POETISCHE ZWEISAMKEIT 1 von 4
POETISCHE ZWEISAMKEIT 1In einem japanischen Raum, frisch geräuchert und leer bis auf einen kleinen, tiefen Tisch und einen Futon. Kein Schmuck im Raum. Du stellst den Schmuck dar. Du bist nackt bis auf die High Heels, schwarz wie die langen, offenen Haare. Wir setzen uns auf den Boden und trinken Sake. Du erzählst aus deinem Leben und ich tanze auf den Worten mit.
Dann legst du dich auf den Bauch, bequem auf den Futon. Entspanne dich. Zur Erhöhung der Wahrnehmung verbinde ich dir die Augen. Entspanne dich und lausche dieser Musik.
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Nach einer Weile ergreife ich den japanischen Schreibpinsel, öffne die Tinte, tauche ein und beginne mit dem Gedicht, das ich kalligraphisch auf deinen Rücken schreibe:
Den Dreien musst du vergeben,
wenn sie auch deine Gefühle verwunden:
dem Hauch, der deine Blume entblättert,
der Wolke, die den Mond verbirgt,
und dem Manne, der mit dir Streit sucht.
Nach getaner Arbeit stehe ich auf, betrachte und verinnerliche und gehe dann. Es ist dir überlassen, wie lange du verweilen willst.