Danke an euch alle!
Erst einmal vielen Dank für eure Beiträge. Das ist so lieb von euch und ich fühle mich hier richtig wohl und angenommen und verstanden. Wow! Wirklich ein großes Dankeschön an euch.
@ Salvali: Danke, ja, das mit den Absätzen klingt einleuchtend …
Und ja, du hast recht, ich stelle mir die Frage, inwieweit mich diese Erfahrungen mit einer Frau geprägt haben. Es waren meine ersten sexuellen Erfahrungen. Ich habe das lange Zeit einfach weggeschoben und ich habe irgendwie das Gefühl, dass über all die vielen vielen Jahre hinweg dennoch etwas davon überlebt hat – eben in Form dieser sexuellen Fantasien. Ganz sicher, ob das eine durch das andere kommt, bin ich mir allerdings eben nicht.
Und ja, ich frage mich auch, warum ich mir vorstelle, ein Mann zu sein. Ob es daran liegt, dass ich mich auf diese Weise einfach entferne, sozusagen unangreifbar mache. Denn ansonsten ist es durchaus nicht so, dass ich mir in irgendeiner Weise wünschen würde, ein Mann zu sein. Ich bin gerne Frau. Und ich frage mich auch, ob mein Freund in diesem Fall dann nicht einfach nur sozusagen ein Stellvertreter ist. Das, was ich eigentlich am liebsten selbst täte, aber eben nicht kann, macht dann er für mich. Versteht mich nicht falsch: Ich liebe meinen Freund sehr. Also es ist ganz gewiss nicht so, dass ich ihn nun allein für meine sexuellen Fantasien benutze. Eher ist es vielleicht so, dass diese emotionale Bindung, durch die ja Grenzen zwischen zwei Menschen verschwimmen, genau das möglich macht: dass er an meiner Stelle etwas tut, das ich nicht kann (und sei es nur in meiner Fantasie).
Diesbezüglich frage ich mich eben auch, ob ich nicht eigentlich doch einfach mal selbst mit einer Frau schlafen will, es nur nicht zulassen kann, weil ich Angst davor habe, was dann geschehen wird. Insofern, als dass ich wieder in eine vernichtende Abhängigkeit geraten könnte, oder aber umgekehrt ich selbst Dominanz über einen anderen Menschen ausüben würde in einer Form, die diesem nicht gut täte. Ja, vielleicht ist es einfach so, dass ich eigentlich gerne eine andere Frau in der Form demütigen würde, wie ich selbst gedemütigt wurde. Das aber eben einfach in der Realität niemals könnte, und ich mich selbst so sehr verabscheue für diesen Wunsch (da ich ja weiß, wie man sich fühlt, wenn einem so etwas angetan wird, ohne dass man selbst dafür bereit wäre), dass ich nicht mal in meiner Fantasie als ich selbst auftreten kann, mich sogar in einen Mann verwandeln muss oder aber eben meinen Freund "ins Rennen schicke".
Ich frage mich, ob das alles nicht schlichtweg auf eine Erfahrung zurückzuführen ist, die ich wieder und wieder durchlebe, weil sie nicht verarbeitet ist.
Ich weiß eben momentan einfach nicht mehr so wirklich, wo ich stehe, was ich will. Aber ich merke, ich habe irgendetwas in mir unterdrückt oder abgetan, das nun zunehmend durchzubrechen versucht. Was das ist, weiß ich halt gerade noch nicht.
Was nun diese Fantasien betrifft, in denen ich meinen Freund mit einer anderen sehe: Auf der einen Seite möchte ich mich ihnen gerne hingeben, sie vielleicht sogar ausleben. Auf der anderen Seite möchte ich das ganz und gar nicht. Etwas in mir sträubt sich dagegen – nicht, weil ich es in irgendeiner Weise verwerflich oder abartig finde. Ganz und gar nicht. Ich möchte nur einfach nicht so sein.
Und da sind wir wieder bei dem Thema Eifersucht oder Gedemütigt-Fühlen. Ja, wahrscheinlich finde ich gerade diese Erniedrigung erregend. Aber ich kann mir nicht vorstellen, damit glücklich zu werden, wenn ich das in dieser Form ausleben würde. Das wäre zu viel für mich. Ich würde mich letztlich selbst dafür verachten, so etwas zugelassen oder gar noch forciert zu haben. So denke ich momentan. Es kann natürlich durchaus sein, dass ich schlicht lerne diese Seite an mir anzunehmen. Und dass genau das der Weg ist, den ich gehen müsste. Ich bin hier einfach gerade ein wenig orientierungslos.
@ halloweeny: Meine Fantasien werden insofern übermächtig, als dass sie immer häufiger auftreten – aber eben auch in der Form, dass ich mich zum ersten Mal wirklich frage, woher sie kommen, was sie zu bedeuten haben. Und ich bemerke immer stärker eine Gespaltenheit in mir. Meine enorme Eifersucht, mein Gefühl der Demütigung, meine Lust. Das ist etwas, das ich weder zulassen kann noch will – und so bekämpfe ich es auf der einen Seite. Auf der anderen Seite ist gerade das erregend.
Was auch in meinen anderen Beziehungen vorhanden war, wird mir in seinem Ausmaß zum ersten Mal so richtig bewusst. Was ich davor einfach abgetan habe, tritt hier nun deutlich hervor. Und ich frage mich, wie ich damit zurecht kommen kann.
So weit, meine Fantasien mit ihm zu teilen, bin ich noch nicht. Ich muss erst mal für mich selbst klären, was das ist, was ich mir wünsche, was ich mir vorstellen könnte. In welche Richtung ich gehen will. Und ja, dann, wenn ich so weit bin, mir im Klaren darüber zu sein, ist es sicherlich möglich, dass ich diese Fantasien mit ihm teile. Wie weit das gehen könnte, weiß ich noch nicht.
@*******ns83: Danke, hier erst einmal mit einem Porno zu beginnen, wäre ganz sicherlich der beste Weg.
Ich meine ich stehe auch auf vieles andere. Auch Gangbang-Videos sind für mich erregend. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich das tatsächlich mal erleben wollen würde. Nein, das möchte ich gewiss niemals in der Realität erleben. So etwas zu sehen oder mir so etwas vorzustellen (in dem Bewusstsein, dass es eben gestellt bzw. Fantasie ist), ist etwas komplett anderes, als es tatsächlich am eigenen Leib zu erfahren oder zu sehen, wie einer anderen Frau das in der Realität angetan wird.
Und ja, vielleicht sollte ich tatsächlich einfach mal damit beginnen, meine sexuellen Fantasien niederzuschreiben. Das ist ein prima Tipp.
Fazit: Ich denke, ich muss das erst mal mit mir selbst ausmachen, ehe ich hierüber mit ihm reden kann.
Und deswegen bin ich euch noch dankbarer für eure tollen Tipps und Links und euer Verständnis. Danke!