Stolz und Demut - Sklaven*Innenauktion
Es war für mich sehr interessant die vorangegangenen Beiträge zu lesen. Spannend, wie unterschiedlich das Erleben dort reflektiert wurde.
Ja ich weiß, das ist an sich nichts Ungewöhnliches. Bei mir wurden jedoch erst in diesem Moment konkretere Gedanken aktiviert, bzw. präsent.
Denn eigentlich war die Veranstaltung, im Grundsatz, gelungen.
Ich persönlich habe mein erstes Erlebnis dieser Art, von Anfang bis Ende, genießen können.
Die unerträgliche Hitze des Bar- bzw. Auktionsraumes war eindeutig nicht zu überfühlen. Das ist jedoch dort, bei viel Publikum, ein grundsätzliches Problem, welches bekannt sein sollte / ist. Wer löst das bitte endlich?
Die Musik war flauschig, schön unaufdringlich, beschwingend. Wurde auch vor Ort von einigen Anwesenden beim „Verursacher“ selbst gelobt.
Die Auktion: Ich habe vor einiger Zeit eine „Darbietung“ gesehen, die ich als Viehhandel und wirklich geringschätzend-abwertend bezeichnen würde.
Die dieses Abends gehörte, nach meinem Gefühl, nicht wirklich dazu. Der Auktionator informierte sich eingehend vor der Versteigerung über den Inhalt der jeweiligen Neigungsbögen, wählte die passende Reihenfolge der Präsentation, war während der Auktion grundsätzlich positiv formulierend und zugewandt.
Das ich selbst, durch seine Unachtsamkeit, gestolpert bin bzw. fast stürzte, das habe ich sofort mit passenden Worten moniert, und schon war ich wieder in seinem Fokus. Stolz eben. Mein „Recht“ es zu sein wird nicht durch den Handel entzogen.
Diesen Stolz sollte und musste sich kein/e Sklavin/ Sklave nehmen lassen. Die selbsterwählte Demut wurde bewusst „in Kauf“ genommen.
Warum eine Sklavin fluchtartig weinend aus den hinteren Räumen nach vorne stürzte wäre auch für mich interessant. Annahme und Hilfe sollte dort für sie vorhanden gewesen sein. Wenn wirklich nicht, dann hatte sie entweder keinen Herren, oder sie sollte überdenken, ob es der Richtige war.
In keinem Moment fühlte ich mich nicht in sicherer Obhut meines Meisters. Das ist, meiner Meinung nach, die wichtigste Grundlage dieses Spiel mitzuspielen.
Worüber ich mir während der ganzen Veranstaltung eher Gedanken machte, das waren der Dresscode in Diskrepanz zu einigen anwesenden Menschen in, doch eher, Straßenkleidung?
Das war das oft eher Swingerclub-ähnliche Verhalten einiger Anwesender. Auch einiger Käufer.
Am Ende die „aktivierten (Nach)Gedanken“:
Was entnahm man als Gast oder als mögliche/r Teilnehmer*In der Auktion, so für sich selbst aus dem Text der Veranstaltung?
Verknüpfungen zum Darkside sind bei mir sehr tendenziös in Richtung BDSM vorhanden. Daher hatte ich mir schon eher Vorstellungen über interessant gestaltete BDSM Spiele gemacht. Nicht das gefühlt erlebte überproportionale Schlagen und Geschlechtsverkehr.
Nunmehr muss ich mich jetzt im Nachhinein selbstkritisch fragen, ob meine Fantasie einfach die Falsche war?
Die Zielgruppe zeichnet ein breites Feld an Teilnehmenden, bzw. lud es ein. Alles ist / war möglich. Eher ohne BDSM. Sklave und Sklavin sind / waren für „alles“ was auf dem Bogen stand zu erwerben.
Die Entscheidung liegt / lag beim Erwerber/ der Erwerberin. Da ist dann die Demut gefragt.
Meine fantasievollen Erwartungen sollten wohl „gestrichen“ werden.
Gut ist nur, dass dann eher keine Menschen, ohne Erfahrungen mit Stock oder Peitsche,
einem Darkside entsprechendem Stil folgten (oder folgen mussten).
Das Sicherheitscodewort gab es ja auch nicht ohne Grund.
Das mein Erleben und meine Gedanken
Die Muse