungen gemacht, die aber sofort zurückgewiesen wurden. in den letzten Jahren ist das Verlangen größer geworden und der innere Wunsch zu sich zu stehen.

Wir hatten und haben viele Gespräche geführt. Wenn es so bleibt wie es gewesen ist, dann kann ich bleiben.

Ich wusste damals, eine monogame Frau geheiratet zu haben, denn sie war ganz klar in ihrer Haltung. Ich hatte nie den Mut, mich laut mitzuteilen. Jetzt sind die Kinder erwachsen, es ging es nicht mehr, ich musste mich mitteilen, weil ich so nicht weiterleben will.

Nach fast 25 Jahren habe ich mich geöffnet. Noch immer kann sich meine Frau nicht vorstellen, dass ich meine Sexualität anders auslebe. Ich werde jetzt ausziehen und in eine eigene Wohnung ziehen. Noch immer war ich nicht aktiv, ich vermute, ich kann nicht anfangen, solange wir unter einem Dach leben.

Der Preis ist hoch, den ich erfahren habe und den meine Frau erfährt, denn sie würde gerne mit mir weiter zusammen leben. Ich frage mich oft, was in uns/mir passiert ist, dadurch dass ich mein Inneres ich nicht zeigen durfte bzw. mich nicht getraut habe?

  • Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht und möchte darüber berichten oder wer möchte mir zu der Situation etwas schreiben?


LG
*******ust Paar
5.618 Beiträge
25 Jahre wirft man nicht so hin...
Ich würde eine Paarberatung empfehlen - wenn deine Frau erst mal 'erfährt', welche versteckten Sehnsüchte bei ihr schlummern, dann paßt ihr vermutlich besser zusammen als niemand anders.

25 Jahre gewachsenes Vertrauen...
ihr werdet euch in dieser Welt sehr bald mehr trauen können, als so manche/r andere *zwinker*


*******ngel Paar
439 Beiträge
Ich habe...
Dir ja hier schon einmal geantwortet:

Wie offenbart man den Wunsch die Beziehung zu öffnen?

Ich will den Text jetzt nicht kopieren, weil doppelte Postings glaube ich nicht gerne gesehen sind. Evtl kann ja ein Admin das Posting hierher ziehen?

Gerne gehe ich dann hier auch später noch weiter darauf ein.

Wie gesagt würde mich für eine bessere Vorstellung noch interessieren:

Was genau weiß Deine Frau jetzt?
Wie hat sie reagiert?
Was kann sie sich vorstellen und was nicht, bzw was genau will sie?

Wie stehst Du ansonsten zu ihr, also wie sieht die Beziehung ansonsten so aus?

Na alles sowas eben *zwinker* Ich bin nämlich nicht sicher, ob ich das so richtig verstanden habe, dass sie's weiß und tolerieren würde, insofern sich an dem Rest nichts ändert.

Danke und bis bald
25 Jahre
25 Jahre sind eine so lange Zeit von Gemeinsamkeiten und zusammenwachsen! Sei froh darüber und versuche gemeinsam eine Lösung zu finden. Gib das nicht so einfach auf. Das ist heute doch eine Kostbarkeit!
Ich war auch 25 Jahre monogam verheiratet, bis mein Mann starb....jetzt versuche ich ein neues Leben u. a. mit JOY...Habe auch jede Menge Erfahrungen gemacht. Nur die ersten beiden Dates haben mich in Lampenfieber, Angst und Unsicherheit versetzt - Würde all diese Erfahrungen aber mit Sicherheit sofort gegen meine Partnerschaft eintauschen, wenn das möglich wäre.

Ich denke, wenn du mit ihr den langsamen Weg gehst (ohne Schocktherapie), dann wird es auch für sie den Schrecken verlieren. (Vielleicht mal zusammen einen JOY-Stammtisch besuchen, Leute vom JOY kennen lernen bei neutralen Anlässen wie Bowlen oder Essen)...über neue Freunde findet sie vielleicht einen eigenen Zugang, ...oder die nötige Gelassenheit.
Kämpfe dafür einen gemeinsamen Weg zu finden! Ich wünsche euch viel Glück auf einem gemeinsamen Weg.
LG Selene
****64:
Ich frage mich oft, was in uns/mir passiert ist, dadurch dass ich mein Inneres ich nicht zeigen durfte bzw. mich nicht getraut habe?
Man kann die Frage auch umformulieren: Was hat dir die Kraft gegeben, 25 Jahre lang an der Seite deiner Frau zu bleiben? Euren Kindern ein Vater, deiner Frau ein Partner zu sein?

Anstand? Respekt? Verantwortung? Liebe?

Wieso schreibst du "nicht zeigen durfte"? Wer hat es dir verboten? Und die Frage, wieso du dich nicht getraut hast, kannst eh nur du selbst beantworten.

Du scheinst dich entschieden zu haben, diesen neuen Lebensabschnitt ohne deine heutige Frau zu machen. Weil sie dich nie hören wollte. Weil ihr nie wirklich über die volle Wahrheit gesprochen habt.

Mir scheint, du hast Zweifel, sonst würdest du hier nicht mitschreiben. Woher kommen diese Zweifel? Hast du Angst vor dem eigenen Mut, eine grosse Änderung in deinem Leben herbeigeführt zu haben? Oder eher vor dem noch Unbekannten, das vor dir liegt?

Hast du deine Frau wirklich komplett eingeweiht in all deine Fantasien und Wünsche? Wie sicher bist du dir, dass du all das, was 25 Jahre lang in deiner Fantasiewelt vor sich hin gebrodelt hat, auch wirklich völlig geniessen wirst? Hast du etwa daran Zweifel?

Leicht wird es bestimmt nicht. Aber es kann ganz schön erleichternd sein, diesen Prozess jetzt durch zu stehen. Am Ende soll es schliesslich euch allen besser gehen, nicht wahr?

Meine Frau und ich haben eine ähnlich gelagerte Situation gemeinsam gemeistert, wir sind daran gewachsen und haben neue Erkenntnisse gewonnen, jeder für sich selbst, wie auch wir beide als Paar. Durch all das sind wir uns heute noch näher als jemals zuvor, und wir geniessen erfüllendste, befriedigendste sexuelle Begegnungen, als wären wir Teenager. Das Witzige daran ist, dass die Fantasien, die der Auslöser für die Situation waren, heute fast vollständig in den Hintergrund getreten sind. Es war nämlich tatsächlich die Macht der Fantasie, die den Kick ausgemacht hat...
****ot2 Mann
10.163 Beiträge
Hier wurden schon gute Fragen gestellt.
Deren Beantwortung notwendig sind um nicht nur den ersten Eindruck zu haben.

Ich habe so den Eindruck, dass ihr beide relativ unerfahren in die Ehe gegangen seid, - und
du jetzt quasi einen Nachholbedarf spürst.

Ich kann nur beipflichten, dass eine über lange Jahre gewachsene, intakte Beziehung ein sehr kostbares Gut ist. Und wenn da Differenzen tatsächlich "nur" in Angelegenheiten " erotisch konnotierter "Erlebnisdefiziten" bestehen, - sollte man irgendwie die Problematik anders lösen als durch Trennung.

Den Rest schreib ich Dir per PM.

Lg
Gernot
****ga Frau
17.230 Beiträge
@tobo
wäre es nicht möglich das ihr eure Ehe öffnet für dich? Das du trotzdem deine Neigungen ausleben kannst
und ihr eure Ehe weiterführt ? 25 Jahre sind ja ein starkes Fundament und reden könnt ihr auch gut miteinander...ich sehe deinen Auszug als nur vorübergehendes Austoben und zu dir Selbsfinden an *g*
Danke
Danke für die Beiträge,

ich habe vor etwas über zwei Jahren gesagt, dass ich noch andere Bedürfnisse habe. Ja, habe ich dann auch zur Paarberatung gesagt. Die machen wir jetzt seit über einem Jahr und dort sind viele wichtige Sätze gesagt worden.

Meiner Frau habe ich mittlerweile alle meine Wünsche mitgeteilt und sie reagiert darauf mit Verständnis. Sie verurteilt meine Bedürfnisse nicht, sagt aber deutlich, so nicht mit mir zusammen leben zu können.

Ich solle mich ausprobieren und dann sagen, ob ich lieber mit ihr oder das andere Leben leben will. Das kann ich so nicht. Dann wäre ich in einem temorären Wettlauf der Erfahrungssammlung.

Sie kann sich mit mir allein in der Zweierbeziehung alles vorstellen, das geht bis zu kognitiven Rollenspielen mit mehreren Partner aber sie kann das nur kognitiv. Ich würde gerne als Paar die sexuelle Beziehung öffnen und mit ihr gemeinsam erleben, aber das kann sie nicht.

Die Beziehung ist absolut vertrauensvoll, wir haben viel erlebt und wenn ich ausziehe vertraue ich ihr auch weiterhin voll!

Den langsamen Weg ohne Schocktherapie! Nun, wir sind im Gespräch und ich sehe, wie sie an ihren berechtigten Werten festhält. Da scheint kein Spielraum zu sein.

Was mir die Kraft gegeben hat? Ich hatte es versprochen!! Das reichte schon für mich.
Ich wollte für die Kinder häuslich da sein, bis diese volljährig sind. Das ist jetzt erfüllt.

Wie sicher bist du dir, dass du all das, was 25 Jahre lang in deiner Fantasiewelt vor sich hin gebrodelt hat, auch wirklich völlig geniessen wirst? Hast du etwa daran Zweifel? Ja, die gibt es, aber stärker als die Zweifel ist das Gefühl sich nicht zeigen zu dürfen.


Meine Frau und ich haben eine ähnlich gelagerte Situation gemeinsam gemeistert, wir sind daran gewachsen und haben neue Erkenntnisse gewonnen, jeder für sich selbst, wie auch wir beide als Paar. Durch meinen Auszug werden sich Dinge verändern, in welche Richtung ist offen, ich bin sicher jetzt nicht zu wissen, was in einem Jahr passiert.

Ich habe auch gesagt, erstmal ein Jahr auszuziehen und dann zu sehen wo wir stehen. Das ist auch für sie "soweit" in Ordnung. Meine Frau erwartet auch dass ich ausziehe, wenn ich das gemeinsame Leben so verändern möchte!

LG
...wäre es nicht möglich das ihr eure Ehe öffnet für dich? Das du trotzdem deine Neigungen ausleben kannst
und ihr eure Ehe weiterführt...

Da wünschte ich mir, aber ich kann ihre Ablehnung auch verstehen, weil sie immer klar war in ihren Äußerungen.
...ich sehe deinen Auszug als nur vorübergehendes Austoben und zu dir Selbsfinden an... *g*

Selbstfindung ja!
****ga Frau
17.230 Beiträge
Meiner Frau habe ich mittlerweile alle meine Wünsche mitgeteilt und sie reagiert darauf mit Verständnis. Sie verurteilt meine Bedürfnisse nicht, sagt aber deutlich, so nicht mit mir zusammen leben zu können.

Schön, das du deine Wünsche mitgeteilt hast und sie reagiert ja sehr verständnisvoll und besonnen, das finde ich schon mal klasse *top*
Hat sie dir auch gesagt, warum sie so nicht zusammen leben kann mit dir ?
Hat sie dir auch gesagt, warum sie so nicht zusammen leben kann mit dir ?

Sie mag keine Sexualität außerhalb der Zweierbeziehung.
http://www.joyclub.de/my/2761904.tobo64.html, danke für die klärenden Ergänzungen.

****64:
Sie mag keine Sexualität außerhalb der Zweierbeziehung.
Das ist doch mal eine klare Stellungnahme, nicht wahr?

Und es scheint, dass sie dir die Chance gibt, es auszustesten? Was gefällt dir daran nicht? Ich muss sagen, dass mir das, was du von deiner Frau berichtest, grössten Respekt macht.

****64:
Sie kann sich mit mir allein in der Zweierbeziehung alles vorstellen, das geht bis zu kognitiven Rollenspielen mit mehreren Partner aber sie kann das nur kognitiv. Ich würde gerne als Paar die sexuelle Beziehung öffnen und mit ihr gemeinsam erleben, aber das kann sie nicht.
Das finde ich sehr interessant - deine Frau ist dir irgendwie irgendwo auf halber Strecke entgegen gekommen. Bei vielen Paaren beginnt die "geistige" Öffnung mit gemeinsamen, kognitiven Spielen. Ich selbst habe auf diese Art und Weise Erstaunliches kennen gelernt. Zum physischen Kontakt mit Aussenstehenden ist es aber nie gekommen, wie bereits berichtet.

Kannst du dir vorstellen, deine Sexualität auf neue Art und Weise gemeinsam mit deiner Frau auszuleben, ohne fremde Menschen mit einzubeziehen?
**********henkt Frau
7.372 Beiträge
Also die Überschrift des Themas ist irreführend - in eurer Beziehung findet keine sexuelle Öffnung statt.

Du ziehst aus und willst dich ausleben.

Ich glaube (ist nur meine eigene Meinung), das Ende ist vorprogrammiert, wird von euch beiden nur schön geredet.

Ist diese Vorgehensweise etwas, was bei der Paartherapie vorgeschlagen wurde?
Ich glaube auch nicht, dass es wirklich eine sexuelle Öffnung der Beziehung geben wird.

Entweder du führst die gewohnte Beziehung zu deiner othodox-monogamen Ehefrau weiter und verzichtest dabei auf dein Recht auf sexuelle Selbstbestimmung, oder du nimmst dein Recht auf sexuelle Selbstbestimmung wahr, dann ist die Beziehung in dieser Form nicht weiterführbar.

Wenn du zweite Option wählst, dann wäre meiner Erfahrung nach die geschickteste Variante, sich erst einmal in Ruhe und Freundschaft zu trennen und dann erst im Einzelgang die neue Freiheit zu genießen... und hoffen, dass es nicht im Nachgang noch unschön wird, wenn du das erste Mal mit einer Anderen gesehen wirst, die Grund zur Eifersucht gibt.
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Das
kenne ich nur zu gut, aber ich habe mir keine Prügel in den Weg geworfen, bin nun seit 44 Jahren verheiratet, kennen tun wir uns 47 Jahre. Sexuell ist längst totale Funkstille. Nach knapp über 30 Jahren (so genau lässt sich das nicht bestimmen, weil ich erst mit Freundschaft ohne Sex begann) begann ich mich zu verselbständigen. Aber ich blieb zuhause, alles Andere hätten auch die Kinder nicht verstanden, und war eben immer wieder unterwegs. Und so blieb es bis heute. Nur dass die Zeiten des Unterwegsseins ausgedehnt wurden auf mehrere Wochen, während denen auch Urlaubsreisen mit der Geliebten stattfinden, die von der Ehefrau nicht geschätzt werden.

Man kann sehr wohl das alles unter einen Hut bringen, wenn man nur will. Klar ist, dass im Familienheim die Geliebte(n) tabu sind. Ich bin der Wandergeselle. Zunächst denkt man, dass das nicht ginge, weil so viele Frauen zum Beispiel im Profil stehen haben, dass sie nichts mit Verheirateten zu tun haben wollen. Hat Mann erst mal verstanden, dass diese Frauen sowieso für das befreitere Leben nicht in Frage kommen, sucht er dort (oder lässt sich finden), wo die Frauen die eigene Freiheit und Unabhängigkeit schätzen.

Ich hatte immer auch Partnerinnen, die selbst verheiratet waren. Und da ist es sogar möglich, mit dem Ehemann befreundet zu sein. Die Denkverbote befinden sich in den Köpfen. Beginnt man erst mal, real zu handeln, löst sich vieles scheinbar Unmögliche in Wohlgefallen auf.
Ahoi,

Ich finde es erstmal toll, dass du dein versprechen so lange gehalten hast, Hut ab! Das ist eine Eigenschaft, die ein bisschen verloren geht in dieser egoistisch gewordenen Welt.

Ich finde es noch viel besser, dass ihr beide immer noch im Gespräch seid darüber. Es gibt etliche Paare mit weit weniger gemeinsamer Zeit, die ihre Basis längst verloren haben. Manche merken das gar nicht.

Fakt ist, es gibt keine 1a- Lösung für alle Beteiligten.

Wenn ich du wäre, würde ich diese kognitiven rollenspiele mit meiner Frau angehen. Es ist oft so, dass eine sinnliche Erfahrung erst Licht in den Flur bringt und Türen zeigt, die man gar nicht vermutet hatte.

Klar wäre es ein weiter Weg, bis eine dieser Türen sich nur einen Spalt öffnet, aber ihr seid 25 Jahre miteinander - es lohnt sich allemal.

Vielleicht kann sie doch in anderer Weise eine Basis zu deinen lüsten finden. Vielleicht auf einer neugierigen Ebene, auf einer zuhörenden oder gar zusehenden.

Ich würde versuchen das Ziel aus allen denkbaren Blickwinkeln zu beleuchten und im Gespräch zu bleiben.

Ausziehen ist keine gemeinsame Lösung, zumindest aus meiner Sicht.

Ich wünsche dir geduld und die richtigen Worte und Taten zur richtigen Zeit! Alles wird gut.

P.S. Habt ihr denn eigentlich noch gemeinsamen Sex?
Kann einigen nur beipflichten: 25 Jahre gibt man nicht auf..
... wie einige schon schrieben: 25 Jahre Partnerschaft sind eine lange Zeit... irgendwie muss es ja mal - auch wohl halbwegs glücklich - funktioniert haben, dass man sich dieses Fundament aufbauen konnte. Denke ich kann da schon etwas mitreden mit meinen 23 Jahren Beziehung mittlerweile (Jugendliebe geheiratet, Kind, volles Programm).

Du schreibst, dass du seit Jahren deine eigenen sexuellen Wünsche unterdrückst - oder ja sogar angesprochen hast - aber nicht ernst genommen wurdest. Da bist du natürlich kein Einzelfall.

Bei mir ist es etwas anders gelagert. Ich konnte schon vor einigen Jahren neue Erfahrungen (Paartreffen) mit meinem Mann gemeinsam sammeln - und das an einem kritischen Punkt unserer Beziehung. Heute behaupte ich, dass uns diese Erfahrung zusammengehalten hat und wir uns damals wohl getrennt hätten, wenn wir "nicht über die Bettkante hinaus" gesehen hätten...

Dann folgten Kind, Haus etc. - ein neuer Lebensabschnitt - alles gut - doch bei mir Jahre später wieder dieses Gefühl: "Alles ganz wundervoll mit meinem Mann - aber es geht noch viel interessanter, muss es...., Lust auf fremde Haut usw...". Was tut man?

Fremdgehen? 23 gemeinsame Jahre riskieren?
oder offen ansprechen und damit aber ebenso die lange Zeit riskieren (wenn man auf Granit stößt)?

Der zweite Weg erschien mir ehrlicher. Ich hab angesprochen, dass ich mir wünsche, unsere Beziehung zu öffnen. Und genau hier muss ich vor deiner Frau den Hut ziehen - auch mein Mann zeigt größtmöglichstes Verständnis, offenbarte mir, sogar teilweise die gleichen Gedanken zu haben und obwohl wir jahrelang monogam gelebt haben, ist es ein neues Projekt für uns beide - mit absoluter Offenheit und klaren Absprachen, Ehrlichkeit. Deine Frau nimmt dich zurück, wenn du dich "entschieden" hast und ausprobiert hast (ist ja schonmal eine riesen-Freiheit, sie will dich nicht verlieren) - aber ob das der richtige Weg ist?

Klar findet im Kopf vieles anders statt, als in der Realität. Vielleicht ist es lang nicht so heiß, wie man sich das ausmalt? Aber ich plädiere immer wieder dafür, sich nicht zu verstellen, auch ehrlich zu sich selbst zu sein, um nicht irgendwann diese verpasste Zeit zu bereuen. Du hast jetzt 25 Jahre alles für die Familie getan, die Kinder sind groß... ihr seid erwachsen, kennt euch in- und auswendig, habt eine Beziehung voller Vertrauen geführt (wie du selbst schreibst) - sich diese 25 Jahre nochmal mit einer anderen Person aufzubauen, scheint fast unmöglich. Das wirft man nicht weg wegen sexuellem Verlangen...

Aber dafür müsst Ihr einen Kompromiss finden. Wenn deine Frau monogam leben will (aber Zugeständnisse machen kann), du dich jedoch (endlich) ausleben möchtest, dann werdet Ihr einen Weg finden. Sei es, die Beziehung einseitig zu öffnen oder gemeinsam (was schwierig werden wird). Aber die Option, dass alles wieder wie früher wird, wenn du dich nur austoben konntest, die finde ich bedenklich. Vielleicht ist es nur eine Phase? Aber eher wird es ein jahrelanger Prozess sein für euch beide, den es zu überbrücken gilt...

Ich hab leider nicht "den" Rat - den suche ich selbst noch - aber damit, dass du ehrlich warst, bist du sicherlich einen Schritt in die richtige Richtung gegangen, um selbst in den Spiegel sehen zu können! Ich bin gespannt auf weitere Beiträge!

Alles Gute dir!

PS: Mir hat mal jemand geschrieben, dass in den Köpfen nur dieses Denken existiert: "schwarz oder weiß" - leider lässt man oft außer Acht, dass es doch auch "grau" geben muss... darüber lohnt es nachzudenken *zwinker*
****ot2 Mann
10.163 Beiträge
Ausziehen ist keine gemeinsame Lösung, zumindest aus meiner Sicht.

Den Satz möchte ich subtil unterstreichen.
Mann kann den Thread auch so lesen:
Wenn Du Sex mit einer anderen Frau möchtest, dann kannst Du (sofort) deine Koffer packen.
Da schwingt dann nichts mehr von Verständnis mit.

P.S. Habt ihr denn eigentlich noch gemeinsamen Sex?
Auch eine interessante Frage.

Nächste Frage:
Was versprichst Du Dir von dem Erlebnis "fremder Haut"?
Ich kann das gut verstehen, dass man da eine ungeheure Sehnsucht entwickeln kann.
Wie die Sehnsucht nach einer Weltreise, andere Länder zu sehen etc. pp.
Aber ich sag Dir was, - am Ende der Weltreise... - würdest Du den nächsten Urlaub lieber wieder in der Heimat machen..., man braucht eigentlich nicht nach Tahiti, - auf Rügen kann es auch ganz nett sein.

Weitere Frage:
Die praktische Umsetzung...
Du hockst allein in Deiner neuen Wohnung, - und lernst hier im Joy einen nette Dame kennen, - ein Kaffeedate, beim zweiten Date besucht sie Dich, - naja, ihr landet im Bett. Alles sehr nett.
Das macht ihr so ein paarmal..., - und Du bist schon ganz verliebt. Eigentlich eher in das lockere Liebesspiel verliebt.
Wie soll es denn jetzt da weitergehen?
Beispiel: Sie macht Schluss. Suchte nur einen zeitlich begrenzten Spass. Eigentlich hat es bei ihr doch nicht richtig gefunkt. Naja, - dann kannste weitersuchen
Anderes Beispiel: Sie verliebt sich irgendwie in Dich, - im Grunde findest du den Sex mit ihr gut und sie auch ganz nett, - aber so als Lebenspartnerin?-, mit Zusammenziehen und allem pipapo - da tauchen dann doch Fragezeichen in Deinem Kopf auf.
Auf diese Art und Weise hangeln sich viele Männer und Frauen (nach langer Beziehung), - durch mehr oder weniger lange Kurzbeziehungen...
Lg
Gernot
******a76:
25 Jahre gibt man nicht auf..


muss man ja auch nicht, sie können ja in guter Erinnerung behalten werden ... aber ich weiß von meinen 26 Jahren, es war für uns beide kein "aufgeben"... wir haben uns mit der Trennung sehr viel geschenkt, auch wenn das zuerst nicht so gesehen werden kann, oder nicht auf beiden Seiten sofort ... in so vielen Jahren kann es passieren, das zwei Persönlichkeiten sich so gegensätzlich entwickeln, das festhalten von etwas, was nicht mehr da ist, nur Qual bedeutet ... da mein Mann einige Monate nach unserer Trennung plötzlich verstorben ist, ich seine Wohnung auflösen musste, weiß ich und freue ich mich sehr für ihn, das er sich sexuell noch genauso ausgetobt hat, wie es anscheinend sehr lange und unterdrückte Bedürfnisse von ihm waren, die ich ihm nicht geben konnte, z.B. weil ich kein Mann bin ...

eine Trennung nach so vielen Jahren muss nicht immer so negativ beurteilt werden, gerade weil es so viele Jahre sind, ist es meist auch ein langer Prozeß - bei uns waren es 5 Jahre - und selbst die waren verschenkte Zeit für uns beide ... wir hätten uns viel früher trauen sollen, aber sowas passiert i.d.R. eben nicht unüberlegt, wegen der vielen Jahre, es reift heran und dann sollte man es auch einfach zulassen, mit allem was dazu gehört ...
****ot2:
Was versprichst Du Dir von dem Erlebnis "fremder Haut"? ...

Das ist, als würde man einen Astronomen fragen, was er sich von der Suche nach neuen Sternen verspricht, soll sich doch erst mal die Bekannten alle anschauen und die neuen sehen eh nicht besser aus, eh alles nur helle Punkte auf dunklem Grund.

******a76:
25 Jahre Partnerschaft sind eine lange Zeit... irgendwie muss es ja mal - auch wohl halbwegs glücklich - funktioniert haben...

25 Jahre mit einer Partnerin, die in dieser Zeit keinerlei Verständnis für die eigenen Neigungen entwickelt hat, können aber auch ganz schön zermürben. Da kann eine Trennung auch wie ein Befreiungsschlag wirken! Nicht mehr gegen überkommene Moralvorstellungen ankämpfen, sich nicht mehr für die eigenen Wünsche und Sehnsüchte vorverurteilen lassen, keine Rechenschaft mehr schuldig sein, neue Menschen völlig unvoreingenommen kennen lernen können, Beziehungen ohne Verpflichtungen eingehen können, das Leben mal so genießen, wie es kommt und wie man es mag.

Klar ist das am Anfang eine Umstellung, klar macht man da auch einsame Momente durch, aber die Chancen sind allemal verlockender, als weitere Jahrzehnte der Selbstkasteiung!
Ich habe diesen Schritt nie bereut.
Es hat mich immer nur wenige Monate gekostet, eine neue Partnerin zu finden und es hat mich jedes Mal auch nur wenige Monate gekostet, um herauszufinden, dass das dann doch wieder nicht die Richtige war. Kann man aber auch positiv sehen: Ich hatte Abwechslung im Bett.
Und nach 4 Jahren ist mir dann die Eine über den Weg gelaufen, die mir langsam aber sicher wieder an's Herz gewachsen ist und die mir die Gewissheit gibt, dass es sich gelohnt hat, nochmal von vorne anzufangen! Halleluja!
... das sind sehr viele interessante Gedanken und Lebenserfahrungen, die ich von euch lesen darf....

Ich finde sehr gegensätzliche Gedanken und diese sind jeweils individuell getragen und gelebt.


Man kann sehr wohl das alles unter einen Hut bringen, wenn man nur will.

Da schwinge ich mit, es muss andere Lösungen geben als sich nicht zu zeigen.

25 Jahre mit einer Partnerin, die in dieser Zeit keinerlei Verständnis für die eigenen Neigungen entwickelt hat, können aber auch ganz schön zermürben. Da kann eine Trennung auch wie ein Befreiungsschlag wirken!

Dieses "nicht richtig sein" kann nicht der Weg sein. Ich möchte mich richtig fühlen und nicht falsch, ich bin dankbar für das aufgebaute Vertrauen in meiner Beziehung und dennoch unendlich traurig mich nicht frei fühlen zu können.

Wir haben ein Jahr angedacht, ein Jahr getrennte Wohnungen und dann schauen wir was passiert. Ich denke dort liegt auch eine Möglichkeit der Entwicklung und Veränderung, unter anderem weil sich die Perspektiven verschieben und vieles Neues sichtbar werden sollte.

P.S. Habt ihr denn eigentlich noch gemeinsamen Sex?
Auch eine interessante Frage.

Ja, wir haben gemeinsam Sex, zur Zeit sogar wieder sehr intensiv. Das wird mit dem Auszug zusammenhängen, wir wollen uns scheinbar beide noch einmal zeigen.


Ist diese Vorgehensweise etwas, was bei der Paartherapie vorgeschlagen wurde?

Vorgeschlagen wurde diese Variante nicht, weil ich diesen Gedanken eingebracht habe. In den Gesprächen wurde deutlich, dass jeder die Verantwortung für sich übernehmen muss. Ja, auch die vorübergehende Trennung wurde besprochen. Hier ging es aber auch um die Wirkungen auf das Familiensystem und Gespräche die innerhalb der Familie zu führen sind.

Du ziehst aus und willst dich ausleben.

Für mich ist es mehr die in einem Text angesprochene "Selbstbestimmung".

http://www.joyclub.de/my/3186832.talltaurus.html
Zum physischen Kontakt mit Aussenstehenden ist es aber nie gekommen, wie bereits berichtet.
Kannst du dir vorstellen, deine Sexualität auf neue Art und Weise gemeinsam mit deiner Frau auszuleben, ohne fremde Menschen mit einzubeziehen?

Kannst du das bitte noch einmal beschreiben, warum es sich so bei dir entwickelt hat?

http://www.joyclub.de/my/3755366.dermitdemseil.html
Ich habe diesen Schritt nie bereut.

Wie bist du denn diesen Schritt innerhalb der damaligen Beziehung angegangen?
Wie hat sich deine damalige Partnerin verhalten?

http://www.joyclub.de/my/2161730.somehrbluemchen.html
ich weiß von meinen 26 Jahren, es war für uns beide kein "aufgeben"... wir haben uns mit der Trennung sehr viel geschenkt, auch wenn das zuerst nicht so gesehen werden kann, oder nicht auf beiden Seiten sofort ...
Dich hat es sicherlich sehr hart getroffen, du konntest letztlich keine Gespräche mehr führen, Danke für deine Offenheit.
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Warnen
würde ich vor der Trennung. Man hat das dann nicht mehr im Griff. Ist das Tischtuch erst mal zerrissen, gewinnt das Geschehen eine Eigendynamik. Ich bin lediglich im Haus in das obere Stockwerk gezogen, allerdings weil das Thema Sex abgeschlossen war. Man ist doch trotzdem Mann und Frau und kann vieles gemeinsam unternehmen. Schlicht: ich verstehe den Auszugsgedanken aus meiner Warte heraus nicht, da man doch trotzdem eigene Wege gehen kann.

Eine Freundin war jung verheiratet und scheinbar sexunlustig. Sie vereinbarte mit ihrem Mann, dass die Ehe mit ihm unangreifbar bleibt, sie aber immer wieder verschwunden sein werde, was er ebenso halten könne. Eine Bedingung: keiner verliert ein Sterbenswörtchen über die Auszeiten. Sie tobte sich drei Jahre intensiv aus, nun hat sie drei Kinder von ihrem Mann und beide sind glücklich. Das heißt, es gibt so viele andere Möglichkeiten, nicht nur schwarz- weiß, sondern ganz viele bunte Schattierungen

Ich selbst war auch mal auf dem Absprung, dann wurde eine schwere Krankheit diagnostiziert bei ihr und ich wurde drastisch an das Ehegelübde "In guten wie in schlechten Zeiten" erinnert. Es wäre unmöglich gewesen, sie in dieser Situation alleine zu lassen.
Warnen würde ich vor der Trennung.

Die räumliche Trennung ist das, was sie erwartet, wenn ich die Beziehung öffne. Ich selber würde gern im Haus bleiben, aber ich muss ihre Sichtweise respektieren.
Love it or leave it
Ich kann nicht mehr glauben, dass es einen "Mittelweg", z.B. in Form einer Trennung auf Zeit geben kann.

Einerseits: "25 Jahre sind eine lange Zeit, die wirft man nicht so weg", das lese ich hier. Aber waren es dann nicht auch lange 25 (oder zumindest die letzten) Jahre Selbstbetrug, zumindest für einen von euch? War es nicht auch so, dass sich deine Partnerin immer pudelwohl gefühlt hat und du zumindest teilweise ganz andere Wünsche hattest, die du dir zwar zunächst nicht zugegeben hast (willkommen im Konventionsgefängnis), die dann aber immer mehr die Oberhand gewannen? Nicht umsonst hast du den Schritt gewagt, dich zunächst nur verbal zu öffnen (andere beginnen dann vielleicht sofort eine Affäre), aber was hast du als Reaktion darauf geerntet? Ein freundlich-bestimmtes "nee, 'mal weiter so, auch wenn ich dich so gut verstehe, du" (also inklusive einem implizit-egoistischen: "Deine Wünsche sind mir dabei eigentlich egal"). Was macht es mit einem Menschen, wenn er 25 Jahre lang, fast die Hälfte seines Lebens, auf innigste Wünsche verzichten darf/soll/muss? Und was macht eine Partnerschaft, in der die Eine ihre Wünsche erfüllt bekommt und der andere verzichtet mit einem Menschen und dieser Beziehung auf Dauer? Hat man dann noch Achtung voreinander? Fühlt man sich noch ernstgenommen? Ist einem diese Beziehung (außer aufgrund z. B. zusammen geschaffener materieller Werte und sentimentaler Erinnerungen) überhaupt noch etwas, noch diesen weiteren Einsatz von Verzicht wert? Konsequenterweise ginge man komplett und nicht auf Zeit, denn eine Änderung der Einstellung der Gemahlin nach "austoben" des Gatten wäre doch gar nicht zu erwarten, im Gegenteil (leave).

Andererseits: 25 Jahre, die "besten Jahre" in einer Beziehung zu leben und nicht auszubrechen, dafür mag es sehr viele gute Gründe geben, der edelste vielleicht, zu seinen Verpflichtungen zu stehen, Respekt dafür. Warum aber erwägt man, das nach 25 Jahren doch aufzugeben, in der Zeit der sog. Midlife-Crisis? Ist es das Gefühl, etwas verpasst und nicht getan zu haben? Mit über 50 ein kompletter Neustart "from scratch", ist das vernünftig? Entspricht das dem bisherigen Verhalten? Ist "nur" Sex so etwas wert? Gute Gründe für eine Fortsetzung der "Beziehung" (love).

Die Antwort steckt irgendwo in jedem Einzelnen selbst - und sicher nicht in wohlmeinenden Forenratgebern.
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