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Habt ihr Erfahrungen mit einer fremdsprachigen Beziehung?

********weiz Mann
10.687 Beiträge
Sprache
Ja ich hatte schon, wenn auch nur kurz bzw. über grosse Entfernungen hinweg Beziehungen mit einer Amerikanerin und auch mit einer Französin.
Rückblickend hat mich wohl gerade der kulturelle Unterschied, die Andersartigkeit besonders fasziniert.

Eine Beziehung auf Dauer?
Nun das ist wohl sehr unterschiedlich, kommt auf die Personen an. Sich unterhalten geht meist irgendwie, das ist in der Regel keine grosse Herausforderung. Wo ein Wille, wo Lust aufeinander ist, findet man auch einen Weg. *zwinker*

Für mich ist die Sprache sehr wichtig, spiele gern mit Worten, Andeutungen. Da ist es schon schön, wenn diese vom Partner auch in ihrer Differenziertheit verstanden werden. Findet dies nicht statt, bleibt eine gewisse Distanz, die zugegebener Massen auch ihren Reiz haben kann. Aber diese intime sprachliche Nähe in der manches nur angedeutet wird, die wird fehlen.

Übrigens etwas, was ich auch in meiner jetzigen Beziehungskonstellation (D/CH) beobachte.

Manchmal frage ich mich, ob man Sprache so etwas wie (er)fühlen kann und wenn ja kann man das erlernen oder muss man in diese Sprache reingeboren sein?
******ern:
Manchmal frage ich mich, ob man Sprache so etwas wie (er)fühlen kann und wenn ja kann man das erlernen oder muss man in diese Sprache reingeboren sein?
Das ist bestimmt von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Ich persönlich habe viel Spass an und mit Sprache(n). Ich passe mich, so gut es geht und es mir gefällt, immer meinem Umfeld an... durch Zuhören und Übung. Natürlich auch nachfragen. Ging in der Schweiz immer so (spreche mehrere Dialekte, ebenso Französisch), Hochdeutsch und Dialekte inkl. Österreichisch - und Englisch. Letzteres schon als Kind im Kino (bevorzuge bis heute Kino mit Originalversionen und Untertitel), im Fernsehen, in der Schule, im Business... und schliesslich auch im Alltag bis ins Bett mit meiner britischen Partnerin.

Unsere Kids sind ebenfalls mehrsprachig, akzentfrei. Sie haben augenscheinlich viel Freude daran und finden es besonders lustig, etwas zu beherrschen, in dem ihre Mutter nicht ganz so gut ist. Und spielen geradezu herrlich mit Worten, manchmal sind ganze Gespräche ein buntes Gemisch.

Ich habe kürzlich irgendwo in den unendlichen Weiten des Internets gelesen, dass dies durchaus erlernbar sein soll und sogar gut fürs Alltagsleben, da die grauen Hirnzellen vielfältiger miteinander verknüpft werden und interagieren. Interessanter Ansatz. Und ich habe keinen Schimmer, ob das stimmt.

******ool:
Jemanden, der - ob deutscher Muttersprachler oder nicht - meint, dieses unsägliche Wort geil, sei ein Mittel, Gefühle zu kommunizieren, spreche ich jegliche Sprachkompetenz ab
Meine wundervolle britische Partnerin mag es im richtigen Moment sogar sehr gerne, die direkte englische Übersetzung ins Ohr gehaucht zu bekommen... damit kommuniziere ich tatsächlich, dass ich sie begehre und sie mich ganz genau hier und ganz genau jetzt in diesem Moment total anmacht... *zwinker*
*******na57 Frau
22.184 Beiträge
JOY-Angels 
Man kann
Vokabeln lernen und Grammatik. Aber es gibt kulturelle Feinheiten, die man kennen muss und lernen kann - oder in die man sich hineinfühlt. So ging es mir mit der englischen Sprache.

Als ich als Studentin ein Jahr im UK lebte, war ich sofot "zu Hause". Es war eine freundliche, distanzierte Höflichkeit, die mir gut gefiel, die mir einfach lag. Vor allem der Small Talk, mit dem man an der Bushaltestelle oder im Geschäft ins Gespräch kommen kann. Oder einfach eine nette Atmosphäre schafft. Viel mehr "Please" und "Thank you" und "Sorry" als ich das aus Deutschland kannte, dabei waren wir Hannoveraner höfliche Leute. Ich fühlte mich wohl und diese Zeit hat meine Art mit Menschen umzugehen für den Rest meines Lebens geprägt.

Ein paar Jahre später zog ich von Süd-Niedersachsen nach Süd-Hessen. Beim Spaziergang grüßte ich die Menschen, die mir entgegen kamen, und erntete unverständliche Blicke. Kleine, selbst-ironische Scherze wurden mit "Du hast aber wenig Selbstbewusstsein, Du muss mal zu einem Therapeuten gehen." beantwortet. "Bitte" und "Danke" nur da, wo man es für wirklich nötig hielt. "So Ausdrücke nutzen sich doch ab und verlieren ihre Bedeutung!!"

Man kann also die Sprache "beherrschen" und dennoch Probleme mit der Kommunikation haben. Wenn ein Engländer sagt "This is an interesting idea." , dann klingt das für uns Deutsche wie Begeisterung. Dabei ist das seine Art abzulehnen. Solche Unterschiede müssen bewusst sein, damit man darüber reden kann - oder man missversteht sich ständig.

Aber es ist möglich, das zu lernen.
Erstmal - unabhängig vom Kulturkreis oder einer gemeinsamen Sprache - ist für mich in einer Partnerschaft ein gewisses ähnlich geartetes Verständnis nötig.

Ich möchte mit ihr spontan Lachen über Kleinigkeiten und ich möchte in der Lage sein, mit ihr tiefgründige Gespräche zu führen. Ich möchte ihr Contra haben gegen meine Argumente und ich möchte, dass sie meinen Gedankengängen folgen kann. Dies sind für mich ebenso Grundvoraussetzungen wie es auch erotische Gemeinsamkeiten sind.

Bei Partnerschaften aus unterschiedlichen Kulturkreisen sehe ich immer ein mögliches Problem in Bezug auf Weltanschauungen oder bei religiösen oder politischen Themen, wenn hier die Diskrepanzen zu grundsätzlich sind.
Bei Partnerschaften aus unterschiedlichen Sprachkreisen muss das gegenseitige Verständnis der anderen Sprach so groß sein, dass die verbale Verständigung wie oben beschrieben reibungslos klappt.

Dass es diese Probleme auch bei Partnerschaften innerhalb des gleichen Sprach- und Kulturkreises geben kann, ist klar. Aber auch eine solche Beziehung würde ich meiden.
*******na57 Frau
22.184 Beiträge
JOY-Angels 
Meine Erfahrungen/Freundschaften/Beziehungen mit Menschen aus anderen Kulturkreisen haben mich gelehrt, zu reden, nachzufragen, mal ein paar Schritte in den Schuhen des anderen zu gehen ..., bevor ich urteile und vor allem ver-urteile. Das hilft sogar, wenn man von Hannover nach Darmstadt zieht ...*zwinker*

Es war die wichtigste Lehre meines Lebens und ich bin dankbar dafür.

Dass ich mir dennoch eine Beziehung mit jemandem nicht vorstellen kann, dessen Werte völlig anders sind als meine, steht dann auf einem anderen Blatt, ist aber unabhängig von Nationalität oder Religion.
*******an_m Mann
3.834 Beiträge
Menschen mit sehr großen Unterschieden in der Weltanschauung tun sich sowieso nicht zusammen. Weder innerhalb des selben, noch aus verschiedenen Kulturkreisen. Meine türkischen Freundinnen und meine südamerikanische Frau kamen zwar aus sehr unterschiedlichen Kulturen aber immer aus ähnlichen Verhältnissen wie ich – bezogen auf Bildung, Ideale, Weltsicht und Umgang miteinander.
******n83 Mann
263 Beiträge
in der Tat
kommt zu einer fremden Sprache noch eine andere Interpretation des Gesagten, wie das Katharina57 schön beschrieben hat. Das macht es dann schwer, schon zwischen Nord und Süd oder Ost und West in Deutschland ist Verständigung oft durch Interpretationsunterschiede erschwert. Auch in der Schweiz oder Österreich eckt der Deutsche ja gerne mal an *g*
Sprachen lernen ist so eine Sache, manch einer kann das gut, ein anderer hat keinen Spaß dran - ich würde nicht unbedingt extra eine andere Sprache lernen wollen, aber eben auch nicht mein Land verlassen wollen, jemand der von außerhalb hier herkommt muss eh deutsch lernen.
*********leur Paar
2 Beiträge
Beziehung in Fremdsprache
Hi

Ich hatte 1 1/2 jahre eine Beziehung mit einem Inder mit einer Mischung aus Spanisch, Indisch, Deutsch und Englisch. Einfach war das nicht. Mit dem Verliebtsein am Anfang ist das ja nicht so schlimm, wenn man allerdings länger Zusammen ist gibt es jedoch Themen die schwer zu halten sind, wenn man sih nicht richtig unterhalten kann.

Klar man verletzt nicht so viele Gefühle, weil der Andere ja nicht versteht worüber man sich grade aufregt in seiner eigenen Sprache und der Zorn verfliegt wenn man in zwei Duden nachschauen muss um zu sagen was man meint...

Aber wenn die Sprachbarrieren nicht gesprengt werden und der Andere bspw. kein Interesse daran hat die Sprache zu lernen wird es zwangsläufig immer schwieriger miteinander, weil man nicht das sagen kann was gesagt und verstanden werden muss. Das ist meine Erfahrung. Man kann viel aneinander vorbei reden dadurch und die Probleme werden ncht gelöst.

Irgendwann weicht das Verliebtsein und die Liebe für die Person der Realität und den Barrieren die zwischen einem stehen.

Oft kommen aber auch noch kulturelle Schwierigkeiten hinzu, so in meinem Fall. Vielleicht klappt es ja bei euch, weil Französisch leicht zu lernen ist, jedenfalls im Vergleich zu indisch.

Ich wünsche alles Gute.
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