Ist Sex so etwas wie Leistungssport? Dann könnte man womöglich tatsächlich dazu geneigt sein, die jeweiligen Erfahrungen der Beteiligten miteinander zu vergleichen.
******ady:
• Gibt es überhaupt so etwas wie einen "sexuellen Gleichstand" und ist/wäre er aus eurer Sicht erstrebenswert?
Mich persönlich hat noch nie interessiert, wer wie viel Erfahrung hat. Das Problem beginnt ja schon damit, dass selbst die Anzahl Sexualpartner kein Hinweis auf Qualität oder Quantität liefern kann. Geschweige denn das Alter. "Gleichstand" oder zumindest Kompatibilität für die "love map" hingegen ist mir wichtig, dazu gehört auch die Einstellung zu wichtigen Lebensfragen und die innere wie äussere Haltung der Sexualität gegenüber.
******ady:
• Profitiert man nicht eher von dem sexuellen Vorsprung des Partners, mit dem es doch auch von Mal zu Mal intimer, schöner und vertrauter wird?
Ich habe von einigen Menschen gehört, die trotz (oder vielleicht gerade wegen?) zahlreicher Sexualpartner keine Nähe und Intimität zulassen können und dadurch Sex tatsächlich fast ausschliesslich körperlich abgewickelt wird. Der Koitus als hedonistisches Konsumgut, sozusagen.
Für "intime, schöne, vertraute" sexuelle Begegnungen benötigt man mMn viel Aufmerksamkeit, Respekt, Empathie und vielleicht noch einen Schuss Dankbarkeit. Das Gehirn als wichtigstes Sexualorgan ist entscheidend, und das lässt sich in der Tat auch trainieren.
Eine stetige Veränderung im Sinne "von mal zu mal" gefällt mir als Grundgedanke, da ich mich auch nach Jahren meiner Frau sehr, sehr nahe fühle, unsere Sexualität dabei stets erfüllend und befriedigend ist, sich immer wieder anders anfühlt...
****i2:
Wenn aber jemand absolut nichts mit Analsex anfangen kann und der andere Mensch ist absolut erfahren damit, wird das beiden nichts bringen.
Ist das wirklich so? Vorlieben und Meinungen können sich ändern... von heute auf morgen. Manchmal sogar noch schneller. Der Moment entscheidet, im Hier und Jetzt. Egal, wer wie viel Erfahrung womit hat. Inklusive der Variante, dass ein/e Analliebhaber/in das Interesse daran verliert, trotz Erfahrung.
*********er14:
Frauen mögen souveräne, erfahrene Männer und reagieren negativ, wenn Männer unsicher wirken - dies auch beim Sex.
Frauen mögen ganz unterschiedliche Männer, würde ich meinen. Unsicherheit jedoch ist auch in meinen Augen ein Lustkiller, allerdings bei Frauen genauso wie bei Männern. Dazu gibt es ein tantrisch angehauchtes Buch mit dem schönen Titel "Vom Nehmen und Genommen-Werden" (der Mann dringt sprichwörtlich in die Frau ein) - wer sich diese Worte durch den Kopf gehen lässt, wird womöglich die Tragweite erkennen...