Gedanken in Worte fassen

Ich habe mal mit jemandem geswitcht da hat mir unheimlich geholfen, ihm die Augen zu verbinden.
Klar Anweisungen wie: geh jetzt da hin und mach das und das fallen dann weg aber es gibt ja noch reichlich anderes was man auch mit verbundenen Augen machen kann.

Machen. Allein, zu zweit, wenn der Nachbar nicht guckt, wenner guckt ... Machen.

Wenn Du es nicht sagen kannst, geht ja vielleicht eine andere Art der Kommunikation? Schnöde E-Mail, oder ganz altmodisch ein handgeschriebener Brief... oder sowas wie ein "Tagebuch der Phantasien"?

"Machen" ist natürlich auch immer einen Versuch wert... "Monkey see, monkey do" sozusagen. Allerdings ist es halt manchmal auch ganz hilfreich, sich vorher zu verständigen, was man eigentlich machen will, soll, darf. Sonst sind frustrierende Erlebnisse schon auch ein wenig vorprogrammiert, fürchte ich.

Trotzdem viel Spaß beim Experimentieren!

"Er"

Bei nochmaligem Lesen... wenn es wirklich in erster Linie um die Befehle während einer BDSM-Session geht, und ansonsten schon so ein Grundkonsens und auch eine Ahnung von den gegenseitigen Wünschen da ist, stimme ich zu: tu's einfach! Wenn Du ihr nicht sagen kannst, was Du grade von ihr erwartest, nimm sie am Arm, führe sie, nutze Gesten... und mach' Dir ansonsten möglichst wenig Druck. Ihr betretet Neuland, das wird sich bestimmt im Lauf der Zeit einspielen zwischen euch.

Auch wenn es vielleicht auf den ersten Blick albern erscheint, stell Dich vor einen Spiegel und übe einfache Sätze oder Befehle. Probiere bitte verschiedene Tonlagen aus und beobachte Dich sehr genau dabei. Je öfter Du das wiederholst, umso einfacher fällt es Dir. Alternativ kannst Du das auch beim Autofahren oder Spazierengehen üben.

... Erziehung, euer bisheriges, gewohntes Verhalten. Das wird dich auch noch eine Weile beschäftigen, bis du dir sicher bist, deine eigene Ethik und Moral entwickelst.
Was hilft? Augen verbinden, einfach tun statt ankündigen, die Idee mit dem Spiegel, all das hilft dir sicher etwas! Am wichtigsten ist aber m.E. der Dialog zwischen euch Beiden. Versuche nicht nur zu befehlen, sondern versuche ganze Dialoge zu entwickeln in dem du ihr Fragen stellst.
Auch wenn ihr das schwer fällt, sie kann auch dazu beitragen, dass ihr eure gemeinsame "Sprache" entwickelt. Ich müsst die neue Welt gemeinsam mit Leben füllen, sie nicht isoliert betrachten sondern als authentischen Teil eurer persönlichkeit !


LG BoP (m)

BDSM-Stammtisch oder Party besuchen! Lockerer Umgang wird leichter, wenn man ihn erlebt!

Ich kann nur unterstreichen, was blackownspurple da geschrieben hat. Langjährige Vanilla-Paare erzählen oft von diesem Problem. "Das ist die Frau, die ich liebe, das ist die Mutter meiner Kinder... die kann ich doch nicht einfach benutzen, fesseln, erniedrigen, schlagen..." (Oder so ähnlich, und natürlich auch mit M und F vertauscht).

Wenn beide wirklich echtes Interesse an einer oder mehreren Facetten von BDSM haben, legt sich das früher oder später... spätestens sobald Top merkt, daß Subbi von all den bösen Dingen so einen richtigen "Kick" kriegt. Drüber zu reden und es vom Verstand her zu akzeptieren ist das eine... aber es zu sehen, zu spüren, zu erleben, teilzuhaben... das ist nochmal was ganz anderes.

Bin ich froh, daß ich es da einfacher hatte. Bei mir (uns) war's ein Neuanfang.

"Er"

Die Hemmschwelle ist zumeist eine moralische. Sobald man realisiert, dass die eigene Moral, denn sie liebt ja das Dominante, damit konform geht, klappt es recht schnell.

"Ich kann endlich so sein wie ich es brauche, denn ich habe eine, die es so braucht, wie ich es gebe."
Sich selber solche Sätze zu sagen hilft da ungemein. Irgendwann realisiert der Kopf, dass man sich nicht nur damit selber etwas gutes tut, sondern auch ihr.
Ab dann heißt es Blockade adieu

Vor meinen ersten ein, zwei Sessions hab ich mir was aufgeschrieben und schnöde vorm Spiegel geübt, aufgenommen und selber angehört.
Dann gemerkt, das brauchts nicht - wenn du spürst, wie das Gegenüber das aufsaugt, dann fliessts nur so aus dir raus... ich meine Worte!

Wenn es mir schwer fällt etwas zu sagen, egal wo, dann hole ich tief Luft und beim Ausatmen lass ich es über die Lippen kommen.
Wenn du einmal diesen Sprung geschafft hast, fällt es dir sofort zusehends leichter.

Wenn es nicht geht, schließe beim nächsten Mal die Augen dabei und bleibe bei dir, versuche dich zu fühlen, an dich zu denken und nicht an deine Frau sondern an dich und das, was du in dem Moment sagen willst. Tief einatmen und beim ausatmen einfach drauf los reden.

Ich glaube es ist relativ schwer von der normalen Kommunikationsebene auf die "Besondere" zu rutschen wenn man das nicht gewohnt ist.
Vielleicht mal die Stimmlage wechseln.

Und - Flüstern und leise und bestimmt sprechen kann u.U. sehr dominant sein.
Bei meinen Kids klappts immer..

Kannst du (für dich) benennen, woher diese Hemmungen kommen und warum du verbal nicht so interagieren kannst, wie du es gerne wollen würdest?

Es mag sicherlich nicht einfach sein, wenn ein Paar aus einer bereits bestehenden Beziehung plötzlich "Dom-Sub-Verhalten" für sich entdeckt... Da du jedoch erwähnt hast, dass du den dominanten Part fühlst, obliegt die aktive Führung nunmal dir und somit bist du gefordert... that's also the Game... auch wenn es sich zu Beginn ungewohnt und vielleicht albern anfühlt. Reagiert deine Frau jedoch, dann wird sich dies baldigst legen und du (ihr) wirst (werdet) Freude und Lust spüren...

@**********urple
stimme ich zu - die Erziehung hemmt..

@TE
Wenn ich mit jemandem über BDSM reden wollte und was manN mag oder nicht und ich merkte derjenige hat Hemmungen, dann habe ich sexandsubmission und hogtied (beides google Suchbegriffe) Kurzfilme gesucht und gespeichert. Dann hat man sich nebeneinander auf die Couch gelümmelt und das mal "nüchtern" angeschaut und gesagt ui das mag ich aber und der andere dann hm ja fänd ich auch nicht schlecht, aber so und so wär das besser und so wird man lockerer im Umgang miteinander und man traut sich zu sagen was schön wäre.

Was der dominante Teil dann wann wie umsetzt ist dann eine andere Geschichte

Liebe Grüße und viel Glück,
nina