Hm. Damit widersprecht ihr euch ja irgendwie selbst. Gut, Du kannst Dir das für Dich nicht vorstellen - das ist die eine Sache. Aber euch überkommt Ekel oder ihr seid befremdet, wenn es zum Zärtlichkeitsaustausch unter Männern kommt. Und was heißt das? Genau, dass Bi- oder Homosexualität (in Bezug auf Sex und Zärtlichkeit) wenn es Männer betrifft, in der Gesellschaft nicht so akzeptiert ist, wie die bei Frauen. Es turnt halt nicht so an. Im schlechtesten Fall erzeugt es Ekel.
Wo siehst Du hier den Widerspruch? Nur weil
wir der Homosexualität unter Männern nichts abgewinnen können, reflektiert das doch nicht die Gesellschaftliche (Nicht-)Anerkennung irgendwelcher Spielarten.
Damit postulierst Du, daß wir so empfinden, wie wir empfinden, weil es allgemeiner Konsens ist und wir hier unser Fähnchen in den herrschenden Wind hängen.
Dem ist garantiert nicht so.
ch glaube allerdings immer noch nicht, dass wirklich homo- oder bisexuelle Männer sich davon stoppen ließen. Aber es ist natürlich nicht so "in" und gefragt wie bei den Frauen. Deswegen lassen Männer Spielereien in diese Richtung eher sein.
Auch hier kommt wieder das Argument des "in seins". Mach Dich davon frei... Wer einer sexuellen Ausrichtung nachgeht, nur weil es
in ist, der lebt dies ohnehin nicht selbst, sondern äfft nur nach.
Mal davon abgesehen, daß es hier nicht drum geht, jemanden zu stoppen. Es war wohl wirklich spät gestern
Es ist eine reine Erziehungs- Erfahrungssache in unserer Kultur. Da bin ich fest von überzeugt.
Das mag sein. Aber nicht in der Form, wie Du das hier postulierst. Es gibt keine Erziehung zur weiblichen Bisexualität, sondern vielmehr eine von Hause aus eher geförderte Kultur des "herzlichen Miteinanders" unter den Frauen.
Wo die Mädels schon von klein auf nichts daran finden, als gute Freundinnen Händchen zu halten, so macht man das als Junge nicht.
Eben der Quark, der noch aus "ein Junge weint nicht"- und "ein Mann zeigt keine Gefühle"-Zeiten nachhängt.
Nur: so wurde die jetzige Generation von Männern bis Mitte/Ende 30 und schon gar nicht die bis Mitte/Ende 20 erzogen. Gerade in den letzten 20, 30 Jahren kam ja auch ein gewisses "Softie"-Ideal als Antwort auf den bislang vorherrschenden "Macho" hoch.
Haben wir deshalb heute mehr Schwule? Nein. Aber sie treten mittlerweile sichtbarer auf, weil sich eine
generelle Toleranz gegenüber dem entwickelt hat, was früher noch als "abartig" galt -- Homosexualität, Bisexualität, Promiskuität. Man muß ja nur mal typische Gammelsender einschalten, um mittlerweile mit Reportagen über Swinger, Pornodarsteller zugeschüttet zu werden oder auch "Frauentausch", bei denen statt der erwarteten (Ehe-)Frau dann eine Drag-Queen oder eine Hälfte einer schwulen Beziehung auftaucht.
Diese gesteigerte Toleranz finden wir grundsätzlich positiv, wenngleich die Auseinandersetzung mit dem Thema in obigem Umfeld natürlich rein plakativ und quotenträchtig ist.
verstehe ich nicht. Aber vielleicht bin ich auch zu müde. Wer befindet sich in ständigem Wettstreit und Kampf?
Die Männchen in einem Rudel. Stand sogar direkt im Satz
Und was für ein Rudel? Wir sind ja nun keine Tiere und nicht alle Tiere leben im Rudel.
Stimmt. Manche leben in Herden, die die Männchen dann rausschmeißen, wenn die Brunft rum ist, weil sich diese kantigen, streitbaren Genossen im Rahmen einer sozialen Gruppierung nicht so richtig einfügen wollen...
Und, so sehr es den modernen Menschen schmerzt, gar viele Verhaltensweisen lassen sich auf die graue Vorzeit zurückführen.
Die Großfamilie oder Familie an sich ist ja nun mit einem Rudel nicht unbedingt vergleichbar. Und wir wollen hoffen, dass nicht jede Familie nur einen Patriarchen als Oberhaupt hatten.
Ist sie nicht? Es ist eine Gruppierung, die dazu dient, eine gewisse Absicherung nach innen zu geben, Stabilität und Schutz -- insbesondere zum Aufzucht der Jungen.
Und was Deine Hoffnung anbelangt, magst Du einfach ein paar Jahrzehnte in die Vergangenheit blicken, als die sogenannte klassische Rollenverteilung mit arbeitendem Mann und Heimchen am Herd noch voll gelebt wurde.
Aber das hatte wohl auch nichts mit einem Gesetz der Natur, als vielmehr mit der geltenden Kultur zu tun. Solcherlei Theorien finde ich immer sehr hanebüchen. ;)
Darum diskutiert man ja -- und läßt sich im Rahmen einer Diskussion gerne von Fakten überzeugen. Reine Bauchgefühle und Bewertungen der eigenen Empfindung indes sind diesbezüglich wenig wirksam