Der kleine Artikel ist völlig daneben, für eine vermeintlich gute Pointe greift die Autorin in die alleruntersten Klischeeschubladen.
Dennoch, ihr Fazit teile ich. Allerdings ohne diese herabwürdigende Bewertung, schließlich mache ich mich mit meinen Besuchen in einem Club zu einem Teil des Geschehens. Auch ich habe den Eindruck von Kleingartenverein und empfinde eine merkwürdige Banalisierung des Treibens dort. Beides ist mit meinem übrigen Leben nicht kompatibel.
Die Ebene, auf der in einem Club der Sex praktiziert und erlebt wird, ist eine völlig andere, als die, die ich mir für mich wünschen würde. Es gibt nur eine winzig kleine Schnittmenge, die ich an manchen Abenden dort finden kann.
Was für mich aber ein sehr großer Gewinn war, ist, dass man dort tatsächlich mal wieder auf den Boden des Menschlichen geholt wird. Ganz besonders die vielen nicht perfekten Körper wirken wie eine Konfrontationstherapie, die mir selbst geholfen hat, mit meinem eigenen Körper ins Reine zu kommen.
Man sagt den Swingern ja nach, dass sie ein äußerst tolerantes Völkchen sind. Das kann ich nur bestätigen. So habe auch ich im Club wirkliche Toleranz gelernt, alles ist möglich, alles ist erlaubt, ich muss es ja selbst nicht teilen. Ein bisschen mehr Toleranz würde ich mir auch von einer "Journalistin" wünschen, die immerhin irgendwie an der öffentlichen Meinungsbildung mitwirkt.
Wenn mich jemand fragt, wie es in einem Club ist, dann kann ich das nur aus meiner Sicht beschreiben, mit aller Distanz und auch dem Unwohlsein, das ich manchmal empfinde. Dennoch spreche ich mich klar für Clubs aus, zumindest sollte jeder, der interessiert ist, es einfach mal ausprobieren.