Leid läßt sich NICHT teilen - es wird NICHT leichter
Nun gut, da hast du wohl andere Erfahrungen gemacht als ich. Natürlich lässt Leid sich nicht ungeschehen machen, aber es "loszuwerden" ist für mich eine Erleichterung. Deshalb würde ich jedem Leidtragenden dazu raten, es zumindest zu versuchen.
Wenn Mann seine Sachen allein beschließt, ist er so fair, dem anderen am Ende nicht die Verantwortung für dessen Ratschläge zu geben, wenn sie fehlgeschlagen sind!
Es geht darum, Rat oder Unterstützung einzuholen, sich andere Perspektiven aufzeigen zu lassen. Das bedeutet für mich noch keine Abnahme des Denkens, der Entscheidung oder der Verantwortung. Also kein Grund den anderen zu verklagen. Bei dir klingt das so, als wäre Beziehung ein Gegeneinander, ich sehe es lieber als
Miteinander.
Jeder trägt seine Last. Aber die "Stärkeren" tragen einen Teil der Last für die "Schwächeren" mit - DAS IST IHRE PFLICHT. In diesem Sinne sollte man ihnen nicht noch den Vorwurf emotionaler Stumpfheit machen, sondern froh sein, daß es sie gibt - sie machen es den "Schwächeren" leichter.
"Pflicht" klingt so pathetisch. Wer verpflichtet mann denn dazu? Und ist die Frage nicht, wie sich Stärke bemisst? Bedeutet Stärke keine Emotionen zu zeigen oder zuzulassen? Kann nicht jemand, der sich nach außen schwach zeigt, indem er weint, trotzdem stark sein, in dem was er vollbringt? Bedeutet Stärke, dass man immer stark sein muss? Kann man sich in einer Beziehung nicht ergänzen und einspringen, wenn man gerade selbst stark ist und der andere schwach? Bei uns funktioniert das für mein Gefühl recht gut. Dem anderen einen Teil der Last abzugeben, wenn er es anbietet, bedeutet ja auch nicht, dass man ihn nicht alleine tragen könnte. Wie gesagt, meine Auffassung von Beziehung ist, Lasten gemeinsam zu tragen. Und bisher bin ich gut damit gefahren, weil es auch verbindet.
Pussy