@hyloop
Es hat wahrscheinlich etwas mit Besitzstandsdenken zu tun. Jemand anderes könnte etwas kaputt machen - vergleichbar wie die meisten Leute z. B. ihre Autos nicht verleihen möchten.
Wie sagt Sting: "If you love someone, set them free.". Eigentlich führt dieser Gedanke jegliche Eifersucht ad absurdum - denn wie kann man eifersüchtig sein auf etwas, was man garnicht besitzt (besitzen kann). Wenn man es aber (zeitweise) besitzt, dann ist eifersucht grundlos und damit ohne jegliche Basis.
Mir persönlich ist die Wertschätzung meiner Partnerin viel wichtiger als irgendwelche Eskapaden - soll heissen: Mit wem plant sie die Zukunft, von wem möchte sie Kinder haben, für wen entscheidet sie sich im Zweifelsfall, wer ist ihr wichtig(er). Mit wem verbinden mich gemeinsame Ziele, die wir auch gemeinsam angehen?
Es verletzt mich beispielsweise sehr stark, wenn sie sich hinter ihren Vater stellt / ihn verteidigt, wenn er 'aus Gewohnheit' etwas macht (und machen darf), was ich als absolut ekelerregend empfinde. Oder wenn die Wünsche der Kinder ggf. höher angesiedelt werden als meine (wobei dies zugegebenermassen schwieriger zu argumentieren ist, wenn mit 'Grundbedürfnissen' (oder eben auch nicht) diskutiert wird).
Bei meiner Ex war es beispielsweise so, dass sie nur noch mit ihrem neuen Freund (Zitat: 'Du kannst mir die Liebe meines Lebens nicht verbieten!') gev... hat, während ich praktisch abgeschrieben war und selbst die Kinder über diesen Typen vernachlässigt und alleingelassen wurden. In diesem fall war die offene Ablehnung spürbar, ich nur noch die 'auszahlungsreife Lebensversicherung'. Nun, die Liebe ihres Lebens war denn doch recht kurz... aber durch dieses mentale Fremdgehen war alles zerstört - und nicht durch den schnellen F... mit dem Pseudohengst.
Eifersucht ist eine kontraproduktive Verlustangst. Dies sich selber gegenüber einzugestehen ist aber schwieriger, als einer Sucht zu entsagen. Gefördert wird dies durch die sogenannten 'Moral'vorstellungen. Es ist in weiten Kreisen immer noch ein Tabuthema, über Sexualität zu sprechen. Unerklärlicherweise ist es einfacher, über Mord, Totschlag, Betrug und Verbrechen zu sprechen, als darüber, dass man gerade mit seiner geliebten Frau ge.... hat. Wenn die Menschen wirklich denken würden, dass es so schmutzig und verwerflich ist, währe die Menschheit wohl längst auf Darwins Abfallhalde gelandet (wo sie dann wohl auch hingehören würde). Wohl kaum ein Bereich, in dem gelebtes Leben und 'make appear' so weit auseinandergehen. Aber erst wenn die Mehrheit es schafft, offen auch darüber zu sprechen wird es ihr gelingen, sich von unsinnigen Zwängen freizusprechen - und solange gehen wohl auch noch viele Beziehungen daran kaputt, daß der Frau (oder dem Mann) der 'gute Ruf' wichtiger ist, als was sie eigentlich tief im Inneren ihres Herzens gerne machen würden und weder ihrem Partner noch sich selbst gegenüber zugeben möchten - und was dann evtl. im Geheimen mit einem Surrogatpartner versucht wird, auszuleben.
Stefan
PS: Der Joyclub ist zwar Liberal von der Leitung, aber seitens der Mitglieder kochen doch viele ihr eigenes Süppchen, und alles, was etwas anders schmeckt wird strikt abgelehnt.