Behinderung und Co
Nun kann es doch sein, dass der geliebte Mensch schwer krank wird und nicht mehr in der Lage ist.
Die Frage habe ich mir auch schon gestellt.
Es gibt eine nette Geschichte von Ann Jacobs „Bittersweet Homecoming“. Nichts geistig hochtrabendes, sondern ein schöner, kitschiger Liebesroman mit O-Bein Struktur (erst ham se sich, dann gehn se auseinander, dann kriegen se sich wieder) wie sie schon die gute Hedwig Courths Mahler schrieb.
Da geht es um einen Dom, der nach einer Gefangenschaft als Geisel im Rollstuhl sitzt und eine Frau wieder trifft, mit der er vor seiner Behinderung ein Sex und Sm reiches Wochenende hatte. Die beiden versuchen, eine Beziehung aufzubauen, und er fragt sich ständig, ob er als Dom denn „funktionstüchtig“ sei, obwohl er beim Sex nur unter ihr liegen kann und seine ganze Dominanz sich auf das Dirigieren mit seiner Stimme beschränken muss.
Sie stört seine Behinderung eigentlich gar nicht, denn ihr waren weniger die Turnübungen und mehr die Ausstrahlung und Persönlichkeit des Partners wichtig. (wie gesagt, Herz- Schmerz-un-Literatur)
Ich denke die Frage ist, ob man durch Kompromisse und Umstrukturierung des Gewohnten Beziehungs-Musters dennoch eine für beide tragbare und befriedigende Sexualität hinkriegt.
Wie sehr jemand liebt, und ob es reicht, den geliebten Menschen bei einer Krankheit, vielleicht bis in den Tod zu begleiten kann wohl nur jeder für sich entscheiden.
Müsste ich mir einen neuen Partner suchen, wäre meine Leidenschaft jetzt sicher mit auf der Liste der absoluten Bedingungen.
Sollte meinem Partner etwas zustoßen, dass es ihm körperlich unmöglich macht den Sex in gewohnter Form zu leben oder sollte er aus psychischen Gründen vielleicht nicht mehr in der Lage sein, Sm zu leben (schönen Gruß ans Hautbildchen) würde ich sicher eher versuchen gemeinsame Lösungen zu finden, die notfalls ja auch sein können, einen Teil der Leidenschaft außerhalb von Beziehung zu leben.
Liebe Grüße von Alre, die Dich ganz lieb umarmt.