Kann der Sex ohne Gefühle hemmungsloser ausgelebt werden?

Ich stelle mir vor, dass es leichter ist, sich hemmungslos durch alle Betten zu vögeln, wenn keine Gefühle im Spiel sind. Ob dann der Sex besser ist, weiß ich nicht.


Zumindest in meiner manchmal noch immer naiven Vorstellung, ist wahrscheinlich der Sex zwischen zwei Menschen, die sich innigst lieben, sich gut kennen und immer noch innigst lieben, der Intensivste. Wenn das Geben und Nehmen auf dieser Basis geschieht, sollte es doch einen Level erreichen, der nirgends anders zu erreichen ist.

Erlebt hab ich es nie - vielleicht gibts das ja auch gar nicht.

Bei einer Sex-Geschichte kann man doch auch Gefühle entwickeln, wenn es nun nicht gerade eine Casual-Sex-Sache ist (denn da geht es ja wirklich rein nur um den Sex) !

Klar kann man sich quer durch die Betten vögeln, aber ist man dann immer gleich HEMMUNGSLOS, da müsste man wohl den Begriff "hemmungslosen Sex" definieren

Bei einer "Nur-mal eben-Sex-Nummer" öffne ich mich bestimmt nicht so weit, wie bei einer vertrauten Person und bei Vertrauen sind dann auch in gewisser Form Gefühle im Spiel!

Und warum will man NUR in einer Beziehung es dem anderen "Recht machen" ???

Sicherlich will man doch immer, das es dem anderen auch gefällt, egal was für einen Sex man nun hat

Sex sollte immer beiden Spaß machen und hemmungslos hängt bei mir auch ein wenig mit dem Kopf zusammen !

Habt Euch einfach "lieb"

Bei mir ist es tatsächlich auch so, dass ich umso hemmungsloser beim Sex bin, je vertrauter mir der Mann ist. Vertrauen und Vertrautheit sind bei mir die Voraussetzung, dass ich mich wirklich richtig fallen lassen kann und sogar die Neugier entwickle, weitere Dinge mit diesem Partner auszuprobieren.

Ich hab´s in der Vergangenheit ausgetestet, Sex ohne tiefere Gefühle zu haben, aber es war für mich am Ende unbefriedigend. Der Sex mag für den Moment gut gewesen sein (aber eben nicht hemmungslos), aber es bleibt nur eine schales Gefühl.

Hm ich würde behaupten bei einer fremden Person ist man selbst zu einem gewissen Maß rücksichtsloser und kann sich mehr auf den eigenen "Spaß" konzentrieren. Das ganze natürlich nur zu einem gewissen Grad.
Dafür bin ich mit dem eigenen Partner bereits eingespielt. Ich weiß was geht und was nicht. Ich weiß was der Partner mag und was nicht. So herrscht mehr oder minder keine Unsicherheit bzgl. einzelner (bereits regelmäßig ausgeübter) Praktiken.
Somit kann "hemmungslos" für beide Positionen stehen
Beim eigenen Partner kann ich im Rahmen des Bekannten durchaus hemmungslos sein, denn ich weiß was gefällt und erwünscht ist. Dafür bin ich gehemmter was Praktiken angeht, die der Partner eher ungern macht.
Beim fremden Partner kann ich mehr auf meinen Vorteil achten, muss mich weniger auf den Fremden konzentrieren. Bin allerdings etwas gehemmt was einzelne Stellungen und Praktiken angeht, da ich nicht weiß ob der Fremde diese mag (sofern nicht vorher abgesprochen).
Von daher hat beides seine Vor- und Nachteile.

So in etwas hätte ich dies jetzt bewertet, habe aber möglicherweise einige Facetten nicht bedacht.

Sex mit romantischen Gefühlen ist natürlich etwas ganz besonderes. Es befriedigt halt nicht nur den Körper, sondern auch die Seele. Ist intensiver, erfüllender,- kompletter.

Aber ich habe/hatte auch guten Sex, ohne Gefühle die über Sympathie hinausgehen. Es hat einen gewissen Reiz einfach nur die Körper agieren zu lassen, sich aneinander abzureagieren. Optimaler Weise bin ich körperlich durchaus befriedigt, aber nicht erfüllt.

Was die Hemmungslosigkeit angeht muss ich sagen, dass ich mit zunehmender Entspannung hemmungsloser werde. Definitiv bin ich aber egoistischer und vielleicht ein Stück weit mutiger, wenn ich weiß, dass ich ihm hinterher nicht mehr in die Augen sehen muss. Warum das so ist kann ich nicht sagen. Vielleicht schäme ich mich für meine wilde Seite?

Ich denke es ist eine Mischung aus beidem, aber kommt auch auf die Personen darauf an. Mit ein bischen Vertrautheit kann der Sex noch hemmungsloser sein, da man vom Gegenüber weiß, was er macht, mag, was nicht geht und man sich somit auch auf den anderen verlassen kann.

Grundsätzlich kann ich den Punkt sehr gut verstehen, dass man alle Hemmungen fallen lassen kann, sobald irgendwo keine Verpflichtungen lauern. Gleichzeitig ist das vermutlich auch eine ziemliche Kopfsache; um sich gehen zu lassen, müssen wohl viele Faktoren stimmen; mir selbst geht es so, dass ich potenzielle Sexpartner nicht nur sexuell wahrnehmen möchte, sondern sie auch als Menschen spüren will. Aber das ist wohl sehr individuell.

Gleichzeitig habe ich hier im JC eine interessante Entdeckung gemacht. Es gibt viele Profile, in denen Frauen ganz bewusst nach etwas unverbindlichem suchen - aber bewusst ausschliessen, dass sie sich mit gebundenen Männern einlassen wollen (ich selbst lebe in offener Beziehung). Das kann nun natürlich vielerlei Gründe haben; ich habe mir darüber schon oft Gedanken gemacht. Und mich dabei gefragt: Selbst wenn man "nur Sex" haben will, spielt da nicht immer doch irgendwo - unterbewusst - der Gedanke mit, dass man trotzdem einen Partner finden möchte/könnte? Nur so ein Gedankenspiel ...

Für mich persönlich ist es eine zutiefst verstörende, ja fast schon armselige Geschichte, wenn man sich ausgerechnet mit dem Partner, den man liebt, nicht gehen lassen kann. In einer solchen Beziehung würde für mich definitiv etwas nicht stimmen. Meine Frau ist der Mensch, der mich so gut kennt wie kein anderer. Mit ihr und keiner anderen Frau will ich erfüllende, befriedigende sexuelle Begegnungen geniessen. Sex ist für mich eine Sprache der Liebe - es ist für mich unvorstellbar, mich meiner Frau nicht zu öffnen.

Die Partnerschaft mit meiner Frau ist weit mehr als nur Sex. Wir wollen gemeinsam wachsen, menschlich, geistig wie auch spirituell. Eingebettet in all diese Elemente ist unsere Sexualität. Alles ohne Grenzen, völlig hemmungslos. Würde ich mich meiner Frau gegenüber verstellen, wäre ich nicht mehr authenthisch, genauso wenig wie meine Liebe.

Darum geht es doch hier, oder? Kann Sex hemmungsloser sein, wenn ich ihn mit Personen habe, an die ich emotional nicht gebunden bin.
Theoretisch würde ich das bejahen. Gerade wenn ich mir einen Dreier vorstelle, brauche ich mich dort dann nicht mit eventuell störenden Eifersuchtsgefühlen herumzuplagen.
Allerdings fehlt mir ein bisschen die Lust zu so einem Szenario, weil ich in meiner Sexualität aufs Innigste mit meinem Freund verbunden bin. Und prinzipiell bin ich mit ihm auch wirklich komplett hemmungslos, lasse alles raus, aber natürlich nicht rücksichtslos.
Unsere Liebe trägt unsere ganze gemeinsame Sexualität. Aber ich kann auch genau unterscheiden zwischen den Momenten intimsten "Liebe machens" und den Momenten, in denen ich mich ganz bewusst von der "triebhaften" Seite übernehmen lasse und das sehr sehr genieße.Das sind für mich letztlich zwei Seiten der gleichen Medaille.
Was aber bei uns ganz klar ist: unsere Paarsexualität ist das Wichtigste, selbst wenn wir uns auch mal für eine dritte Person öffnen und diese im Moment des gemeinsamen Tuns auch voll einbezogen wird. Das Wichtigste an diesen "Ausflügen" sind eigentlich nicht die Erlebnisse selbst, sondern das, was unsere gemeinsame hemmungslose Fantasie beflügelt, wenn wir wieder unter uns sind.
Im Prinzip eigentlich eine monogame romantische Zweierbeziehung...

Vor einigen Jahren habe ich das auch so gesehen aber mittlerweile denke ich das der SEX mit Liebe einfach ganz anders ist als triebgesteuerter Sex. Ich finde SEX in Liebe erfüllend, erhebend, inspirierend und ekstatisch und triebgesteuerten SEX finde ich eben nur geil aber nicht rundum befriedigend und schon gar nicht geistisch-seelisch erfüllend. SEX zwischen zwei Liebenden ist für mich eine ganz andere Dimension und gar nicht zu vergleichen mit Sex im Club. Ich würde so was Wunderbares und Schönes wie liebenden SEX nicht mehr eintauschen wollen gegen triebhaften SEX mit Unbekannten.

Vor längerer Zeit hat ein Radiosender zu einem ähnlichen Thema Umfragen gestartet. Da ging es darum, dass der Sex mit der Ex nach beenden der Beziehung so war, wie er in der Beziehung hätte sein müssen- nämlich hemmungslos und versaut, jeder lebt seine Wünsche aus etc.

Fast jeder hat auf Nachfrage geantwortet dass es jetzt klappt weil weniger Rücksicht genommen wird, da man dem Partner gegenüber nicht so verpflichtet oder mit ihm nicht mehr so emotional verbunden ist.
Das befriedigen seiner eigenen Wünsche bzw der Egoismus stehen mehr im Vordergrund.

Diese Argumentation kann ich durchaus nachvollziehen, finde es aber eher traurig.
Meiner Meinung nach sollte sowas auch in der Beziehung funktionieren und stattfinden dürfen. Verzicht aus Scham oder übertrieber Rücksichtnahme muss nicht sein.

mit dem Geliebten teilen zu können, das ist für mich das wirklich Wunderbare und stärkt meiner Meinung nach die Innigkeit der Beziehung extrem.

Stellt sich die Frage, wieso man sich nicht schon während der gescheiterten Beziehung getraut hat, sich gehen zu lassen. Hemmungslos und versaut zu sein. Anstelle davon ist man aber verlogen und gehemmt. Womöglich ist genau das einer der Gründe für das Scheitern.

...mit Gefühl ist der bessere Sex...das ist meine Erfahrung...

Ich kann jetzt auch nur für mich sprechen, ich brauche für guten Sex keine tiefgehende Gefühle, ich liebe den Sex mit meinem Partner und genieße Ihn immer noch, aber wenn ich nur über Sympathie Sex hatte, war das schon oft super geil, wirklich hemmungslos und manchmal auch ziemlich tabulos.

Man kann gar keine vergleiche ziehen.Beispiel :
Wenn meine Frau mir Sex hat ist es immer Geil und Hemmungslos aber es ist immer Vertraut.Wenn sie mit jemanden fremden Sex hat ist es für sie anders.Es ist verrucht, verdorben es hat einfach ein anderes Feeling.Eine andere art von Geilheit weil da nur der Sex im vordergrund steht und nicht die Liebe.Die Situation , Die Intention löst andere gefühle aus. Wenn wir dann wieder Sex zusammen haben lassen wir das erlebte in unserern Sex einfliessen und dies steigert dann unsere Lust aufeinander nochmehr. Ich stehe einfach auf verruchte Frauen

Gut zu lesen, dass es hier Viele gibt, die ähnlich empfinden wie ich. Das gibt mir ein bestärkendes Gefühl. Gut zu lesen, dass es Viele gibt, die anders empfinden, das erweitert meinen Blickwinkel und meine Möglichkeiten andere Menschen wahrzunehmen.

Ich kenne beides - gehemmt und hemmungslos. Und beides - herzvoll und einfach nur völlig geil.
Ich erlebe Sex als etwas sehr Tiefes, Inniges, wenn mein Herz dabei beteiligt ist. Wenn die Sexenergie und die Herzenergie zusammen fließen, fließt einfach mehr und das macht mich mehr satt. Mit manchen vertrauten Partnern kann ich dann sehr hemmungslos sein und mich völlig frei fühlen. Mit anderen geht das nicht so gut, da agieren wir dann innerhalb unserer Grenzen aus Moral, Werten, Vorerfahrungen usw. trotz aller Vertrautheit. Dennoch erlebe ich den Sex auch mit diesen Begrenzungen durchaus als sehr schön und erfüllend. Aber eben nicht hemmungslos.

Hemmungslos kann ich mit Fremden sein und mit Vertrauten. Es ist bei mir etwas sehr Persönliches und Individuelles, bei wem das gut geht und bei wem nicht so gut. Und es ist auch von der konkreten Situation abhängig. Bei Fremden ist es für mich eine Einladung zur Hemmungslosigkeit, wenn sich Sympathie mit Geilheit paart, so dass wir zusammen eine richtig gute Zeit haben, während wir uns das Hirn rausvögeln. Genauso ist es eine Einladung, wenn ein mir vertrauter Mensch mich mit allem annimmt, was ich an Wünschen und Bedürfnissen mitbringe und er das offen Bejahen kann und wir frei, experimentell und hemmungslos Sex miteinander haben können.

Wahrscheinlich gibt es genauso oft das Eine wie das Andere und dann noch all die Nuancen dazwischen und für Jede/n gibt es hier die eigene Wahrnehmung und eigene Wahrheit.

JA!

-gats, 1st Earl of Grey, registered for sexy people