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Sind Asperger, ADHS und co nur Modediagnosen?

*******oot Mann
269 Beiträge
Was ist der Unterschied zwischen Gesund und Krank? Wenn ein Asperger krank ist, dann ist ein Rollstuhlfahrer auch krank! Beide haben einen Anspruch auf einen Nachteilsausgleich.

Was ist mit den Millionen Egoisten und Narzisten im Land? Sind die nicht auch psychisch krank und sollten mit einer Dauerbehandlung mit Haloperidol therapiert werden?

Was ist eine psychische Erkrankung und was nicht? Es gibt psychische Störungen die man als Krankheit sieht und welche die werden nicht als Krankheit erkannt.

ADS, ADHS und Asperger sind Syndrome, also eine Kombination von Symptomen,
Ich denke mal Krankheit ist das falsche Wort dafür.

Unter krank verstehen die meisten Menschen, dass man z.B. einen Virus hat und geheilt werden kann.
Unter psychisch krank, dass man einen "an der Klatsche" hat und ein Psychiater einen wieder zu Sinnen bringt.

Ein Rollstuhlfahrer ist nicht krank in diesem Sinne, aber er ist behindert. Eine Behinderung liegt dann vor, wenn im alltäglichen Leben Beeinträchtigungen bestehen hinsichtlich alltäglicher Aktivitäten.
Beim Asperger-Syndrom ist es so, dass Beeinträchtigungen im Umgang mit Mitmenschen bestehen, weil sich Asperger-Betroffene und Nicht-Asperger oft "falsch verstehen".
Das kommt durch die Wahrnehmungsstörung. Daher ist es auch eine Behinderung laut SGB IX.

Man könnte auch die Definition von Behinderungen googeln, aber manche wollen sich entweder nicht an das Gesetz halten oder leben unter ihrer eigenen kleinen Käseglocke, frei nach dem Motto:
"Wenn es mir psychisch gut geht, dann sind alle anderen gestört, die psychisch gesehen Probleme haben."
Das wäre wie, wenn ich sagen würde: "Ich habe zwei gesunde Beine, also simuliert jeder Rollstuhlfahrer oder stellt sich zu blöd zum laufen an."

Uneinig ist sich die Forschergemeinschaft auch hinsichtlich der Frage, ob man im Asperger-Syndrom ein selbständiges Störungsbild oder eine graduelle Variante des frühkindlichen Autismus sehen sollte.

Solange die Statistik es so auslegt, dass Geld durch die Diagnose entsteht, wird da wohl nichts dran geändert werden.

Allerdings würde ich keine Zitate aus Wikipedia verwenden, weil da manchmal gerade bei psychischen Krankheitsbildern etc. manche kleine Fehler bestehen, da darin auch Leute schreiben, die meinen zu wissen was es ist, und was aber widerlegbar ist.
So zählen manche Autoren das Asperger-Syndrom zu den psychischen Erkrankungen, obwohl es eine Entwicklungsstörung ist, was zeigt, dass diese Leute entweder nicht richtig recherchieren oder denken, alles was man nicht sieht, ist psychisch eingebildet. Ganz wie die Ärzte die sagen, dass die Schmerzen einer Patientin eingebildet seien, weil man von außen nichts sieht und im CT zeigt sich später eine Raumforderung und auf einmal heißt es nur:"Ups, das tut uns leid..."
Und da mancher so viel Wert auf solche Artikel legt, kann mancher jetzt auch googlen, was Entwicklungsstörung bedeutet. Sonst kommen wir hier vom Thema ab.

Beim frühkindlichen Autismus sind die Betroffenen oft geistig behindert und die Probleme beginnen vor dem 3. Lebensjahr (daher frühkindlich). Dann gibt es noch weitere Unterschiede zwischen beiden Formen, die ich hier nicht aufführen werde. Da Asperger nach dem 3. Lebensjahr beginnt, dürfte es alleine deshalb schon nicht mehr frühkindlich sein.
Aber Hauptsache die Pharmakonzerne können ihr Zeug irgendwie verkaufen und die Kliniken durch ein paar "harmlose" Diagnosen etwas verdienen.
Das stört mich in der ganzen Sache und daher bleiben es für mich Modediagnosen.
Es kriegt niemand einfach mal einen Gehirntumor diagnostiziert, weil die Erkrankung sehr ernst ist und die Behandlung risikoreich, aber wenn es darum geht aus risikoarmen Routine-Diagnosen Geld zu schlagen, dann ist man sehr schnell am Werk.

Narzismus ist übrigens ein Krankheitsbild, gilt aber nicht als Behinderung, weil die Betroffenen im Leben keine Einschränkungen haben. Z.B. kann man sich auch einen Zeh amputieren und ist deshalb trotzdem nicht behindert, weil man keine Einschränkungen im Leben dadurch hat.
Wer sich darüber beschweren möchte, der solle bitte den Staat dafür anklagen. Ich habe diese Regeln nicht gemacht und weiß selber, dass manche Fälle anders als in der Theorie bewertet werden.

Ambosszwerg:
"Nein... du bist nicht krank! Die Gesellschaft akzeptiert nur nicht das du ein ganz besonderer Mensch bist." Durch solches Verhalten wird die Gesellschaft doch gerade erst davon überzeugt das wir alle Simulanten sind."

Exakt das ist das Problem. Manche Leute definieren es anders, alle fassen es so auf, und in den wirklichen Definitionen steht (nicht ohne Grund) etwas anderes. Diese Diagnose gibt es nicht erst seit gestern. Wären alle Asperger Simulanten, würde es sie nicht mehr geben. Allerdings artet die Diagnostik momentan aus und damit komme ich nicht klar.
*******oot Mann
269 Beiträge
Die Frage ist wann ist man psychisch krank? Bis wohin ist es "nur" eine Marotte? Wo ist der Übergang von Hobby zur Besessenheit? Wann ist etwas noch Mode, wann ist es Fetisch?

Eine Sache darf man nicht vergessen, was wäre unser Leben ohne Autisten? Viele wegweisenden Erfindungen wurden nicht von Neurotypischen gemacht. Der Umgang mit Asperger ist nicht einfach, der normale Mensch muß halt sein Gehirn benutzen.

Der letzte Satz ist etwas provokant, aber die Kommunikation mit einem Aspie kann man mit SQL vergleichen, ich muß die Rahmenbedingungen beschreiben und Regeln einhalten.
SQL ist wohl die Programmiersprache. Rede ich wie eine Programmiersprache? Ich hoffe nicht.
Es ist vielmehr so, dass ein Asperger alles sehr wörtlich nimmt. Er erkennt den "Schlagbaum" im Wald nicht, weil ein Schlagbaum kein Baum ist.

Hobby und Besessenheit lassen sich für mich so trennen, dass man erst besessen ist, wenn man dafür Familie und Pflicht (also Arbeit, Haushalt etc.) vernachlässigt. Alles andere ist freie Entscheidung.
Ich sammele Todesdaten. Daran ist nichts schlimmes. Es ist für andere nur sonderbar. Ich gehe normal meinen Pflichten nach wie jeder andere und tue mehr für meine Familie, als mancher daraus es verdient hätte.
Daher sehe ich es nicht als Bessesenheit an. Könnte man durchaus aber so interpretieren, weil ich es tue, um meinen Kopf zu beruhigen, da meine Mutter seit 92 ständig von meiner Oma redet, die damals starb und alles mit ihrem Tod durch Krebs assoziiert. Das zerrt an meinen Nerven und das Sammeln der Todesdaten beruhigt mich diesbezüglich. Wenn ich die Daten ansehe, dann erinnere ich mich wieder an die Zeit als ich klein war und jede Woche mit meiner Mutter zum Grab gegangen bin. Es ist wie als ob ich wieder wie damals auf dem Friedhof wäre. Gräber dessen Personen ich nicht kenne und dessen Namen noch keine Bedeutung haben. Ein kurzer Blick in eine sorgenfreie Kindheit, wo man im Gegensatz zu heute die Toten kennt und einem bewusst ist, dass man selber doch nur kurze Zeit hat, um der Menschheit gefallen zu können.
Aber gut, ich gebe zu, ich schweife hier ab.


Mich interessiert nicht, was andere Leute treiben, solange sie mich damit nicht stören.
Ein Gefühl von Gruppenzwang kenne ich nicht. Entweder ich mache etwas, weil ich es will oder ich lasse es.
Viele interpretieren das als bornierte Persönlichkeit ("Man hat sich dem Gruppenzwang anzupassen".).

Psychisch krank ist für mich:
• wenn man selber durch sein Verhalten andere massiv stört oder in Gefahr bringt, einschließlich sich selbst
• wenn man den Alltag nicht mehr geregelt bekommt, aber es keine körperliche Ursache dafür gibt
• wenn man selber diese Verhaltensweisen nicht abstellen kann und Hilfe benötigt
Ich betone nochmals, dass Asperger nicht darunter fällt und eine Entwicklungsstörung ist.
Daher ist eine Definition auf dieser Grundlage mit dem Asperger-Syndrom nicht möglich.
*******werg Mann
667 Beiträge
Wenn Asperger "nur" eine Störung ist dann ist Asperger eine Krankheit.

1 Definition

Eine Krankheit ist eine Störung der normalen physischen oder psychischen Funktionen, die einen Grad erreicht, der die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden eines Lebewesens subjektiv oder objektiv wahrnehmbar negativ beeinflusst. Die Grenze zwischen Krankheit und Befindlichkeitsstörung ist fließend.

Und was ist schlimm daran wenn ich eine Krankheit habe?
Ja es gibt sicher auch gute Aspekte bei Asperger, ADS und ADHS. Aber wenn man dann versucht die negativen Aspekte einfach tot zu schweigen oder zu verharmlosen dann schadet man den Betroffenen doch nur.
Die Schwierigkeit besteht doch darin das diese Krankheiten/Störungen in 1000 Facetten daher kommen. Von leichten Symptomen bis hin zu schwerwiegenden Problemen. Aber das bekommt man nicht in die Köpfe der Leute. Wenn jemand Krankheit A hat dann hat er Symptom 1 2 3 und 4. Das aber auch mal Symptome stärker oder schwächer ausfallen ist egal. Und was immer aussen vor gelassen wird ist das was die Betroffenen selbst empfinden. Jeder Mensch nimmt Krankheiten bei sich selber anders wahr. Beispiel Männergrippe. *ggg*

Und das manche Krankheitsbilder immer mal wieder inflationär auftauchen ist bekannt. Ganz großes Beispiel ist da für mich der Burn-Out.
Ambosszwerg
Wenn Asperger "nur" eine Störung ist dann ist Asperger eine Krankheit.

Ich denke, dass Problem das wir hier haben ich schlicht und einfach zusammengefasst, dass einige Leute meinen, dass Krankheiten nur körperlich seien und alles, was man nicht sehen kann, Einbildung.

Es ist wie mit dem Glauben an Gott vergleichbar: "Was man nicht sieht, ist nicht da."
Ich will hier jetzt nicht über Religion schwadronieren und in manchen Fällen mag dieses Vorgehen auch klug sein, aber Röntgenstrahlen kann man nachweislich auch nicht sehen und sie sind da.
Genauso könnte man sich die Augen zuhalten und trotzdem existiert man selber immernoch.

Evtl. ist es also nur eine Frage der Forschung bis man diese Krankheiten sichtbar machen kann.
Daher kann man dieses Argument, dass psychische Krankheiten keine Behinderung oder Krankheiten seien, weil man sie nicht sehen würde, wie körperliche Leiden, nicht gelten lassen.

So wie die Definition da steht, so haben wir sie auch in der Ausbildung gelernt. Es würde auch keinen Sinn ergeben, jemanden als nicht krank abzutun, wenn dadurch seine Leistungsfähigkeit oder sein Wohlbefinden gestört werden.

Worunter Asperger leiden ist, dass sie meistens von der Gesellschaft isoliert bleiben oder ausgegrenzt werden.
Zum einen, weil sich Asperger und "normale Leute" oft nicht verstehen, da sie aneinander vorbei reden. Zum anderen, weil viele Asperger ihren Kopf benutzen, logisch argumentieren und viele andere Menschen durch die Masse argumentieren, die nicht immer Recht haben muss.
******wen Frau
15.486 Beiträge
*******werg:
Und das manche Krankheitsbilder immer mal wieder inflationär auftauchen ist bekannt. Ganz großes Beispiel ist da für mich der Burn-Out.

Burnout taucht nur deshalb inflationär auf, weil er eine altbekannte Krankheit mit neuem Namen versieht, die Ursachen anders attribuiert, und das Störungsbild somit gesellschaftsfähig macht. Da die Diagnose Burnout (noch) nicht anerkannt wird, können es sich auch Otto Meier und Lieschen Müller von nebenan leisten, sich als "Burnout-Spezialisten mit Therapieangebot" zu proklamieren, ohne deswegen angefeindet werden zu können. Würde sich ein Laie erdreisten, zu behaupten, er könne ein Therapiekonzept für Depressionen anbieten, stünde sofort die Staatsanwaltschaft vor der Tür. Mittels Burnout aber scheffeln ungezählte selbsternannte Coaches und Wellnesscentren Geld, das ihnen nicht zusteht, und die oft dahinterstehende Depression wird entweder falsch, oder gar nicht behandelt.

In diesem Sinne erwarte ich mit großen Befürchtungen die ICD-11, die erneut bis dato "normale" Geistes- und Verhaltenszustände pathologisieren und Millionen von Menschen von heute auf morgen als krank stigmatisieren wird.
Burnout nicht anerkannt ist, dann frage ich mich, wieso es das Asperger-Syndrom sein sollte, wenn beide doch einen ICD-Eintrag haben.
Bitte jetzt nicht falsch verstehen. Ich habe gerade gegoogelt, wann eine Krankheit als anerkannt gilt, bekam aber kein Ergebnis.

Könnte es also sein, dass das Asperger-Syndrom auch nicht anerkannt ist?
Ich bekomme so oft zu hören, dass das nur eine Ausrede von mir sei.

Nebenbei darf sich jeder Krankheiten behandeln. Man darf dabei allerdings keine anerkannten Titel tragen, also sich z.B. nicht einfach einen med. Doktortitel geben oder sich Therapeut nennen.
Um das jetzt genauer zu beschreiben, müsste man die Berufsbezeichnungen durchforsten.
Das lass ich hier mal.

Genauso darf eine med. Fachangestellte die Aufgaben einer med.-techn. Assistentin ausführen, sich aber nicht als solche bezeichnen.
******wen Frau
15.486 Beiträge
*********ement:
Burnout nicht anerkannt ist, dann frage ich mich, wieso es das Asperger-Syndrom sein sollte, wenn beide doch einen ICD-Eintrag haben.
Bitte jetzt nicht falsch verstehen. Ich habe gerade gegoogelt, wann eine Krankheit als anerkannt gilt, bekam aber kein Ergebnis.

"Anerkannt" ist eine Krankheit, wenn sie per ICD-Schlüssel den Kassen gegenüber als Begründung angegeben werden kann, dass eine Behandlung vonnöten ist.

Soweit ich mich an meine Studien- und Lernzeiten erinnere, kann Burnout selber nicht codiert werden. Auf den Scheinen steht bspw. Z73 ("Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung") oder F31/32/33/34/38 (Formenkreis der affektiven Störungen).

Asperger besitzt einen ICD-Schlüssel (F84.5) und ist somit formell eine anerkannte Krankheit.
*******ata Frau
27.713 Beiträge
Autistic Pride Day *yo*

Die Befürworter von Autistic Pride kritisieren die Pathologisierung von Autismus

Der Autistic Pride Day wurde[2005] von Aspies For Freedom ins Leben gerufen.
Aspies For Freedom setzt sich für die Rechte von Menschen im Autismus-Spektrum ein,
indem sie die Öffentlichkeit durch eben solche Initiativen aufzuklären versucht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Autistic_Pride_Day


für all die menschen mit asperger in meinem leben *love4*
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